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1. Alte Geschichte - S. 211

1869 - Mainz : Kunze
211 z. B. die Beredtsamkeit und Geschichtschreibung mit dem praktischen Leben in Zusammenhang standen. Die Beredtsamkeit. Der Censor Cato, der jüngere Scipio, Lälius, die beiden Gracchen, L. Licinius Crassus, Hortensius, C. Julius Cäsar, M. Brutus u. a. werden uns als bedeutende Redner geschildert; die Bruchstücke, die uns von den Reden erhalten sind, strafen das Urtheil der Zeitgenossen nicht Lügen. Ihren Gipfelpunkt erreichte die römische Beredtsamkeit in M. Tullius Cicero; er ist was Fülle und Glanz der Ge- danken und Sprache angeht, der erste Redner des Alterthums. 56 Reden Ciceros sind noch größtenteils vollständig erhalten, theils politische im Senate oder in der Volksversammlung, theils vor Gericht gehaltene Vertheidigungs- oder Anklagereden. Cicero beschäftigte sich auch viel mit der Theorie der Beredtsamkeit, wir haben von ihm eine Reihe rhetorischer Schriften: de oratore, Brutus sive de Claris oratoribus, orator ad M. Brutura, rhetorica etc. Nachdem mit Augustus die Freiheit zu Grabe getragen war und das öffentliche Volksleben eine große Einschränkung erlitten hatte, wurde die Beredtsamkeit nur treibhausartig in den Schulen der Rhetoren geübt und fristete nur ein dürftiges Scheinleben. Auf die Theorie der Beredtsamkeit wurde aber fortwährend viel Fleiß verwendet, z. B. durch M. Fabius Quintilianus, geb. in Spanien (lebt in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.), der von Vespasian in Rom als Professor der Rhetorik angestellt wurde. Sein Hauptwerk, worin eine vollständige Theorie der Rhetorik enthalten ist, führt den Titel iustitutiouis oratoriae libri Xii. Die Geschichtschreibung. Die eigentliche Geschichtschreibung ging von einen: schlichten, trockenen und zusammenhanglosen Verzeichnen der Jahresereig- nisse aus. Solche nach Jahren fortschreitende Aufzeichner führten den Namen Annalisten. Zu ihnen gehört Q. Fabius Pictor, welcher zur Zeit des zweiten punischen Krieges, an dem er per- sönlich Theil nahm, lebte; er schrieb eine Geschichte der Römer 14* Georg-Eckermnstltut ' für international© Schulbuchforschung Braunschweig -Schuibuchbib’.iothek »

2. Alte Geschichte - S. 212

1869 - Mainz : Kunze
212 von Aeneas an bis auf seine Zeit. Besonders ist hier zu nennen M. Porcius Cato, der bekannte Censor, er verfolgte ebenfalls die römische Geschichte bis auf seine Zeit in einer gründlichen Schrift, die den Titel Origines führte. Die Schriften der beiden genannten Annalisten sind verloren gegangen. Auch wurde die Geschichte von Dichtern episch behandelt (s. epische Poesie). Die kunstgem.äße Darstellung der Geschichte beginnt erst zur Zeit Sullas. Wir nennen zuerst C. Sallustius Crispus, geb. 86 zu Amiternum im Sabiuerlande, gest. 34 v. Chr. Er schrieb eine Geschichte der catilinarischen Verschwörung (bellum catilinarium), die er selbst miterlebte. Ferner schrieb er den jugurthinischen Krieg, wobei ihm sein Aufenthalt in Afrika als Statthalter sehr förderlich war; diese beiden Schriften sind voll- ständig erhalten, während seine 5 Bücher historiarum bis aus Bruchstücke verloren gegangen sind. Sallust war Gegner der Optimatenpartei und deckte deren Fehler unerbittlich auf, er eiferte überhaupt mit Bitterkeit gegen die Schwächen seiner Zeit, wovon er jedoch selber nicht frei war. C. Iulius C äsa r schrieb mit spielender Leichtigkeit, Gewandt- heit und Eleganz die Geschichte seiner in Gallien geführten Kriege (58 bis 51): eommentarii de bello gallico libri Viii,, ferner 3 Bücher de bello civili. Das achte Buch de bello gallico, die Schrift de bello Alexandrino, de bello Africano und Hispaniensi rühren wahrscheinlich nicht von ihm her. Cornelius Nepos geb. 90 v. Chr. in Oberitalien, lebte später lange in Rom und stand zu Cicero, Atticus, Catull und andern in freundschaftlichen Beziehungen. Seine libri illustrium virorum sind Verloren gegangen; ihm werden ferner zugeschrieben die noch erhaltenen vitae excellentium imperatorum, die vielleicht ein Auszug aus einem größeren Werke sind. Der wichtigste römische Geschichtschreiber ist Titus Livius geb. 59 v. Chr. zu Padua (Patavium), lebte eine Zeit lang zu Rom als Lehrer des nachmaligen Kaisers Claudius, dann zu Neapel und starb 17 n. Chr. Er schrieb ein großartiges Werk historiae Romanae in 142 Büchern, wovon 1 bis 10 und 21 bis 45 erhalten sind. Er behandelt seinen Gegenstand mit Pietät und Treue, seine Darstellung ist frisch und lebendig, er ist be- strebt die Geschichte lehrreich zu machen, die Vergangenheit der Gegenwart als einen Spiegel vorzuhalten.

3. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

4. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Alte Geschichte - S. 202

1870 - Mainz : Kunze
202 meist zu Nom oder auf seinem Laudgute Sabinum, das ihm von seinem Gönner Mäcenas geschenkt worden war. Vor allem zeichnet sich Horaz durch die Formvollendung ans. Wir haben von ihm vier Bücher Oden, ein Buch Epoden und das carmen saeculare. Gedichte erotischen Inhalts schrieben Al bin s Tibullus geb. c. 59, gest. 19 oder 18 v. Chr; ihm werden 4 Bücher Elegien zugeschrieben; Aurelius Propertius, Zeitgenosse des Tibull; Ovid schrieb 3 Bücher amores, außerdem in seiner Verban- nung zu Tomi 5 Bücher tristia (Klagelieder). b. Prosa. In der Prosa haben die Römer ungleich mehr geleistet als in der Poesie, weil verschiedene Zweige der prosaischen Darstellung z. B. die Beredsamkeit und Geschichtschreibung mit dem praktischen Leben in Zusammenhang standen. Die Be red t samt eit. Der Censor Cato, der jüngere Scipio, Lälius, die beiden Gracchen, L. Lieinius Crassus, Hortensius, C. Julius Cäsar, M. Brutus u. a. werden uns als bedeutende Redner geschildert; die Bruchstücke, die uns von den Reden erhalten sind, strafen das Urtheil der Zeitgenossen nicht Lügen. Ihren Gipfelpunkt erreichte die römische Beredtsamkeit in M. Tullins Cicero; er ist was Fülle und Glanz der Ge- danken und Sprache angeht, der erste Redner des Alterthums. 56 Reden Ciceros sind noch größteniheils vollständig erhalten, theils politische im Senate oder in der Volksversammlung, Heils vor Gericht gehaltene Vertheidigungs- oder Anklagereden. Cicero beschäftigte sich auch viel mit der Theorie der Beredtsamkeit, wir haben von ihm eine Reihe rhetorischer Schriften: de oratore, Brutus sive de Claris oratoribus, orator ad M. Brutum, rhetorica etc. Cicero hat außerdem das Verdienst, die griechische Philosophie in die römische Sprache eingekleidet und den Römern zugänglich gemack)t zu haben. Nachdem mit Augustus die Freiheit zu Grabe getragen war und das öffentliche Volksleben eine große Einschränkung erlitten hatte, wurde die Beredtsamkeit nur treibhausartig in den Schulen der Rhetoren geübt und fristete nur ein dürftiges Scheinleben. Aus die Theorie der Beredtsamkeit wurde aber fortwährend viel

7. Alte Geschichte - S. 203

1870 - Mainz : Kunze
203 Fleiß verwendet, z. B. durch M. Fabius Quintilianus, geb. in Spanien (lebt in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.), der von Vespasian in Rom als Professor der Rhetorik augestellt wurde. Sein Hauptwerk, worin eine vollständige Theorie der Rhetorik enthalten ist, führt den Titel institutionis oratoriae libri Xii. Die Geschichtschreibung. Die eigentliche Geschichtschreibung ging von einem schlichten, trockenen und zusammenhanglosen Verzeichnen der Jahresereig- nisse aus. Solche nach Jahren fortschreitende Aufzeichner führten den Nam eu A n n a l i st e n. Zu ihnen gehört Q. F a b i u s P i e t o r, welcher zur Zeit des zweiten punischen Krieges, an dem er per- sönlich Theil nahm, lebte; er schrieb eine Geschichte der Römer von Aeneas an bis auf seine Zeit. Besonders ist hier zu nennen M. Porcius Cato, der bekannte Censor, er verfolgte ebenfalls die römische Geschichte bis auf seine Zeit in einer gründlichen Schrift, die den Titel Origine« führte. Die Schriften der beiden genannten Annalisten sind verloren gegangen. Auch wurde die Geschichte von Dichtern episch behandelt (s. epische Poesie). Die kunstgemäße Darstellung der Geschichte beginnt erst zur Zeit Sullas. Wir nennen zuerst C. Sallustius Crispus, geb. 86 zu Amiternum im Sabinerlande, gest. 34 v. Chr. Er schrieb eine Geschichte der catilinarischen Verschwörung (bellum Catilinarium), die er selbst miterlebte. Ferner schrieb er den jugurthinischen Krieg, wobei ihm sein Aufenthalt in Afrika als Statthalter sehr förderlich war; diese beiden Schriften sind voll- ständig erhalten, während seine 5 Bücher historiarum bis auf Bruchstücke verloren gegangen sind. Sallust war Gegner der Optintatenpartei und deckte deren Fehler unerbittlich auf, er eiferte überhaupt mit Bitterkeit gegen die Schwächen seiner Zeit, wovon er jedoch selber nicht frei war. C. I ul ins C ä s a r schrieb mit spielender Leichtigkeit, Gewandt- heit und Eleganz die Geschichte seiner in Gallien geführten Kriege (58 bis 51): commentarii de bello gallico libri Viii., ferner 3 Bücher de bello civili. Das achte Buch de bello gallico. die Schriften de bello Alexandrino, de bello Africano und Hispaniensi rühren wahrscheinlich nicht von ihm her. Cornelius Nepos geb. 90 v. Chr. in Oberitalien, lebte später lange in Rom und stand zu Cicero, Atticus, Catull und andern in freundschaftlichen Beziehungen. Seine libri illustrium

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 218

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
218 Das Altertum. Litteratur ein goldenes und ein silbernes Zeitalter. Das goldene Zeitalter, d. i. die Blüte der römischen Geistesbildung, fällt in die Zeit des Augustus, während die nachaugusteischen Schriftsteller dem silbernen Zeitalter angehören, insofern sie nicht lange nach Augustus lebten. 222) Zu den frühesten römischen Dichtern gehören die Lustspieldichter Plautus und T8reuz. Horaz und Catull entzückten durch ihre Lieder. Im Lehrgedichte zeichnet sich Ovid aus. Vergil besang das Schicksal des Äneas, des angeblichen Stammvaters des lateinischen Volkes (Änöide). Cornelius Repos, Sallust, Casus Julius Cäsar und vor allem Livius haben uns die Geschichte des römischen Volkes aufbewahrt. Cicero glänzte nicht nur als Redner, sondern schrieb auch philosophische Abhandlungen. Ebenso besitzen wir von Cicero vortreffliche Briefe. Phädrus dichtete Fabeln. Zahlreiche Schriftsteller verbreiteten sich über die Sprachlehre, die Heilkuude, den Landbau und insbesondere über die Rechtswissenschaft. Anmerkungen. 1. Es gab schon vor Augustus 16 Kuuststraßen nur in Italien, an welche sich eine Reihe Nebenstraßen anschloß. Die berühmteste war die Via Appia, die Königin d er Wege genannt, von Appius Claudius (311 v. Ehr.) angelegt. Sie war 6y2 Meter breit, so daß sich zwei begegnende Wagen bequem ausweichen konnten. Sie führte nach Capua und wurde später bis Brundusium fortgesetzt. Noch jetzt finden wir Spuren der Römerstraßen im ganzen Umfange des ehemaligen römischen Reiches, und sind sie das Vorbild für unsere gegenwärtigen Knnststraßen geworden. Fast jede bedeutende Stadt besaß eine Wasserleitung (Aquädukt) , in denen das Wasser manchmal 15—30 Stunden weit hergeleitet wurde. Es waren bedeckte Behälter von Quadern, welche oft auf Bergen oder unterirdisch durch Thäler, Schluchten und Abgründe hinüberliefen. Die riesenhaftesten besaß Rom selbst. Es sind jetzt nur noch drei von ihnen im Gebrauch, die aber hinreichen, ganz Rom mit Wasser zu versorgen. Wie prächtig die Theater waren, ersehen wir an dem Privattheater, welches Marcus Ämilius Scanrns als Ädil (58 v. Chr.) erbauen ließ. Es kostete ihn viele Hunderttausende, obschon es nur für die kurze Zeit seiner Amtsverwaltung bestimmt war und, nachdem Scau-rus feine Spiele hatte abhalten lassen, wieder abgerissen wurde. Es faßte 60 000 Zuschauer und war mit 360 Marmorsäulen und 3000 Statuen von Bronze geschmückt. Es waren so viele Gewänder vorhanden, daß die, welche gar nicht einmal gebraucht wurden, allein 170 000 Mark wert waren. 2. Die ältesten Denkmäler der römischen Dichtkunst sind, wie überall, die Lieder, welche bei religiösen Feierlichkeiten gesungen wurden. Zuerst verpflanzte sich vom griechischen Boden aus das Drama (Schauspiel) nach Italien und war es Livius Andronlkus, ein Tarentiner, welcher in römische Kriegsgefangenschaft geriet, der zuerst mit einem solchen in Rom auftrat (238 v. Chr.). Allein weder die Tragödie
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