Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 335

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 125. Politische und gesellschaftliche Zustände im Mittelalter. 335 um Konradin annehmen, allein Manfred hinterging denselben und ;og die Herrschaft an sich im Namen Konradins, wie er vorgab. Anfänglich erklärte er dein Papste, daß er sich ihm unterwerfe, nrn denselben sicher zu machen. Unvermutet überfiel er aber die päpstlichen Truppen und schlug dieselben. Statt das Interesse Konradins zu wahren, liest er sich selbst in Palermo krönen und bekriegte den Papst, so daß dieser sich nach Hilfe umsehen mustte. Da er weder ans Deutschland noch ans England Hilfe bekam, wandte er sich an Frankreich. Daß Karl von Anjou als ein solcher Wüterich sich zeigen werde, konnte Innocenz Iv. nicht ahnen. Er machte übrigens dem neuen Könige wegen seines arglistigen und grausamen Betragens nicht nur herbe Vorwürfe, sondern Klemeus Iv. verwandte sich auch dringend für Konradin und forderte den König Ludwig Ix. von Frankreich, Karls Bruder, ebenfalls dazu auf. 2. Ezzeliuo da Romano (Herr von der Burg Romano), Markgraf von Treviso, war das furchtbarste Haupt der Ghibellinen. Er wütete mit einer solchen Grausamkeit gegen die Gegner der Hohenstaufen, daß er den Beinamen „Menschenschlächter" erhielt, während er sich selbst „Geißel Gottes" nannte. Enzio „trat alles Heilige nieder, s o daß Italien mit Bl nt und Schrecken erfüllt wurde". — Friedrich, der treue Begleiter und Uuglücks-gefährte Konradins, war der ©ohn des Markgrafen Hermann von Baden und der Gertrnde von Österreich, so daß er bald Friedrich von Baden, bald Friedrich von Österreich genannt wird. Mit beiden wurden noch zwölf adelige Deutsche hingerichtet, und Karl von Anjon weidete sich von dem Fenster einer benachbarten Burg aus au dem Schauspiel. Der Gerichtshof, vor den Konradin und seine Gefährten gestellt wurde«, sprach übrigens die Angeklagten mit allen Stimmen bis auf eine frei. Kart verwarf aber diesen Richterspruch und ließ durch deu einen Richter Robert vou Bari den Gefangenen das Todesurteil verkünden und vollstrecken. 3. Die Sizilianer hatten sich gegen die Franzosen verschworen und Peter von Aragonien hatte unter dem Vorwande, gegen die Sarazenen zu ziehen, Schiffe und Mannschaft ausgerüstet. Am zweiten Ostertage (30. März 1282), während das Volk von Palermo im Freien vor den Thoren lustwandelte und auf das Vesperlänten wartete, erlaubte sich ein Franzose, Drouct, gegen eine ehrbare Frau ein ungeziemendes Benehmen. Der Mann sprang herbei und stach bett Franzosen nieder. Damit war das Signal zur allgemeinen Ermordung der Franzosen aus der ganzen Insel gegeben. In Catania kamen 8000, in Messina 3000 Franzosen mit dem Vizekönig um das Leben. Man schonte selbst die Frauen nicht, welche französische Männer geehclicht hatten. 8 125. politische und gesellschaftliche Zustände im Mittetalter. Lehenswesen. Rittertum. Städte. 346) Die Grundlage der mittelalterlichen Staatseinrichtnngen bildete das Lehenswesen, welches sich aus der Zeit herschreibt, in der die karolingischen Könige römische Provinzen und andere

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 708

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
708 Unsre Zeit. Gnade schenken, seine erhabene Aufgabe im Geiste Jesu Christi zu erfüllen. 2 Leo Xiii. ist geboren am 2. März 1810 aus einer pa-1810. tncischen Familie zu Carpiueto bei Anagni. Er machte seine Studien im römischen Kolleg, trat in die geistliche Akademie ein lind wurde später als Delegat nach Benevent gesandt, wo er« sich in der Verwaltung große Verdienste erwarb. In gleicher Eigenschaft wurde er nach Spoleto und Perugia gesaudt. 1843.1843 wurde er zum Erzbischof oou Damiette konsekriert und als apostolischer Nuntius nach Brüssel gesandt. Nach drei 1846. Jahren zurückberufen, machte ihn Gregor Xvi. 1846 znm Erz-1853.bisch of von Perugia und Pins Ix. 1853 zum Kardinal. 706) Blickt man auf die kirchliche und politische Lage, wie sie sich gegenwärtig darstellt, so findet man allerdings keine abgeschlossenen und fertigen Zustände. Aber es ist ein Ringen und Streben, aus dem Unvollendeten herauszutreten, die Einzelheit aufzugeben und sich gegenseitig aneinander anzuschließen. Die kleinen Kreise sehen sich ohnmächtig und trachten danach, in größere Kreise aufgenommen zu werden, die großen Kreise dagegen fühlen das Bedürfnis, sich immer fester zu gliedern, um das Auseinanderfallen zu verhindern. Daß es im Kampfe der Parteien oft ungerecht hergeht, ist zu beklagen, kann aber im Großen und Ganzen keinen Ansschlag geben. Die Ideen siegen über die Waffengewalt und über die Leidenschaften der Parteien. Darum werden auch die vou der Kirche vertretenen Ideen des ewigen Rechtes und der Gerechtigkeit siegen, wenn sie anch jetzt von vielen auf Leben und Tod bekämpft werden. Wohl wäre der Blick in die Zukunft eiu trostloser, wenn wir nur das Streben einzelner betrachten würden; das Ange aber, das gewöhnt ist, in der Weltgeschichte das Walten der göttlichen Vorsehung zu erblicken, schant hoffnungsvoll auf eine zukünftige Zeit. Wie verwirrt es im Einzelnen auch aussieht, die Grundsätze der Freiheit und der Humanität haben im Lanfe der Jahrhunderte nur gewonnen. Es wirkt der göttliche Geist fort und fort in der Geschichte, und darnm verzagen wir anch ferner nicht, sondern wir getrosten uns des Herrn. Deus providebit: Der Herr wird es wohl machen!

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 42

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
42 ihren Sieg am Welfesholze bei Mansfeld 1115 in groe Bedrngnis, doch blieb ihm Sddeutschland treu, wo sein Neffe Friedrich von Staufen, Herzog von Schwaben, die kaiserliche Sache erfolgreich vertrat. Jetzt kam auch nach einem zweiten Rmerzug 1122 das Wormser Konkordat zustande, das den 50jahrelangen Investitur-streit zu einem vorlufigen Abschlu brachte, Aalixt Ii) und Heinrich V. einigten sich dahin, da der Papst die Bischfe und bte mit Ring und Stab, der Kaiser die Gewhlten durch das Zepter mit den weltlichen Besitzungen belehnte, auch mute die Wahl in Gegenwart des Kaisers oder seiner Bevollmchtigten stattfinden. Mit Heinrich V., der 1125 zu Utrecht kinderlos starb, erlosch das frnkische Kaiserhaus. 20. Erster Kreuzzug 10961100. In die Zeit dieser ersten Kmpfe der Staatsgewalt mit der geist-lichen Macht fllt der Beginn einer groartigen kriegerischen Unter-nehmung, die dem Papsttums ein noch hheres Ansehen verlieh. In den Kreuzzgen begeisterte sich das abendlndische Rittertum an einer religisen Idee. Es weihte seine Waffen dem Dienst der Kirche, damit das heilige Land, wo Christus gelebt und gelitten hatte, aus dem Besitz der Mohammedaner in den der Christenheit berginge. 1. Schon seit der Vlkerwanderung waren christliche Pilger nach dem Morgenlande gewandert, um an den heiligen Sttten zu beten und Bue zu thun. Als nach dem Auftreten Mohammeds 622 die Araber den Islam annahmen und erobernd auftraten, wurde auch Palstina mohammedanischer Besitz. der Schimpf und Mihand-lungen klagten jedoch erst die christlichen Wallfahrer, nachdem die Trken 1084 Jerusalem erobert hatten. Der vom heiligen Grabe zurckgekehrte Einsiedler Peter von Amiens nahm sich der Be-drngten an; er durchzog Frankreich und predigte mit glhender Be-geisterung den Kampf gegen die Unglubigen. Darauf wurde eine Kirchenversammlung nach Clermont berufen 1095. Nach der berzeugenden Rede des Papstes Urban Il beschlo die versammelte Menge mit dem Rufe Gott will e&!" den Kreuzzug. Nachdem die ersten ungeordneten Haufen der Kreuzfahrer unter-wegs in Ungarn aufgerieben waren, unternahmen die Fürsten, meift Normannen und Franzosen, mit gut ausgersteten Truppen die Kreuz-fahrt 1097. Namhafte Fhrer waren: Gottfried von Bouillon,

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 46

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
46 $>er Kreuzzug miglckte jedoch durch allerlei Not und Verrterei der Griechen; denn wie das deutsche Heer in der Wste Kleinasiens fast aufgerieben wurde, ging auch das franzsische, das an der Kste entlang zog, elend zugrunde. Als der Versuch, mit neuen Truppen von Jerusalem aus Damaskus zu erobern, scheiterte, kehrten beide Könige in ihre Staaten zurck. 23. Friedrich I. Barbarossa. Friedrich I. Barbarossa 1152 1190 war eine heldenhafte Persnlichkeit und der glnzendste Reprsentant des mittelalterlichen /Kaisertums. Der gewaltige Herrscher rang/mit den nach Selbstndig-^jkfleit strebenden lombardischen Stdten, fhrte^harte Kmpfe mit dem / / Papste und stritt ^begeistert gegen die Unglubigen im Morgenlande. Den fast selbstndig gewordenen Fürsten gegenber begngte er sich als oberster Lehnsherr mit der Heeresfolge. 1. Die erste Sorge Friedrichs I. war die Herstellung der kaiser-liehen Macht in Oberitalien. Die lombardischen Städte, durch den während der Kreuzzge gesteigerten Handel zu Reichtum und Macht gelangt, regierten sich unabhngig vom Kaiser durch selbstgewhlte Brgermeister und Schffen wie republikanische Gemeinwesen. Das herrschschtige Mailand erstrebte sogar in Verbindung mit Tortona eine Vorherrschaft der die brigen lombardischen Städte, unter denen sich aber Pavia, Lodi und Como nicht fgen wollten. Auf seinem ersten Rmerzuge 1154 hielt Friedrich eine Reichsversammlung auf den roncatischen Feldern ab (bei Piacenza), wo er den Klagen der Städte gegen Mailand Gehr gab, es aber vor-lufig schonte, dagegen Tortona zerstrte. Nachdem darauf Friedrich die lombardische Krone in Pavia empfangen hatte, brach er nach Rom auf. Hier war Arnold von Brescia von den Rmern, die der Bann des Papstes geschreckt hatte, zur Flucht gentigt worden. Arnold wurde von Friedrich gefangen genommen, dem geistlichen Gericht berliefert und in Rom auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nun frnte Hadrian Iv. Friedrich I. zum rmisch-deutschen Kaiser. In Deutschland, wohin jetzt der Kaiser zurckkehrte, fhrte er eine Ausshnung zwischen Hohenstaufen und Welfen herbei. An Heinrich den Lwen, dessen Mutter Gertrud gestorben war, gab er Bayern Zurck; Heinrich Jasomirgott wurde dadurch entschdigt, da das

7. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 38

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
38 Deutsche Gesch. von den lt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reichs 919. Waffen. Nachdem ein frnkisches Heer unter seinem Sohne Pippin das mit reicher Kriegsbeute angefllte Hauptlager der Avaren, den groen Ring, erobert hatte, errichtete Karl in dem Lande zwischen Enns und Raab die avarische Mark (Anfnge des sterreichischen Staates). Um das Christentum auch in diesen Gegenden zu verbreiten, grndete er das Erzbistum Salzburg. Die Avaren verschwanden bald vllig unter den Ungarn und Slawen. b. Karls Kaiserkronnng 800. Durch seine glnzenden Siege hatte Karl ein Reich gewonnen, das sich vom E b r o im Westen bis zur Raab im Osten, von der E i d e r Norden bis zum Garigliano im Sden erstreckte, ein Reich, das seinem Umfange nach wohl mit dem Kaiserreiche der Rmer verglichen werden konnte. Germanen und Romanen gehorchten ihm, weithin reichte sein Ruhm, selbst mit dem mchtigen Kalifen Harun al Raschid unterhielt er Verbindungen. Er war der Beschtzer des abendlndischen Christentums, der Schirmherr der Kirche und ihr Vorkmpfer gegen die Unglubigen. Im Besitze einer so glnzenden Macht konnte Karl sich wohl als Erben des rmischen Kaisertums betrachten und daran denken, das abendlndische Kaisertum, das 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Das geschah im Jahre 800. Der Papst Leo Iii. war, von einer Gegenpartei vertrieben, zu Karl geflohen und hatte ihn um Hilfe gebeten. Dieser lie ihn nach Rom zurckfhren und wieder in sein Amt einsetzen. Als er dann selbst nach Rom kam, setzte der Papst ihm am Weihnachts-tage 800 in der Peterskirche die Kaiserkrone aufs Haupt. Das Volk begrte ihn jubelnd als Kaiser: das alte rmische Reich war als ein germanisch-christliches wiedererstanden. Der Kaiser war nicht nur derhchste weltliche Herrscher, sondern auch das Oberhaupt der Kirche. Deshalb war auch der Papst ihm untergeben; in keiner Beziehung wollte der Kaiser von jenem abhngig sein. Allmhlich freilich verlangten die Ppste eine gleichberechtigte Stellung mit den Kaisern und beanspruchten fr sich das Recht, jeden Kaiser durch die Krnung in seiner Wrde zu besttigen. Kaiser und Papst erscheinen von nun an als die beiden hchsten Hupter der Christenheit.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 55

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 55 lange gefangen gehalten wurde, kam es zu einem offenen Ausstnde der Sachsen (1073), die durch neue Burgbauten aufs uerste erbittert waren. Heinrich wurde auf der Harzburg von ihnen eingeschlossen, und nur mit Mhe gelang es ihm, durch die dichten Wlder des Harzes an den Rhein zu entkommen. Des Knigs Lage wurde immer schlimmer, denn auch die sddeutschen Fürsten fielen von ihm ab. Da ffnete ihm die Stadt Worms ihre Tore und stellte ihm Truppen zur Verfgung; hier znmerstenmalespieltedas deutschebrgertum in der Geschichte eine Rolle. Auch die Bischfe untersttzten ihn, so da Heinrich sich bald an der Spitze eines kleinen Heeres sah, mit dem er gegen die Sachsen loszog. Diese schloffen nun mit dem Könige Frieden, in dem Heinrich seine Einwilligung zu der Niederreiung der kniglichen Burgen geben mute. Mit blinder Wut machten sich die schsischen Bauern an die Vernichtung der verhaten Zwingburgen, besonders wild verfuhren sie bei der Zerstrung der Harzburg, wo sie der ausdrcklichen Abmachung zuwider nicht nur die Mauern und Festungswerke niederrissen, sondern auch alle kirchlichen Gebude zerstrten, ja selbst die Grfte der Toten aufwhlten und die Gebeine eines Bruders und eines Shnchens Heinrichs in alle Winde zerstreutem Aber diese Grausamkeit verursachte einen all-gemeinen Umschwung zu Heinrichs Gunsten. Viele Fürsten traten auf des Knigs Seite, dem es gelang, ein stattliches Reichsheer zu sammeln. Mit diesem schlug er die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut unweit Langensalza 1075. Die Sachsen muten sich ihm vllig unterwerfen, die zerstrten Burgen wurden wieder aufgebaut. Da wandten sich die schsischen Fürsten mit ihren Klagen an den Papst. 3. Heinrichs Iv. Kampf mit Gregor Vii. Noch unter Heinrich Iii. war das Papsttum von dem Kaisertum vllig abhngig gewesen. Jetzt aber sa auf dem ppstlichen Stuhle ein Mann, dessen ganzes Streben darauf gerichtet war, das Papsttum von der weltlichen Herr-schaft zu befreien und dieppstlichemacht der alle irdische Gewalt zu erheben. Dieser Mann war Gregor Vii. Gregor Vii., 10731085, mit eigentlichem Namen Hildebrand, stammte aus einer armen buerlichen Familie in Toscana. Fnf Ppsten hatte er als Ratgeber gedient und sie fr seine Plne gewonnen. So hatte er schon 1059 den Papst Nicolansii. zu dem Erla bestimmt, da die Wahl des Papstes nicht mehr wie bisher durch das rmische Volk mit Zustimmung des Kaisers erfolgen sollte, sondern durch das Kollegium der K a r d i n l e, d. h. der Geistlichen des rmischen Sprengels.
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 14
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 1
26 0
27 4
28 0
29 5
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 3
38 1
39 0
40 0
41 0
42 13
43 0
44 0
45 4
46 5
47 2
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 8
2 40
3 17
4 66
5 0
6 1
7 15
8 21
9 188
10 0
11 3
12 4
13 10
14 27
15 14
16 12
17 67
18 1
19 2
20 19
21 4
22 15
23 24
24 0
25 31
26 10
27 4
28 4
29 5
30 8
31 33
32 2
33 4
34 13
35 10
36 8
37 16
38 29
39 1
40 2
41 106
42 5
43 127
44 9
45 26
46 11
47 5
48 0
49 1
50 0
51 8
52 32
53 9
54 6
55 42
56 18
57 1
58 6
59 27
60 37
61 7
62 0
63 38
64 10
65 26
66 15
67 12
68 25
69 14
70 6
71 58
72 37
73 11
74 27
75 0
76 8
77 8
78 11
79 2
80 4
81 2
82 8
83 14
84 1
85 3
86 17
87 0
88 13
89 24
90 11
91 1
92 82
93 0
94 7
95 8
96 20
97 15
98 45
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 5
2 5
3 3
4 17
5 13
6 1
7 7
8 2
9 12
10 10
11 3
12 11
13 0
14 0
15 2
16 50
17 2
18 16
19 37
20 0
21 1
22 1
23 0
24 9
25 2
26 40
27 3
28 0
29 2
30 0
31 3
32 0
33 41
34 1
35 2
36 2
37 1
38 0
39 6
40 12
41 1
42 2
43 3
44 1
45 1
46 0
47 2
48 11
49 9
50 7
51 3
52 8
53 2
54 18
55 9
56 0
57 4
58 29
59 59
60 0
61 1
62 10
63 3
64 38
65 3
66 0
67 3
68 5
69 4
70 1
71 6
72 26
73 12
74 3
75 12
76 1
77 145
78 0
79 7
80 51
81 46
82 2
83 0
84 1
85 2
86 0
87 0
88 7
89 10
90 0
91 11
92 9
93 1
94 0
95 1
96 6
97 43
98 8
99 7
100 42
101 1
102 12
103 10
104 0
105 6
106 4
107 2
108 0
109 0
110 2
111 1
112 1
113 7
114 5
115 4
116 5
117 2
118 6
119 5
120 4
121 9
122 2
123 2
124 16
125 1
126 6
127 11
128 11
129 0
130 1
131 15
132 54
133 2
134 3
135 0
136 26
137 3
138 0
139 0
140 5
141 3
142 14
143 13
144 6
145 10
146 1
147 8
148 24
149 0
150 6
151 8
152 11
153 0
154 2
155 9
156 10
157 12
158 147
159 0
160 1
161 5
162 2
163 1
164 3
165 9
166 14
167 9
168 2
169 7
170 1
171 121
172 5
173 29
174 1
175 7
176 6
177 49
178 1
179 10
180 0
181 1
182 31
183 21
184 3
185 1
186 2
187 10
188 5
189 7
190 0
191 21
192 7
193 0
194 16
195 0
196 8
197 58
198 2
199 3