Die Erfüllung der Zeit.
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es auch anders bei der republikanischen Verfassung und der öffentlichen
Rechtspflege sein's Aber gerade von diesem durch und durch römischen
Zweige besitzen wir verhältnißmäßig wenig. Die Geschichtschreiber geben
uns allerdings die Reden berühmter Feldherren, der Volkstribunen und
Staatsmänner, aber diese sind nur Proben der rednerischen Ausbildung
des Geschichtsschreibers selbst. Nur von Cicero, allerdings dem größten
Redner der Römer, der aber seine griechische Bildung nicht verleugnen
kann, sind Originale auf uns gekommen, während doch von Hortensius,
Antonius und namentlich von Cäsar, der auch als Redner glänzte, viele
in den Händen ihrer Zeitgenossen und noch zu Quintilians Zeit allge-
mein bekannt waren. Nicht besser ist es uns mit den Werken der rö-
mischen Geschichtschreiber ergangen; Cäsars Kommentare sind uns er-
halten, ebenso des Sallustius, seines Zeitgenossen, Geschichte der katili-
narischen Verschwörung und des jugurthinischen Krieges, dagegen ist
seine römische Geschichte verloren; erhalten sind uns ferner die Lebens-
bilder berühmter Feldherren von Kornelius Nepos, der aber nur in
dem Leben des Attikus auf römischem Schauplatze wandelt, das einzige
Beispiel, daß sich ein Römer ausländischer Größen mit Vorliebe an-
nahm. Am beklagenswerthesten ist der Verlust so vieler Dekaden des
Geschichtswerkes von Tit. Livius aus Patavium, von welchem übrigens
in unserer Zeit einzelne Bruchstücke wiederum aufgefunden wurden;
zwar ist er ganz Römer und verhüllt und verschweigt manches, was
den Ruhm seiner Nation schmälern könnte, auch beweist das, was der
Grieche Polybius uns über die römische Geschichte mittheilt, daß Livius
die Quellen nicht immer mit Sorgfalt aufsuchte — nichtsdestoweniger
müssen wir seiner Gelehrsamkeit und seinem Fleiße alle Anerkennung
zollen und seine meisterhaften Gemälde römischer Männer und Thaten
bewundern; Augustus nannte ihn einen Pompejaner.
Zweites Kapitel.
Die Erfüllung der Zeit.
Koma aeterna! Rom ist ewig! war zu Augustus Zeit ein römischer
Glaubenssatz, und unter seinen nächsten Nachfolgern hätte ein lauter
Zweifel den Tod gebracht. Zn der Thal, welches Volk war denn noch
da, welches die römische Weltmonarchie mit Erfolg anzugreifen vermochte?
Karthago war jetzt eine römische Stadt und wenigstens 400 andere
umsäumten die Küste Nordafrikaö und den Rand des großen Sand-
meeres; was wollten die Negerhorden gegen das römische Afrika unter-
nehmen? Dem römischen Asien drohte früher die Macht der Parther;
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Extrahierte Personennamen: Cicero Antonius Cäsar Cäsars Kornelius_Nepos Augustus Augustus
und die Bildung des Abendlandes in der Zeit der Kreuzzüge. 299
Löwenherz erwarb, hatte den von ihm beabsichtigten Zug voll Durst
nach Kriegesruhm unternommen. Von Lyon ans war Philipp nach
Genua, Richard nach Marseille gegangen. Zu Messina trafen ihre
Flotten zusammen. Hier entstand durch persönliche Verhältnisse zwischen
den Königen eine Feindschaft, die ihr Leben lang dauerte und auch auf
den Gang des gemeinschaftlichen Unternehmens störend wirkte. Von
Messina aus gelangte Philipp, der es zuerst verlassen, ohne Aufenthalt
nach Ptolemaiö. Richard dagegen erfuhr einen Aufenthalt auf Cypern,
der für diese Insel sehr erfolgreich ward. Es führte auf dieser zum
oströmischen Reiche gehörigen Insel ein Mann Namens Isaak, der durch
seine Mutter ein Enkel des Kaisers Kalojohannes war, unter dem Titel
eines Kaisers eine unabhängige Herrschaft, die er durch Gewalt und List
gegründet hatte und erhielt und mit Grausamkeit gebrauchte. Da Richard,
um seine durch Sturm zerstreute Flotte zu sammeln, an der Insel anlegte,
forderte er von Isaak zugleich Genugthuung für Mißhandlungen, welche
Verunglückte aus dem englischen Heere an diesen Küsten erlitten hatten.
Isaaks Weigerung hatte die Eroberung der Insel zur Folge, und derselbe
ward gefangen nach Tripolis gebracht. Darauf ordnete Richard die
Angelegenheiten von Cypern und gab der Insel Statthalter und Be-
satzungen aus seinem Heere, für deren Unterhalt die Eingebornen die
Hälfte ihrer Besitzungen abtreten mußten. Nun segelte Richard nach
Ptolemais. Die Belagerung wurde mit erhöhter Kraft betrieben und
die Stadt ergab sich. Zwietracht hinderte fernere Erfolge des Zuges.
Schon nach dem Einzuge in Ptolemais ward Herzog Leopold von Oester-
reich, der eifrig bei der Belagerung mitgewirkt, schwer dadurch gekränkt,
daß das auf seiner Wohnung aufgesteckte Banner nach einem Befehle
Richards herabgerissen und in den Koth getreten wurde. Auch zwischen
Philipp und Richard ergab sich mannigfacher Zwist. Müde der Anmaßun-
gen seines Gegners und unzufrieden über das höhere Ansehn, das dieser
durch seine Tapferkeit besaß, kehrte Philipp mit Zurücklassung einer kleinen
Heeresabtheilung bald heim, nachdein er dem Könige von England öffent-
lich geschworen, daß er zu Hause dessen Abwesenheit nicht zu seiner Be-
einträchtigung benutzen werde. Der eigentliche Held des Kreuzzuges und
der zweite Eroberer Jerusalems konnte jetzt Richard werden. Daß er
jedoch an Charakter kein zweiter Gottfried war, zeigte er durch die Grau-
samkeit, mit der er eine große Zahl der in Ptolemais gemachten Gefange-
nen, weil das von Saladin versprochene Lösegeld ausblieb, niedermetzeln
ließ. Es fehlte ihm auch der Erfolg, den Gottfrieds reines Streben
gekrönt hatte. Seinem Gegner als Feldherr nicht gewachsen, zeigte er
sich, wo es nicht auf persönlichen Kampf ankam, unentschlossen. So
kehrte er im Jahre 1192 zweimal im Angesichte Jerusalems wieder um.
Seine Laufbahn in Palästina schloß mit der Herstellung der zerstörten
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Richard Namens_Isaak Isaak Isaak Isaak Isaaks Isaaks Leopold_von_Oester- Leopold Koth Philipp Philipp Philipp Philipp Gottfried Saladin