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1. Alte Geschichte - S. 7

1872 - Mainz : Kunze
7 $)ag ©ebirggfgftem beg ^ßetoponneg of)tie Verbinbung mit beit ©tammgebirgen Mittels uttb -?torbs©ried(jenlanbg. ®agfelbe geljt Don dem' mittleren ^ocfylanb 2lrfabien, der ,petoponnejtfcf)ert (Btymitf aug ®ie§ ßanb ganj von ©ebirgen eingejdiloffen, nur im Söeftranb non dem ^tufstfjal beg 211p f) ei Dg burdobrocfjen. Sdie pcfjften (Siebungen (über ’7ooo0 biefer tabgebirge im dlov? den: ßgllene, 2lro ani a'iunb ©rgmantfjog, niebriger die betten der übrigen ©eiten. Um bag 2mabi$)e Binnenlanb lagern ftd(j die ^üftentanber, t^eilg nur 2lbbaä)ungen jener Otanbgebirge, t^eilg burc§ eigene ©e= birge fetbftanbig gegtiebert; bieg namentlich burc§ den faft 6000' flogen a r n o n, der im (£ap a I e a, und den Sapgetog, den §öd(jften ©ipfel beg ^eloponneg (7416'), der im (Sap X ä n a r o n augläuft, non graei $Iüffen, © u r o t a g vunb a m i f o g1 begleitet, ©o bilbet der ^eloponneg roieber oier £>albinjeln, die meffenifdfje, die graei lafonifdoen, die argolifdfje, bat)er fdfjon im Slttert^um mit einem ^Iatanen= ober Sskinrebenblatt oerglic^en. Iii. Toroa, Vegetation. Ungeraö^ntic^er Sbedfjjet der flimatifdfjen Sser^ältniffe auf fleinem Sftaurn. Uebergang oon der Sttpennatur beg ^ßinbog big gum sßalmenflima 'üjteffenieng und der ^gftaben. §erob. Iii, 106: Exxdg rag (Oqag noxxov xi [xdxxigva xexqapsvug sxa/e. (Sinftu^ beg 3fleid^t^umg der Slaturformen, der Vegetation, der füblid)en ittarfjeit der ßuft und der Sid§teintt)ir!ung auf die geiftige (Snttoicf= lung, die religiöfen Ssorfteeungen und den föunftfimt der 33erao^ner. ©er 23oben im ©anjen mager, die Betoäfferung nic^t aug= reic^enb, raeit die ^Cfteljrgafjl der grtedjijcfjen §Iüffe entmeber quelfen= lofe, im ©ommer oerfiegenbe ©ie^bad^e ftnb ober nur geringen Söafferfdjaij in i^ren Duetten Ijaben. 2ludf) die jafilreitfjen &anb= feen nur in der 9tegen§eit raafferretef). — 23ei bitter 33enötferung lein augreid^enber Ertrag, $rudf)tbarfte ©treefen: die tljeffalifdfje, böotifdfie, meffenifd^e Tiefebene. ©ro|e ^annigfattigfeit der ßebeng= roeifen je naef) der toec^jelnben Statur: 2>agb und 3sie^ucf)t, 2öein= bau und Slcferbau, ©df)ifffaf)rt und $ifc(jfang.

2. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

3. Alte Geschichte - S. 71

1872 - Mainz : Kunze
71 ©teilten, jebode) ohne die Slbfidfjt bauernber $eftfe&ung auf der ^Ttfel Sdie Sebenfen beg lafonenfreunblicf)en üftijtag, beg fortfeijerg der Sßolitif beg Slriftibeg und jlimon, überradltigt burdfj den C5^rgei^ beg 5llfibiabeg, -roelc^er in bent groß^ftäbtifc^en Unterneh5 mungggeift beg athenifchensdentog feine ©tü^e finbet. 2lu§ der Mlfgerpebition roirb burdf) die ßeibenfdejaft beg Ssolfg eine grofje (Sroberungg^eerfa^rt: der .foermofoptbenfrepeif raahrjcheinlidfj üon^etnsert beg Sllfibiabeg und Gegnern der (Sjrpebition angeftiftet. Der§ögert sie nur raenig. 415j}tf>fg|r t, 130jtrieren, 5100 £>ops415 liten, unter Sftifiaä, £ am a <fito g, 2llfibiabeg. 2)er letztere roirb nach den erften Operationen au[_©icitien §u Sitten aufg neue roegen Sfteligiongoerfpottung angeltagt, gurüefgerufen, entfliegt unters roegg: bamit die Unternehmung gelahmt, an beren ©pi^e nun fiag, der sie «überragen, tritt. 9r:ac^ oerberblttfjem Zögern fdjrei= tet er gur ^Belagerung oon ©qrafug (415—413). £)ie 9ser= t|eibigung leitet e r m o f r a t e & gefcfyicft; einzelne athenifdfje ©iege heben die Ungutangtic^feit der Mittel nicf)t auf. ©ine 3eit günftiger ©taub der 23elagerunggarbeiten; auf ^ilfibiabeg Dtath fc^tcfen die©partaner den ©jpxippog, der durch ^lüiag 5jlad§laffig= feit in die ©tabt gelangt, bort bag Äommanbo übernimmt. @r= folge der Belagerten, Sserlufte, ^eimtoeh, ^Jiutfjlofigfeit im at^enifd^en ßager. (Sinen Slugenblicf neue Hoffnung, alg Sdemoftheneg mit 73 frieren, 5000 ^opliten Sserftärfung anlangt: aber eine ^lieberlage im nächtlichen ©efec£)t auf (Spipolai lä^t feine Sßkhl alg den fchleunigen 2lb§ug. 2ronbf infternife 27. Sluguft 413; 9lifiag Aberglaube la|t den Äbjug noch 3 mal 9 £age oer]<f)ieben. Sdag Unglucf oollenbet \i cf): die athenifefje flotte mill den oerfperrten 2lug= gang bei ftjrafufifcheit £>afeng forcieren; furchtbare ©c^Iad^t im großen §afen; Mißlingen; hoffnungglofer Dtücfgug ju den befremd beten ©ifulerftammen beg Sbinnenlanbeg befd^loffen. ©tragen und glufsübergdnge gefperrt; Verfolgung burde) die gefammte fgrafuftfdhe 2ftacht: die ^peereghdlftebeg ©emofthenegergibt ftdh; am2lfinarog = jluj die le£te ©eene: 9tifiag empfiehlt die unglücfliche 3ftenge der ©nabe beg ©qlippog (413). ©raufame 23ehanblung der ©efan= 413 genen, raeldje tu den ©teinbrüdtjen bei ©tyrafug oerfommen, üftiftag und ©emofthenes hingerichtet. 3) 33ig gur (Einnahme Sltheng burdf) ßgfanber (413— 404). ^n ©riechenlanb hat der Ärieg bereitg toieber begonnen: auf den ^ftatl) beg Sllftbiabeg beferen die ©partaner (Äönig Slgig) einen feften ‘-punft in Slttifa felbft, Sdefeleia. furchtbare ßage Sltheng, beffen ©d^nellfraft aber die Sangfamfeit feiner ©egner nodi

4. Alte Geschichte - S. 184

1872 - Mainz : Kunze
m. Üom als iwtfttretd). 30 U. ©Of—476 n. erjv. 2u>tj)ettum^ $on Sjugufiuö btö auf Me ^ronbejleigung 2)todettan8 und bte Teilung der 9tet$§t>ern>attung (30—284). (Erflcr $on Stuguftug big gum Stobe beg 3)1. 2lureliug 30 big 180 n. <S§r. 1. 9lupjhi8 (30 ü. (£Ijr. — 14. n. (Sj)*)- a. Sdie 2)erljältniffe im $nnern. 2luguftug (Dctauian) benu£t uorfidjtig die (Srmattung und (Entartung beg Ssolfeg, um feine monardjifdje ©tellung ju befeftigen, inbem er die nerfdjiebenen Remter und Würben in feiner ^perfon Bereinigt, im übrigen die republi!aniftf)en Sftamen und formen ftfjont 33ei der Sserfaffung, die Stuguftug dem ©taate gab, maren im Allgemeinen die (Sinri^tungen beg ßäfar $orbilb und mafc gebenb. 3<rf)re 29 raarb er bfeibenb ^mperator (imperator perpetuus), eine 2ßürbe, nermöge beren er über alle £>eere und flotten commanbirte, 28 Princeps beg ©enateg, beffen Seitung if)m alg folgern gufiel, ein anfprudjglofer Xitel, in dem die faiferlidje ©eraalt enthalten raar, 27 erhält er den Xitel Sluguftug, 23 die tribunicifdje ©eroalt auf Sebengjeit, 19 die cenforifdje ©eroalt auf 5 3>af)rea die (Sonfulargeroalt auf &beng$eit, 12 die Sföürbe beg pontifex maximus. 23ebeutung der §ofömter: Praefectus urbi, praefectus praetorio. Consilium principis, ein 2lugfcf)ufj non ©enatoren, ein engerer 3ftatl), in roeldjem die roic^tigften ©taatgange= tegen^eiten beratfjen rourben. £)er ©enat und die 3$olfgöerfammlungen blieben, mürben aber 28erf§euge feineg Scßieeng; die Mobilität, die gum Shjeil in den

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 29

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 12. Die Inder. 29 In der Agni - Pnraiina, einem Lehrgedichte in 358 Kapiteln, besitzen die Inder einen Abriß aller Wissenschaften, sogar der Rechts- und Arznei-wissenschaft. Dazu kommen noch eine große Anzahl Schriften aus spätern Zeiten. Auch erstaunenswerte Baudenkmale aus dem Altertum geben Zeuguis von der frühen Kultur, die in Judien zu finden war. Dahin gehören die unterirdischen Felsgrotten auf den indischen Inseln Ele-santa und Salsette, in Carli und in El'lore, die Felsenstädte bei Bombay (Bombsh), namentlich Mavalipuram auf der Küste von Koromandel und die eigentümlich gebauten Tempel (Pagoden). Die Felsgrotten sind unterirdische Tempel, in Porphyr und Granit ausgehauen. Die in Ellore z. B. sind drei übereinanderliegende Reihen von Grotten, welche unzählige Tempel, Säle und Zimmer enthalten mit Säulenreihen und Pyramiden in einer Höhe von 30 m Ein einziger Tempelraum ist 74 m laug, 45 m breit und 30 m hoch. An den Felsen sind Götterbilder halb in Stein ausgehalten, so daß die Gestalten an den Felsen anlehnen. Ebenso ungeheuerlich wie die Felsgrottcn und die Felsenstädte sind die Pagoden. Es sind dies Pyramiden, die von Säulenhallen und Vorhöfen umgeben und mit hohen Mauern eingeschlossen sind. Die größte Pagode ist die von Chalambaran in der Nähe von Pondichery. Der Raum hat eine Länge von 400 m, eine Breite von 280 m und ist von einer Mauer umgeben, welche 10 m hoch ist. Die Pyramide, die den eigentlichen Tempel bildet, ist größer als die Paulskirche in London, und in den Höfen, die sie umgeben, stehen mehr als tausend 10 m hohe Säulen. An diesem Heiligtnme sollen mehr als 3000 Priester angestellt sein. 5. Die heiligen Bücher der Inder enthalten die ganze biblische Urgeschichte. Der einige Gott Parabrahma ist zugleich ein drei-einiger, als Brahma, Schiwa und Wischuu. Letzterer ist der Gott, „der auf Wassern geht", weshalb das Wasser der Flüsse den Indern als heilig und der Untergang in ihnen als das Unterpfand eines seligen Lebens gilt. Es suchen deshalb viele in den Fluten des heiligen Ganges freiwillig ihren Tod. Der erste Mensch hieß Kard am = Lehm, Kot. Er wurde in das Land alles Guten versetzt, in dem ein Baum stand, dessen Frucht kein geringeres Geschenk verlieh, als Unsterblichkeit. Die niederen Gottheiten aßen von dieser Frucht, aber die Schlange Scheieu, welche den Baum hiiteu sollte, geriet in Zorn und bespritzte die ganze Erde mit ihrem Gifte. Alles hätte zu Grunde gehen müssen, aber Wisch nn nahm menschliche Gestalt an und verzehrte die Schlange. Wir sehen hier die biblische Geschichte wie vom Hörensagen nacherzählt, wobei Ursache und Wirkungen miteinander verwechselt und die Verheißung als erfüllt dargestellt wird. Es tritt in feiner alten Religion das Bewußtsein freiwilliger Verschuldung und dadurch entstandener sittlicher Verschlimmerung so sehr hervor, worauf namentlich auch die vielen Reinigungen, Waschungen und Büßungen hindeuten. Diesen geist- und sinnlos gewordenen Werkdienst wollte Gautäma mit dem Beinamen Buddha (der Weise) verbessern. Er soll ein Königssohn gewesen sein und nicht lange vor Konfucius gelebt haben. Allein er vermochte nicht die geschwundene Wahrheit aufzufinden, sondern er suchte, wie Zoroaster, den Fabeln und Götzenlehren, die er für das gemeine Volk beibehielt, eine geistige Deutung zu geben, so daß der rohe Aberglaube nur spitzfindig wurde, jedoch nachher Aberglaube blieb, wie vorher. Weil jedoch der Buddhaismus feine Kasten anerkannte, so erhob sich eine blutige Verfolgung gegen denselben und seine Anhänger flüchteten sich nach China

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 638

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
638 Unsre Zeit. tievten wurden in den Städten von den Stadträten, in den Grafschaften von den Oberrichtern gewählt, und das Volk hatte gar nichts zu sagen. 1831 verloren nun 60 Burgflecken, in denen einzelne Personen das Recht hatten, einen Abgeordneten zu wählen, dieses Wahlrecht. Ortschaften, die nicht über 2000 Einwohner hatten, durften nicht mehr als einen Deputierten wählen, die Ortschaften dagegen, deren Einwohnerzahl sich gehoben hatte, erhielten eine größere Anzahl Vertreter. Das war nun freilich etwas, aber nicht viel. 5. Fenier soll soviel sein als Phönizier, da die Irländer phö-nizischer Abkunft sich rühmen. Die irländischen Fenier setzten sich mit den nach Amerika ausgewanderten Landsleuteu in Verbindung. Diese sollten Kanada angreifen, um England zu beschäftigen, während man in Jrlaud losschlagen wollte. Allein die Nordamerikaner erklärten sich selbst gegen die Fenier, und die englische Regierung suspendierte nach einem mißglückten Aiisstandsversnche (1866) die Habeaskorpusakte für Irland, so daß sie ermächtigt war, jeden Irländer ohne Untersuchung ein Jahr lang gefangenzuhalten. 6. Der Kaiser von China, Toa-Kuang, hatte bemerkt, wie der Gebrauch des Opiums sein Volk entnervte; fein eigener Sohn war daran gestorben. Er verbot also den Handel mit Opium den Engländern , die dasselbe aus dem Morgenlande und aus Ostindien einführten, und ließ 20 283 Opiumkisten, die auf englischen Schissen angelangt waren und vom Kapitän Elliot eingeschmuggelt werden sollten, wegnehmen. Als aber die Engländer Kanton erobert hatten und bis nach Nanking vorgedrungen waren, mußten die Chinesen Frieden schließen. Sie zahlten einundzwanzig Millionen Dollars Kriegskostenentschädigung. 7. Die Hindus hatten sich schon längst verbunden, das Joch der Engländer abzuschütteln. Die äußere Veranlassung gaben mit Fett geschmierte Patronen, welche den ostindischen Soldaten abgegeben wurden. Das Schweinefett ist aber den Mohammedanern ein Greuel und das Rinderfett ist dem Hindu heilig. Eine Anzahl Soldaten in Bengalen verweigerten die Annahme der geschmierten Patronen, und als sie verhaftet werden sollten, geriet die Bevölkerung in Ausstand. Es empörten sich 40 Regimenter. In ganz Bengalen wurden die englischen Familien ermordet. Am meisten wütete man gegen die englischen Frauen, denen man vorwarf, daß sie die (Singebornen am ärgsten mißhandelt hätten. Dagegen benahmen sich die Engländer, welche in Europa die Revolution überall in Schutz nahmen, ebenfalls so, daß die Hindus lieber ihre Frauen und Mädchen ermordeten, damit sie nicht lebendig in die Hände der Engländer fielen. Der englische Befehlshaber Campbell (Kämm'l) ließ an einem Tage 24 Prinzen aus der apanagierten königlichen Familie von Andh, Sir Hngh Rose (Ser Jü Rös), ebenfalls 147 Aufständische auf einmal henken. Man band auch die Gefangenen an die Öffnungen der Kanonen und ließ sie „wegblasen". Nachdem dieser unsinnige Krieg beendigt war, wurde Ostindien der Ostindischen Kompanie abgenommen und zur englischen Provinz gemacht; eine Proklamation der Königin Victoria versprach „Achtung der indischen Religion und Gebräuche, sowie Heilighaltung der Verträge" (1. Sept. 1858). In ähnlicher Weise, wie es in Indien geschah, wütete der Gouverneur Ey re (Ähr) auf Jamaika. 8. Unter ungeheuren Mühsalen drang Lord Napier (Neplr) bis nach Magdala, der Hauptstadt Abessiniens, vor, die er eroberte.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 27

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 12. Die Inder. 27 eindrangen und mit dem Schwerte ihren Glauben zu verbreiten suchten. Es gelang ihnen, zu Ghasna (in Ssfghäniflän) sich festzusetzen, und einer ihrer Sultane, Mahmud I., führte allein zwölf Erobernngsziige in Indien aus, welches damals unter vielen kleinen Herrschern stand, und sammelte unermeßliche Reichtümer an (997—1030). Von Ghasna aus verbreitete sich neben dem Brahmaismus und dem Buddhaismus der Mohammed a n i s m u s über ganz Indien. Vierhundert Jahre später (1398) fielen die Mongolen unter Timnr ober Jamerlan (Timnr Lenk — der lahme Timur) ein und verheerten alles mit Feuer und Schwert. Jamerlan schleppte 100 000 Gefangene bis nach Delhi vor und ließ bort vor beu Thoren bet Stadt alle in einer Stnnbe abschlachten, bamit sie ihm nicht gefährlich würden. Von Delhi aus, befsen er sich bemusterte, verwüstete er Indien vom Indus bis zum Ganges, indem er die Häuser niederbrennen, die Männer lebendig schinden und die Frauen und Kinder wegschleppen ließ. Einer seiner Nachkommen stiftete auf den Trümmern von Tamerlans Herrschaft das Reich des Großmoguls zu Delhi. Jetzt lebt der letzte Nachkomme dieser gewaltigen Kaiser baselbst von einem Jahrgehalte der Englänber. Diese faßten nämlich 1639 in Madras festen Fuß, bemächtigten sich eines großen Teils von Jnbien und ließen das Land butch eine Gesellschaft von Kaufleuten (Ostinbische Kompanie) verwalten, welche das Laub so aussaugte und so wenig Rücksicht auf die religiösen Ansichten der Eingebornen nahm, daß 1857 ein Aufstand ausbrach und die englische Regierung^ sich veranlaßt sah, dieser Gesellschaft die Verwaltung abzunehmen und die englisch-inbischen Besitzungen unter einen Vicekönig zu stellen. Außer den englischen Besitzungen bestehen noch größere und kleinere einheimische Staaten, die meistens abhängig von den (Snglänbern sinb. Nur die Königreiche Sahore und Male in Vorderindien und das Königreich Birma nebst vier kleinen Malaienstaaten in Hinterinbien haben ihre Unabhängigkeit bewahrt. Anmerkungen. 1. Jnbns, heute Sinb, entspringt in Tibet und mündet in den Arabischen Meerbusen. — Die fünf Ströme, welche das Pendschab (Punjab) durchziehen, sind der Hy dasp es, Acesi nes, Hyd raö t es, und Satadrns. — Delhi jetzt noch bedeutende Stadt im Tieflande des Ganges, während Ghasna, heute Ghisni, im nordöstlichen Afghanistan, zu einer kleinen Stadt hernntergesnnken ist. 2. Das alte Indien wirb seit der Entbeckuug Amerikas im Gegensatz zu dem amerikanischen (West-) Indien Ost-Indien genannt. Allein die Alten kannten dieses Land nicht einmal ganz, sondern mir die Halb-infei diesseits des Ganges oder Vorderindien (Hlndostan), welches sralich beinahe ö 000 000 qkm und also halb so groß als ganz Europa lst. Dieses Land könnte das glücklichste unter allen Ländern der Erde sein; denn es besitzt Schätze jeglicher Art in allen drei Reichen der Jcatnr und was nur das Herz erfreuen kann, ist in Fülle gegeben, wenn auch nicht alle Teile des ungeheuern Landes gleich gesegnet, ja manche jogar unfruchtbar sind. Zu diesen kostbaren Erzeugnissen gehören die ^almeit, die Bananen, der Brotfruchtbaum, der Zimt-, Muskat- und der Gewurznelkenbaum, der Pfeffer, der Indigo, das Zuckerrohr, die Baumwollenstaude, Zitronen, Pomeranzen, Pifang, Eassia und eine Menge varoe- und Arzneikräuter. Vom Reis erhält man zwei bis vier Ernten im ^ahre; der Mohn wird 12 m hoch. Die Tiere sind alle sonderbar, entweder viel größer, oder viel kleiner, als die in anderen Ländern; es 2 *

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen
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