Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
König Liutprand.
119
Bitte Nachdruck geben. Aber auch Liutprand schickte Gesandte an den Frankenherrscher und enthüllte ihm das zweideutige Verfahren des Papstes. Karl war ganz in der Lage, den Zorn Liutprands gegen die Rebellen und ihren Bundesgenossen zu begreifen und konnte auch nicht wünschen, sich den mächtigen König zum Feinde zu machen. Deshalb blieb er neutral. Dennoch konnte (oder wollte?) Liutprand die ewige Stadt nicht erobern und zog 739 nach Pavia zurück. Von dort aus brach er in das Ravennatische ein und verwüstete das Land. Aber während des unterwarf sich Tranfa-muud mit kaiserlichen Truppen von Rom aus sein Herzogtum wieder und ermordete den Hilderich, so daß der König wieder genötigt war, Truppen gegen den rebellischen Herzog zu entsenden. Aus diesem Kampfe weiß
Paulus Diakonus ein paar Einzelheiten zu berichten: Der König hatte einst dem Herzog Ratchis von Friaul und seinem Bruder Ahistulf mit den Frianlern die Nachhut anvertraut. Diese wurden von den Spole-tanern und Römern angefallen und einige von ihnen verwundet. Ein überaus tapferer Spoletauer rief den Ratchis mit Namen zum Kampfe
auf und sprengte in voller Waffenrüstung auf ihn los. Ratchis aber warf ihn sofort vom Rosse, und als friaulifche Gefolgsmannen ihn umbringen wollten, ließ Ratchis nach seiner gewöhnlichen Milde ihn laufen; auf Händen und Füßen kriechend entkam der Spoletaner in den Wald. Aht< stulf wurde auf einer Brücke von zwei starken Spoletanern zugleich hinterrücks angefallen. Da schleuderte er den einen mit einem Stoß des um-
gekehrten Speeres über die Brücke hinab, ging dann sogleich auf den andern los, tötete ihn und schickte ihn seinem Kameraden ins Wasser nach.
Damals war eben Gregor der Dritte gestorben (741), und sein Nachfolger, der Grieche Zacharias, ein weltkluger Mann von milderem Gemüt, suchte Versöhnung mit dem Langobardenkönig. Dieser versprach ihm die vier dem römischen „Herzogtum" entrissenen Städte zum Ge^ schenk und erhielt für die Zusicherung Hülsstruppen gegen den aufrührerischen Transamund. Als der Empörer, der römischen Hülfe beraubt, vom Herannahen des Königs hörte, gab er jeden Widerstand auf, ritt dem Könige entgegen und überlieferte sich selbst in seine Hand. Liutprand steckte ihn in ein Kloster und übergab das Herzogtum dem bisherigen Herzog von Chiusi, Agiprand, seinem Verwandten. Dann kehrte er seine Waffen unverweilt gegen Benevent, wo ebenfalls der Aufruhr fein Haupt gegen den König erhoben hatte. Als hier der Herzog Gregor nach siebenjähriger Herrschaft eines gewaltsamen Todes gestorben war, hatten die Beneventaner sich selbst einen neuen Herzog mit Namen Godschalk erkoren, der sich ganz als unumschränkten Herrscher gebärdete. Aber als Liutprand gegen ihn heranrückte, floh Godschalk nach der Meeresküste, um im oströmischen Reiche eine Stätte zu finden, wurde indes, als er eben den Fuß aufs Schiff
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Karl Paulus_Diakonus Ratchis_von_Friaul Gregor Zacharias Chiusi Gregor Gregor Godschalk
120
Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit.
setzen wollte, von einigen Mitgliedern der ihm feindlichen Partei in Bene-vent ergriffen und tot geschlagen. Nun setzte Liutprand seinen inzwischen herangewachsenen Großneffen Gisulf, den Sohn Romwalds, auf den Herzogsstuhl und kehrte nach Pavia zurück. Dies war die letzte Unternehmung gewesen, die Liutprand gegen einen aufrührerischen Großen ins Werk setzen mußte. Die Einheit des Reichs war wiederhergestellt, der Übermut der Kronvasallen gebrochen.
Nachdem Liutprand auf solche Weise die Herzöge wieder unterworfen hatte, beschloß er mit dem Papste, dessen Macht über die Gemüter er vollauf zu schätzen wußte, Frieden zu schließen, selbst um den Preis bedeutender Zugeständnisse. Als die Herausgabe der versprochenen vier Städte sich verzögerte, machte sich Papst Zacharias selbst auf den Weg nach Terni, wo gerade Liutprand Hof hielt, um durch persönliche Einwirkung die Erfüllung des Versprechens zu beschleunigen. An der Spitze der hohen Geistlichkeit verließ er Rom und wurde mit der größten Ehrerbietung empfangen. Auf die Kunde von seinem Anzug schickte der König ihm einen hochgestellten Langobarden entgegen, der ihm von Orte bis nach Narni das Geleit gab; hier begrüßten den Papst mehrere Herzöge mit ihren Heerscharen; der König selbst kam ihm bis auf acht römische Meilen vor Narni entgegen und führte ihn nach Terni. Hier waren die langobardischen Edlen und Heermannen um die Kirche des heiligen Valentin zu feierlicher Begrüßung aufgestellt. Nach dem Gottesdienst geleitete der König den Papst eine römische Meile weit bis zu seinem Zeltlager, wo er ihm ein prächtiges Zelt als Wohnung anwies. Am solgenben Tage hielten beibe eine Zwiesprache, in welcher der König, ergriffen von der Berebsamkeit des geistlichen Oberhirten, alle besten Forderungen gewährte. Er schenkte jene vier Städte mit ihrem Gebiet der römischen Kirche (nicht dem Kaiser) und stellte eine feierliche
Urfunbe barüber aus. Dazu fügte er in feiner großherzigen Freigebigkeit
noch die Rückgabe tierschiebener Kirchengüter, die in den Händen der Langobarden waren, gewährte dem heiligen Stuhl einen zwanzigjährigen Frieden und setzte alle römischen und byzantinischen Kriegsgefangenen ohne Lösegeld in Freiheit. Durch so große Opfer erreichte der fromme König (742) feine völlige Aussöhnung mit dem Papste. Doch war es nicht Frömmigkeit allein, die ihn zu solcher Nachgiebigkeit bewog. So unerschütterlich war Liutprands königliche Stellung nach innen doch noch nicht, daß er jedem Sturm von außen hätte trotzen und das Mißfallen seines kaholischen Volkes herausfordern können, ohne die Krone in Gefahr zu bringen. Ein Ereignis aus dem Jahre 735 zeigt beutlich, daß es nur die gewaltige Persönlichkeit des Königs war, die die mancherlei widerstrebenden Gewalten im Staat an straffem Zügel hielt. Um jene Zeit nämlich war Liutprand
in eine schwere Krankheit verfallen und dem Tode nahe. Ein Teil der
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
288 Die Franken bis zum Untergänge der Merowinger.
nahmestellung den Römern gegenüber einzunehmen, sondern gemeinsam mit diesen ihren Mitbürgern wie die Wehrlast so auch die Steuerlast für den Staat zu tragen. Aber freilich, wie die Besteuerung wohl vor allem aus Selbstsucht verlangt wurde, so wurde sie auch von den freien Franken aus Selbstsucht und aus trotzigem Festhalten am altgermanischen Brauch mit Ingrimm abgewehrt. Ein gewisser Parthenius, ein Römer, der am Hose Theudeberts eine hohe Stellung einnahm, wurde vom König mit der Ausführung dieser wichtigen Maßregel betraut, ein Beweis dafür, wie frühe auch römische Laien — nicht nur hohe Geistliche — im Frankenreich zu einflußreichen Ämtern gelangten und dazu gelangen mußten, wenn das römische Verwaltungswesen fortgeführt werden sollte. Auf dieser Fortführung aber beruhte nicht nur die Erhaltung der Kultur, sondern auch Macht, Reichtum und Bestand des Staates selbst. Nur wettn es gelang, auch die Germanen in diesem Reiche zu stärkerer Beugung unter die Staatsgewalt heranzuziehen, konnte der Staat zum herrschenden im Abendlande und — nach der Auflösung der fränkischen Monarchie — zur Wiege für die Staatenbildung des Mittelalters werden. Wir haben schon angedeutet, daß dieser Versuch wirklich gelang und welche günstigen Umstände sein Gelingen herbeiführten. Zunächst aber leisteten die Franken jenem römischen Staatsgedanken den trotzigsten Widerstand. „Die Franken," erzählt Gregor,*) „haßten den Parthenius bitter, weil er von ihnen Steuern eintreiben wollte, und fingen an ihn zu verfolgen. Und da er sah, daß er in großer Gefahr schwebe, floh er aus der Stadt Trier und bat zwei Bischöfe dringend, sie möchten ihn dahin zurück geleiten und den Aufruhr des wütenden Volkes durch Ermahnungen zu beschwichtigen suchen. Auf der Reife aber, als er nachts auf dem Lager ruhte, schrie er plötzlich im Traume laut auf und rief: „Weh, weh! Alle, die ihr da seid, kommt und helfet mir! Ich komme um." Da erwachten seine Begleiter von dem Geschrei und fragten ihn, was ihm denn wäre. Er antwortete: „Mein Freund Aufanius und mein Weib Papianilla, die ich ermordet habe, zogen mich vor ihren Richterstuhl und sprachen: Komm und gieb Rechenschaft! denn zwischen dir und uns soll gerichtet werden vor dem Herrn." Er hatte nämlich einige Jahre vorher aus Eifersucht sein unschuldiges Weib und feinen Freund getötet. Da aber die Bischöfe nach Trier kamen und die Bewegung des lärmenden Volkes nicht bewältigen konnten, wollten sie ihn in der Kirche verbergen. Sie steckten ihn daher in eine Lade und breiteten Gewänder darüber aus. die zum kirchlichen Gebrauch dienten. Aber das Volk drang in die Kirche und durchsuchte alle Winkel. Und da es ihn nicht fand, ging es wutknirschend wieder hinaus. Einer schöpfte jedoch Verdacht und sprach: „Da
*) Buch 3, Kap. 36. Giesebreckt 1, S. 147.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
166
Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit.
Entkräftung war nach zweihnndertjährigem Bestände das Reich dieses ritterlichen deutschen Stammes, den die Natur aus härterem Stoffe als die edlen Ostgoten gebildet hatte, erlegen, sondern durch das übermächtige Bündnis der denkbar gefährlichsten Gegner, nämlich durch die geeinte Kraft des fränkischen Reiches und durch die Todfeindschaft des nach weltlicher Macht strebenden römischen Papsttums war es überwunden worden. Die Karolinger aber hatten sich durch die Erwerbung der eisernen Krone den Weg zum Kaiserthron gebahnt, und darin liegt die allgemeine weltgeschichtliche Bedeutung der zuletzt geschilderten Ereignisse. Jenes Bündnis der Frankenkönige mit dem Stuhle Petri, das zur Zerstörung des Langobardenreiches führte, bezeichnet einen entscheidenden Wendepunkt für die ganze nationale und religiöse Entwicklung Deutschlands und Italiens.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Ortsnamen: Petri Deutschlands Italiens
192
Die Franken bis zum Untergange der Merowinger.
Das Geschlecht der Merowinge hatte einst in dem heidnischen Mythus von seinem göttlichen Ursprung eine religiöse Stütze seines Herrschergeschlechts besessen. Eine solche verschaffte sich auch Pippin, indem er zu seinem Staatsstreiche die Zustimmung des römischen Bischofs einholte. Kirchliche Weihe und Salbung sollten den Mangel der Rechtmäßigkeit ersetzen. Das neue Herrscherhaus und das Papsttum traten sofort in engste Beziehung. Pippin zog auf Bitten des Papstes nach Italien gegen den Langobardenkönig Ahistuls, der Rom bedrohte, entriß ihm die Eroberungen, die er in den vom Papste beanspruchten, dem Namen nach noch zum oströmischen Reiche gehörigen Teilen Italiens gemacht hatte, und überwies sie dem Gemeinwesen des heiligen Petrus.
Auf den Höhepunkt seiner Macht erhob sich das fränkische Reich unter Karl dem Großen (768 — 814). Als die Langobarden unter König Desiderius die Feindseligkeiten gegen das päpstliche Gebiet erneuerten, unterwarf er sie und machte sich selbst zum König des Langobardeureichs. Seit dem 5. Juni 774 urkundet er als rex Francorum et Langobar-dorum, ein Titel, der die Sonderstellung des Langobardenreichs zum Ausdruck brachte, welches der fränkischen Monarchie zunächst nicht so eng wie die übrigen Provinzen angegliedert wurde. In dreißigjährigem Kampfe zwang er die Sachsen unter die Herrschaft der Franken und des Christentums, der nun auch die Ostfriesen unterworfen wurden. Die Unbotmäßigkeit des Baiernherzogs Thassilos des Dritten bot den Anlaß, das letzte der in mero-wingischer Zeit selbständig gewordenen Herzogtümer zu beseitigen und $ eitern dem Reiche wieder völlig einzuverleiben. In glücklichen Kriegen gegen Avaren und Araber gelang es, die Reichsgrenzen im Osten und gegen Südwesten vorzuschieben.
Die Weltstellung, die Karl hierdurch errungen hatte, die Schutzherrschaft, die er in Sachen der römischen Kirche ausübte, fanden ihren zeitgemäßen Ausdruck in der Erneuerung des abendländischen Kaisertums. Zu Weihnachten 800 wurde Karl in Rom unter den Beifallsrufen des römischen Volkes von Papst Leo dem Dritten zum Kaiser gekrönt. Die Idee des neuen Kaisertums wurzelte in der Erinnerung an das römische Weltreich, das ja in die Ansänge aller germanischen Staatsbildungen hineinragte, hatte aber außerdem einen wesentlich kirchlichen Zusatz, indem der Kaiser als Beschützer der katholischen Christenheit die kirchliche Einheit des Abendlandes zur staatsrechtlichen Verkörperung bringen sollte, auf daß der Universalkirche die Universalmonarchie entspreche.
Diesen Bestrebungen zum Trotz wurde die Kaiseridee der Todeskeim des fränkischen Reiches. Der Gedanke der Universalmonarchie setzte die Unteilbarkeit der Reichsgewalt voraus. Allein ihr widersprach die herkömmliche Thronsolgeordnung, nach der die Reichsverwaltung unter
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Pippin Pippin Petrus Karl Karl Thassilos Karl Karl Karl Karl Leo Leo
Extrahierte Ortsnamen: Italien Langobardenkönig_Ahistuls Rom Italiens Sachsen Rom
Die Könige Ratchis und Ahistulf.
127
gewünschten Einladung Krieg bedeuten könne, war dem Papste so klar wie Pippin." Dieser, der wußte, was er dem heiligen Stuhl zu danken hatte, war sogleich geneigt, der Bitte des Papstes zu willfahren; aber die Erfüllung stieß auf Schwierigkeiten, nämlich auf den entschiedenen Widerspruch eines großen Teils der fränkischen Edlen, welche Pippins Königsrat bildeten. Als Stephan hiervon durch einen Boten Pippins, den Abt Droktegang, unterrichtet ward, that er einen zweiten Schritt, der seine staatsrnännische Begabung in Hellern Lichte zeigt: er wandte sich nun gerade an die Opposition, an die fränkischen Großen, oder, wie er sich ausdrückte, „an alle Herzoge des Volkes der Franken" mit der beweglichen Bitte, doch nicht ihr Seelenheil zu verscherzen, sondern ihren König, — als ob dieser der Widerstrebende gewesen wäre! — zur Erfüllung der päpstlichen Wünsche zu bewegen; dafür ward als Lohn Vergebung aller Sünden durch St. Peter und die ewige Seligkeit in sichere Aussicht gestellt. Der Überbringer dieses Schreibens, Droktegang, brachte aber auch einen Brief des Papstes an Pippin mit, in welchem Stephan diesen zur Ausdauer ermahnte und sich Antwort durch Vermittlung eines zuverlässigen und frommen Priesters, den er mitsandte, erbat. Der Papst erreichte seinen Zweck. Nach kurzer Zeit erschienen ein päpstlicher und ein weltlicher Großer aus dem Frankenreiche, der Bischof Chrodegang von Metz und der Herzog Autchar, mit Gefolge in Rom, um den Papst feierlich und von Staats wegen ins fränkische Reich zu geleiten. Sie trafen ihn bereits reisefertig; der „gotteslästerliche" Langobardenkönig hatte freies Geleit bewilligt. Auch waren inzwischen Gesandte vom oströmischen Kaiser gekommen, die dem Papste den „Befehl" überbrachten, von Ahistulf die Rückgabe feiner Eroberungen zu verlangen. So trat denn Stephan am 14. Oktober 753 mit einem großen Gefolge von geistlichen und weltlichen Großen seine Reise an. Während Autchar vorauseilte, um für den Empfang im Frankenreich zu sorgen, wendete sich der Papst selber zunächst nach Pavia zum König Ahistulf. Dieser suchte — wie Liutprand eine persönliche Zusammenkunft fürchtend — den unwillkommenen Gast durch Drohungen zurückzuscheuchen. Er schickte ihm Boten entgegen, die Stephan im Namen des Königs dringend rieten, ja nicht etwa Ravenna und das Exarchat mit der Pentapolis von ihm zu verlangen; Stephan aber erklärte, gerade das wolle er thun, und übersandte viele Geschenke. Allein Ahistulf blieb fest; Stephans Thränen und Bitten ließen ihn ebenso kalt wie der kaiserliche Brief, den der Papst vorzeigte. Nun legten sich die fränkischen Gesandten ins Mittel und drangen mit aller Macht darauf, der König solle den Papst ungehindert ins fränkische Reich ziehen lassen. Ahistulf fragte den Papst, ob das denn wirklich sein Wille sei. Und als dieser bejahte, „knirschte der König wie ein Löwe mit den Zähnen." So erzählt eine gleichzeitige Quelle, und malt damit
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Pippin Pippins Stephan Pippins Peter Pippin Stephan Chrodegang_von_Metz Ahistulf Stephan Stephan Stephan Ahistulf
Extrahierte Ortsnamen: Rom Frankenreich Pavia Ravenna
— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland
— 173 —
Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten
Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die
Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be-
trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise
Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis,
Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und
Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge-
deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach
träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen
wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen
Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber.
Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste
Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr
genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver-
achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur-
Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er-
findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf
der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten
zuverlässigen Meldungen hat China
auch unermeßliche, bisher noch wenig
ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und
Steinkohlenlager, letztere vielleicht
die größten der Erde. — Die chinesische
Industrie steht in mancher Hinsicht
ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind
chinesische Porzellanwaren, Färbereien,
Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa-
Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic.
(China ist die Heimat der Seidenraupe.)
Bild 56. Chinesischer Depeschenträger.
Der Handel Chinas ist bc-
deutend. Besonders lebhaft ist er mit
Rußland und Indien. Auch der See-
Handel hat einen großen Aufschwung
genommen, seit durch mannigfache Ver-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: China China China Chinas Indien