Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
13
auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten
vorbehalten.
Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die
Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an
den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund-
land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf
den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei
wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament-
lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter
Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht-
lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die
Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter-
fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und
im Roten Meere.
Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert
jährlich mehrere hundert Millionen.
' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen
Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein-
zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an
diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr-
lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der
Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der
Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf
beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter
Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark,
dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen
Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa
10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen
erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und
Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich
in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen
Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. /
§ 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber
den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer
Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich-
krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen
der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen-
haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen-
und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel
bildet.
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Extrahierte Ortsnamen: Neufundland Ostsee Ceylon Persischen_Meerbusen Nordsee Nordsee England Nordsee Schottland Grossbritanniens Schottland Frankreich Deutschland Nordsee Belgien Nordsee
90
Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und
Gebirgsindustrie (Uhren- und Holzindustrie) im
Schwarzwalde, Fabrik- und Gewerbethätigkeit in den
Städten. Handel und Verkehr wird durch den Rhein-
strom, den Neckar und die Rheinbahnlinien gefördert.
Karlsrulie (91 Tsd.). Residenz. Wichtige Handels- und
Fabrikstadt (Möbelfabrikation und Maschinenbau-
anstalten). Technische Hochschule.
Baden (16 Tsd.). Weltberühmtes Bad.
Pforzheim (30 Tsd.) Hauptsitz der deutschen (-rold- und
Silberwarenindustrie, die ihre Erzeugnisse nach allen
europäischen Ländern ausführt.
Mannheim, an der Mündung des Neckar in den Rhein
(115 Tsd.). Wichtigste Handels- und Industriestadt
Badens. Endpunkt der Rheindampfschiffahrt, Stapel-
platz für alle überseeischen Produkte, wie für die Er-
zeugnisse des eigenen Landes. Hauptmarkt für Hopfen,
Tabak („Pfälzer Tabak") und Sämereien. Fabriken für
Spiegelglas. Maschinen- und andere Eisenwaren, Chemi-
kalien und Farbwaren, Papier und Tapeten.
Heidelberg am Neckar (38 Tsd.). Universität. Wein und
Tabakhandel. Grossartige Schlossruinen.
Freiburg im Breisgau (56 Tsd.). Universität. Metallindustrie.
Offenlnirg (10 Tsd.). Abzweigung der Schwarzwaldbahn
(nach Konstanz). Industrie.
Konstanz am Bodensee ('20 Tsd.). Bodenseehafen. Industrie.
§112. 2) Grossherzogtum Hessen. Die Hauptländer Rhein-
hessen und Starkenburg umfassen den nördlichen Teil
der oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen
Odenwald. Oberhessen, durch die Umgebimg von
Frankfurt a. M. von den Hauptländern getrennt, um-
fasst die unwirtlichen Bergmassen des Vogelsberges
und die fruchtbare Wetterau. Fast Vs des ganzen
hessischen Bodengebietes ist bewaldet. — Der Acker-
bau wird namentlich in der Rheinebene und in der
Wetterau schwunghaft betrieben und liefert reiche
Erträge an Getreide, Obst, Wein (Scharlachberger,
Liebfrauenmilch, Laubenheimer, Niersteiner) und
Tabak. Rindviehzucht und Bergbau (Kohlen und
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65
klein. Auch an Vieh und Fleisch deckt Deutschland seinen Be-
darf nicht. Pferde werden fast aus allen Nachbarländern, Rind-
7deh wird aus Dänemark, Österreich-Ungarn, Speck, Schmalz,
Rauchfleisch und Fleischextrakt besonders aus Amerika eingeführt.
Die Viehausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Schweine und
Schafe. — Heringe- werden in grossen Mengen aus England,
Norwegen und den Niederlanden importiert.
Auch die deutsche Forstwirtschaft vermag nicht alle Be-
dürfnisse der Industrie zu befriedigen. Bau- und Nutzholz
wird aus Österreich-Ungarn und Skandinavien eingeführt; aus-
ländische Hölzer für den Schiffbau und die Möbelindustrie
werden aus Mittelamerika, Mexiko, den Antillen, sowie Ostindien
und den ostasiatischen Inseln bezogen ; demgegenüber besteht
eine geringe Holzausfuhr besonders nach Westen.
Sehr bedeutend ist die Ausfuhr an Erzeugnissen «les Berg-
baues. Die Einfuhr englischer Steinkohlen und böhmischer
Braunkohlen wird durch eine ganz bedeutende Steinkohlenausfuhr
nach den westlichen Nachbarländern, sowie nach Russland, der
Schweiz und Österreich-Ungarn überwogen. Salz wird besonders
nach Belgien und den Niederlanden, nach Dänemark und der
Schweiz ausgeführt. Die Einfuhr an Erzen (Eisenerzen aus
Frankreich, der Balkanhalbinsel etc.) übertrifft die Ausfuhr an
Wert, wenn sie auch an Gewicht hinter ihr zurückbleibt, da
Deutschland viele wertvolle Metalle (Silber, Gold, Zink etc.)
vom Auslande beziehen muss.
$ 93. Kolonialwaren, Südfrüchte, Wein und feine Spirituosen,
sowie Petroleum bezieht Deutschland fast nur vom Auslande :
Kaffc aus Brasilien, Java, Ceylon etc., Gewürze von den Ost-
indischen Inseln, Ceylon, Westindien, Tabak aus den Vereinigten
Staaten, Brasilien, West- und Ostindien, der Türkei etc. — Süd-
früchte (Citronen, Orangen, Weintrauben), frisch und getrocknet,
werden besonders aus den Mittelmeerländern bezogen. Weine
kommen aus Frankreich, Italien, Ungarn, Spanien, Portugal und
einigen Gegenden fremder Erdteile (z. B. Kap.-Weine). Aus-
geführt wird wenig Wein, aber viel Bier, vor allem aus Bayern.
Die Rohstoffe der Weheindustrie liefert zum grössten Teile
das Ausland. Schafwolle wird aus Australien, Lama- und
Alpakawolle aus Südamerika, Flachs aus Russland, Baumwolle
aus den Vereinigten Staaten und Ostindien, Baumwolle7i- und
Leine7igarne aus England, Roh- und Florettseide aus der Schweiz
und Italien eingeführt. Absatzgebiete für die Erzeugnisse dieser
Industrie sind die Nachbarstaaten Deutschlands, die deutschen
Kolonien und andere überseeische Gebiete.
5
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Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Dänemark Amerika England Norwegen Niederlanden Skandinavien Mittelamerika Mexiko Ostindien Russland Belgien Niederlanden Dänemark Frankreich Balkanhalbinsel Deutschland Deutschland Brasilien Ceylon Ceylon Westindien Brasilien Ostindien Türkei Frankreich Italien Ungarn Spanien Portugal Bayern Australien Südamerika Russland Ostindien England Italien Deutschlands
Gebirges und den nordöstlichen Teil des lothringischen
Stufenlandes. Durch Fruchtbarkeit des Bodens zeichnet
sich vor allem die Rheinebene aus. Fast Xu des Bodens
ist waldbedeckt. Das Saarbecken birgt grosse Steinkohlen-
lager. Der Ackerbau gewinnt Getreide, Wein, Hopfen,
Tabak etc., der Bergbau Steinkohlen, Eisen und Salz. Die
Industrie, begünstigt durch reiche Wasserkräfte und be-
deutende Kohlen- und Eisenproduktion, ist sehr entwickelt,
namentlich die Baumwollen- und Eisenindustrie. Der
Handel ist ein sehr lebhafter und wird durch vorteilhafte
Verkehrswege, insbesondere durch den Rhein-Marne- und
Rhein-Rhonekanal wesentlich gefördert.
a) Nieder-Elsass.
Strasslmrg an der Iii (145 Tsd.). Hauptstadt des Reich sland es.
Festung. Wichtiger Knotenpunkt der Hauptstrassen zwischen
Frankreich und Deutschland und längs des Rheins. Leb-
hafter Handel in Wein und anderen Landesprodukten. Be-
deutende Fabrikthätigkeit. Kaiser-Wilhelms - Universität.
"Weltberühmt das herrliche Münster.
Hagenau (18 Tsd.). Hopfenbau und Industrie.
b) Ober-Elsass.
Colmar (35 Tsd.). Baumwollenindustrie.
Mülhausen (83 Tsd.): Mittelpunkt der Elsässer Baumwollen-
und Eisenindustrie.
c) Lothringen.
Metz (60 Tsd.). Festung. Handel mit Wein, Obst und Obst-
konserven.
Saargeniiiiid (14 Tsd.). Plüsch- und Sammetfabriken.
f) Deutschlands Kolonieen.
A. Allgemeines.
§ 133. Während die meisten europäischen Staaten schon seit
mehreren Jahrhunderten Kolonieen besitzen, nach welchen
sie die Erzeugnisse ihrer Industrie ausführen, um dafür
Kolonialwaren, Metalle etc. einzutauschen, ist Deutschland
1
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Marne- Rhein-Rhonekanal Nieder-Elsass Frankreich Deutschland Rheins Hagenau Ober-Elsass Colmar Lothringen Deutschlands Deutschland
134
Im Altertum war Italien der Kern ties grossen römischen
Reiches, welches alle Mittelmeerländer und weite Hinter-
länder derselben umfasste. Im Mittelalter blühten be-
sonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute
werden die Meisterwerke der berühmten italienischen
Maler, Bildhauer und Baumeister bewundert.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet der
Ackerbau, der besonders in der Poebene mustergültig
betrieben wird. Die wichtigsten Getreidepflanzen sind :
Mais, Weizen und Reis. Von grosser Bedeutung für die
Ausfuhr ist der Olivenbau, die Südfrucht- und Weinkultur.
Die Viehzucht, namentlich die Rindviehzucht steht in
Norditalien in hoher Blüte (Parmesankäse). Von hervor-
ragender Bedeutung ist die Seidenraupenzucht, die ihren
H auptsitz in der Lombardei hat. Von der gesamten
Seidenproduktion der Erde liefert Italien Vs. Die Küsten-
fischerei gewinnt Sardellen, Anchovis, Austern und
Korallen. Der Tintenfisch liefert Sepia (braune Tusche)
und das weisse Fischbein (die Rückenschale des Tieres).
Der Bergbau ist nur durch die Gewinnung von
Schwefel (Sizilien) und Marmor (Carrara) von Wichtigkeit.
Die Industrie, in der Italien im Mittelalter die Lehr-
meisterin der europäischen Völker war, ist dort heut-
zutage im allgemeinen von untergeordneter Bedeutung.
Die Armut an Mineralien, namentlich an Steinkohlen
und an zuverlässigen Wasserkräften, lässt die Gross-
industrie nicht recht zur Entwiekelung kommen. Am
hervorragendsten ist die Seidenindustrie, deren Haupt-
mittelpunkte Mailand und Bologna bilden. Auf einer
sehr hohen Stufe stehen ferner die Strohutflechterei,
die Korallenverarbeitung, die Glasindustrie und das
Kunstgewerbe in Alabaster- und Marmorarbeiten, in Mo-
saiken, Terracotta, Silberfiligranarbeiten u. a. m.
Der Handel Italiens ist seit alter^Zeit ^ ein sehr leb-
hafter, was bei der günstigen Seeinge des Landes nicht
überraschen kann. Welche grosse Rolle Italien während
des Mittelalters durch Venedig, Genua, Florenz etc. im
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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18li
Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis,
Wein (Portwein, Muskateller, Sherry, Malaga), Olivenöl,
Kork, Espartogras (das zu allerlei Flechtwerken und zur
Papierbereitung dient) und Südfrüchte.
Die Viehzucht liefert die besten Maultiere und Esel.
Dagegen ist die altbekannte Schafzucht der Merinos in
Verfall geraten. Wilde Stiere werden in den Gebirgen
gezüchtet für die Stiergefechte. In den südöstlichen
Küstengegenden blüht die Seidenraupenzucht und die
Cochenillezucht.
Der Bergbau, trotz des Reichtums der Halbinsel an
Mineralien vernachlässigt, hat sich neuerdings gehoben
und liefert namentlich Ausbeute an Kupfer. Silber, Blei
und Quecksilber.
Die Industrie hat für den Weltmarkt und Welthandel
wenig Bedeutung. Spezialitäten der spanischen Industrie
sind die Korkstöpfelfabrikation, die Espartoflechterei, die
Fabrikation blanker Waffen (Toledo), die Spitzenklöppelei
und die Gold- und Silberwarenindustrie. Sehr umfangreich
wird die Tabakfabrikation betrieben.
Der Handel steht im allgemeinen weit hinter dem der
meisten Staaten Europas zurück und ist weder der
günstigen Lage, noch der Erzeugungskraft des Landes
entsprechend.
Wichtige Ausfuhrartikel sind : Wein, Olivenöl, Süd-
früchte, Rosinen, Korke, Espartogras, Kupfer-, P>lei- und
Eisenerze, Quecksilber.
A. Königreich Spanien.
a) Handelsplätze : * Madrid. :i: Barcelona. Valencia.
* Sevilla. * Malaga. Murcia. Saragossa. Cartagena.
Granada. Jerez. Cadiz. Valladolid. Bilbao. San-
tander. — Inselgruppe der Balearen und Pity usen.
b) Kolonieen: Presidios (Ceuta). Kanarische Inseln.
B Königreich Portugal.
a) Handelsplätze: * Lissabon. i: Oporto.
b) Kolonieen : Azoren. Madeira. Inseln des grünen Vor-
gebirges. Angola. Portug. Ostafrika. — Goa. Macao.
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Extrahierte Personennamen: Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Malaga Europas Espartogras Spanien Madrid Barcelona Valencia Sevilla Malaga Murcia Saragossa Cartagena Granada Jerez Cadiz Valladolid Bilbao Ceuta Königreich_Portugal Lissabon Angola Ostafrika Macao
141
duktionsgebiete, welche Baumwolle, Thee, Reis, Weizen,
Kaffee, Tabak, Jute, Gewürze etc. weit über den Bedarf
liefern.
Die "Viehzucht wird besonders von den Nomaden in
den mittleren Steppen und Wüstenstrichen des Konti-
nents betrieben. Sehr wichtig ist die Seidenraupenzucht
in Ostasien, und von hoher Bedeutung sind Kamel und
Elefant als Lasttiere. Die Nordmongolen sind grössten-
teils Jäger- und Fischer Völker.
An mineralischen Schätzen ist der Erdteil reich. Die
grossen Kohlen- und Eisenlager sind aber noch nicht
genügend erschlossen. Besonders reich an edlen Metallen
sind der Altaï und die östlichen Gebirgsabhänge. In
mehreren Gegenden, besonders in Indien, gewinnt man
auch Edelsteine.
Die Industrie im Sinne der europäischen Fabrik-
industrie hat nur in Vorderindien Bedeutung. Doch
leisten einzelne Kulturvölker, besonders die Chinesen und
Japaner, in der handwerksmässigen Technik (Weberei,
Elfenbeinschnitzerei, Porzellan- und Lackwarenfabri-
kation etc.) Vorzügliches.
Der Handel Asiens entspricht nicht der Grösse des
Erdteils und dem Reichtum seiner Erzeugnisse. Der
Binnenhandel beruht zu einem grossen Teile, wie schon
vor Jahrtausenden, auf dem Karawanenverkehr. Für
die Anlage von Eisenbahnen ist durch die britische Re-
gierung in Ostindien, durch Russland in Kaukasien,
Sibirien und Russisch-Centraiasien und durch Japan in
letzter Zeit manches geschehen. Besser ist das Tele-
graphennetz entwickelt. Wichtig für den Handel sind
die von Europa ausgehenden Kabel. Der Seehandel ist
meist in den Händen der Europäer, besonders der Eng-
länder, Holländer, Franzosen und Deutschen. Die beiden
Haupthandelsgebiete sind Britisch-Indien und China,
auf welche allein fast 2/z des gesamten asiatischen
Aussenhandels entfallen. Ausgeführt werden haupt-
sächlich Rohstoffe (Erzeugnisse des Ackerbaues und
I
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Fischer_Völker
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Indien Ostindien Russland Kaukasien Sibirien Japan Europa Britisch-Indien China
146
und Rinderzucht. An der Grenze vermittelt das Kamel
den Verkehr durch die Wüsten und Steppen der Mongolei
und Mandschurei. Hochbedeutend ist die Seidenraupen-
zucht, in welcher China unter allen Staaten der Erde
die erste Stellung einnimmt.
Der Bergbau gewinnt Eisen, Steinkohlen, Kupfer,
Silber, Gold, Porzellanerde (Kaolin), doch ist die Aus-
nutzung der mineralischen Schätze noch sehr ent-
wickelungsfähig.
Die Industrie ist seit uralten Zeiten hochentwickelt,
doch sind die meisten Industriezweige Chinas kleine Be-
triebe. Dabei ersetzt die Geschicklichkeit des Arbeiters
die fehlenden Maschinen und weiss mit einfachen Werk-
zeugen immer noch zum Teil bewundernswerte Leistungen
hervorzubringen, wie in der Elfenbein-, Holz- und Stein-
schnitzerei, in der Seiden- und Baumwollenweberei, der
Porzellan-, Papier- und Lackwarenfabrikation etc. In
hoher Blüte steht auch der Schiffsbau.
Der Handel hat seinen Schwerpunktim Binnenverkehr,
der durch zahlreiche Wasserstrassen, besonders Kanäle
(Kaiserkanal) sehr gefördert wird. Eisenbahnen und Tele-
graphen beginnen eben erst Eingang zu finden. Der
Aiissenhandel ist naturgemäss vornehmlich Seehandel, da
China durch Wüsten und gewaltige Gebirge von den
Nachbarstaaten getrennt ist. Er hat durch Eröffnung
von 22 Häfen einen grossen Aufschwung genommen,
entspricht aber nicht der Erzeugungskraft des Landes
und liegt fast ausschliesslich in den Händen fremder
Nationen, unter denen die Engländer mit ca. 75 % des
Umsatzwertes vertreten sind. Die wichtigsten Ausfuhr-
produkte sind Thee und Seide. Von geringerer Bedeutung
ist die Ausfuhr der übrigen Erzeugnisse, wie Porzellan,
Zucker, Backwaren, Tusche, Rhabarber, Kampher,
Moschus etc. Wichtig ist auch der Ausfuhrhandel nach
Russland über Kjachta, der namentlich Thee ausführt.
Unter den nach China eingeführten Erzeugnissen steht
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mongolei China China Russland China
117
Der Reichtum an Rohstoffen, Kohlen und Eisen be-
günstigt die Entwicklung der Industrie, welche nament-
lich in den westlichen Ländern (Böhmen, Mähren,
Schlesien und Niederösterreich) zu grösserer Entfaltung
gelangt ist.
Der Handel erhält in dem grossen Reichtum an Er-
zeugnissen des Bodens und des Gewerbefleisses den
Stoff zu einem sehr umfangreichen Verkehr. Er wird
durch die Lage des Landes inmitten Europas, durch
ein grossartiges Netz schiffbarer Wasserstrassen, durch
ein gutes Eisenbahnnetz und durch den Anteil der
Monarchie am Adriatischen Meere wesentlich begünstigt.
Der Schwerpunkt der Handelsthätigkeit liegt, der kontinen-
talen Lage des Landes entsprechend, im Binnenhandel,
der schon im Austausche der Natur- und Iiidustrie-
produkte der einzelnen Kronländer untereinander ge-
waltige Mengen umsetzt. Der Sechandel hat durch den
Suezkanal und durch Begründung des ^Österreichisch-
ungarischen Lloyd" an Bedeutung gewonnen. Sein Haupt-
verkehr richtet sich nach dem Orient. Die wichtigsten
Ausfnhrproduktc des Handels sind : Getreide, Mehl, Vieh
Holz, Kohlen, Wein, Obst und Industriewaren.
Wichtige Mittelpunkte des Binnenhandels sind :
In Niederösterreich: **Wien. *)
.,. Oha-Österreich : Linz und Steyr.
,, Tirol: Innsbruck und Bozen.
,, Salzburg: Salzburg und Hallein.
,, Steiermark : *Graz.
,, Kärnten: Villach.
,, Kr a in: Idria.
,, Böhmen: *Prag, Budweis, Pilsen und Reichenberg.
„ Mähren: *Brünn und Olmütz.
,, Galizien: * Lemberg und Krakau.
„ Ungarn: * Budapest, Maria - Theresiopel, Debreczin,
Pressburg, Temesvar, Fiume etc.
,, Siebenbürgen: Kronstadt.
*) Die Städte, welche mindestens 100 Tausend Einwohner haben,
sind mit *, die, welche über eine Million haben, mit ** bezeichnet.
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Extrahierte Personennamen: Maria_-_Theresiopel Maria
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