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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 218

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
218 Das Altertum. Litteratur ein goldenes und ein silbernes Zeitalter. Das goldene Zeitalter, d. i. die Blüte der römischen Geistesbildung, fällt in die Zeit des Augustus, während die nachaugusteischen Schriftsteller dem silbernen Zeitalter angehören, insofern sie nicht lange nach Augustus lebten. 222) Zu den frühesten römischen Dichtern gehören die Lustspieldichter Plautus und T8reuz. Horaz und Catull entzückten durch ihre Lieder. Im Lehrgedichte zeichnet sich Ovid aus. Vergil besang das Schicksal des Äneas, des angeblichen Stammvaters des lateinischen Volkes (Änöide). Cornelius Repos, Sallust, Casus Julius Cäsar und vor allem Livius haben uns die Geschichte des römischen Volkes aufbewahrt. Cicero glänzte nicht nur als Redner, sondern schrieb auch philosophische Abhandlungen. Ebenso besitzen wir von Cicero vortreffliche Briefe. Phädrus dichtete Fabeln. Zahlreiche Schriftsteller verbreiteten sich über die Sprachlehre, die Heilkuude, den Landbau und insbesondere über die Rechtswissenschaft. Anmerkungen. 1. Es gab schon vor Augustus 16 Kuuststraßen nur in Italien, an welche sich eine Reihe Nebenstraßen anschloß. Die berühmteste war die Via Appia, die Königin d er Wege genannt, von Appius Claudius (311 v. Ehr.) angelegt. Sie war 6y2 Meter breit, so daß sich zwei begegnende Wagen bequem ausweichen konnten. Sie führte nach Capua und wurde später bis Brundusium fortgesetzt. Noch jetzt finden wir Spuren der Römerstraßen im ganzen Umfange des ehemaligen römischen Reiches, und sind sie das Vorbild für unsere gegenwärtigen Knnststraßen geworden. Fast jede bedeutende Stadt besaß eine Wasserleitung (Aquädukt) , in denen das Wasser manchmal 15—30 Stunden weit hergeleitet wurde. Es waren bedeckte Behälter von Quadern, welche oft auf Bergen oder unterirdisch durch Thäler, Schluchten und Abgründe hinüberliefen. Die riesenhaftesten besaß Rom selbst. Es sind jetzt nur noch drei von ihnen im Gebrauch, die aber hinreichen, ganz Rom mit Wasser zu versorgen. Wie prächtig die Theater waren, ersehen wir an dem Privattheater, welches Marcus Ämilius Scanrns als Ädil (58 v. Chr.) erbauen ließ. Es kostete ihn viele Hunderttausende, obschon es nur für die kurze Zeit seiner Amtsverwaltung bestimmt war und, nachdem Scau-rus feine Spiele hatte abhalten lassen, wieder abgerissen wurde. Es faßte 60 000 Zuschauer und war mit 360 Marmorsäulen und 3000 Statuen von Bronze geschmückt. Es waren so viele Gewänder vorhanden, daß die, welche gar nicht einmal gebraucht wurden, allein 170 000 Mark wert waren. 2. Die ältesten Denkmäler der römischen Dichtkunst sind, wie überall, die Lieder, welche bei religiösen Feierlichkeiten gesungen wurden. Zuerst verpflanzte sich vom griechischen Boden aus das Drama (Schauspiel) nach Italien und war es Livius Andronlkus, ein Tarentiner, welcher in römische Kriegsgefangenschaft geriet, der zuerst mit einem solchen in Rom auftrat (238 v. Chr.). Allein weder die Tragödie

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 2

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
2 Einleitung. bare Leitung in die Schicksale der Völker eingreift. Es ist dies das Walten der göttlichen Vorsehung, die alle Menschen zur Erkenntnis Gottes und der Wahrheit führen will (1. Tim. 2, 4). Wir erkennen, daß die Menschheit nur dann glücklich sein kann, wenn die von Gott geoffenbarten Grundsätze der Religion und der Sittlichkeit, des Rechtes und der Freiheit von Fürsten und Völkern heilig gehalten werden. Sie sind die Grundsäulen, auf denen das Wohl der Staaten wie der Familien beruht. So ist die Weltgeschichte die Lehrerin der Menschen. Anmerkung. Das Wort Histürie ist ein griechisches Wort und heißt Erkundigung, Erforschung. Die Weltgeschichte wird auch Univ ersal g es chi cht e (allgemeine) genannt. Wird die Geschichte eines einzelnen Volkes oder Landes erzählt, so ist dies eine Partikular- oder Spezialgeschichte (Einzelgeschichte). Spezialgeschichten sind ferner: die Geschichte der Erfindungen und Entdeckungen, die Geschichte der einzelnen Wissenschaften, die Kunst-, Litteratur-, Handels-, Kriegs- und Kulturgeschichte. Letztere ist die Geschichte der Fortbildung und Ausbildung des menschlichen Geistes in Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe. Ethnographie oder Völkerkunde ist die Beschreibung der Eigentümlichkeiten, die wir in Bezug auf Sitten, Gebräuche, Religion, Lebensweise rc. bei den einzelnen Völkern vorfinden. Befaßt sich die Geschichte bloß mit den staatlichen Verhältnissen eines Volkes, so ist sie politische Geschichte. Werden die Begebenheiten bloß angegeben, wie sie der Zeit nach aufeinander folgen, mit Angabe des Jahres und des Tages, so ist dies eine Chronik (Zeitbuch). Annalen (Jahrbücher) sind Geschichtsbücher, in denen die vorzüglichsten Begebenheiten einzelner Jahre erzählt werden Monographie ist die Geschichte eines einzelnen Gegenstandes, Biographie die Lebensbeschreibung einer einzelnen Person. Memoiren (Metrtoähren — Denkwürdigkeiten) sind Ausschreibungen aus dem eigenen Leben. Die Geschichtsdarstellung ist eine kritische (prüfende), wenn sie untersucht, ob das, was als Begebenheit erzählt wird, wahr oder falsch ist. Wenn der Geschichtschreiber sich nicht damit begnügt, die Begebenheiten zu erzählen, sondern sie in ihrem Zusammenhange auffaßt und zeigt, wie sie ineinandergreifen und welche Wirkungen die zu Grunde liegenden Ursachen haben mußteu, so ist dies eine pragmatische Geschichte, und die Darstellung heißt Pragmatismus (Nutzauweuduug). Werden gleichzeitige Begebenheiten zusammengestellt, so ist die Geschichte eine synchronistische. Wird die Geschichte so erzähltdaß sie auch den Nichtgelehrten verständlich ist, so ist sie eine populäre (volkstümliche). 8 2. (Üitellfit und Hilfswissenschaften. 3) Der Geschichtschreiber schöpft die Kenntnis der Vergangenheit aus den geschichtlichen Quellen. Die Quellen sind jene Mittel, wodurch das Andenken an die Begebenheiten überliefert wird, also die Nachrichten aller Art. Es gibt ge schrie-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

6. Dichtung des Mittelalters - S. 5

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 3. Perioden der deutschen Litteraturgeschichte. 5 Nach Luther trat bald wieder eine arge Sprachverwirrung ein, indem die Gelehrten lateinisch lehrten und schrieben, und indem zur Zeit des 30jährigen Krieges eine gewaltige Sprachmengerei entstand durch vielfache Benutzung fran- zösischer, spanischer und italienischer Wörter. Erst mit Anfang des 17. Jahrhunderts trat, besonders durch Opitz auf dem Gebiete der Dichtkunst und durch Leibniz auf dem Gebiete der Wissenschaft, ein bewußter Umschwung ein, bis die Sprache in der zweiten Blnteperiode der Litteratur von Klopstock ab ihre hohe Vollendung erreichte, als welche sie, im Gegensatz zu der dialektredenden, mehr und mehr zurückgedrängten Volkssprache, die Umg a n g s s p ra ch e aller Gebildeten geworden ist. 8 3. Perioden der deutschen Litteraturgeschichte. Innerhalb der drei genannten Entwicklungsstufen des Hochdeutschen unterscheiden wir für die Geschichte der poetischen Nationallitteratur, deren wichtigste Erscheinungen der vorliegende Teil des Lesebuches zur Kenntnis bringt, folgende acht Perioden: 1. Die Zeit des heidnischen, altdeutschen Volksgesanges und der Sagenbildung von den ältesten Zeiten bis auf Karl den Großen, 800. 2. Die Zeit des Einflusses der Geistlichkeit auf die Poesie von Karl dem Großen bis in das erste Jahrhundert der Kreuzzüge, von 800—1150. 3. Erste Bliitepcriode auf dem Gebiete des Volksepos (Nibe- lungenlied und Gudrun), des höfischen Epos (Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straß- burg), der Lyrik (Walther von der Vogelweide) und der Didaktik (Freidanks Bescheidenheit) in der Zeit der Kreuzzüge, von 1150—1300. 4. Die Zeit des Verfalles der Poesie, deren Träger Bürger und Handwerker sind: Meistergesang, Blüte des Volksliedes, von 4300 bis 1500. 5. Das Zeitalter des Vorherrschens der satirisch-didaktischen Poesie im Jahrhundert der Reformation; Ausbildung des Kirchenliedes, von 1500—1624. 6. Die Zeit der Poesie der Gelehrten oder die Zeit der Nachahmung, von 1624—1748. 7. Zweite Blnteperiode, anhebend mit der Herausgabe der drei ersten Gesänge von Klopstocks Messias im Jahre 1748 und geknüpft an die Dichter: Klopstock, Wieland, Lessing, Herder, Goethe, Schiller. 8. Die Zeit der Romantiker und der neueren Dichter. im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt darum fragen."

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 40

1882 - Mainz : Kirchheim
- 40 - stickenden Qualm seinen Tod, da seine Wißbegierde ihn dein Krater *n nahe brachte. So edel Titus war, so grausam war sein Bruder und Nachfolger Domitian 81—96. Unter ihm brach die zweite Chri-stenverfolgnng aus. Er wurde otfn seinem eignen Weibe ermordet 96; er war der letzte Flavier. Nerva, ein alter strenger Senator, wurde nun Kaiser 96—98. Er adoptirte den Spanier Trajan 98—117, vom Volke „der Beste" genannt. Dieser dehnte feine Macht in Westeuropa und Asien aus und legte in Deutschland außer den bereits bestehenden (Trier, Mainz, Cöln) neue Befestigungen an. Damals lebte der große Geschichtsschreiber Tacitns, dem wir die ältesten Nachrichten über unser deutsches Vaterland verdanken. Auch Trajan war ein Verfolger der Christen. Hadrian 117—138, war ein Frennd und Förderer der Kunst und Wissenschaft. Er machte große Reisen und zog vrele Gelehrte an seinen Hof. Der merkwürdigste ist der Grieche Plntarch, dessen „Lebensbeschreibungen" fast in alle Sprachen übersetzt sind. Hadrian erbaute sich ein großartiges Grabmal, die Hadriansburg, die noch jetzt steht und den Namen „Engelsburg" führt. An t o n inns P ins 138—161, ein Adoptivsohn Hadrians, war ein friedliebender Kaiser, der dem Grundsätze huldigte: „Es ist besser, das Leben eines Bürgers zu erhalten, als Tausend Feinde zu vertilgen." Marcus Aurelius 161—180 war ein thatkräftiger Mann und ein Freund und Anhänger der stoischen Philosophie. Er besiegte die Markomannen und hielt strenge Ordnung in allen Staatsgeschäften. Auch er verfolgte die Christen. Z w a n z i g st e s Kapitel. Mom unter den Mikitärkaisern. Unter Marc Anrel stand das römische Kaiserreich ans dem Gipfel seiner Macht, sank aber rasch unter seinen Nachfolgern. Ko mm od us 180 — 193, sein unwürdiger Sohn, war ein Mensch, der nur seiner tyrannischen Willkür fröhnte. Er wnrde vergiftet. Die Prätorianer boten dem Meistbietenden

8. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 91

1882 - Mainz : Kirchheim
— 91 — Niederlande und die Franche-Comts, welche Länder durch diese Heirat an Oesterreich kamen. Maximilian I. von 1493—1519, „der letzte deutsche Ritter", war ein hochsinniger, thatkräftiger Kaiser. Im Jahre 1495 hielt er einen Reichstag zu Worms, wo der ewige Landfriede beschlossen wurde. Damit waren die Befehdungen der Ritter gesetzlich untersagt, was viel zur Aufrechthaltuna der Ordnung beitrug. Deutschland wurde durch Maximilian in zehn Kreise eingeteilt : 1. Der österreichische, 2. der baierische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische, 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische, 7. der westfälische, 8. der niedersächsische, 9. der obersächsische und 10. der burgnndische. Eine weitere nützliche Einrichtung war dasreichskam-m er ge richt, der höchste Gerichtshof in Deutschland, der anfangs in Frankfurt a. M. und zuletzt in Wetzlar seinen Sitz hatte. Auch die Einführung des Postwesens verdankt man Maximilian. Er übertrug die Verwaltung desselben den Fürsten von % hurn und Taxis. Durch glückliche Familienverbindnngen wußte er Oesterreichs Macht zu vergrößern. In zweiter Ehe war er vermahlt mit Blanka Sforza, einer Mailänderin, wodurch er neuen Einfluß in Italien gewann. Durch die Doppelheirat seiner Kinder Ferdinand und Maria mit Anna und Ludwig von Böhmen sicherte er der österreichischen Krone Böhmen und Ungarn, während die Vermählung seines ältesten Sohnes, Philipp des Schönen, mit Johanna der Wahnsinnigen von Spanien, den Grund legte zu der großen Ausdehnung, die das Reich unter seinem Enkel, Karl V., erlangte. . Maximilian starb zu Wels in Oesterreich 1519 und liegt in Wiener-Neustadt begraben. Vierzehntes Kapitel. pie wichtigsten Erfindungen und Knideckungen des 14. und 15. Jahrhunderts. Wir haben schon früher erzählt, daß der Franziskaner -oerthold Schwarz in Freiburg i. B. das Pulver erfun-

9. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 100

1882 - Mainz : Kirchheim
— 100 — Er hatte kurz vorher seine eigene Leichenfeierlichkeit begehen lassen. Die Reformation machte die Reise um die Welt. England, Skandinavien, der größte Teil Deutschlands und der Niederlande fielen vom katholischen Glauben ab. Der englische Geschichtsschreiber Maeeaulay macht die richtige Bemerkung, daß jene Völker, die zum germanischen Sprachstamm gehören, sich der neuen Lehre zuwandten, während jene der romanischen Sprachfamilie (Italiener, Spanier, Portugiesen und Franzosen), trotz heftiger Kämpfe, dem katholischen Glauben treu blieben. Sechszehntes Kapitel. Deutschland vor dem Ausbruche des dreißigjährigen Krieges. Ferdinand I. 1556—1564 suchte durch Milde und Nachgiebigkeit die erbitterten Parteien zu versöhnen. Steuerlich wurde der Friede aufrecht erhalten, dennoch sah jedermann ein, daß die Feindseligkeiten zwischen Katholiken und Protestanten zu einem blutigen Kriege führen würden. Die Türken dehnten sich im Osten des Reiches immer weiter aus. Unter Ferdinand wurde das Concil von Trient geschlossen 1563. Die weisen Bestimmungen desselben schafften wirkliche Mißbrauche ab, widerlegten die neuen Irrlehren und erneuerten das kirchliche Leben. Neue Begeisterung für den katholischen Glauben erwachte bei Klerus und Volk. Neue Orden entstanden, unter denen sich besonders der Jesuitenorden auszeichnete. Gestiftet vom heiligen Ignatius von Loyola, einem Spanier, wurde er 1540 von Paul Iii. bestätigt. Er hat bis auf diese Stunde Großes für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen geleistet. Maximilian Ii. 1564—1576 zeigte sich den Protestanten sehr günstig, fo daß sie sich auch in Oesterreich ausbreiten konnten. Unter So lim an Ii. drangen die Türken bis Szigeth in Ungarn vor 1566. Diese Festung wurde heldenmütig verteidigt von dem Croaten Nikolaus Zriny. Viele Tausende von Türken fanden den Tod, da man die Festung in

10. Das Mittelalter - S. 1

1884 - Mainz : Kirchheim
Ii. Die christliche Zeit. A. Von der Geburt Christi bis zur Entdeckung Amerikas. Jesus Christus. 1. Die Fülle der Zeit. Lebhafter als seit langer Zeit ward im jüdischen Volke aus die Ankunft des verheißenen Messias gehofft; aber verschiedenartig waren die Vorstellungen, die sich in der Seele des Volkes über ihn gebildet hatten. Die einen erwarteten in ihm einen Verkünder und Briuger des Friedens, einen Erlöser von der Sünde, die andern sahen ihn im Geiste einherschreiten als mächtigsten Erdenfürsten, dessen Schwert ungleich siegreicher noch sein werde, als das Schwert Davids es gewesen, und dessen Königsthron den Thron Salomo ns an Pracht weit überragen werde. Daß die letztere Ansicht im jüdischen Volke besonders herrschend war, bezeugen mich römische Schriftsteller älterer Zeit, besonders Snetonins und Tacitus. Beide schöpften aus dem jüdischen Geschichtschreiber Flavins Josephus, welcher in seiner Geschichte des jüdischen Krieges mittheilt, daß „den meisten Juden die Ueberzeugung inne wohnte, es sei in alten Priesterschristen enthalten, es werde zu eben der Zeit das Morgenland Kräfte gewinnen und aus Judäa Kommende werden die Herren der Welt werden." Aber auch in der heidnischen Welt ward auf einen Helser und Retter aus den Nöten des Lebens gehofft. Wer die damaligen Zustände des weltbeherrscheudeu Roms in Betracht zieht, kann sich darüber nicht wundern. Unerhörte Anstrengungen waren von den Römern gemacht worden, ihren Staat zum Weltreiche zu erheben und zugleich das Gut der politischen Freiheit zu erhoff mann, Weltgeschichte 2c. Ii. 1
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