Das Kulturbild, 19
Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Vorland der Sn-
deten.
Schlesische Bucht.
Einzelne Gegenden
des Schleichen
Landrückens.
Nord- Großer Teil des
deutsches Warthegebiets.
Tiefland
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden,
teils angeschwemmter, teils
Urgesteins- oder Basalt-
boden, teils Löß.
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden
(Schwemmboden).
Fruchtbarer Boden (z. B.
Gletscherlehm in der Ge
gend von Kreuzburg) oder
leicht erwärmbarer Sand-
boden und sonnige Hügel-
läge (bei Grünberg).
Kontinentales Klint a mit
hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
Kujawische Seen- Kontinentales Klima mit
platte. hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
?bra-, Warthe-
und Netzebnich.
Weichseltal-
Delta.
und
Fruchtbarer Schlammboden,
durch Entwässerung anban-
fähig gemacht.
Tiefe Lage, verhältnismäßig Weizen,
günstigesk lima, Schwemm- rüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gemüse,
Obst, Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Gemüse,
Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
feilt, Flachs,
Obst (bei Treb-
nitz), Wein (bei
Grünberg'.
Getreide, Kartof-
feln, Zucker-
rüben, Hopfen
(bei Grätz).
Weizen (tnja-
Wischer Weizen),
Kartoffeln,
Zuckerrüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Zucker-
Gras,
bodeu und entwässerter
Marschboden.
^ilsiterniederung. Gletscherlehm, Schwemm-
boden.
Gebiet an der nn-
tern Oder, Vor-
Pommern, Insel
Rügen, nörd-
liches Mecklen
bürg.
Gletscherlehni.
Gemüse, Obst.
Getreide, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Tabak (bei
Schwedt), Ge-
müfe, Obst.
2*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich.
71
Im I. 1908 betrug Deutschlands Einfuhr aus China mehr als 70, aus
Iapiln fast 20, aus Korea Vs, aus Kiautschou und Hongkong je Vio Mill. M.,
und seine Ausfuhr nach China betrug mehr als 50. nach Jap-m 95, nach Hongkong
4vz, uach Kiautschou 3^ z und nach Korea Vs Mill. M. Ans China führte Deutsch-
laud hauptsächlich Sesam (für 15 Mill. M), Pelzwaren (15), Tee (4) und Häute
(31/?) ein, unter den Einfuhrgegenständen aus Japan seien Seide (5) und Kampfer
(?) erwähnt; die Ausfuhr nach beiden Ländern bestand in Jndnstrieerzengnissen aller
Art. Der gesamte Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschafts-
reiche Ostasien bezifferte sich auf rund 90 Mill. M. in der Einfuhr und 155 in der
Ausfuhr, zusammen auf 245 Mill. M. Hierzu tritt der Durchgangshandel
von Tsiugtau, der 1908 in der Ausfuhr 32, in der Einfuhr 52 Mill. M. betrug.
2. Die Halbinsel Hinterinöien und die Malaiische
Inselwelt.
(9. Wirtschaftsreich.)
Während der westliche Teil der Halbinsel Hinterindien noch zum § 31
Wirtschaftsreiche der am Indischen Ozean gelegenen Länder Asiens gehört,
bildet ihr mittlerer und östlicher Teil, besonders die weit vorspringende
Halbinsel Malaka die Landbrücke zur Malaiischen Inselwelt.
a) Der Pflanzenbau. Das Monsunklima ist in diesem
Wirtschaftsreiche noch schärfer ausgeprägt als in Vorderindien und im
südlichen Ostasien, weil die zu ihm gehörenden Gebiete dem Meeres-
einflnsse stärker ausgesetzt sind. Der Sommermonsun vermag fast
überallhin viel Feuchtigkeit zu verbreiten. Ferner ist die Wärme
allgemein noch größer, weil das Wirtschaftsreich ganz in der heißen
Zone, zu beiden Seiten des Äquators liegt. Auch die Bodeu-
beschasfeuheit ist für das Pflauzeuwachstum meist günstig. Zwar
nimmt das Gebirgsland einen großen Raum ein; doch stehen in Hinter-
indien für den Pflanzenbau auch große Niederungen am Unterlause
der Ströme zur Verfügung, und auf den Malaiischen Inseln haben
fruchtbare vulkanische Erdarten eine große Verbreitung. Die
Sunda-Jnseln, namentlich Sumatra und Java, besitzen die
üppig sie und artenreich st e Flora unter allen Gebieten der
Erde. Als die eindrucksvollsten Pflanzengattnngen treten
die Palmen, die Pisang- oder Bananengewächse und die Bambus-
arten hervor. Viele Kulturpflanzen haben im südöstlichen Asien
ihre Heimat, wie der Reis, das Zuckerrohr, mehrere Baumwoll-
arten, der Zimtbaum und ein geschätzter Obstbaum, der Mango.
Die wichtigsten Erzeugnisse des Pflanzenbaues sind außer
Reis Kaffee, Gew ürze (Gewürznelken und Muskatenüsse), Kokosnuß
(Kopra), Tabak, Zucher (vom Zuckerrohr), Sago (dasmark von der
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Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands China Korea Hongkong China Jap-m Hongkong Korea China Japan Deutschlands Ostasien Hinterindien Indischen_Ozean Asiens Malaka Ostasien Sumatra Asien
72
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur
Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis
wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber
werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf
Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln),
Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf
Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den
Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf
Java und Kampfer auf Börueo.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen
wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf
den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver-
breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel-
bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel.
c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum
Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen
Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager
ausgebeutet.
d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in
Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe
entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner
der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die
Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen
aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe
benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann.
§ 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge,
namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den
Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf
dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln
besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse
zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten.
Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze,
Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen
zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als
Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische
Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel
Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der
amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame-
sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hinterindien Sumatra Sumatra Hinterindien Malaka Hinterindien Hinterindien Malaka Manila Bangkok
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
(eine Fläche etwas größer als die Rheinprovinz) ist bisher in Anbau
genommen. Das Hauptgetreide ist der Weizen. Für einzelne Bezirke
sind auch Zuckerrohr- und Weinbau wichtig.
b) Die Viehzucht. Eine viel größere Bedeutung als der Ackerbau
hat für Australien die Viehzucht. Zwei Fünftel des Erdteils können
von ihr ausgenutzt werden. Das trockne Klima ließ die Schafzucht
in deu Vordergrund treten. Von Erzeugnissen der Viehzucht steht daher
die Schafwolle an erster Stelle. Ferner findet eine bedeutende
Ausfuhr von Hammelfleisch in gefrorenem Zustande nach England
statt. Am reichsten an Rindvieh sind die südöstlichen Gebiete, die
viel Butter nach Europa ausführen.
c) Der Bergbau. Bedeutende Schätze liefert in Australien der
Bergbau, nämlich große Mengen Gold, besonders in Viktoria, West-
australieu und auf Neu-Seelaud, Silber, Blei und Kupfer iu Neu-
südwales (uels) und Südaustralien, ferner Kohlen in Südaustralieu.
ä) Die Gewerbtätigkeit. Das Vorkommen von Kohlenlagern
macht zwar in Australien das Aufblühen der Industrie möglich.
Da aber für fertige Ware nicht genügend Absatz vorhanden wäre (nur
4 Mill. E.), werden die meisten Erzeugnisse als Rohstoffe aus
deu Weltmarkt gebracht.
§ 34. e) Die Beteiligung am Welthandel. Australien liefert sehr
wichtige Erzeugnisse auf den Weltmarkt. In erster Linie sind Wolle
und Gold zu ueuueu. Ferner gelangt Fleisch (gefrorenes), Butter
und Weizen in ziemlich großen Mengen zum Versand, besonders nach
England, da Australien (der Australische Bund) eine englische Kolonie
ist. Die wichtigsten Handelsplätze Australiens sind Melbourne
(melbörn) und Sidney (ßidne).
f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Obschon Deutschland auf dem australischen Festlande keine Besitzungen
hat, sind seine Handelsbeziehungen zu Australien ziemlich beden^
tend. Durch deutsche Kolonisten wurden die Handelsbeziehungen
gefördert. Die Deutschen stehen zwar an Zahl hinter den Briten, die
9/io der Bevölkerung ausmachen, weit zurück, fiud aber zahlreicher als andere
Nationalitäten. Im wirtschaftlichen Leben sind sie nicht ohne Bedeutung.
Deutsche Kolonisten haben z. B- den Weinbau iu Südaustralien eingeführt.
Im I. 1908 bezog Deutschland aus dem Gebiet des Australischen
Bundes Waren im Werte von 185 Mill. M., hauptsächlich Wolle (für 130 Mill. M.),
Bleierze und andere Erze, ferner Edelmetalle im Werte von 115 Mill. M.; die
Ausfuhr nach Australien betrug fast 60 Mill. M, so daß der Gesamthandel
(ohne Edelmetalle) einen Wert von fast 250 Mill. M. darstellte.
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Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Europa Viktoria Südaustralieu Australien England Australiens Melbourne Deutschland Deutschland Deutschland
84 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
zu einer Höhe von 700, die tierra templada bis zu einer Höhe von
2000 m gerechnet. Das feuchtheiße Tropenklima der tierra caliente
rief besonders auf vulkanischem Boden, der eine große Verbreitung
hat, einen äußerst üppigen Pflanzenwuchs hervor. Es gibt wohl kaum
ein Gebiet auf Erden, das in der Gunst des Klimas und Bodens
Mittelamerika übertrifft. Mit den Großen und Kleinen Antillen können
hinsichtlich der Üppigkeit des Pflanzenwuchses höchstens die Snnda-
Inseln verglichen werden. Die tropischen Kulturen finden ein fast
beispielloses Gedeihen. In der tierra ealiente erntet man dreimal,
und auf Euba geben die Tabakpflanzungen in sehr günstigen Jahren
einen Ertrag, der dreimal so hoch als der Wert des Bodens ist. Trotz
ungünstiger politischer Verhältnisse und vielfach recht schlechter Verwaltung
liefert Mittelamerika durch die Erzeugnisse des Pflanzenbaues große
Reichtümer, gleich den Monsunländern. Die wichtigsten Kulturgewächse
sind Zuckerrohr, das am meisten auf Euba angebaut wird, wo es am
besten auf der berühmten roten Erde im N gedeiht, Tabak, für den
das wichtigste Land ebenfalls Euba ist, das in seinen südlichen und
südwestlichen Tälern den besten Tabak der Welt liefert, Kaffee, deffen
Anbau sich auf Haiti, Puertorico und dem Festlande von Mittel-
amerika sehr verbreitet hat, Bananen, deren Früchte von Jamaica
und den Bahama-Jnseln in großer Menge nach den Vereinigten
Staaten, wo sie Volksnahrung geworden sind, ausgeführt werden, ferner
Kakao, Vanille, Indigo n. a. Selbst manche der Kleinen Antillen
liefern reiche Ernten. Auch die Ausbeute der Wälder an wertvollen
Hölzern, z. B. Mahagoni, Farbhölzern, Kautschuk usw. ist bedeutend.
Zur Ernährung baut man Mais, der die Hauptnahrung liefert, Reis
und andere Gewächse. Auch Mexiko, das den südlichsten Teil von
Nordamerika umfaßt, hat in den beiden heißen und regenreichen
Küstenstreifen im W und 0 Gebiete, die für alle tropischen
Kulturen hervorragend geeignet sind. Auf dem kühleren und
trockneren Hochlande von Mexiko wird vorwiegend Weizen und
Mais angebaut.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Die Viehzucht hat nur auf
dem Hochland von Mexiko eine größere Bedeutung; sie wird ferner
aus den Inseln Euba und Jamaica betrieben. — Der Fischfang ist
für die Küsten- und Inselbewohner wichtig.
c) Der Bergbau. Die Cordilleren sind auch in diesem Teile
Amerikas reich an Erzen, besonders an Edelmetallen. Namentlich
Mexiko hatte früher eine ungeheure Ausbeute au Gold und Silber.
In der Zeit von 1821 — 1875 soll der Ertrag der Gold- und Silber-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mittelamerika Mittelamerika Haiti Mittel-
amerika Jamaica Bahama-Jnseln Mexiko Nordamerika Mexiko Mexiko Jamaica Mexiko
Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich. 87
~Vegeta?ionsfta rfe von
Süd.a/7?eri'äa.
pazifische Küstenland sind zum großen Teil wüstenhaft. Für den
Pflanzenbau würde besonders das Urwaldgebiet des Amazonenstroms her-
vorragend geeignet sein. Aber die geringe Küstengliederung, das heiße Klima
und der ungeheure Urwald hemmten das Vordringen des Menschen,
Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas
aber die Heimat mancher Kulturgewüchse, z. B. des Kakao, Tabaks,
Chinarindenbaumes, der Kautschukliane u. a. Die wichtigsten
Anbau gewächse
sind gegenwärtig
Kakaostrauch und
Zuckerrohr für die
heißen und feuchten
Gegenden der tierra
caliente und der
Kaffee vorwiegend
für die schon
kühleren Berggegen-
den der tierra
templada, ferner
Tabak.
Das Zuckerrohr
wird hauptsächlich in
dem gut kanalisierten
Plantageubezirk längs
der Nordküste und iu
künstlich bewässerten
Landstrichen an der
Westküste augepflanzt
und zur Gewinnung
teils vou Zucker, teils
von Rum verwertet.
Kakao und Kaffee
werden in den heißeren
Gegenden uuter Schat-
teubäumen gezogen. Die
Kaffee staube gedeiht am vorzüglichsten in der regenreichen Küstenzone des Hochlands
von Brasilien, das infolgedessen das Hauptkasfeeland der Erde geworden ist.
Der Kaffee wird dort meist auf großen Landgütern (Fazendas) gebaut. Das Hauptgebiet
des Kaffeebaues ist die berühmte terra roxa oder Rote Erde westlich von Santos,
das trotz des dort herrschenden gelben Fiebers der Hauptausfuhrhafen für Kasfee wurde-
In den letzten Jahren erreichte die Kaffeeernte Brasiliens die gewaltige Höhe von über
500 9jü11. kg, d. s. V3 der Welterzeugung. Noch für viele andere Kulturen werden sich
gute Aussichten eröffnen, namentlich für den Reisbau, der in dem Gebiete des Ama-
zonenstromes die Nahrung vielleicht für die halbe Menschheit liefern könnte.
! I Hocbgebirgs-Flora..
uwusien.
Es a™s
Wa Wa-lder.
Bi Tro piscbeurwälde r
-»■••♦♦Suclgrenze clbaum..
.......Sual-u.norde renze
v. Ha-tc.
------Südpr. v.mais
u.obst.
jyart Urucze u.-Stevens.
Abb. 17.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
baren Prairieerde. Für den Pflanzenbau sind somit recht günstige
Verhältnisse gegeben. Vor allem für den Getreidebau ist das süd-
liche Südamerika hervorragend geeignet, und Argentinien ist schon
jetzt eines der wichtigsten Getreideländer der Erde. Große Flächen
dieses Staates sind mit Weizen, ferner mit Mais, Flachs und Luzern-
klee bestellt, und Obst und Wein gedeihen gut. Die Wald gebiete
Paraguays liefern den Paraguaytee (Mate oder Aerba), der in
Südamerika den chinesischen Tee ersetzt. In dem mittleren Abschnitte
des großen Längstales von Chile werden die Winterregen zu einem
ausgedehnten Anbau von Weizen, der wegen seiner hervorragenden Güte
eine gesuchte Ware ist und viel ausgeführt wird, benutzt. Desgleichen
werden Obst- und Weinbau eifrig betrieben. Chile, insbesondere die
Insel Chilos gilt serner als die Heimat der Kartoffel.
d) Die Viehzucht. Fast noch wichtiger als der Pflanzenbau ist
im südlichen Südamerika die Viehzucht. Die weiten Grasfluren des
Gran Chaco und der Pampas luden zu ihrem Betriebe ein. Sie
sind jetzt der Tummelplatz großer Viehherden, und große Schlachthäuser
sind für die Ausfuhr tätig, so iu Fray Bentos zur Herstellung von
Fleischextrakt. Die beiden viehreichsten Staaten sind Argentinien
und Uruguay. Argentinien vermag jährlich für etwa 250 Mill. Mark
Erzeugnisfeder Viehzucht auszuführen, und Uruguay schlachtet 700—800000
Rindvieh für die Ausfuhr. Auch der Staat Rio Grande do Sul
von Brasilien ist reich an Vieh.
c) Der Bergbau. Der Mineralreichtum wird noch wenig aus-
gebeutet. Argentinien ist reich an Silber, Südbrasilien an Kohlen,
und Chile besitzt reiche Kupferlager und in den nördlichen Gebieten,
die früher zu Peru gehörten, große Salpeterlager, die aber gleich den
Guanolagern Perus bald ausgebeutet fein werden.
d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie befindet sich wie im
übrigen Südamerika noch in den Anfängen der Entwicklung; am
weitesten ist sie in Argentinien und Chile fortgeschritten.
§ 45. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am
Welthandelsverkehr sind die La Plata-Staaten von der Natur
mit einem großartigen Verkehrsnetze ausgestattet worden. Der breite
Mündungstrichter des Rio de la Plata ist den größten Seeschiffen
zugänglich, und Parana und Paraguay sind bis weit hinauf schiffbar,
wenn auch Saudbänke die Schiffahrt gefährden. Im Ausbau des Eisen-
bahnnetzes ist Argentinien am weitesten vorgeschritten. Für eine
tr an sandinische Bahn von Buenos-Aires über die Anden nach
Valparaiso wurde in jüngster Zeit der Durchstich beendet. Die bedeutendsten
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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4f> Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
b) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Sowohl in der feuch-
teren und kühleren Waldzone Nordrußlands als auch in den trockneren
und wärmeren Gebieten der einstigen Grassteppe Südrußlands ist die
Viehzucht stets sehr in den Vordergrund getreten. In Finnland ist
sie viel wichtiger als der Ackerbau, und die Wolgasteppe dient
ausschließlich der Viehzucht. Besonders Rinder-, Schaf- und
Pferdezucht werden in Rußland stark betrieben, obfchon sie im Rückgang
begriffen sind. Großes Gewicht wird ferner auf die Geflügelzucht gelegt.
Auch Sibirien ist bereits ein viehreiches Land. Wie in Rußland
ist sowohl die kühle nördliche Waldzone als auch die südliche Steppe
dem Betrieb der Viehzucht günstig. Die au Sibirien nach 8 sich an-
schließende Kirgisensteppe ist von viehzuchttreibenden Nomaden
Völkern bewohnt. — Im nördlichen Rußland und mehr noch im nörd-
lichen Sibirien liefert die Jagd auf Pelztiere eine wertvolle Aus-
beute. — Die Fischerei ist nur iu der untern Wolga und im Kaspifchen
Meere wichtig; sie erstreckt sich dort hauptfächlich auf Störe und ver-
wandte Fischarten, die den teuren Kaviar lieferu.
e) Der Bergbau. Sowohl Rußland als auch Sibirien siud
reich au Mineralschätzen, so daß der Bergbau einer großen Ent-
Wickelung fähig ist. Die Ha uptb er gbaugebiete in Rußland sind
der Ural und das Donezgebiet (Abb 14); letzteres liegt im süd-
lichen Rußland. Im Ural wird Eisen, Gold und das seltene Platina
gewonnen. Das Donezgebiet enthält das größte Steinkohlenlager
Rußlands und liefert auch viele andere Schätze. Ein kleineres Kohlen-
lager ist das von Tula. In der Nähe von beiden Kohlenlagern wird
auch Eisen gewonnen. Sibirien ist an Gold und an fast allen
andern Metallen reich.
d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie ist im allgemeinen
in Rußland uoch wenig entwickelt. Ihre Entwicklung steht mit dem
Vorkommen von Steinkohlen in naher Beziehung. Es können drei
Jndustriebezirke unterschieden werden, das Donezgebiet, der Bezirk
um Tula und Rnfsisch-Poleu. Charkow, Tula und Lodz siud
iu ihueu die bedeutendsten Industriestädte. Auch die großen Städte,
besonders Moskau und Warschau, und die Hafenstädte, wie Riga,
Petersburg und Odessa, wurden Sitz der Industrie. Gewerbtätig
sind ferner die Wolga st ädte, die für den Bezug der Rohstoffe und deu
Versand der fertigen Waren einen großen Strom zur Verfügung haben.
§ 17. e) Die Beteiligung am Welthandel. Auf eine rege. Betei-
liguug am Welthandel ist das osteuropäische und nordasiatische Wirt-
schaftsreich nicht in dem Maße wie das mittel- und uordwesteuropäische
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
48 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Eier (55), Meie (46), Weizen (45), Pelzwerk (40), Rvggeu (40), Flachs (80),
Federvieh (26), Butter (24) und Hafer (20), während die Ausfuhr vorwiegend in
Baumwolle (20), Roggen (19), Häuten (15), Steinkohlen (11), Merinowolle (10)
und allerlei Jndnstrieerzeugnissen bestand. Der Warenaustausch mit Russisch-
Asien ist in diesen Zahlen mit enthalten (42 Mill. Mark in der Einfuhr und
16 in der Ausfuhr), dagegen der Handel mit Finnland nicht; letzterer betrug
in der Einfuhr (besonders Holz, 20) und in der Ausfuhr (Mehl, Getreide, Industrie-
erzeugnisse) 70 Mill. Mark. Auch mit Rumänien steht Deutschland in regem
Handelsverkehr; dieses führte im Jabre 1908 für 75 Mill. Mark Waren, besonders
Weizen, Mais, Hafer, Holz und Gerste, von dort ein und für 70 Mill. Mark Waren,
fast ausschließlich Jndustrieerzengnisse, dorthin aus. Der gesamte Waren-
anstansch mit dem Wirtschastsreiche betrug also 1640 Mill. Mark und zwar
1050 in der Einfuhr und 590 in der Ausfuhr.
3. Süöeuropa, Noröafrlka und A)estasien
oder die Mittelmeerlänöer.
(3. Wirtschaftsreich.)
§ 18. a) Der Pflanzenbau. Die um das Mittelländische Meer
gelegenen Gebiete der Erdteile Europa, Afrika und Asien sind trockne,
aber warme Länder. Infolge dieses Klimas und wegen ihrer meist
gebirgigen Oberfläche kommen die meisten Mittelmeerländer für einen
ausgedehnten Getreidebau nicht in Betracht- nur die Lombardische
Tiefebene, die Kastilische Hochebene, Kleinasien, Ägypten und das West-
liehe Marokko können als Getreideländer bezeichnet werden. Weizen
und Mais sind die wichtigsten Getreidearten; in der Lombardei wird
auch viel Reis, und in Marokko werden Hirsearten, besonders
Durrah, gezogen. Am besten eignen sich die Mittelmeerländer für
allerlei südländische Kulturen, die eine bedeutende Wärme ver-
langen. Zum Teil müssen diese allerdings mit Hülfe künstlicher
Bewässerung erfolgen, wofür die Gebirge die nötigen Wassermengen
liefern. Namentlich Wein- und Olivenbau, der Anbau von Hülsen-
srüchteu, von südländischen Gemüse-und Obstarten, von Feigen
und Datteln, von Blumen, vou Baumwolle, Hanf und Tabak
sind von großer Bedeutung; andere Nntzgewächse sind die Korkeiche,
die den Kork liefert, die Steineiche, deren Früchte zur Schweinemast
dient, das Halsagras, das zur Papierbereituug benutzt wird, und
der Maulbeerbaum, dessen Anban die Grundlage für die wichtige
Seidenraupenzucht bildet. Die genannten Kulturen liefern Erzeugnisse,
die als eine wertvolle Ergänzung der Erzeugnisse des übrigen
Europa hoch geschätzt werden und für dieses unentbehrlich geworden
sind. Der Weiubau wird stark betrieben in Spanien, Portugal,
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Extrahierte Personennamen: Süöeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Asien Finnland Deutschland Noröafrlka Europa Afrika Asien Kleinasien Marokko Marokko Europa Spanien Portugal
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
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Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara-
Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt.
b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind
für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für
den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige
Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für
den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der
dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie
wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und
spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau.
c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine
Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen.
ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung §
Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen,
weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte.
Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine
Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar
wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur.
Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns
gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun
einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte
das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In
jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das
wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn
und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit
Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die
erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar,
das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be-
findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für
den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste
Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon-
boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt-
markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra,
Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als
Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete
Baumwollfaser von hervorragender Güte ist.
k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch-
^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren-
austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu
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Extrahierte Personennamen: Mombofa
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostafrika Ostafrikas Ostafrika Ostafrika Ostafrikas Ostafrikas Sansibar England Abessiniens Djibuti Ostafrikas Sansibar Indien Daressalg Ostafrika Kopra Deutschland Ostafrika Deutschland