Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Festlandsperre. Ii 31042. 37 England hatte während der langen Kriegszeit Frankreich und Hol-land die wertvollsten Kolonien und den Dnen das holsteinische Eiland Helgoland abgenommen, das es erst im Jahre 1890 wieder herausgab, und zwar an den Deutschen Kaiser. Vor einem kriegerischen Angriff schtzte es seine Lage und seine Flotte. Napoleon aber fate den Entschlu, das Festland, als dessen Herrn er sich fhlte, den Englndern zu verschlieen. Von Berlin aus verbot er allen Handel, ja den Briefwechsel mit England; er erklrte jeden Eng-lnder in dem ganzen Bereich der franzsischen Macht fr -kriegsgefangen, jede englische Ware als gute Prise, die schonungslos weggenommen und verbrannt wurde; die Eigentmer konnten sogar auf die Galeere geschickt werden. Kein englisches Schiff sollte in irgendeinem Hafen zugelassen und jedes Schiff irgendeiner andern Nation, das in England gewesen war und irgendeine Abgabe an die englische Regierung entrichtet hatte, den englischen Schiffen gleich geachtet werden. Dieser Fe st landsperre trat gem den Tilsiter Abmachungen auch Rußland bei. Besonders schwer lastete sie auf Preußen, dessen leb-Haft er Handel mit England dadurch unterbunden wurde; das Knigspaar sah mit eigenen Augen die englischen Schiffe aus dem Hafen von Memel verschwinden. Damals erstarb endgltig der deutsche Handel auf der Ostsee, den einst die Hanse geschaffen hatte. Dagegen veranlagte die Unmglichkeit, Zucker einzufhren, die Herstellung des Rbenzuckers, die sich spter zu einem blhenden Gewerbszweig entwickeln sollte. berhaupt kamen durch die Ausschlieung des englischen Wettbewerbs, zumal in der Rheingegend, mehrere Industrien zu bedeutendem Aufschwung: die Leineweberei in Mlhausen, die Woll- und Seidenweberei in Aachen und Krefeld; Baumwollspinnereien entstanden in groer Zahl am Rhein, aber auch in Bayern, in Sachsen und in Schlesien; Straburg wurde ein wichtiger Handelsplatz. 2. Wie die Ostseelnder muten die italienischen (Staaten ihre Hfen den Englndern schlieen; und als der Papst sich dem Machtspruch seines Schutzherrn nicht fgen wollte, lie Napoleon seine Truppen in den Kirchenstaat einrcken und nahm ihn in seine Verwaltung. Papst Pius Vii. antwortete mit dem Bannstrahl, worauf Napoleon den ehrwrdigen Kirchenfrsten nach Frankreich abfhren lie. Auch das wehrlose Portugal, das ganz von englischen Geschftsleuten abhngig war, besetzte ein fran-zsisches Korps; der König und sein Hof flchteten sich auf englischen Schiffen in das groe Nebenland Brasilien. Um England tdlich zu treffen, hatte Napoleon in Tilsit mit Alexander einen Zug nach Indien verabredet. Ehe er zur Verwirklichung dieses Ge-dankens schritt, wollte er die ganze Pyrenenhalbinsel unterwerfen und

2. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Vlkerwanderung. Imperator. Mit allen bedeutenden Herrscherhusern war er ver-schwgert; alle Germanenknige beugten sich dem weisen Rate des Vlkerfrsten, der allenthalben Frieden und Bildung frderte. In Sage und Dichtung hat er fast bis heute fortgelebt als der strkste und mildeste unter den Lieblingen unseres Volkes. Es nennt ihn Dietrich von Bern nach der Stadt Verona (Welsch-Bern"), vor deren Mauern er seinen ruhmvollsten Sieg errang. 6. Wenige Jahre nach seinem Tode raffte sich das Ostreich" auf, um den Westen zurckzuerobern. Die Vandalen waren nach Eenserichs Tod in dem heien Mauretanien (Marokko und Algerien) verweichlicht: Inmitten all-gemeiner Not gingen sie in Gold und Seide und frnten zgellosem Wohlleben, das nur Raubzge und Lwenjagden unterbrachen. I Frieden wurden sie schlaff und zuchtlos. Nun landete der ostrmische Feldherr Belisr mit nur 5000 Reitern in Afrika. Nach einem unrhmlichen Treffen gab -Rntg Gelimer Karthago auf, nach einem zweiten warf er sich entmutigt in eine unzugngliche Felsenfeste. Germanische Sldner schlssen ihn ein. Als er seinen Neffen mit einem Mauren um ein Stckchen Brot raufen sah, ergab er sich; auf einem Landgut in Galatien schlo er sein Leben. Ruhmlos ist sein Volk verschwunden; die reichen Schtze, die es zusammengeraubt, fielen Belisar zur Beute. 7. Um so glanzvoller ist der Stern der Goten untergegangen. In ihnen lebte Theoderichs Geist; unter drei Heldenknigen ver-teidigten sie fast zwei Jahrzehnte lang ihr geliebtes Italien, in dem sie weithin zerstreut wohnten. In berraschendem Angriff gewann Belisar Sizilien, Neapel und das ungerstete Rom; durch List nahm er in Ravenna den König Witigis gefangen und fhrte ihn, wie kurz zuvor Gelinter, zum Triumphzug nach Konstantinopel. Das Gotenreich schien auf wenige Bezirke Oberitaliens beschrnkt. Da richtete es König Totila in wunderbarem Siegeslaufe wieder auf. Er gewann sogar Rom zurck nach langer Belagerung, während deren sich die Nachkommen des Romulus von Kleie und gekochten Nesseln nhrten; mit liebevoller Umsicht sorgte er fr die Besiegten und waltete seines Herrscheramtes mit Gerechtigkeit und Gromut. So wurde der schne König zum Liebling Italiens, während Byzanz in Furcht schwebte.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
114 Zur Erweiterung: Die Staufer. 4. Kaiser Friedrich der Rotbart. 1. Friedrich I. suchte nicht, wie seine beiden Vorgnger es getan, beim Papst um die Besttigung seiner Wahl nach; entschlossen wahrte er die Rechte, die ihm das Wormser Konkordat belie. Auf seiner Kronungs-fahrt hielt er dem Papste Zgel und Steigbgel nur aus Beschlu der Fürsten und weil der Papst ihm den Friedens tu tz nur gegen diesen Dienst gewhren wollte. Um Heinrich den Lwen auf seine Seite zu ziehen, gab er ihm Bayern zurck, aber ohne die Ostmark, aus der er ein eigenes Herzogtum machte; den Fürsten aber, auch den geistlichen, die ihm bei seiner ersten Romfahrt keine Heeresfolge leisteten, wurden auf dem glnzenden Reichstag im Ronkalischen Felde die Lehen aberkannt. 2. Mit den Einknften der italienischen Städte gedachte Friedrich die Kosten seiner Regierung zu bestreiten. Darum ntigte er die Städte auf dem Ronkalischen Reichstag, alle seine Rechte und Bezge anzuerkennen. Die lombardischen Städte waren den deutschen an Wohl-stand und Bildung weit voraus. Die Mailnder waren die ersten Kaufleute und Fabrikanten der Welt und vermge ihres Reichtums zu groen kriegerischen Leistungen fhig; Genua und Pisa konnten Flotten von 150 Segeln aussenden und mit 20000 Kriegern, darunter 5000 Geharnischten, bemannen. Mit gutem Erfolg eignete sich Friedrich die Erfindungen der Lom-Barden im Festungskrieg an: die Anlage von Festungen mit Vorwerken, Grben, Gruben, die Belagerung mittels Minen, die die Mauern unterhhlten, mit Geschtzen, die Steine, Bleikugeln und glhende Pfeile schleuderten, und mit sechsstckigen Belagerungstrmen, die von Ochsengespannen auf Rdern an die Belagerte Festung herangeschoben wurden, bis eine Fallbrcke vom obersten Verdeck auf die feindliche Mauer hintergelegt werden konnte. Das Schicksal der Berwundenen Stadt Mailand lie der Kaiser durch ihre Rebenbuhiertnnen, die Iombardischen Städte, Bestimmen: die Lombarden zerstrten die ffentlichen Gebude Mailands und manche Huser. Die Gebeine der heiligen drei Könige schenkte Friedrich seinem Kanzler, dem Klner Erzbischof Reinald von Dassel. Durch seine Vermhlung mit der schonen und feinsinnigen burgundischen Grfin Beatrix gewann Friedrich auch Burgund zurck; er betrachtete es als sein persnliches Eigentum. Sein Hausgut dehnte sich mit Hunderten von Burgen vom Lech bis der Wasgau und Hardt. Drei Reichen legte er seine Gesetze auf. Die Sttzen und Leuchten seiner Gewalt" waren die Bischfe: seine Berater, aber auch so gut wie die Laienfrsten seine Krieger und Heerfhrer. Erzbischof Christian von Mainz,

4. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

5. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

6. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

7. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

8. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

9. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

10. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-
   bis 10 von 141 weiter»  »»
141 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 141 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 42
5 5
6 13
7 9
8 2
9 0
10 13
11 1
12 2
13 1
14 3
15 22
16 5
17 3
18 2
19 10
20 0
21 2
22 11
23 3
24 6
25 4
26 3
27 7
28 3
29 53
30 2
31 5
32 0
33 0
34 7
35 0
36 12
37 11
38 4
39 5
40 1
41 8
42 40
43 2
44 1
45 15
46 11
47 2
48 1
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 35
1 64
2 78
3 101
4 360
5 47
6 55
7 34
8 85
9 345
10 30
11 80
12 23
13 43
14 73
15 47
16 101
17 255
18 46
19 166
20 44
21 65
22 21
23 258
24 4
25 64
26 24
27 16
28 42
29 61
30 13
31 67
32 5
33 37
34 39
35 34
36 44
37 27
38 45
39 12
40 73
41 266
42 13
43 324
44 44
45 73
46 42
47 30
48 29
49 37
50 44
51 38
52 77
53 13
54 25
55 93
56 64
57 25
58 43
59 77
60 95
61 134
62 60
63 61
64 60
65 60
66 18
67 46
68 54
69 30
70 109
71 81
72 84
73 43
74 71
75 14
76 50
77 93
78 49
79 56
80 48
81 5
82 89
83 50
84 12
85 49
86 42
87 12
88 17
89 56
90 27
91 11
92 377
93 36
94 53
95 95
96 79
97 63
98 219
99 21

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 46
1 27
2 16
3 22
4 51
5 26
6 51
7 23
8 5
9 20
10 21
11 16
12 89
13 18
14 5
15 4
16 156
17 2
18 31
19 103
20 15
21 3
22 3
23 1
24 142
25 25
26 101
27 4
28 24
29 6
30 1
31 24
32 22
33 126
34 70
35 2
36 9
37 3
38 4
39 42
40 27
41 6
42 19
43 29
44 5
45 4
46 20
47 72
48 43
49 13
50 29
51 32
52 25
53 9
54 52
55 13
56 0
57 9
58 55
59 159
60 0
61 2
62 34
63 8
64 69
65 11
66 3
67 5
68 19
69 17
70 10
71 17
72 55
73 18
74 13
75 40
76 16
77 378
78 60
79 14
80 132
81 181
82 12
83 62
84 10
85 4
86 14
87 21
88 21
89 48
90 9
91 31
92 33
93 8
94 2
95 61
96 9
97 88
98 18
99 13
100 111
101 87
102 42
103 21
104 32
105 13
106 9
107 37
108 0
109 31
110 26
111 3
112 7
113 168
114 97
115 14
116 15
117 6
118 17
119 28
120 7
121 26
122 23
123 19
124 78
125 15
126 28
127 44
128 29
129 28
130 9
131 98
132 143
133 29
134 30
135 6
136 119
137 35
138 4
139 8
140 21
141 3
142 58
143 35
144 20
145 28
146 6
147 12
148 107
149 131
150 7
151 17
152 43
153 11
154 6
155 13
156 20
157 23
158 341
159 35
160 22
161 6
162 5
163 1
164 35
165 18
166 23
167 18
168 11
169 23
170 2
171 242
172 13
173 63
174 2
175 129
176 12
177 172
178 56
179 51
180 30
181 4
182 123
183 98
184 71
185 11
186 21
187 24
188 63
189 14
190 0
191 62
192 18
193 39
194 48
195 52
196 36
197 139
198 3
199 12