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1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 60

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
60 Das Altertum. Stadt, obwohl es zur Zeit des Königs Pygmalion nicht unansehnliche Kräfte verlor. Dennoch leistete Tyrus dem Assyrer Salmauassar fünf ^ahre lang Widerstand. Die Einwohner verließen nämlich größtenteils das Küstenland und zogen sich auf die Inseln zurück. Dort verteidigten sie sich mit zwölf schissen gegen die ganze Flotte der Assyrer so, daß diese abziehen mußten und nur Alt-Tyr ns in ihre Hand bekamen. Es entstand Nen-Tyrns, das bald der Hauptsitz des Welthandels wurde. Auch Nabuchodouosor belagerte 13 Jahre lang Neu-Tyrus vergebens; dagegen ließ er alle Einwohner von Alt-Tyrus, welches in seine Gewalt fiel, nach Babylonien schleppen. Allein die Macht von Tyrns war jetzt gebrochen. Als Alexander . der Große vor Tyrus zog, wehrten die Einwohner sich zwar mit ihrer alten Tapferkeit, aber nach sieben Mannten wurde es eingenommen und alle Einwohner wurden als Sklaven verkauft. Abermals gab man sich Mühe, ans den Trümmern des alten Tyrus eine Handelsstadt zu gründen, doch der Welthandel war an Alexandrien gefallen. An Tyrus ging der Fluch des Propheten Ezechiel in Erfüllung: „Zu uichts bist du geworden, und du wirst jticht mehr auskommen in Ewigkeit" (Ezech. 27, 36). An. der Stelle, wo Tyrus und Sidon gestanden, stehen heute zwei erbärmliche Fischerdörfer: Sur und Saide. Anmerkungen. f J3 hönizien ist ein schmaler, sandiger Küstenstrich am Mittelländischen Meere, welcher durch den Libanon und den Antilibanou von Syrien getrennt wird. <53 hatte Mangel an Getreide; dagegen ist das Meer sehr fischreich, und der durch seine stolzen Cedern berühmte Libanon bot Bauholz im Überfluß. Die Phönizier waren deshalb angewiesen, statt des Landes das Meer zu durchfurchen, und verstanden mit großem Geschick ihren Vorteil zu verfolgen. Außer dem Cedernholz, das wegen seiner Feinheit, wegen seines lieblichen Wohlgeruches, und weil es weder von der Wärme noch von der Fäulnis angegriffen wird, sehr geschätzt wurde, bot das Land noch Kupfer und Eisen zur Ausfuhr. Zu Lande erhielten die Phönizier aus Babylon die prachtvollen Stickereien und Webereien, aus Armenien Pferde, Maulesel und Sklaven aus Syrien und Palästina Getreide, Öl, Balsam, Wolle und Wein, aus Ägypten Wein und Baumwolle, aus Indien Gold, Elfenbein, Gummi, Weihrauch und Gewürze. Dagegen holten sie zu Schiffe Zinn aus Britannien, Bernstein von der Ostseeküste, und brachten die Produkte des Morgenlandes in die Seestädte des Abendlandes. Um anderen die Lust zu benehmen, ihnen nachzugehen und in denselben Ländern Handelsverbindungen anzuknüpfen, wodurch ihr eigener Handel geschmälert würde, verbreiteten sie allerlei Märchen über die Ungeheuerlichkeiten der Bewohner, so daß neben phönizischer Ware auch die „phönirischen Lügen" bekannt wurden. Arädus, heute Arvat; Tripolis, heute Tarablus; Byblus,

3. Theil 2 - S. 121

1864 - Mainz : Kirchheim
m wird, wenn es reif ist, abgeschnitten und auf den Zuckermühlen zwischen Walzen zerquetscht und ausgepreßt. Das aber ist eine gar beschwerliche Arbeit und gefährlich zugleich. Denn da sich das Zuckerrohr nicht aufbewahren läßt, sondern schon nach vierundzwanzig Stunden verdirbt, so müsien die Neger in der Zeit der Zuckerrohr-Aernte oftmals Tag und Nacht vor den Walzen stehen und das Zuckerrohr hinhalten; da werden sie denn öfters schläfrig und kommen, ohne es zu merken, mit einem Finger zwischen die Walzen, die dann sogleich den Finger und darauf auch die Hand zwischen sich hineinrädern und ganz zerquetschen. Darum steht immer Einer mit einem scharfen Beile dabei, der sogleich den Finger oder die Hand abhaut, wenn sie hineingekommen ist, damit nicht der ganze Mensch gerädert wird. Wir Alle lasten uns den Zucker gut schmecken und wissen nicht, wie sauer es bei seiner Zubereitung unsern armen, schwarzen Brüdern geworden ist. „Wenn man," sagte vor ungefähr fünf- zig Jähren der berühmte Benjamin Franklin, „alle mit den Zucker- pflanzungen verbundenen Gräuel bedenkt, so kann man sich beim Anblick eines Stückes Zucker kaum der Vorstellung erwehren, daß es mit Menschenblut ge- färbt sei." Der ausgepreßte Saft heißt Rohrwein und gibt durch Destil- lation den Rum. Von den Zuckermühlcn wird der Saft sogleich in die Siedehäuser gebracht, wo er sich durch Kochen verdickt; die Unreinig- keiten werden abgeschäumt. Bei verstärktem Feuer wird dieses Sieden, Ab- schäumen und Reinigen wiederholt, auch Kälkwaster hinzugeschüttet, damit der Saft körnig werde. Ist der Säst dick genug, so wird er abgekühlt und gerinnt. Was noch nicht geronnen ist, wird durch Fässer mit durchlöchertem Boden ab- gelassen und kann auch noch zu einer Art gröberen Zuckers gemacht werden. Der geronnene Theil heißt nun roher Zucker, Maskovade, Puder- zucker. Man gießt ihn auch in Formen und nennt ihn dann gewöhnlich Lumpenzucker. In dieser Gestalt wird er nach Europa gebracht, um in den Zucker-Raffinerien den höhern Grad von Festigkeit und Reinigkeit zu erlangen. Er wird von Neuem aufgelös't, gekocht, mit Kälkwaster, Ochsen- blut, auch wohl Eiweiß versetzt, fleißig abgeschäumt, filtrirt und zuletzt in kegelförmige Gesäße gegossen, deren nach unten gekehrte Spitze eine Oeffnung hat. Der obere breite Theil des Zuckerhutes wird mit nasser Thonerde bedeckt, welche den Zucker durchdringt, die letzte Unreinigkeit wegnimmt und ihm die gehörige Weiße gibt. Dieser gelüutertehutzucker kommt unter verschie- denen Namen seiner Güte, Melis, Raffinade, Canarienzucker, in den Handel. Durch die untere Spitze fließt der Theil, welcher nicht in festen Krystallen angeschossen ist, und heißt Syrup. Der Candiszucker wird aus dem geläuterten, stark eingekochten Zucker gemacht, den man in kupferne, mit Fäden durchzogene Gefäße füllt, wo er sich in großen Krystallen ansetzt. Die Töpfe werden zuerst an einen kühlen Ort und dann, wie der Hutzucker, in die Trockenstube gesetzt.' Außer dem Zuckerrohre kann man noch aus manchen andern Veget^- bilien Zucker oder wenigstens einen sehr brauchbaren Syrup erhalten. Der-

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 439

1874 - Mainz : Kunze
Asien — d i e Sprachen. 439 veranlaßt. — An Manchfaltigkeit der Produktion übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist Vorder-Jndien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien leidet; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblings- getreide ist der Reis, der mit Baumwolle, Ingwer, Indigo je. die Sommerernte liefert, während unsere europäischen Getreide- und Gemüsearten die Winterernte geben.*) Unter den uutzbareu Hölzeru wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskatuüffe. Das harte Tikholz Indiens und seiner Inseln ist für den Schiffsbau sehr wichtig, da es allein dem Bohrwurm des indischen Meeres wider- steht, wie unter den feineu Hölzern das duftige Sandelholz vor allen genannt zu werden verdieut. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perleu des persischen Meeres. Von der ostindischen Thierwelt, der reichsten der Erde, verdient der Elephant, der an Größe und Klugheit seiue Brüder in Afrika übertrifft, vorzüglich genannt zu werden; mau hat ihn dort schon in ältesten Zeiten gezähmt und selbst zum Kriege ge- braucht. Dagegen hat Indien auch schädliche und reißende Thiere in Menge, wozn besonders der furchtbare und große bengalische Tiger, „der Herr der Wege und der Thiere," gehört. Die Natur ist dort reich in allem, im Schädlichen wie im Nützlichen. Verschiedenheit der Bewohner, Sprachen u. s. w. Die Bewohner, deren Anzahl aus 794 Millionen geschätzt wird, ge- hören verschiedenen Rassen an. Meistens haben diese Rassen ihre uralte Heimat noch hentzntag inne, außer daß durch Eroberungs- und Wander- züge einige Völker versprengt wurden und somit hie und da Menschen ver- schiedenen Stamms auf demselben Boden neben einander Hausen, was na- mentlich in Persien und Vorderasien der Fall ist. Wo sie aber auch ver- mischt leben, sind sie doch gewöhnlich an ihrem Aenßern, an der Sprache und am Gottesdienst zu erkennen. Die Sprachen sind folgende: 1) Die des großen chinesischen Stammes, zu welchem die Chinesen und die diesen in Sprache und Sitten nah verwandten indochinesischen Völker der Halbinsel jenseit des Ganges (mit Ausnahme von Malakka) gehören. Sprachen dieses Stammes haben fast ohne Ausnahme einsilbige, unveränderliche Wnrzeln oder Wort- formen, deren jede mit einem eigentümlichen Zeichen geschrieben wird (Wortschrift, also kein Alphabet); der Beziehungsansdruck erfolgt durch verschiedenartige Stellung der Wurzelu zu einander. So besteht der ganze Sprachsatz aus etwa 4—500 Wörtern und eben so vielen Schriftzeichen oder Charakteren für diese, welche in verschiedener Weise geordnet und zusammengesetzt werden können. Man nennt diese Sprachen ein- s i l b i g e oder i s o l i r e n d e. 2) Die ural-altaisch en oder finnifch-tatarischen (scythischen) Sprachen; nämlich: a) japanisch und koreanisch; b) tungufifch (östl. des Jeniffei bis zum Meere — Sprache und Bevölkerung durch Vermischung mit den Russeu vielfach *) Auch das Laud am untern Euphrat hat Doppelernten.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 595

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Ni gritien. 595 Anbau schon 12 Stunden aufwärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Ediua, deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Man baut Reis und Mais, Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee. Indigo und Baumwolle, und hat der Ansfnhrgegenstände noch außerdem mehrere, B. Maha- gony-, Tik- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnnß- und Palmenöl, Gummi u. s. w. Gewerbe, Handel und Bildung haben erkleckliche Fortschritte gemacht und die farbigen Stämme der Umgegend werden langsam, doch sichtlich in den Kreis des Bildnngs- ganges gezogen. — Die Verfassung des Staates ist ganz der nordamerikanischen nach- gebildet und, wie sich bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Verpflichtung der Kinder zum Schulbesuch. Frankreich hat seine Comptoirs an der Goldküste (Grand-Bassam, As- sinie :c.) seit 1871 aufgegeben. Nigritien oder Sudm. Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sahara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der Schwarzen dachte, der es der Länge nach von W. nach O. durchströme und sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen Sahara von Tuaregs, der östlichen aber von halbschwarzen Tibbns bewohnt würden, daß beide dem Kara- wanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es mächtige Lager in der Sa- harü. gebe, als auch mit Gold, Elfertbeiu und Sklaven, förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Timbuktu, einer großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich in den letzten 70 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die Gegend, wo die Sahara aufhört, mau ist mehrseitig ins Innere Nigritiens einge- drnngen, hat neue Seen, Ströme und Berge, neue Völker und Städte ge- sehen, und der Niger, weit entfernt vom Nil, ist als Dscholiba oder Quorra mit ganz andrer Richtung erschienen. Der Name Nigritien oder Sndsn ist aber dem Lande geblieben, welches im N. von der Sahara, begrenzt wird, im S. bis an den Aeqnator, im W. bis an den Fuß der innern Bergländer von Senegambien und Guinea und im O. bis an die zwischen Kordofsn und Darsur liegende Steppe und bis an den Fuß der abessiuischeu Gebirge reicht*). Die Heimat der Negerrasse erstreckt sich allerdings viel weiter und nimmt auch den größten Theil Hochafrikas ein. *) Die arabische Bevölkerung des Nigerlandes dagegen versteht unter Sndän jetzt gewöhnlich nur die Landstriche von Bornn bis Timbuktn, schließt also das Reich Bornn, sowie Wadai und Darsur, selbst Timbnktu davon aus. In der ägyptischen Geschäfts- spräche heißen insbesondere alle Besitzungen des Vicekönigs oberhalb des eigentlichen Aegyptens Sudänland (Biled-el-Sudän).

6. Erdkunde - S. 184

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
184 sächlich Thee, Seide und Seideuwaren, Tabak, Baumwolle, Reis, Rhabarber, Porzellan und Papier. Die Chinesen, neben den Japanesen das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, friedfertig, höflich und mäßig, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Kultur- völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhunderten stehen geblieben, weil sie in blinder Verehrung zur Vergangenheit auf- schauten und in dünkelhafter Selbstüberschätzungsich bis in die neueste Zeit von allen anderen Völkern abschlössen. Erst seit 1842 ist China teilweise den Ausländern geöffnet. Unaufhaltsam dringen nunmehr europäische Einrichtungen im Lande ein. Die Erbauung von Eisen- bahnen ist nur noch eine Frage der Zeit. Herrschende Religion ist die heidnische. Infolge rastloser Thätigkeit besonders katholischer Missionäre zählt China jetzt schon trotz vielfacher Verfolgung weit über 1 Million Christen. China ist ein unumschränktes Kaiserreich. Der Herr- scher, „der Sohn des Himmels", vereinigt in sich die höchste weltliche mit der höchsten geistlichen Gewalt. — Das Land wird in 18 Pro- vinzen eingeteilt, welche unter fast ganz selbständigen Statthaltern stehen. Das eigentliche China soll angeblich über 60 Städte mit mehr als V2 Million Einwohnern zählen; doch ist die Bevölkerungsangabe sehr schwankend. Gewiß ist, daß das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme so dicht bevölkert ist, wie kein anderes Land der Erde. Ein Teil der Bewohner lebt hier ständig auf Flößen im Wasser. Bei solcher Übervölkerung treten trotz der Fruchtbarkeit des Bodens oft Hungersnot und Seuchen auf. Viele Chinesen wandern deshalb nach Indien, Amerika und Australien aus. Die wichtigsten Städte Chinas sind: Peking (mit über l4/a Millionen Einwohnern) ist die nörd- liche Haupstadt. Tientsin (mit fast 1 Million Einwohnern) ist die Hafen- stadt für Peking.

7. Erdkunde - S. 193

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
193 Vorderindien. Vorderindien, schon im grauen Altertum ein blühendes Kultur- land, umfaßt die großenteils gebirgige Halbinsel Dekan, sowie die vorgelagerte hindostanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a. der vorwiegend dürren und öden Ebene des Indus, b. dem Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Die Tiefebene des Ganges (die bengalische Tiefebene) ist überaus fruchtbar und bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Baumwolle, Zucker- rohr, Kaffee, Reis, Bananen, Pfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskat- nüsse, Gewürznelken, feine Farbstoffe, viele Arten von Palmen. Außerdem ist diese Ebene eine der getreidereichsten der Erde. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. s. w. — Der Schoß der Erde birgt köstliche Schätze: reiche Steinkohlenlager, unerschöpfliche Petroleumquellen, herrliche Diamanten und andere Edelsteine. — Durch die Mannig- faltigkeit, Pracht und Nützlichkeit seiner Produkte erschien Indien schon in alter Zeit den Europäern als ein „Wunderland", welches das Ziel vieler Entdeckungsfahrten war, bis es durch die Umschiffung Afrikas (1497 und 1498) gelang, den Seeweg nach dem gesegneten Lande aufzufinden. In den letzten Jahrhunderten hat der englische Einfluß in Indien alle anderen Völker verdrängt, so daß nunmehr das ganze Gebiet mit wenigen Ausnahmen in britischem Besitze ist. Seit 1876 bildet Vorderindien ein Kaiserreich, dessen Monarch der König (oder die Königin) von England ist. Die Regierung führt ein Vicekönig in Kalkutta. — Das britische Indien hat einen Flächenraum vou 4111000 qkm und zählt etwa 260 Millionen Einwohner, also siebenmal mehr als Großbritannien. Doch stehen nicht alle Völker In- diens unmittelbar unter britischer Herrschaft; viele Stämme wer- den noch von einheimischen Fürsten regiert, welche aber von der briti- schen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutzstaaten). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden, 50 Mill. bekennen sich zum Islam, 2 Mill. zum Christentum. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 9

8. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 551

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Don China oder Sin,a. y?r der Pcovintz Quang -Tong lieget Sie hat aber sehr ungesundes Wasser; sonst aber hat sie Gold, Azur-Stein, der in grosser Menge nach Quang- Theou oder Canton gebracht, und das blaue Porcelain damit gemahlet wird. Auf den Ber- gen wachst ein wohlriechendes Holtz, davon sich die Kayserzu Peking ein Maufoleum bauen lassen. Sie tragt auch Zucker, Toback, Indigo, und die Haupt-Stadtheist Kiang-Tcheöu mit ei- nem guten Hafen. 2. F0em08aoder Tai-Ouan, über den Philippinischen Insuln, gleich unter dem Aequa- tore : Sie gehörte vor diesem den Portugiesen, darnach den Hollandern/Und seit A. 1661. den Chi- nesern Siebesitzen aber nur den Westlichen Tbeil dieser Insul, als den fruchtbarsten, und den Oest- lichen hnlgegen die Barbaren , welcher durch ein langes Gebürge von etuanber unterschieden wird. Die Haupt-Stadt darauf heist Tai-Ovan, darinne rcsidirt der Chinesifche Gouverneur, und hat l oooo. Mann Garnison. Er steht unter dem Vice-P.o^V0n der Provintz Fokien. Anno 1721. wolten die Einwohner das Joch der Chtneser ab- schütteln, indcrn sie die Holländer aufgewiegelt, sie wurden aber bald wieder zu Chore getrieben. Z. Macao, eine kleine Insul zwischen Hai- nan und Formofa oder Tai-Ouan, gehöret den Portugiesen , sie ist aber so unfruchtbar, daß alle Lebens-Mittel aue China dahin müssen abgehohlet werden. D?e Stadt rst sehr fct>ön befestiget, und auf Europäische Art gebanet : der Hafen ist sehr sicherund bequem; die Garnisonaber sehr kleine. 4. Chang-Tchuen oder San-Cian, Mm 4 eine

9. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 44

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Ceylon, Kaschmir, Butan und der indische Archipel. Masulipatam, Madras (400,000 E. ?) und die französische Nie- derlassung Pond ichery. D. Die Insel Ceylon enthalt im Innern ein reich bewässertes und fruchtbares Bergland mit Wäldern riesenhafter Bäume (Kokus- und andere Palmen, Brodfruchtbäume, Bananen, indische Feigenbäume, neben der Baumwollenstaude der mächtige Baumwollenbaum). Haupt- sächlich aber ist Ceylon die eigentliche Gewürzinsel, und der ächte Zimmtbaum war bis vor wenigen Jahren ihr allein eigentümlich. Der Boden enthält eine außerordentliche Menge und Mannichfaltigkeil edler Steine, während das Meer die kostbaren Perlenaustern und großen Seemuscheln (zu Gefäßen, Instrumenten, Schmucksachen dienend) nährt. Daher hat man die Insel mit Recht die „Krone der indischen Lande" genannt. H. Die noch unabhängigen Alpenlandschaften im Norden. 1. Kaschmir am äußersten Nordwestrande des Himalaya. Als im Jahr 1849 das Pengab mit dem Indo-Britischen Reiche vereinigt wurde, blieb das Gebiet von Kaschmir davon ausgeschlossen. Das kleine Alpenland Kaschmir hat ein durch die hohe Lage und die südliche Breite glücklich temperirtes Klima und galt einst im Morgen- und Abendlande als ein an Naturschönheiten unver- gleichliches Paradies, welches orientalische Dichter mit ihren gewohn- ten Uebertreibungen das „Meisterstück der Natur" genannt haben. In der Hauptstadt (Kaschmir oder) Sirinagur werden die berühmten Kaschmir-Schawls verfertigt, wozu die nördlichen Nachbarländer die Wolle liefern. 2. Butan, ein kleines Gebiet in der Ostgruppe des Hi- malaya. §. 32. Der indische Archipel. Der indische Archipel besteht aus vier größern Inseln: Su- matra, Java, Borneo und Celebes, die fast so bedeutend sind, wie Festländer, und aus einer unzähligen Menge kleinerer und ganz kleiner Eilande. Da, mit Ausnahme der Philippinen, alle diese Inseln in der Nähe des Aequators liegen, so folgt daraus eine gewisse Gleichförmigkeit des Klimas und der Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreiches. Neben dem Reisbau, wofür insbesondere Java geeignet ist, und ver- schiedenen Palmarten, die Brod, Palmwein und Zucker liefern, findet sich hier die Gewürznelke (auf den Molukken) und die Muskatnuß, der Kampher- baum, der Gummibaum (welcher einen beliebten Weihrauch gewährt); aus

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 384

1855 - Mainz : Kunze
382 Asien — Vorder-Jndien. Malwa) Zucker, Pfeffer, Zimmet (auf Ceylon), Tabak, Kaffee (auf Malabar) rc. Zur Nahrung dienen: Pisang, Jams, Bataten, Mais, und in höhern Nord- gegenden Weizen und Gerste, Obst und Trauben. Reis aber ist das Haupt- nahrungsmittel und wird allein in den Niederungen Beugalens in solcher Masse gebaut, daß ganz Vorderindien daran genug hat. Neuerdings ist auch die Kar- toffel in die nördlichen und höheren Landstriche verpflanzt worden. Dies große von der Natur gesegnete Land, mit einer Bevölkerung von etwa 150 Millionen Menschen, führt allein den Namen Indien mit Recht. Die Abendländer übertrugen ihn irrig auch auf die Halbinsel jenseit des Ganges und deren benachbarte Archipele, und da Kolumbus auf seiner Westfahrt das ersehnte Indien in den Antillen zu finden geglaubt, so beehrte man diese mit dem Titel Westiudieu, und hieß nun das ganze südöstliche Asien Ostindien. Den Namen führt aber die vordere Halbinsel nach dem Volke der Hindu (Inder) das sammt seiner Sprache und Religion in uralter Zeit daselbst einheimisch und herrschend geworden. Es finden sich zwar hie und da kleine Völkchen von anderem Stamm, namentlich die halb wilden Pucharis in den Gränzgebirgen Bengalens, die negerartigen Gonds in den Wildnissen Gondwanas, und die Bedda's in den Urwäldern Ceylons; auch haben sich seit 8 Jahrhunderten manche Schaaren muselmännischer und zuletzt europäischer Eroberer im Lande niedergelassen: doch diese Nichthindus allzumal machen nur */, der großen Be- völkerung ans. Nächst dem chinesischen ist das Hinduvolk das menschenreichste aus der Erde, allein seine Selbständigkeit ist längst dahin. Vor der Unterjochung durch die Fremden, besonders in der vorchristlichen Zeit, nahmen sie jedoch einen hohen Rang unter den Asiaten ein. Davon zeugt nicht blos der Ruf ihres Reichthums, ihrer Produkte und Arbeiten, im fernen Abendlande, der schon damals Eroberer wie Darius, Alexander, Seleukus und Antiochus, zu Einbrüchen in Indien ver- lockte, sondern noch augenscheinlicher der Anblick ihrer alten Bauten und Skulp- turen, soweit sie dem zerstörenden Fauatism der Muselmänner entgingen, und mehr noch die Werke ihrer altherligen Literatur und die klangvolle formenreiche Sanskrit-Sprache, worin sie abgefaßt sind. Die jetzigen Dialecte nämlich, wovon der am meisten verbreitete das Hindustani genannt wird, stammen nicht etwa unmittelbar von jenem Sanskrit ab, sie sind vielmehr Enkelsprachen und entsprangen aus dem Prakrit, einer Tochtersprache des Sanskrit, die ebenfalls schon ausgestorben ist wie dieses. So viel sich ausmitteln ließ, muß das Sanskrit schon einige 100 Jahr vor Chr. dem Prakrit gewichen und zum blos heiligen und obern Literatur-Dialekte geworden sein, was es noch ist. Auch in jener Literatur selbst gewahrt man große Zeiträume, die zwischen der Abfas- sung derselben lagen. Das Gesetzbuch Menus, voll Vorschriften fürs häus- liche, bürgerliche, religiöse und Staatsleben, ist sicher, obwohl über 3000 Jahr alt, weit später versaßt als die aus Gebeten und Lehrsätzen bestehenden Vedas, denn diese wissen noch nichts von der Kastenordnung Menu's. Wiederum später, als jenes Gesetzbuch, sind die verschiedenen Erläuterungen der Veda's und die langen kosmogonischen Gedichte abgefaßt, die man noch besitzt;
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