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1. Die Weltgeschichte - S. 112

1835 - Mainz : Kupferberg
112 Mittlere deutsche Geschichte. Die Macht der Großen wird durch Karl beschränkt, Duces ver- mindert, Grafen vermehrt (an der Spitze der Gauen, mit der Leitung des Kriegs- und Gerichtswesens), — Hissl (jährlich vier Scndtage). Nationalversammlungen der Vornehmeren im Frühjahre und Herbste. Karl's Capitularien. Druck der Heeresfolge für die Freien; daher vermehrte Vasallen und Leibeigene. Karl's Reichspalaste: zu Nimwegen, Frankfurt, vorzüglich zu Ingelheim und Aachen. Dis- thümer, die er stiftete: zu Osnabrück, Werden, Bremen, Paderborn, Minden rc. Ludwig der Fromme gründet das Erzbisthum zu Hamburg. Auch der Feldbau (La^it. llc viliis), die Handwer ke und Künste (Rheinbrücke zu Mainz), Bergwerke, der Handel (Handelsplätze zu Magdeburg, Erfurt, Regensburg re. Jahrmärkte zu Speier, Mainz, Trier re.), und vorzüglich die Wissenschaften werde» durch Karl gehoben und gefördert, unterstützt von seinem Freunde und Lehrer Alb in Alkuin aus 2)ork in Britannien seit 795, und von Egin- hard vom Odenwalde, seinem Eeheimschreiber (dessen vit» Caroü maguí); daher seine Kloster - und Dvmschulen zu 8ui880„s, Lyon, Metz, Osnabrück, Fulda rc., seine Hofakademie, seine fränkische Sprachlehre, Sammlung altdeutscher Gedichte, die sein Sohn wieder unterdrückt rc. I!. Mittlere deutsche Geschichte, bis Karl V. 1519. I. Don der Entstehung des deutschen Reichs bis Rudolf von Habsburg, von 843 bi 6 1273. * Das deutsche Reich entwickelt sich zu einem erblichen W a h l r e i ch e. Die von den Chur fürsten gewählten u n & gewöhnlich zu Aachen gekrönten Könige empfangen ihre Krönung als Kaiser von dem P a b st e, und ihre Züge n a ch Italien sind es vorzüglich, welche dem deutschen Reiche seine edelsten Kräfte rauben und seine freiere Entwicke- lung gewaltsam hemmen. — Das Lehenwesen bildet sich vollkommen ans, und der ritterliche Sinn führt zu den Kreuzzügen. 1. Regenten aus dem Geschlechte der Karo- linger, von 843—911. * Wiederholte Kämpfe gegen einbreche ude Nor Män- ner, Slaven und Ungarn, Zwistigkeiten in den Herrscher- Familien selbst, Verwirrungen durch die Anmaßungen der Großen im Innern begleiten den seiner Auflösung ent- gegen eilenden karolingischen Stamm. Die Herzoge tre- ten in ihrer früheren Macht wieder hervor.

2. Die Weltgeschichte - S. 5

1835 - Mainz : Kupferberg
u e b e r s i ch t. L Gipfel seiner Seemacht, und was es durch die Entstehung des nord. amerikanischen Freistaates (Washington) verliert, gewinnt es wieder durch die Gründung seiner Herrschaft in Ostindien. 5. Fünfte Periode, von 1789—1815, zu dem zweiten Pariser Frieden. Zeitalter der französischen Revolution und Napoleones. Europa's schmachvolle Erniedrigung und freudige Erhebung. * Die auf blutigen Wegen sich bildende französische Republik sucht ihre Staat umwälzenden Grundsätze weiter zu verbreiten, und tritt in wilder Begeisterung mit dem übrigen Europa in einen verzweifelten Kampf. Neue Republiken werden gegründet, und rasch schwingt sich Napoleon, von ungebändigter Eroberungssucht getrieben, unter kurz hinter einander sich drängenden Siegen zum erblichen Kaiser der Fran- zosen empor. Neue Königreiche gründet und verschenkt er au seine Familie; dem deutschen Kaiserthum gibt er im Frieden zu Preßburg seine Auflösung, beraubt, als Protector des Rheinbundes, Preussen im Ver- trage zu Tilsit der Hälfte seiner Herrschaft, und nachdem er im Frieden zu Wien Oesterreich abermals gedemüthigt, und auf der höchsten Stufe seiner Gewalt, keine äußeren Schranken mehr anerkennend, im verblen- deten Trotze bis nach Moskau hingestürmt, da wendet sich plötzlich sein günstiges Geschick. Der jammervolle Rückzug aus Rußland mahnt ver- gebens sein betäubtes Gewissen, und in den Ebenen von Leipzig wird ' seine Macht völlig gebrochen. Im ersten Frieden zu Paris weisen ihm siegreich die verbündeten Herrscher die Insel Elba zum Wohnsitze an. Aber schon im folgenden Jahre erscheint er wieder auf französischem Boden; im Siegesfluge sammeln sich seine alten Schaaren um seine Adler, und bei Waterloo muß er abermals erfahren, was die vereinten Kräfte der Verbündeten gegen ihn vermögen. Paris öffnet den Siegern seine Thore. Der geächtete Napoleon wird nach Helena verwiesen, und der zweite Pariser Frieden stellt die Ruhe in Europa einigermaßen wieder her. Es beginnt das Zeitalter des heiligen Bundes. §. 2. Urstämme der Menschen in ihrer gegenseitigen Verbreitung. Nach der mosaischen Schöpfungsgeschichte wird das Men- schengeschlecht von einem einzigen Menschenpaare abgeleitet.

3. Die Weltgeschichte - S. 149

1835 - Mainz : Kupferberg
Eroberungskriege Ludw»g' s Xiv. 149 Wahrend der Kaiser die Türken, die unter ihrem Groß-n.c.t. wessir Achmet Kiuprili in Ungarn eingefallen waren, und 1663. schon bei Barkan gesiegt halten, durch Montecuculi zurücktreiben laßt (sein Sieg bei St. Gotthard am Raab), 1664: fangt der Reichstag zu Regensburg an beständig zu werden, und einzelne Reichsstande bemächtigen sich verschiedener Städte. Ludwig Xiv. beginnt seine Eroberungskriege: ») Gegen die spanischen Niederlande (unter Karl 1667. Ii. von Spanien), bis zum Frieden zu Aachen durch die Tripleallianz 1668: die Eroberungen bis auf zwölf Festungen zurück. 6) Gegen die Republik Hollaud, nachdem er den 1672. König von England, Karl Ii., sowie mehre deutsche Reichs- stande (Münster, Köln) gewonnen. Der Herzog Karl Iv. von Lothringen wird vertrieben, Amsterdam bedroht; aber der Admiral de Ruyter und Prinz Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter von Seeland und Holland, retten. Brandenburg und der Kaiser schließen sich an; doch der große Churfürst sieht sich bei seinem Feldzuge mit Montecuculi getäuscht, schließt Frieden zu Vossem (seine westphälischen Länder 1673. zurück). Nachdem Ludwig noch Maastricht erobert, und von Montecuculi alsbald hart bedrängt wird, schließen die General- staaten ein Bündniß mit Spanien, und Frieden mit England, Münster und Köln. . 1674. c) Gegen den Kaiser und das Reich mit ihren Verbündeten 1674 — 1679, Frieden zu Nimwegen. Der Prinz Comle wird in Brabant don Wilhelm Iii. Don Oranien bei Senef geschlagen. Turemie plündert im Elsaß, findet aber, nach seinen drei blutigert unentschiedenen Treffen, bei Ensisheim, Mühlhausen und Colmar, während der Chur- geht Philipp Iv. den pyrenäischen Frieden ein, wodurch Ludwig Hous- sillon und einen Theil seiner niederländischen Eroberungen behielt, und zugleich sich mit Maria Theresia, der Tochter Philipps, nachdem sie aller Erbfolge in der spanischen Monarchie entsagt, vermahlte; England «.unter dem Rump-Parlament) gewann Dünkirchen und Jamaika.

4. Die Weltgeschichte - S. 150

1835 - Mainz : Kupferberg
150 Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern. n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen 1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen- heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge- schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur- fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer 1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar- gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten 1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland, welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die 1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab); und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu 8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf der rechten Oder) rc. Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß 1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz, Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird. Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß- 1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V. von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später 1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig; Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh- rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach Brandenburg zu dem großen Churfürstcn. 1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich, 1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö- renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,

5. Neuere Geschichte - S. 65

1869 - Mainz : Kunze
65 Dort die mörderische, aber unentschiedene Schlacht bei Senefi6?4 (Condé gegen Oranien). Am Oberrhein Verwüstung der Pfalz durch Türenne, der bei Sinzheim (in Baden) siegt, bei Enzheim unentschieden1674 kämpft, bei S aßb ach (in Baden) füllt. 1075 Zwei Diversionen: a. zu Land zieht der Einfall der Schweden in die Marken den Kurfürsten vom Mittelrhein in feine Stammlande. Sein Sieg bei F ehr bellin 1675, Er- obernng von Schwedisch-Pommern. b. zur See: Abfall Messinas von Spanien. Des großen holländischen Seehelden de Ruyter Tod bei dieser Stadt; die 1670 französische Flotte unter Duquesne überlegen. Der Friede zu Nymwegen 1678 von Ludwig mit Holland und Spanien, 1619 mit Kaiser und Reich geschlossen, — beschleunigt durch ein Bündniß Hollands und Englands 1678. Holland hat keine Verluste; Spanien tritt die Franche Comté und bedeutende nieder- ländische Besitzungen ab, der Kaiser Freiburg im Breisgan gegen die Rückgabe von Philippsburg an das Reich. Lothringen bleibt den Friedensbedingungen zuwider in Ludwigs Händen. Brandenburgs Separatfriede:! zu St. Germain en Laye, 1679 in dem es, von seinen Verbündeten im Stich gelassen, das eroberte Schwedisch-Pommern zurückgiebt. — Iii. Krieg gegen die Alliierten von Augsburg 1688—1697. V 0 r b e r e i t e n d e E r e i g n i s s e: a. Ludwigs rechtlose chambres de réunions in Metz, Besancon und Breisach, von denen außer mehreren deutschen Reichsständen besonders Spanien, Holland und Schweden (dessen König Karl Xi von Pfalz-Zweibrücken) betroffen werden. b. Widerstandslose Uebergabe der von Kaiser und Reich im iesi Stich gelassenen Reichsstadt Straß bürg an Louvois. c. Kaiser Leopold, durch einen Ungarnausstand und einen 1682 wieder ausgebrochenen Türkenkrieg, den letzten Offensiv- krieg der Osmanen, beschäftigt, — Belagerung des von Stahremberg vertheidigten Wien durch den Großwesir Kara Mustafa, Rettung durch den Polenkönig Johann Svbieski und den Herzog Karl von Lothringen 1683 — schließt mit Ludwig 1083 zu Regensburg einen 20jährigen Waffenstillstand, nach welchem die bis 1681 vorgenommenen Reunionen provisorisch bei Frank- i68i reich bleiben sollen. H e r b st, historisches Hülfsbuch Iii, 5

6. Neuere Geschichte - S. 67

1869 - Mainz : Kunze
67 Aber der Tod Louvois (1691) und Luxemburgs (1695), die Erschöpfung Frankreichs und die Aussicht auf die Erledigung des Spanischen Erbes führten, nach dem Abfall Savoyens von der Allianz, den Frieden von Ryswyk (bei dem Haag) 1697 169? herbei. Anerkennung Wilhelms von Oranien als König von Britan- nien; Rückgabe aller Eroberungen an Spanien und Holland, so- wie der reunierten Reichslande und der festen Platze Breisach, Philippsburg, Freiburg und des Herzogthums Lothringen. Straß- burg blieb französisch. Der gleichzeitige Türkenkrieg, in welchem der Kaiser mit Polen, Rußland und Venedig verbündet war, endete nach dem Hauptsieg der Kaiserlichen unter dem Prinzen Eugen von Sa- voyen bei Zenta (an der Theiß) 1697 im Frieden Dort1697 Karlowitz 1699; fast ganz Ungarn von den Türken geräumtes« und in ein Erbreich verwandelt; Siebenbürgen und Slawonien an den Kaiser, Morea an Venedig abgetreten. — Oesterreichs Erstarkung und glorreichste Erhebung in der neueren Geschichte! Seine Politik wieder gen Osten gerichtet. Prinz Eugen von Savoyen, der fünfte Sohn des französischen Generals Grafen Engen Moritz von Carignan-Soissons und der Olympia Mancini, Mazarins Nichte, ged. zu Paris am 18. Oktober 1663. Für die Kirche bestimmt, suchte er, nachdcni seine Mutter sich mit Louvois verfeindet hatte und bei Hofe in Ungnade gefallen war, vergebens in französischen Militärdienst überzutreten und begab sich 1683 als Reiterobrist in kaiserliche Dienste. Beim Sturm auf Ofen (seit 160 Jahren der Mittelpunkt der türkischen Macht in Ungarn) 1686, auf Belgrad 1689 von entscheidender Mitwirkung, dann im französischen Kriege in Italien thätig. 1697 mit der selbständigen Führung des Türkenkriegs, der inzwischen für den Kaiser ungünstig verlaufen war, betraut, führt er ihn zum glücklichsten Ende — bald Oesterreichs größter Feldherr und Staatsmann. B. Frankreichs innere Zustände unter Ludwig Xiv. I. Hofleben. a. Der Schauplatz dieses glänzendsten und lange Zeit sittenlosesten Hoflebens ward Versailles, früher ein kleines von Ludwig Xiii angelegtes Jagdschloß, von Ludwig Xiv (von 1660—1710) mit einem Kostenaufwand von über 90 Millionen

7. Neuere Geschichte - S. 11

1869 - Mainz : Kunze
11 fteuerung: Bundschuh im Elsaß schon 1493, entbetft 1502; 1514 der „arme Kunz" in Wurtemberg. — 13. Geistige und geistliche (kirchliche) Bewegungen: 1. Die Poesie und Volksliteratur der Zeit in ihrer satirisch-kritischen Richtung, in Opposition gegen kirchliche, sociale, staatliche Zustände: Fastnachtsspiele des Nürnbergers Hans Ro- senblüt, des Straßburgers Sebastian Brant Narrenschiff 1494, der Eulenspiegel, der Reinecke Vos von 1498. — Wiedererwachen der antiken Kunst, zunächst in Italien, das damals seine höchste Kunstblnthe erlebt (Michel Angelo, Rafael, Leonardo da Vinci, Correggio, Tizian), aber auch in der Neube- lebung der klassischen Bildung die Schule für Deutschland wird. Einfluß der Druckerkunst, die von ihrer deutschen Heimat aus bald in Italien (Venedig, Florenz) ihre Hauptstätte fand. Der Humanis- mus in Ober- dann in Niederdeutschland: Johann Wessel (lux mundi) und Rudolf Huesmann von Groningen, gen. Agricola, Hegius in Deventer u. a. Die fratres scliolares in Holland und Friesland, Reformen des Schulwesens in Westfalen ( z. B. der Domschule in Münster)., am Nieder- und Oberrhein; Bedeu- tung von Schlettstadt. Die Universitäten Erfurt und Wittenberg, Friedrichs des Weisen Schöpfung (1502), die wissenschaftlichen Vertreterinnen der neuen Richtung. — Drei Hauptrepräsentanten des Humanismus: Desiderius Er asmus von Rotterdam (1467 — 1536), von Hegius anf der Schule zu Deventer und durch die Schriften des Laurentius Valla angeregt, verläßt daö Klosterleben, erlernt zu Paris das Griechische und gicbt das Studium der Scholastik auf. Nach wechselndem Aufenthalt in Frankreich, Holland, Eng- land, Italien königlicher Rath des jungen Karl I (V) in Brüssel, seit 1521 in Basel und Frciburg. Feiner Formcnsinn und elegante lateinische Diction; Herausgeber vieler alter Autoren; erste Ausgabe des griechischen Neuen Testa- mentes 1516: pmçcaç tyxtàfiiov i. e. stultitiae laus 1508 (noch bei seinen Lebzeiten in 27 Auflagen) voll Opposition gegen Klosterleben, kirchliche Zustände, die geläufige theologische Methode. Kein großer kräftiger volksthümlichcr Cha- rakter, aber der geistreichste und gefeiertste Gelehrte seiner Zeit. Johann Reuchlin (Capnio, 1455 — 1522), wahrscheinlich Sohn eines Boten, Dicnstmanncs der Dominikaner in Pforzheim, am badischen Hof und in Frankreich, wiederholt in Italien, auch als Glied einer Gesandtschaft in Rom, vertrauter Rath des ersten Herzogs von Wurtemberg Eberhard im Bart, dann „gemeiner Richter" des Schwäbischen Bundes. Seine Sprachgclehrsamkcit ohne die Eleganz des Erasmus; der Wiedererwecker hebräischer Studien und alttesta- mentlicher Forschungen unter christlichen Gelehrten (de rudimentis hebr. 1506). Seine literarische Fehde mit dem getauften Juden Pfefferkorn aus Köln 1510

8. Alte Geschichte - S. 213

1869 - Mainz : Kunze
213 Unter den Trägern der unter den Kaisern verfallenden Ge- schichtschreibung ragt unübertroffen Cornelius Tacitus hervor geb. c. 53 n. Chr., heirathete die Tochter des I. Agricola, sein Todesjahr ist unbekannt, wahrscheinlich lebte er 117 noch. Seine Schriftstellerei fällt in die glückliche Regierungszeit Trajans; er schrieb in musterhafter Weise das Leben seines Schwiegervaters Agricola: de vita et moribus Julii Agricolae liber, ferner de origine situ moribus ac populis Germaniae liber für die Kennt- niß der germanischen Urzeit unschätzbar; darauf folgten die bistoriae, welche die Zeit vom Jahre 69 bis zum Tode Domitians umfassen, die vier ersten Bücher und der Anfang des fünften sind davon erhalten. Sein vollendetstes Werk sind aber die Annales (16 Bücher), die Kaisergeschichte von Tiberius bis zu Nero's Tod enthaltend (nur zum Theil erhalten). Von den Historikern der Kaiserzeit nennen wir noch den M. Vellejus Paterculus, der unter Tiberius lebte; erschrick bistoriae Romanae bis auf seine Zeit; Valerius Maximus, der ebenfalls unter Tiberius lebte und eine Samnllung von Anekdoten schrieb unter dem Titel laetorum et dictorum memorabilium libri Ix; C. Suetonius Tranquillus (unter Trajan), er schrieb die vitaexii Caesarum (der 12 ersten); L. Annäus Florus (unter Trajan oder Hadrian) schrieb eine kurze Uebersicht der römischen Geschichte: epitome de gestis Romanorum; Q. Curtius Rufus schrieb die Geschichte Alexanders des Großen; Flavius Eutropius schrieb ein breviarium bistoriae Romanae; Aurelius Vietor (unter Julian) schrieb: Gaesares, eine Geschichte der Kaiser von Augustus bis Julian re. Zu nennen ist noch besonders A m m i a n u s M a r e e l l i n u s, der ebenfalls zur Zeit Julians lebte und res gestae in 31 Büchern verfaßte, wovon 14 bis 31 er- halten sind; dann P a u l u s O r o f i u s (im Anfänge des 5. Jahr- hunderts) schrieb als Christ einen kurzen Abriß der Weltgeschichte: historiarum libri Vii. adversus paganos. Als geographische Schriftsteller nennen wir den Pomponius Mela (unter Claudius), welcher drei Bücher de situ orbis schrieb. Die Schriften des Naturforschers Plinius secundus major (der 79 beim Ausbruche des Vesuv verunglückte) liefern viel geo- graphisches Material. Philosophie. Auch in der Philosophie lehnen sich die Römer ganz an die Griechen an. Das Verdienst, die griechische Philosophie in die

9. Alte Geschichte - S. 206

1869 - Mainz : Kunze
206 « 4. Literatur. Wie die Kunst, so ist auch die Literatur der Römer nicht selbständig und originell, sie lehnt sich vielmehr an die der Griechen als ihr Vorbild an. Rom wurde eher durch Thaten als durch Schriften berühmt; oder wie Sallust sich ausdrückt, die besten Römer wollten lieber Thaten verrichten, als sie beschreiben*). Bis zu dem Ende des ersten punischen Krieges verlegten sich die Römer auf Krieg, Ackerbau und praktischen Staatsdienst und suchten und fanden darin die höchste Ehre. Ja noch lange nach- her galt die Ansicht, daß die Beschäftigung mit den Wissenschaften dem Staate keinen Nutzen bringe, und selbst noch Cicero glaubte sich wegen seines Studiums der griechischen Sprache rechtfertigen zu müssen. a. Poesie. Wenn in irgend einem Zweige der Literatur, so war in der Poesie der praktische Römer am allerwenigsten schöpferisch. In der Auffassung des Schöllen blieb überdies ein gewisses sinnliches Element vorherrschend; der Römer liebte besonders diejenige Poesie, welche Vergnügen und Unterhaltung gewährte. So war es das Schauspiel, welches zuerst Eiugang bei ihm fand. Das Drama. Die bucolische Poesie. Das erste Drama führte in Rom nach einem griechischen Muster ein Grieche auf, Namens Andrónikus. Er wurde nach der Einnahme seiner Vaterstadt Tarent (im Jahre 272) noch sehr jung als Sklave nach Rom gebracht, wo er von seinem Herrn Livius Salinator freigelassen wurde und den Namen Livius Andronikus annahm. Er schrieb Tragödien und Comödien und eröffnete damit die sich schnell entwickelnde römische dramatische Literatilr. Sein Nachfolger war Nävius (nimmt Theil am ersten punischen Krieg), aus Campanien gebürtig. Seine Hauptthätig- keit war dramatischen Gedichten zugewendet, die er nach griechi- schen Mustern schrieb; bemerkenswerth ist es, daß er schon römische Stoffe seinen Stücken zu Grunde legte**). Als Ple- *) Sallust. bell, catilin. Viii.: optumus quisque facere quam die ere, sua ab aliis benefacta laudari quam ipse aliorum narrare malebat. **) Stücke, deren Gegenstand dem römischen Nationalleben entnommen war, nannte man fabulae togatae oder praetextatae.

10. Alte Geschichte - S. 212

1869 - Mainz : Kunze
212 von Aeneas an bis auf seine Zeit. Besonders ist hier zu nennen M. Porcius Cato, der bekannte Censor, er verfolgte ebenfalls die römische Geschichte bis auf seine Zeit in einer gründlichen Schrift, die den Titel Origines führte. Die Schriften der beiden genannten Annalisten sind verloren gegangen. Auch wurde die Geschichte von Dichtern episch behandelt (s. epische Poesie). Die kunstgem.äße Darstellung der Geschichte beginnt erst zur Zeit Sullas. Wir nennen zuerst C. Sallustius Crispus, geb. 86 zu Amiternum im Sabiuerlande, gest. 34 v. Chr. Er schrieb eine Geschichte der catilinarischen Verschwörung (bellum catilinarium), die er selbst miterlebte. Ferner schrieb er den jugurthinischen Krieg, wobei ihm sein Aufenthalt in Afrika als Statthalter sehr förderlich war; diese beiden Schriften sind voll- ständig erhalten, während seine 5 Bücher historiarum bis aus Bruchstücke verloren gegangen sind. Sallust war Gegner der Optimatenpartei und deckte deren Fehler unerbittlich auf, er eiferte überhaupt mit Bitterkeit gegen die Schwächen seiner Zeit, wovon er jedoch selber nicht frei war. C. Iulius C äsa r schrieb mit spielender Leichtigkeit, Gewandt- heit und Eleganz die Geschichte seiner in Gallien geführten Kriege (58 bis 51): eommentarii de bello gallico libri Viii,, ferner 3 Bücher de bello civili. Das achte Buch de bello gallico, die Schrift de bello Alexandrino, de bello Africano und Hispaniensi rühren wahrscheinlich nicht von ihm her. Cornelius Nepos geb. 90 v. Chr. in Oberitalien, lebte später lange in Rom und stand zu Cicero, Atticus, Catull und andern in freundschaftlichen Beziehungen. Seine libri illustrium virorum sind Verloren gegangen; ihm werden ferner zugeschrieben die noch erhaltenen vitae excellentium imperatorum, die vielleicht ein Auszug aus einem größeren Werke sind. Der wichtigste römische Geschichtschreiber ist Titus Livius geb. 59 v. Chr. zu Padua (Patavium), lebte eine Zeit lang zu Rom als Lehrer des nachmaligen Kaisers Claudius, dann zu Neapel und starb 17 n. Chr. Er schrieb ein großartiges Werk historiae Romanae in 142 Büchern, wovon 1 bis 10 und 21 bis 45 erhalten sind. Er behandelt seinen Gegenstand mit Pietät und Treue, seine Darstellung ist frisch und lebendig, er ist be- strebt die Geschichte lehrreich zu machen, die Vergangenheit der Gegenwart als einen Spiegel vorzuhalten.
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