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das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
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übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken.
Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt.
Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine
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Extrahierte Personennamen: Augustus Caesar Augusts Bipsanins_Agrippa Cilnius_Mäceuas Tiberius Tiberius Quintilius Varus Armin
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§ 21. Die Rachbarn Deutschlands im Westen.
In Frankreich hatten nach den Karolingern (bis 987) die Cape-tinger geherrscht (bis 1328), von denen wir folgende Könige dem Namen nach kennen gelernt haben: Philipp Ii. August, den Zeitgenossen Barbarossas und Theiluehmer des Iii. Kreuzzuges (§ 12), Ludwig Ix. den Heiligen, den Unternehmer zweier erfolgloser Kreuzzüge, den Bruder Karls von Anjou (§ 12 u. 15), und Philipp Iv. den Schönen, den kühnen Gegner des Papstes Bonifaz Viii. und Verfolger des Templerordens. Seit 1328 kam eine Seitenlinie, das Haus Valois, auf den französischen Thron; aber der englische König Eduard Hl., der große Gebiete in Frankreich als Lehen besaß, bestritt dessen Erbfolge, und sein tapferer Sohn der schwarze Prinz gewann die blutige Schlacht bei Crecy 1346, in welcher auch der schon erwähnte blinde böhmische König Johann siel. Zehn Jahre später nahm sogar der schwarze Prinz den französischen König bei Maupertuis gefangen. Kurz darauf bildete sich zwischen Frankreich und Deutschland eine Art Mittelreich, indem der König des ersteren Landes das französische Herzogtum Burgund (Bour-gogne) an feilten jüngeren Sohn Philipp den Kühnen verlieh, der durch Heirat die Freigrafschaft Burgund (Franche Comte), Flandern und Artois dazu gewann. Den Besitz dieser deutschen Länder bestätigte ihm Kaiser Karl Iv., der die Feindschaft zwischen dem frisch aufstrebenden Staate und Frankreich klug voraussah. Und wirklich schlossen sich die Burgunder in dem später wieder ausbrechenden englisch-französischen Kriege den Engländern an, sobald dieselben in der Schlacht bei Azinconrt einen großen Sieg davongetragen hatten 1415. In Frankreich sah es damals traurig aus, der König Karl Vi. war wahnsinnig, der ganze Norden bis zur Loire und Burgund fügten sich Heinrich Vi. von England, dessen Feldherrn: die Belagerung der Stadt Orleans unternahmen. Da brachte wie durch ein Wunder Jeanne d'arc, ein Landmädchen aus Dom Aemy, später die Jungfrau von Orleans geheißen, Hilfe in der Not. Sie entsetzte die belagerte Stadt, führte den Dauphin (Kronprinz) nach einigen Siegen zur Krönung nach Reims, gerieth aber später den Engländern in die Hände, welche sie als Zauberin in Rouen verbrennen ließen (1431). (Schiller hat in einem bedeutenden Drama ihre Thaten verherrlicht und ihren dichterisch ausgeschmückten Untergang durch den Bruch ihres Gelübdes zu motivieren versucht.) Doch mit den Erfolgen der Engländer war es vorbei, da dieselben von allen festländischen Besitzungen nur Calais behaupten konnten.
Deutschland fühlte durch die Raubzüge der Armagnacs, d. i. der früher angeworbenen, jetzt aber lästig und überflüssig gewordenen Söldner, welch unruhigen Nachbar es im Westen hatte. Die Schweizer zwar hielten sie durch ihren Heldenkamps bei St. Jacob an der Birs von
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp August Barbarossas Barbarossas Ludwig_Ix Ludwig Karls_von_Anjou Karls Philipp_Iv Philipp Bonifaz Eduard_Hl. Eduard Johann Maupertuis Philipp Philipp Karl_Iv. Karl_Iv. Karl_Vi Karl Heinrich_Vi Heinrich Jeanne_d'arc Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Frankreich Frankreich Deutschland Burgund Burgund Frankreich Frankreich Burgund England Dom_Aemy Reims Rouen Deutschland
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3
bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar
ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war
die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen.
Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden.
4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare.
Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden.
Anmerkungen.
1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter.
2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche.
1*
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Portugal Portugal Lissabon Spanien Republik_Venedig Konstantinopel Genua Genua Genua Amerikas Eroberuna_Konstantinopels Mailand Mailand
300
Die mittlere Zeit.
ccm, Vienne und Lyon, das südöstliche Languedoc, einen Teil von Savoyen und der Provence. Die Normandie lag am Kanal und umfaßte die jetzigen franz. Departements Unterseine, Calvados, Orne, Eure und Manche. Die Hauptstadt war Rouen. Noyon, Stadt im franz. Departement Oise.
2. Reihenfolge der franz. Könige bis auf Hugo Capet. Karl Ii. der Kahle, 843—877. Unter seiner Herrschaft plünderten und verbrannten die Normänner Rouen, Paris, Bordeaux, Nantes, Tonrs, Blois, Evreux, Chartres K. Zweimal mußte sich Karl Friede erkaufe», einmal um 7000, das andere Mal um 4000 Pfund Silber. Auch die Provence ging unter ihm an Bo so verloren. Ludwig Ii. der Stammler, 877—879. Ludwig Iii. und Karlmann, die Söhne des Stammlers, 879—884. (Ludwig Iii. starb schon 882.) Karl der Dicke, Kaiser 884—887. Odo von Paris, 888—898. Karl Iii. der Einfältige, ein nachgeborner Sohn Ludwigs Ii., 898—923, in welch letzterem Jahre er vom Könige Rudolf von Burgund in der Nähe von Soissons besiegt wurde. Von da an galten Karl Iv. und Rudolf (Raoul) als französische Könige, bis ersterer 929 im Gefängnis starb. Rudolf wurde nun von allen französischen Fürsten, mit Ausnahme derer in der spanischen,. Mark, anerkannt. Er starb 935. Ludwig (Transmartnus — der Überseeische) wurde von seiner Mutter uach England gerettet und von da zurückgerufen, 936 bis 954. Lothar, 954—986. Er überfiel den Kaiser Otto Ii. (978) zu Aachen und verwüstete Deutschland, wofür Otto sich ebenso furchtbar au Frankreich rächte, das er bis nach Paris verheerte. Ludwig V. der Faule, 986—987. Er soll an Gift gestorben sein. Den Beinamen „der Faule" erhielt er nur deswegen, weil während seiner Regierung, die nur ein Jahr dauerte, nichts von Bedentnng vorfiel.
3. Die Normannen oder Nordmannen sind die Bewohner von Norwegen und ein germanischer Stamm. Hauptsächlich aber versteht man darunter jene kühnen Seeräuber, die von den skandinavischen Küstenländern aus England, Deutschland, Frankreich und Italien beunruhigten. Anfangs trieb sie die Not aus dem Vaterland, das sie uicht ernähren konnte; später, als sie mit reicher Beute nach Hanse zurückkehrten, die Raubsucht. Sie warm auf ihren schnellen Schiffen ebenso furchtbar, wie die Ungarn auf ihren schnellen Rossen. Ihre Anführer hießen Seekönige. Sie kamen auf der Seine bis nach Paris und auf dem Rheine bis nach Köln, und schleppten Männer, Weibe^ und Kiuder mit sich fort. Aus Deutschland schlug sie Arnulf von Kärnten zurück, aber in Frankreich setzten sie sich fest. Rollo erhielt die Tochter Karls des Einfältigen zur Gemahlin und die Normandie als Mitgift. Er ließ sich taufen, erhielt den Namen Robert und wurde ein tüchtiger Herrscher. Aus England wurden die Normannen zwar durch Alfred d. Gr. verdrängt; aber sie kamen wieder. König Kanut d. Gr. vou Dänemark und Norwegen regierte sogar über England, und später eroberte es selbst der Herzog Wilhelm von der Normandie für sich (1066). Auch in Unteritalien ließen sich die Normannen nieder. Robert Gniscard gründete das Herzogtum Apulien und Kalabrien, und Roger Ii. nannte sich König von Neapel und Sizilien (1130).
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Extrahierte Ortsnamen: Lyon Rouen Paris Nantes Paris England Aachen Deutschland Frankreich Paris Norwegen England Deutschland Frankreich Italien Ungarn Paris Rheine Deutschland Frankreich England Norwegen England Unteritalien Apulien Kalabrien Neapel Sizilien
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217
§ 77.
filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt.
220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten.
221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen
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Extrahierte Personennamen: Cäsars Cäsar Augustus Augustus Augustus
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gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute.
Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch
Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und
würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche
Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte.
Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet.
Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ
sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei
und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter
Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete.
Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode
bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein
Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen
Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm
nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des
großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in
mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien
die bedeutendsten wurden.
Die Römer.
Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung
der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen
erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche
geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren
Zeilen.
Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien
und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom-
men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und
Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm
erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753
vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über
das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein-
wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks-
stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den
Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund
zu dem nachmaligen römischen Weltreiche.
Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver-
trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge-
wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an
500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege
für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu
genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain
gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden
bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht
selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren
hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und
ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung
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Extrahierte Personennamen: Alexander_todt Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexanders Christus Nomulus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Syrien Macedonien Mittelitalien Latium Latium Rom Rom