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und oldenburgische Besitzungen nebst mehrern andern
Flüssen die Aller aufnimmt, worauf sie sich sodann in
die Nordsee ergießt.
4. die Elbe hat ihre Quellen auf dem Niesengebirge, fließt
Anfangs gegen Mittag, dann gegen Abend, und zulezt
gegen Mitternacht; sie wird schon in Böhmen durch die
Mulva und Eqer schiffbar, nimmt ausser vielen andern
Flüssen noch die Saale und Hasel auf, und berührt auf
ibrem Lauf nur teutsche Lander , als Böhmen, Sachsen,
Magdeburg, Brandenburg, Hannover, Mecklenburg und
Holstein, worauf sie in die Nordsee fällt.
5. d i e Oder, welche im nordöstlichen Theile Mährens ent-
springt, bald schiffbar wird, von Mittag gegen Mitter-
nacht fließt, durch Schlesien, Brandenburg und Pom-
mern strömt, und sich sodann in drei Ausflüssen in die
Ostsee ergießt. Unter ihren Nebenflüssen ist die Warthe
am stärksten. Der bedeutendste See ist der Bodensee.
Klima.
Teutschland hat eine gesunde und gemäßigte Luft, be-
sonders in den mittlern Provinzen; in den mittägigen ist
es wegen der vielen hohen Gebirge kälter, in den mitter-
nächtigen aber wegen der nahen Meere feuchter.
Produkte.
Teutschland ist ein an mancherlei Produkten reiches Land,
das vieles davon in andere Länder verkaufen kann.
Aus dem Thierreiche: In vielen Gegenden vortreff-
liche Rindviehzucht (welche im südlichen Teutschland auf
Schweizerart, in den Marschländern nach niederländischer
Art mit großer Reinlichkeit getrieben wird), gute Pferde,
besonders in Holstein, Oldenburg und Mecklenburg; Schaaf-
zucht, welche durch die spanischen Schaafe veredelt worden
ist, gute Schweinzucht, vorzüglich in Westphalen und
Bayern, viel Federvieh, Bienenzucht, etwas Seidenbau,
Wildpret und bedeutende Fischereien. Auch in einigen
Gebirgsgegenden Wölfe, Bären, Lüchse, Gemsen und
Mnrmelthiere.
Aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Wein und
Obst, besonders im südlichen Teutschlaiid, Flachs, Hanf,
Taback, Hopfen, Safran, Krapp, Waid und Holz.
An s d em M i ner a lre i che: Silber, mehr als irgend
ein Land in Europa, in allen großen Gebirgen: Gold nur
sehr sparsam; Eisen ungemein häufig und gut, fast in al-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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meinschaft und Vielweiberei, rissen das Stadtregiment an sich und fhrten eine tolle Schreckensherrschaft, bis die Stadt vom Bischof von Mnster, Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig genommen wurde. Johann von Leyden, Knipper-dolling und Krechting wurden unter Martern hingerichtet und ihre Leichen in Kfigen an dem Thurme der Lambertuskirche ausgehngt (1535).
4. Allmhliche Verbreitung der Reformation.
Sehr gnstig fr die Entwicklung der Reformation war der Umstand, da der Kaiser nach dem Wormser Reichstage Deutschland verlie und erst nach acht Jahren zurckkehrte. Fr die neue Lehre erklrten sich alsbald der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise (f 1525), dann (1525) Philipp der Gro-mthige, Landgraf von Hessen; 1526 wurde auf dem Landtage zu Homburg die neue Kirchenordnung eingefhrt; 1527 wurde zu Marburg die erste evangelische Universitt gegrndet. Der Gromeister des deutschen Ordens. Albrecht von Hohenzollern, trat auch zu der neuen Lehre der und verwandelte 1525 sein Ordensland Ostpreuen mit Genehmigung seines Lehnsherrn, des Knigs von Polen, in ein weltliches Herzogthum. Dann traten bei die Herzoge von Braunschweig-Lneburg, der Herzog von Mecklenburg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mans-feld. 1539 Brandenburg, Kurpfalz u. a.; unter den deutschen Stdten Nrnberg, Straburg, Ulm, Magdeburg u. a., die Hansastdte Bremen, Hamburg und Lbeck. Bei der alten Lehre blieben die drei geistlichen Kurfrsten, die Herzoge von Bayern, der Herzog Georg von Sachsen; nach dessen Tode 1539 wurde das Land jedoch protestantisch.
5> Die Augsburger Confessto (1530)*
Die lutherischen und katholischen Reichsstnde standen sich drohend gegenber und thaten sich in Bndnissen zusammen. Auf dem Reichstage zu Speier 3 529 wurde das Wormser Edikt durch Stimmenmehrheit erneuert; dagegen protestirten die luthe-rischen Fürsten und wurden seitdem Protestanten genannt.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann_von_Leyden Johann Friedrich Friedrich Philipp Philipp Albrecht_von_Hohenzollern Albrecht Georg_von_Sachsen
Deutsches Reich
— Statistisch es.
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•allein herrschend ist das evangelische Bekenntnis in den Kleinstaaten Mittel- und
Norddeutschlands: denn in den 8 thüringischen Staaten gehören ihm im Durch-
schnitt 98,3°/, der Bevölkerung an, im Königreich Sachsen 96,8 und in den 11
norddeutschen Kleinstaaten von 96,2 (Waldeck) bis 99,4"/o (Mecklenburg-Strelitz).
Eine Ausnahme machen nur Oldenburg (mit 76,7"/° Protestanten) und Hamburg, wo
die Judenschaft einen ansehnlichen Prozentsatz ausmacht (90,5 Protestanten und 2,3
Katholiken). Ein gleiches, an Confessionseinheit grenzendes Ueberwiegen des Protestan-
tismus findet sich in den preußischen Provinzen: Schleswig-Holsteiu (98,9°/o), Pom-
mern (97,6), Brandenburg (95,0), Sachsen (93,5) und im Herzogthum Lauenburg
(99,7). — Umgekehrt herrscht in ähnlichem Verhältnis und an Ausschließlichkeit grenzend
das römisch-katholische Element in den baierischen Provinzen Niederbaiern
(99,3°/o), Oberbaiern (96,2) und Oberpfalz (91,5), in den badischen Kreisen
Waldshut (97,4), Konstanz (95,4) und Baden (93,0), sowie in dem reichs ländi-
schen Bezirk Lothringen (93,3) und in den preußischen hohenzollernschen Landen
(96,5). In den übrigen Theilen des Reiches sind die beiden Hauptbekenntnisse
mehr oder minder intensiv gemischt, so daß bald das eine, bald das andere dornt»
nirt. Baiern (mit 7i,2°/o römischen Katholiken), Baden (mit 64,5°/o) und das
Reichsland (mit 79,7%) sind diejenigen 3 Glieder des Reiches, in welchem die Mehr-
zahl der Bevölkerung dem römischen Katholicismus angehört; im preußischen Staate
sind 64,9°/o der Bevölkerung protestantisch, 33,5% römisch-katholisch. Die römischen
Katholiken Deutschlands stehen unter 25 Bischöfen, wozu als 26. katholischer Bischof des
Reiches in jüngster Zeit der Bischof der Altkatholiken gekommen ist.
Die materielle Kultur Deutschlands hat sich in diesem Jahrhundert ganz
außerordentlich gehoben und ist noch in fortwährendem Steigen begriffen. Während zu
Ende des vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts die auswärtige Konkurrenz, voraus
die englische, die deutsche Industrie fast erdrückte, hat sich letztere zunächst infolge der
Continenalsperre von der englischen Bevormundung befreit und wurden dann
durch den deutschen Zollverein Industrie und Handel Deutschlands mächtig gefördert.
Dazu kam weiter die Einführung der Maschinenarbeit, die Errichtung von Dampfschiff-
kursen auf den deutschen Strömen, wie auch von transatlantischen Verbindungen, die
Anbahnung und endliche Durchführung freier Flußschiffahrt, der Aufschwung des Berg-
'Werkbetriebs, besonders der Kohlengewinnung, der Bau von Eisenbahnen, die Einführung
der Telegraphie, die Schaffung von Geldinstituten, die Einführung der Gewerbefreiheit
und des freien Niederlassungsrechtes jedes Deutschen in allen Ländern des Reiches, die
Durchführung eines einheitlichen Gewichts-, Maß- und nun auch Münzsystemes n. a. m.,
schließlich auch die glücklich durchgeführte politische Neugestaltung Deutsch-
lands, um das Bild geschäftlichen Lebens zu vollenden, wie es heute so reich und so
vielgestaltig vor nnsern Augen liegt. — Die Industrie hat ihre Hauptsitze in den prenßi-
schen Provinzen Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Westfalen und Rheinland, ferner im
Königreich Sachsen und in Thüringen, in Würtemberg, im Reichsland, in einzelnen
Gegenden Badens, Hessens, Baierns :c. Von geringer Bedeutung ist sie in den Ost-
seeländern, in einzelnen Theilen Hannovers, im südl. Baiern und Schwaben?c. Die
verschiedenen Zweige der Webindustrie sind in mehreren Gegenden (Reichsland,
Rheinland, Westfalen, Sachsen, Schlesien) wahrhaft großartig entwickelt, und nicht nur
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TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]