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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 103

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der beginnende Verfall. 103 Dritter Abschnitt. 361 bis 338 v. Chr. Der Kampf mit König Philipp. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Civ, 4. 361. a) Der Bundesgenossen- und der heilige Krieg und die Fortschritte Philipps bis zu seinem ersten Zuge nach Griechenland im J. 346 230). Agesilaos stirbt, Arckidamos Iii. König von Sparta231). Су, 2. 359. Philipp, König von Makedonien 232). Er entledigt sich der Mitbewerber um den Thron 233) und schliesst mit Athen Frieden und Bündniss 234). 230) Der Bundesgenossenkrieg dient dazu, Athen der Mittel zum Kriege gegen Philipp zu berauben, und durch den heiligen Krieg wird Thebens in der letzten Zeit errungene Macht gebro- chen. Der Hauptgrund für das Unterliegen Griechenlands ist indess in der Entartung der Griechen zu suchen, und demgemäss ist auch das Hauptbestreben des kräftigsten und edelsten Gegners Philipps, des Demosthenes, darauf gerichtet, die Athener zu grösserer Energie zu entzünden. Heber die andern Staaten, insbesondere über Theben, fehlt es uns an näheren Nachrichten, über Athen s. Dem. Phil. I, p. 41. §. 4: ßoi/Xsa&e (nämlich auch fernerhin wie bisher) neqiiov- rsg avtüiv nvv&avs.o&ui, Хауетас n xaivov, vgl. elend, p. 53. §. 44. p. 45. §. 20: олыд fj,rj ломаете о лoxxaxig v/aag kßxaxpe, лаге ¿Халы vo[ii£ovrsg tivca гov деогтод xal та [¿iyigt iv roig iprjcpia/Taoiv aigov/rsvoi, 1л1 тф лдаттем ovsk та fuxqcc лоеше, daher das Verfahren Philipp gegenüber p. 51. §. 40: йал£() ol ßaqßagoi лохтеьоьвм— ifrelg iccv iv Xsqqovrjoa) ло&т]- G&e Фсхмлог, ixeioe ßo^&eiv грт](р(&ад-е, iav iv Похаед, ixslae, iav ахход-i лоь, Ои/илада&пте avco хаты xal Отдатцуето&е /utv ьл ixsivov, ßeßovxevo&e Sk oiiskv aiitov Gv/u(p6qov леде тov ягояфои ovsk лqo tcöv лцау[латыг лцооцате oisiv, лф.г av rj yfyeviyuivov rj yeyvofievov те тгь&ца&е. Vgl. noch Olynth. Ii. p. 25, §. 25. Iii. p. 29. §. 3. Phil. Ii, p. 66. §. 3 — 4. Der Man- gel an Geld, der überall die Unterhehmungen hinderte, hatte seinen Grund hauptsächlich darin, dass die Ueberschüsse der öffentlichen Kasse vermittelst der sog. wqixä (s. 3. Per. Anm. 53) unter das Volk vertheilt wurden, und diese wie alle sonstigen verderblichen Maassregeln gingen meist von den dem Volke schmeichelnden Dema- gogen aus, s. über die д-шцеха Olynth. Iii. p. 31. §. 11 und über die Demagogen besonders elend, p. 36. §.29—31. Ein Hauptübel- stand endlich lag darin, dass die Kriege jetzt in der Regel aus- schliesslich mit Miethstruppen geführt wurden, s. Anm. 240. 231) Plut.ages. 36 .40. Diod. Xv, 93. Xen. Ages. Ii. 28—31. Er ging nach der Schlacht bei Mantinea im Frühjahr 361 nach Aegypten, von dem dortigen König Nectanebos zu Hülfe gerufen, und starb auf der Rückreise im Winter 361/0. 232) (Ueber den Ursprung des makedonischen Königshauses s. Herod. Viii, 137 —139. V, 22. Die makedonischen Könige werden in der griechischen Geschichte erst von Amyntas an genannt, einem Zeitgenossen der Pisistratiden, s. das. V, 94 ; auf diesen folgt Alexandros, der in der Zeit der Perserkriege regierte, s. z. B. das. Vii, 137. Viii, 136. 140. Ix, 44. 45, dann Perdikkas, der bis in die zweite Hälfte des peloponnesischen Kriegs (bis 413) herab- reicht und während desselben mehrfach mit den Griechen in Berüh- rung kam, s. Anm. 52; dann Archelaos bis 399, Orestes bis 397, Aeropos, der Vormund des Orestes, nach dessen Ermordung bis 394, Pausanias, Sohn des Aeropos, bis 393, wo er von Amyn- tas Ii. ermordet wird, der sodann mit Unterbrechungen die Herr- schaft bis 370 behauptet, wo er mit Hinterlassung der 3 Söhne Alexandros, Perdikkas und Philippos stirbt. Alexandros regiert bis 368, hierauf sein Mörder Ptolemäos aus Aloros bis 365, dann der zweite Bruder Perdikkas bis 359, wo derselbe in einer Schlacht gegen die Illyrier fallt.) Philipp kam im J. 359 (s. Diod. Xvi, 2) zur Regierung, 23 J. alt, wie aus Paus. Viii, 7, 4 und lustin. Ix, 8 hervorgeht, nachdem er vorher 3 Jahre als Geissei in Theben zugebracht hatte, s. Iustin. Vii, 5. Vgl. Diod. Xvi. 2. Flut. Pel. 26 u. A. (Dass er erst nach dem Tode seines Bruders Alexandros dahin kam, geht aus Aesch. de f. leg. p. 31. §. 26 — 29 hervor, und eben so wird durch Speusipp. I. Athen. Xi. p. 506. e bewiesen, dass er noch während der Regierung des Perdikkas, nicht erst nach dessen Tode nach Macédonien zurückkehrte.) Er übernahm die Herrschaft unter den schwierigsten Umständen, indem das Reich im Norden und Nordwesten durch die Päonier und Illyrier, welche letzteren so eben den Perdikkas besiegt hatten, und im Innern durch mehrere Mitbewerber bedroht war; er überwand aber diese Schwierigkeiten neben seinen sonstigen ausgezeichneten Eigen- schaften insbesondere auch durch die Klugheit, mit der er seine Feinde zu trennen und einzeln nach einander zu besiegen wusste,

3. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 115

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. 336 bis 146 v. Chr. Der Völlige Untergang Der Griechischen Freiheit. * Während Alexandros der Grosse das Perserreich erobert und seine Herrschaft über den weiten Bereich desselben ausbreitet und damit zugleich den Orient für griechische Sprache und Bildung eröffnet, während nach seinem Tode das von ihm errichtete makedonisch - persische Weltreich unter langen, blutigen, verheerenden Kämpfen seiner Feldherren (der sog. Diadochen) in mehrere Reiche zerfällt: so wird Griechenland ungeachtet wiederholter Versuche, seine Freiheit wieder zu gewinnen, in Abhängigkeit von Makedonien erhallen, oder auch zu seiner noch grösseren Zerrüttung in die Kämpfe der Diadochen hineingezogen: bis Mak&lomen durch Thronstreitigkeiten und innere Kriege und endlich durch den Einfall der Kelten so geschwächt wird, dass es Griechenland aufgeben muss. Da erhebt sich Griechenland wieder zu einem kurzen Genuss der Freiheit; es werden zur Sicherung derselben Bundesstaaten gegründet; insbesondere regt sich ein frischeres Leben im Peloponnes, wo der achäische Bund die makedonischgesinnf£tt—tyrannen vertreibt und eine grosse Anzahl Städte unter seinem Schutze vereinigt, und wo ungefähr gleichzeitig in Sparta der Versuch gemacht wird, die Lykurgische Verfassung wieder in ihrer Reinheit herzustellen und damit zugleich dem Staate wieder die alte Kraft einzuflössen. Indessen mit diesem Aufschwung kehrt auch bald der alte Zwiespalt wieder zurück. Sparta, mit der neuerregten Kraft nach Aussen und nach Wiedergewinnung der früheren Hegemonie strebend, geräth in Kampf mit dem achäischen Bunde; dieser, in Gefahr zu unterliegen, ruft den König von Makedonien zur Hülfe; Sparta wird besiegt und unterworfen; mit ihm aber verfällt zugleich der achäische Bund und das ganze übrige Griechenland wieder der makedonischen Herrschaft. Mittlerweile aber war das römische Reich in seinem Wachsthum bis an die Grenzen von Griechenland und Makedonien vorgedrungen; es kömmt zum Kampf zwischen Rom und Makedonien; Griechenland, sich zwischen den kämpfenden Mächten theilend, gewinnt zunächst, so weit-es sich an Rom angeschlossen, an diesem einen Rückhalt gegen Makedonien; nachher, als der König von Makedonien besiegt und auf die alten Grenzen seines Reichs beschränkt wird, erhält ganz Griechenland die Freiheit als Geschenk des Siegers, aber nur, um nach einem mehr scheinbaren als wirklichen Genuss derselben mit Makedonien zusammen der Herrschaft Roms zu verfallen. — Bei, diesem Gange der Geschichte konnte eine kräftige und selbstständige Entwickelung von Kunst und Literatur in dieser Periode unmöglich statt- finden. Indess erhält sich doch die Kunst im Ganzen auf der bisherigen Stufe und macht in einigen Zweigen, namentlich in der Malerei, sogar nicht unbedeutende F%i4sc^r^e in Vervollkommnung. In der Literatur beschränkt sich die Production, abgesehen von der Beredtsamkeit, deren Blütfie^ioch einige 15*

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 420

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
420 Viertes Buch. Menschen beschäftigte. Unweit Lüttich das Dorf Herst all (Pipi'n von Henstall). Auch Verviers im hohen Leen ist durch und durch Fabrikstadt, 20,000 E. Hier und in den umliegenden Orten be- deutende Tuchfabrikation. (Eupen in der Nähe ss. 379 ]); Spaa in waldiger Gebirgsgegend hat berühmte und besuchte Eisenquellen. Belgien, ein reiches und fruchtbares Land, dazu das Land der Gewerbe und Fabriken, hat unter allen europäischen Ländern ver- hältnißmäßig die meisten Eisenbahnen. Brüssel, Löwen, Me che ln (der Knoten des eisernen Netzes), Antwerpen, Gent, Brügge, Ostende, Lüttich, Verviers, Namur, Mons, Courtray stehen so miteinander in Verbindung, und über Lille und Valenciennes führen Schienenwege nach Paris, wie über Aachen nach Deutschland. Gieb bei jedem der genannten bel- gischen Orte zur Uebung die Provinz und Einwohnerzahl an. Iii'. Königreich der Niederlande. Nach der Einleitung zu Belgien wird hier nur bemerkt, daß in dem Aufstande gegen Spanien sich zuerst 5 Provinzen Geldern, Holland, Seeland, Utrecht, Friesland 1579 zu einer Union zusammenthaten. Hernach kamen Gröningen und Overyssel dazu, und der Löwe, das Wappen der Republik, hielt nun 7 in einem Bande umschlungene Pfeile in der Pranke. Wann wurde sie auch von Spanien aner- kannt? (S. 417.) Jede von den 7 Provinzen hatte ibre eigene Verwaltung, ihre besondern Stände oder Staaten: über allen stand eine allgemeine Versammlung von Abgeordneten aller Provinzen, die Generalstaaten. Danach nennt man oft den ganzen Staat, der in feiner republikanischen Verfassung auch rein monarchische Elemente hakte. Das Haus Nassau- Oranien hatte in dem Freiheitskriege den Niederländern treu- lich zur Seite gestanden (Wilhelm und Moritz von N. -O.); man wählte aus den Nassauern für die Republik Erbstatt- halter, denen besonders die Führung der Heere übertragen ward, aber auch andere Rechte zugestanden wurden. So gab es beständig eine oranische und eine republikanische Partei, und es kam oft zu inncrn Unruhen. Bei dem allen waren die Niederlande nach Portugals Sinken (S. 175.) bis gegen Ende des 17tenjh. der erste Handels- und Seestaat in Europa. In der Zeit der Freiheitskriege hatten die Nieder- länder herrliche Colonien, die früher portugiesisch und spa- nisch waren, in Besitz genommen, auch einen Streifen der noch spanischen Niederlande erobert (die Generali- täts -Lande). Im Verlauf des i8tm Jhdls. trat der

6. Neuere Geschichte - S. 8

1869 - Mainz : Kunze
8 1477 er die Habsburgsche Hausmacht aufs neue durch feine Vermählung mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen, Erbin von Burgund (S. Ii, 97) später durch die seines Sohnes Philipp des Schönen "oe mit Johanna, der Erbin von Spanien (nach dem Tod des Jn- fanten). Maximilian — Maria -— Ferdinand v. Aragon — Jsabella v. Castilicn t 1519 f 1482 f 1516 f 1504 Philipp der Schöne --- Johanna die Wahnsinnige ch 1506 p 1555 Karl I und V gcb. 1500 ch 1558. Diese Quelle von Habsburgs Aufschwung ist aber zugleich der Anfang des jahrhundertelangen Gegensatzes der Habsburgischen und der französischen Macht, der Grund zu Deutschlands Schwäch- ung, auch zur Hemmung der Kirchenreformation. b. Reformen der Reichsverfassung unter ihm. Des Königs Interesse ist vorwiegend nach Außen gerichtet: auf Er- weiterung seiner Hausmacht, Herstellung der europäischen Bedeu- tung des deutschen Kaiserthums, auf den Schutz der Reichsgrenzen, daher auf Erhöhung der Streitkräfte des Reichs. Tie Stände suchen die Schäden im Innern, doch mit Wahrung ihrer In- teressen, zu heilen. In diesem Gegensatz der Königsgewalt und der ständischen Ansprüche zersplittern sich die Kräfte des Reichs, die Maximilian nicht zu organisieren verstand. Erster Versuch, dem Reich eine Verfassung zu geben, auf dem 1495reichstag zu Worms 1495; — Verdienste des patriotischen Kurfürsten - Erzkanzlers Berthold von Mainz. 1. Allgemeine Reichssteuer, der s. g. gemeine Pfennig nach der Kopfzahl; 2. Allgemeiner ewiger Landfriede und Reichskammergericht, das in des Kaisers Namen Recht sprach, mit festem Sitz (zuerst in Frankfurt a. M., zuletzt in Wetzlar), Abbild der Reichsver- fassung, der Kammerrichter vom Kaiser, die 16 Beisitzer von den Stünden ernannt; 3. Ein Reichsrath als Centralgewalt und immerwährende Regierungsbehörde aus Mitgliedern der Stände i5oo (ausgeführt erst auf dem Augsburger Reichstag 1500); 4. (in 1512 dieser Form erst auf dem Kölner Reichstag 1512). Die Ein- theilung des Reiches in 10 Kreise, besonders zur Exemtion der reichskammergerichtlichen Urtheile, mit Kreishauptleuten an der Spitze: Oesterreich, Baiern, Franken, Schwaben, Oberrhein, Niederrhein, Burgund, Westfalen, Niedersachsen, Obersachsen —

7. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

8. Neuere Geschichte - S. 85

1869 - Mainz : Kunze
85 der Grafschaft Tecklenburg gleichzeitig durch Kauf. Wirkliche Abtretung des Kreises Schwiebus gegen eine Geldsumme 1694. 1). Erhebung Preußens zum Königreiche 1701. 1701 Der Plan schon vom großen Kurfürsten vorbereitet, durch die Erhebung des sächsischen Kurhauses auf den polnischen, die Aussichten des hannövrischen auf den englischen Thron beschleunigt, durch die kaiserliche Einwilligung (gegen das Versprechen in dem drohenden Kriege um das spanische Erbe 8000 Mann Hülfs- truppen zu stellen) vom 16. November 1700 gereift. Die Krö- nung in Königsberg am 18., Stiftung des schwarzen Adlerordens (suiim ciiique) am 17. Januar 1701. Der Titel König in Preußen bis zur ersten Theilung Polens, dann von Preußen. o. Geistiges Streben: Stiftung der Universität Halle 1692 (Eröffnung 1694), der Akademie der Künste 1699, der Societät der Wissenschaften 1700 (Einweihung 1711) durch Leibnitz (f 1716) und der Kurfürstin Sophie Charlotte*) Einfluß. — Mit dem Glanze des Hofes gieng eine bedeutende Kunstblüthe Hand in Hand. Friedrich Wilhelm I 1713 — 1740, seines Vaters Ge- gensatz durch bürgerliche Einfachheit, soldatische Strenge und die Richtung auf das rein Nützliche; mit seinem persönlichen Interesse vor allem dem Heerwesen und dem Landbau zugewandt. Im Innern: Vollendung der absoluten Königsgewalt, Beseitigung der letzten Reste ständischer Rechte (außer in seinen rheinischen Besitzungen): sich stabiliere die Zonvarainets wie einen rolüer von llrones' 1717 an die preußischen Stünde. Entwicklung der materiellen Kräfte und der Streitmacht des Landes, die er bei einer Bevölkerung von nicht 2 ff- Millionen auf 83000 Mann brachte. Sein Hauptgehülfe bei der Mehrung und den inneren Reformen des Heeres der Fürst Leopold von Anhalt- Dessau, der ,alte Dessauerll Besserung der Finanzen; — Hebung des Volksunterrichts. Aufnahme der vertriebenen prote- stantischen Salzburger in seine preußisch-lithauischen Gebiete 1732. Nach Außen: Seine Erwerbung des Oberquartiers Gel- dern (im Utrechter Frieden 1713, s. oben S. 76) und eines Theils von Vor-Pommern (im Frieden zu Stockholm nach dem nordischen Kriege 1720, s. oben S. 81) vergrößert den Staat um 116 Q. M. Später dreht sich seine auswärtige Politik um *) Tochter des ersten Kurfürsten von Hannover; nach ihr Charlottenburg, früher Lietzenburg, genannt.

9. Neuere Geschichte - S. 96

1869 - Mainz : Kunze
96 Wicklung der Cavallerie und Artillerie Friedrichs Werk. Die Militärakademie 1765 und Ingenieurschule 1775. Reformen in der Rechtspflege; das „allgemeine Land- recht", namentlich durch den Großkanzler von Carmer bearbeitet, theilweife 1784 veröffentlicht, erst 1794 rechtsgültig. Die Pflege der Bildungsanstalten trat gegen die materielle Fürsorge zurück; für die Künste war im allgemeinen keine günstige Periode; Hauptbauten unter und durch Friedrich: das Berliner Opernhaus 1740—1742, Sanssouci 1745—1747; das großartige neue Palais in Potsdam 1763—1770 u. s. w. Das neue Leben der vaterländischen Literatur, zu dessen Weckung seine eigenen Großthaten mitgewirkt, blieb dem Könige fremd. b. Aeußere Ereignisse. 1. Erste Theilung Polens 1772. Um einer bedenklichen Isolierung unter den europäischen Mächten vorzubeugen, schließt Friedrich 1764 zunächst auf 8 Jahre ein Schutzbündniß mit Rußland, mit Rücksicht auf die Zustände im Königreich Polen, dessen Thron nach Augusts Iii Tode (1763) erledigt war. Verkommene Zustände in Polen: Die Krone mitten unter absoluten Monarchieen ohne Macht, der Adel politisch allein be- rechtigt und allmächtig, die Anarchie der Reichstage, (das liberum veto seit der Mitte des 17. Jahrhunderts), kein Bürgerstand, leibeigner Bauernstand. Das Interesse der russischen, auf die völlige Herrschaft über Polen gerichteten Politik wollte die Erhaltung der inneren Schwäche; Preußen schloß sich an. Königswahl des Stanislaus Augustus Poniatowski unter russischem und preußischem Einfluß 1764. Rußlands von Preußen, England, Dänemark, Schweden unterstützte Forderung, beu Dissidenten d. h. Nicht-Katholiken, die seit 1733 entzogenen Rechte zurückzugeben, stößt bei dem Reichstag und dem König selbst auf Widerstand, daher 1767 die i76?s. g. General-Conföd eration zu Radom unter dem Fürsten Radziwill, gegen die Erweiterung der königlichen Macht. Gewalt- same Maßregeln Rußlands gegen die Gegner rufen eine allge- meine Bewegung, Krieg, zuletzt völlige Anarchie hervor. Die i768 Gegen-Conföderation zu Bar 1768 wider den fremden

10. Alte Geschichte - S. 32

1869 - Mainz : Kunze
32 b. Die nemeischen Spiele, bei Nemea in Argolis dem Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert. 6. Die isth mischen bei Korinth alle zw ei Jahre zu Ehren des Poseidon. d. Die pythischen in alter Zeit von 8 zu 8, seit 586 alle 4 Jahre in Delphi zu Ehren des Apollon. Ursprünglich auch musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele. Der Wechsel der Verfassnngsformen läßt sich am klarsten an der Geschichte Athens erkennen, während Sparta wesentlich in den einmal angenomnienen Formen beharrte. Beide Städte ge- langen zu ihrer Bedeutung zunächst durch die politische Ei- nigung (Centralisation) ihrer Landschaft, ein Fortschritt, der in Athen am besten glückte. Aber auch anderwärts regt sich in dieser Periode das mehr oder minder gelingende Streben, durch Einigung der Landschaft unter einem Hauptort ein poli- tisches Ganzes herzustellen, so in Argolis und Böotien. Die griechischen Verfassnngsformen {nolivttai) wechseln mit einer gewissen Gesetz- und Regelmäßigkeit, so daß man von einer Periode des Königthums, der Adelsherrschaft, der Volksherrschaft reden könnte. Doch finden sich diese Formen nicht blos nach- einander, sondern auch nebeneinander in den verschiedenen Staaten, im buntesten Wechsel in den Kolonien. Schema der griechischen Verfassungen nach Aristoteles 1) Das althellenische heroische Königthum (s. oben S. 22) ist auch im Anfang dieser ersten Periode die herrschende Staatsform, mit kriegerischem Charakter, nur wenig beschränkt, doch immerhin weit entfernt von orientalischer Despotie. Mit dem Erbrecht mußte sich persönliche Tüchtigkeit, überlegene Helden- kraft verbinden. Iv. Aelteste Verfassungen. (Pol. Iii, 4, 7) Grundformen Ausartungen {nuqty.ßdaeiß) 1. /uovuq/ja oder ßuoixtiu, 2. Uqunohqaxiu, 3. noxithu (Kòrjf.ioy.oaria)
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