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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 233

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 233 — Westindien. Unter dem Namen Westindien begreift man sämtliche zwischen Nord- und Südamerika gelegenen Inseln. Ihren Namen erhielten sie im Gegensatz zum asiatischen Indien, das Kolnmbns auf seiner ersten Entdeckungsfahrt erreicht zu haben glaubte. Die westindischen Inseln bestehen aus drei Gruppen: a) die Bahamainseln, b) die vier Großen Antillen, c) die Kleinen Antillen. a) Die Bahamainseln sind schmale Korallenbauten (Bild 85), größtenteils unbewohnt und stehen unter britischer Herrschaft. Anf Bild 85. Eine Koralleninsel. der Watlingsinsel (Guanahani) landete nach gewöhnlicher An- nähme Kolumbus am 12. Oktober 1492. b) Die vier Großen Antillen sind durchweg außerordentlich fruchtbar, haben aber an den Küstenstrichen ein ungesundes Klima. (Hier ist die Heimat des gelben Fiebers.) Die vorzüglichsten Pro- dnkte sind: Zuckerrohr, Tabak, Kaffee. Kakao, Baumwolle, Vanille, Indigo, Gewürze, Ananas, Reis u. s. w. Die Wälder liefern kostbare Holzarten, besonders den Mahagoni- und Campeche- bäum. — Die schwierige Plantagenarbeit in dem ungesunden Klima

3. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

4. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

5. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 189

1820 - Mößkirch : Rösch
189 sinb steht keinem europäischen Lande an Mannigfaltigkeit und Vortrefflichkeit der Naturerzeugniffe nach. Ungeachtet des schlechtbestellten Ackerbaues hat das Land doch einen großen Ueberfluß an Getreide, herrlichen Weinen, Seide, Baumwolle, edlen Früchten, Baumöl, Taback, Saffran, Färberöthe; es hat Baume und Stauden, die kostbare Harze liefern; viele Apothekerkräuter, schöne Holzarten, und wegen der vortrefflichen Weiden eine sehr starke Vieh- zucht, sonderlich mit Schafen von feiner Wolle, von Zie- gen und schönen Pferden ; wichtige Bienenzucht, mancher- ley Wild und guten Fischfang. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Meerschaum, trefflichen Marmor, wovon der von der Insel Paros für den schön- sten auf Erden gehalten wird. Konstantinopel, die Haupt - und Residenzstadt des türkischen Reichs, liegt auf 7 Hügeln am Meere, m einer der schönsten Gegenden der Erde, und hat über 80,000 Häuser und eine halbe Million Einwohner. Diese Stadt hat mehrere Manufakturen in Baumwolle und Seide, und berühmte Waffenfabriken. Der Handel ist wichtig, und wird zu Land und zur See sehr stark betrieben. Asien liegt von Europa aus gegen Morgen, und grenzt daher gegen Abend an Europa; fast von allen übrigen Seiten ist es vom Meere umgeben. Asien ist nächst Amerika der größte Erdtheil, und mehr wie viermal so groß, als Europa. Seine Länge von Morgen gegen Abend beträgt 13,000, seine Breite von Mittag gegen Mitternacht fast eben so viele Meilen. Sein Flächeninhalt wird auf 700,000 Geviertemeilen , die Men- schenzahl weit über 300 Millionen Seelen angegeben. c Es hat viele und große Gebirge und Ströme. Das südliche Asien hat eine heiße, an den Küsten aber mildere feuchte Luft. An manchen Orten ist die Hitze so brennend, daß man sie nur in der kühlern Jahreszeit bewohnen kann. In gewissen Gegenden weht der Samum, ein Wind, der zum Ersticken heiß und tödtlich ist. Das mittlere Asien, das wegen seiner höher» Lage auch Hochasien heißt, hat eine trockene, rauhe Luft, heiße Sommer und kalte Win- ter. Das nördliche Asien ist aufferordentlich kalt, und fast ganz unangebaut. An Produkten ist Asien das reichste Land in der Welt, indem man hier unter einem so ver- 12

6. Theil 2 - S. 266

1864 - Mainz : Kirchheim
266 sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü- thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst- arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos. In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See- küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu- liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be- schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam- keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene, von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25 Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist die englische. 32. E i n P r a i r i e b r a n b.» Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen. Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver- trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich, nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh', da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah- rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns heran !" Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 439

1874 - Mainz : Kunze
Asien — d i e Sprachen. 439 veranlaßt. — An Manchfaltigkeit der Produktion übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist Vorder-Jndien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien leidet; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblings- getreide ist der Reis, der mit Baumwolle, Ingwer, Indigo je. die Sommerernte liefert, während unsere europäischen Getreide- und Gemüsearten die Winterernte geben.*) Unter den uutzbareu Hölzeru wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskatuüffe. Das harte Tikholz Indiens und seiner Inseln ist für den Schiffsbau sehr wichtig, da es allein dem Bohrwurm des indischen Meeres wider- steht, wie unter den feineu Hölzern das duftige Sandelholz vor allen genannt zu werden verdieut. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perleu des persischen Meeres. Von der ostindischen Thierwelt, der reichsten der Erde, verdient der Elephant, der an Größe und Klugheit seiue Brüder in Afrika übertrifft, vorzüglich genannt zu werden; mau hat ihn dort schon in ältesten Zeiten gezähmt und selbst zum Kriege ge- braucht. Dagegen hat Indien auch schädliche und reißende Thiere in Menge, wozn besonders der furchtbare und große bengalische Tiger, „der Herr der Wege und der Thiere," gehört. Die Natur ist dort reich in allem, im Schädlichen wie im Nützlichen. Verschiedenheit der Bewohner, Sprachen u. s. w. Die Bewohner, deren Anzahl aus 794 Millionen geschätzt wird, ge- hören verschiedenen Rassen an. Meistens haben diese Rassen ihre uralte Heimat noch hentzntag inne, außer daß durch Eroberungs- und Wander- züge einige Völker versprengt wurden und somit hie und da Menschen ver- schiedenen Stamms auf demselben Boden neben einander Hausen, was na- mentlich in Persien und Vorderasien der Fall ist. Wo sie aber auch ver- mischt leben, sind sie doch gewöhnlich an ihrem Aenßern, an der Sprache und am Gottesdienst zu erkennen. Die Sprachen sind folgende: 1) Die des großen chinesischen Stammes, zu welchem die Chinesen und die diesen in Sprache und Sitten nah verwandten indochinesischen Völker der Halbinsel jenseit des Ganges (mit Ausnahme von Malakka) gehören. Sprachen dieses Stammes haben fast ohne Ausnahme einsilbige, unveränderliche Wnrzeln oder Wort- formen, deren jede mit einem eigentümlichen Zeichen geschrieben wird (Wortschrift, also kein Alphabet); der Beziehungsansdruck erfolgt durch verschiedenartige Stellung der Wurzelu zu einander. So besteht der ganze Sprachsatz aus etwa 4—500 Wörtern und eben so vielen Schriftzeichen oder Charakteren für diese, welche in verschiedener Weise geordnet und zusammengesetzt werden können. Man nennt diese Sprachen ein- s i l b i g e oder i s o l i r e n d e. 2) Die ural-altaisch en oder finnifch-tatarischen (scythischen) Sprachen; nämlich: a) japanisch und koreanisch; b) tungufifch (östl. des Jeniffei bis zum Meere — Sprache und Bevölkerung durch Vermischung mit den Russeu vielfach *) Auch das Laud am untern Euphrat hat Doppelernten.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 616

1874 - Mainz : Kunze
616 Afrika — die Inseln. die südlichste, S. Annobon. S. Thome und Principe sind portugiesisch, liefern Kaffee und Kakao. 6) Sanct Helena und Ascension oder Himmelfahrt — zwei brittische Inseln im äthiopischen Meere, sehr klein, doch als Erfrischungsorte für Seefahrer von Werth. — Helena, 180 M. von Ascension und 200 M. von der afrikanischen Küste, ist ein Basaltgebilde. Seit die Engländer Bäume und Strauchwerk mühsam angepflanzt, ist sie minder trocken als früher und erzeugt Gemüse, Feigeu, Granaten und Orangen. Bewohnerzahl: 6800. Der einzige Ort Jamestown liegt in enger Schlucht an der Mündung eines Bächleins. Als Aufenthalt Napoleons vom 18. October 1815 bis zu seinem Tode den 5. Mai 1821 hat die Insel eine weltgeschichtliche Berühmtheit er- langt. — Die Engländer besitzen auch als Erfrischuugsorte die westwärts dem Cap gelegenen Jnselchen Tristan da Cunha. An der Ostseite Afrikas liegen folgende Inseln und Inselgruppe::: 1) Madagaskar, durch den 52 Meilen breiten Kanal Mosambiks vom Eon- tinente getrennt, ist eine der schönsten Inseln des Erdbodens und nach Neuguinea und Bvrneo die größte (10750 Q. M.). Sie ist 220 Min. lang, im N. und O. gruppiren sich punktgleiche Juselchen um das mächtige, au Flächengehalt das deutsche Reich noch übertreffende Eiland, alle durch Lage, Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse dem „großen Lande" zugehörig und mit ihm ein scharf gekennzeichnetes Gebiet, nämlich die ostasri- kanisch e Inselwelt, bildend. Madasgaskar ist mit allem ausgestattet, was ein Volk zum heitern Leben und znr Entwickelung seiner geistigen Kräfte bedarf. Ein Gebirg mit Gipfeln von 2700 m. zieht von N- nach S. über die innern Hochebenen hin, sich mehrfach verästend und herrliche Thäler bildend; der Ankaratra in der Mitte der Insel hat 3700 m. Die meisten Flüsse sind höchstens nur im flachen Küstenlande, wohin sie rauschend abfallen, schiffbar, haben aber Sandbänke vor den Mündungen. Drückende Hitze herrscht hier unten, doch mildes Klima auf den Hochgegenden, die etwa 10 bis 15 Meilen vom Meere aufsteigen. Diese Bodenbeschaffenheit ermöglicht das Gedeihen einer großen Zahl von Gewächsen: in den untern Gegenden finden sich Ta- marindenl, Drachenbanm, Pandanns, Kokos :c., höher hinauf Wälder von Mahagoni, Ebenholz, Baobab; außer den bekannten gibt es auch viele unbekannte tropische Pflanzen, ferner eigentümliche Balsam- und Gummibäume, den berühmten „Banm des Reisen- den". (Ravenala der Madagassen), die Redala, den Giftbohuen tragenden Tangin- bäum u. a. Die hauptsächlichsten Kulturgewächse der Erde gedeihen: Zuckerrohr, Baum- wolle. Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo. Gewürze, öl- und harzerzeugende Gewächse, euro- päisches Getreide, Wein und Früchte der gemäßigten Zone, Reis in vorzüglicher Qua- lität und in solcher Menge, daß die Maskarenen ganz, das portugiesische Ostafrika, Zauzibar u. a. Gebiete zum Theil damit versorgt werde». Die großen Vierfüßler Afrikas fehlen; aber an Schlangen sind gewaltige, und Schlachtvieh (Ochsen, Schafe und Schweine) ist in Menge vorhanden. Madagaskar bietet endlich auch vortreffliches Eisenerz, Kupfer und Blei. Gold und edle Gesteine, Marmor und Steinsalz, Porzellan- erde und schwefelfreie Steinkohle. Dies alles gilt hauptsächlich vom nördlichen, im Bereiche der feuchtigkeitbringenden Monsune gelegenen Theil der Insel; Südmadagaskar dagegen, ein erst in jüngerer Zeit dem Meere entstiegenes, 150 200 m. hohes plateau- artiges Land, von verhältnismäßig trockenen Passatwinden bestrichen und ohne bedeutende

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 474

1874 - Mainz : Kunze
474 Asien — S üd o st - Ins eln. fielen, auf gewisse Orte lz. B. die Gewürznelke auf Ambon, die Muskatnuß auf Banda) zu beschränken, hat sie aufgegeben, und mit Erfolg fremde Produkte, denen das Klima zusagt, einheimisch zu machen gesucht. Die wichtigste Einnahme der Regierung bilden die Naturalabgaben der Eingebornen, wodurch der Bodenanbau von Jahr zu Jahr- gesteigert wird. So sind Java und Sumatra wahre Kaffeeländer geworden, und der ceylonische Zimmt gedeiht auf Börneo. Reis, Zucker, Indigo, Baumwolle und Fieber- rinde gebeu reichlichen Ertrag, Cochenille und Seide wird gewonnen; den Brodfrucht- bäum hat sie aus den Südsee-Jnseln herüber gepflauzt, und selbst den Theestranch läßt sie durch Chinesen kultiviren. Die Kriegsmacht ist nicht groß: 29000 Mann, theils Euro- päer, theils Javaner. Trotzdem ist die Erhaltung der Kolonialherrschaft sehr kostspielig, auf der andern Seite aber auch von höchstem Werthe; denn ohne dm* Gewinn, den die Kauflente dabei machen, wäre Holland nicht im Stande, die Zinsen seiner Ungeheuern Staatsschuldenmasse aufzubringen. Das holländische Ostindien umfaßt 28900 Q. M. mit 23,337000 Be- wohnern, worunter nicht mehr als V4 Mill. Europäer. Die wichtigste dieser Be- sitzuugen, die „Perle" in der holländischen Krone, ist das 2444 O. M. große Java (Dschawa zusprechen), das ihnen ganz gehört. Die Insel ist 136 M. lang und hat 16 Mill. Menschen, worunter 150000 Chinesen und etwa 20000 Holländer. Orte: B ata via, Hauptstadt des holländischen Indiens, im Jahre 1611 gegründet. Sie hat ein eignes chinesisches Quartier, die Europäer flieheu aber die höchst ungesunde heiß feuchte Luft; sie haben nur ihre Comptoirs in Batavia und wohnen in der etwas höhern Nachbarschast, besonders zu Weltevreden; der Oberstatthalter zu Ryswyk, diese, sowie Nordwyk und Bnitenzorg, Die Sommerresidenz des Generalgonver- nenrs, die alle 4 zusammen Neu -Batavia ausmachen, mit eingerechnet, zählt Ba- tavia 120000 E. Nächst große Orte sind: Snrabaya mit 100000 E., Sams- rang mit 50000 E., der neue Hafen Dschilatdschap an der Südküste, und Tscheri- von mit einer der stattlichsten Moscheen. Surabaya mit dem besten, durch die Insel Madura geschützten Hafen der Insel ist schön und regelmäßig im holländischen Stil erbaut, im vollen Aufblühen begriffen und Hanptwaffenplatz im niederländischen Indien. Stark bevölkert sind die fürstlichen Sitze abhängiger Sultane Surakarta und Dschokdfchokarta (mit holländischen Besatzungen) im Innern. Zum Gouvern- ment Java gehört die Insel Madura mit 662000 E. Auf Sumatra (7760 Q. M.) sind noch völlig unabhängige Staaten, nament- lich die Verbündeten von Atsch in an der Nordspitze mit der altmalaiischen Handelstadt Atschin, dem Sitze des Sultans. Doch gehorcht der größere Theil der Insel (6000 Q. M. mit 2,400000 Bew., und dabei das beste, neben Kaffee, Kampher u. f. w. namentlich viel Pfeffer erzeugende Küstenland, nicht mir das waldigsumpfige, das gegen- über Malakka liegt) den Holländern, mit den Städten Padang (Hauptstadt), Ben- k ul en und Palembang (d. h. Goldwäsche) am Mnfi, dem Hanptflnß von Sumatra. Letztere hat 70000 E. Ein Zeichen von der Veränderung des Kolonialsystems ist die Erklärung Padangs und einiger andern kleinen Küstenorte zu Freihäfen. Das hiesige Tikholz ist vorzüglich, die Rafflesia mit 1 rn. breiter braunfarbiger Blume ist eine Merk- Würdigkeit; auch wird Sumatras feines Gold und seine vorzügliche Steinkohle gerühmt, und die benachbarte Insel Banka hat ergibige Gruben des besten Zinns.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1096

1874 - Mainz : Kunze
1096 Amerika — Westindien. b) Brittisch Guayana (4000 Q.-Mln., 194000 Bew.) vom Flusse Corentyn bis an die Orinocomündung und über 80 Mln. weit ins Innere hinein. Es besteht aus drei Grafschaften, die nach den Flüssen Demarara, Esseqnibo und Berbice heißen. Wie in Surinam begünstigt der angeschwemmte Boden des Tieflandes die üppigste Vegetation, vor allen den Bau des Zuckerrohrs und Kaffees. Entfernter vom Meere, auf dem ansteigenden Boden, herrscht gesunde Luft; nur fehlt es noch an An- siedlern, und seit Aufhebung der Sklaverei an Arbeitern, da der Indianer ein unstätes Leben liebt, und auch der freigewordene Neger gleich den Lazzaronis in Neapel nur so viel thnt, als er zum Unterhalt durchaus nöthig hat. Deshalb hat sich auch hier seit dem Aufhören der Sklaverei die Kaffeeproduktion vermindert und ist der Baumwollen- bau fast eingegangen; Zucker bildet daß Hauptprodukt. In der Bevölkerung viele indische und chinesische Kulis. Georgetown (bei den Holländern Stabroek) mit 35000 E. ist der Hauptort. Neu-Amsterdam. e) Französisch Guayana (2200 Q.-M., 28000 Bew.), an Boden und Klima dem holländischen und brittischen ziemlich gleich, nur noch feuchter, namentlich im Mai und Juni, wo der Regen am strömendsten, die heiße von Wasserdampf erfüllte Luft am ungesündesten ist und der Boden sich in Sümpfe verwandelt. Bevölkerung meist Freigelassene und Indianer, ca. 4000 Weiße (incl. Militär, Beamten- und Sanitäts- personal :c.). Cayenne, Juselstädtchen vor der mit Sumpf und Wald umgebenen Mündung des Cayenneflusses, ist Sitz der Regierung und berüchtigt als Ort für Deportirte aus Frankreich, die außerdem noch auf 2 Jnselchen und auf 2 Punkte des Festlandes vertheilt siud und nach Jahresfrist zur Hälfte dem mörderischen Klima er- liegen. In neuester Zeit haben die Kolonisten ihre bisherigen Produkte noch durch Gewürznelken, Muskatnuß, Zimmt und Pfeffer vermehrt, doch ist auch hier seit der Sklavenemanzipation die Produktion zurückgegaugen. Westindien oder große und kleine Antillen. Einige hundert Inseln und Jnselchen liegen zwischen der Halbinsel Florida und dem Orinoco und scheiden den atlantischen Ocean vom amerikanischen Mittelmeer. Man kann sie nach Belieben zu Nord- oder Südamerika rechnen. Die längste von ihnen, Euba, streckt sich der Halbinsel Aucatau entgegen, wodurch so ziemlich das Mittelmeer in den Golf Mexicos und in das caraibische Meer getheiltwird. Mit geringer Ausnahme sind die Inseln vulkanisch und gebirgig, sie haben folglich ein doppeltes Klima, das der heißfeuchten Tiefen und das der Berge. In der Regenzeit gießt es fürchterlich, sowie überhaupt Stürme und Gewitter dort äußerst heftig sind. Auch an gewaltigen Erdbeben fehlt es nicht; aber die Vegetation ist groß. Wir müßten ein Verzeichnis von mindestens 60 bis 70 Namen aufstellen, um nur die nutzbarsten Gewächse, die Arznei-, Nähr- und Würzpflanzen, die Hölzer für Kunstschreinerei und Färberei u. s. w. zu erwähnen. Hier hat sich zuerst nach Einwanderung der Europäer in Amerika Plautageubau entwickelt, und überall trifft man reiche Pflanzungen von Zucker und Kaffee, Kakao, Indigo, Baumwolle, Tabak jc., sogar ceylonischer Zimmt und australische Brotfrucht ist angepflanzt, Mais aber und anderes Getreide, das weniger einträgt, wird vernachlässigt. Obwohl meist sehr herabgekommen und obgleich in neuester
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