Griechenland.
So
gemeinsamen Berathungen über das Wohl ihres Landes Versammlungen
hielten, z. B. die Amarynthia auf Euböa, die Delia für die Bewohner
der Kykladen, die Kalauria rc., vorzüglich aber der Rath der Amphik-
tyonen, das Aniphiktyonen-Gericht, ursprünglich für die
Umwohner von Delphi, zunächst zu religiösem Zwecke gegründet, später
mir denen des Oeta (Tempel der Demeter) verbunden; daher auch der
doppelte jährliche Versammlungsort zu Delphi und bei Thermopylä, im
Frühjahre und Herbste, wo die Repräsentanten D Bundesstaaten, die
Pylagoren und Hieromnemvnen (letztere mit demvorsitze) erschienen,—
Verwaltung des delphischen Orakels und seiner Schätze. Erst später
bilden sie ein allgemeines hellenisches Nationalgericht, und immer nur
auf das Völkerrechtliche beschränkt.
Außer den Kampfspielen der einzelnen Stämme und Städte gab es
auch Fe stv ersa mmlungeu für das gesammte hellenische Volk, dahin
gehören:
n) Die olympischen Spiele am Alpheios im Bezirke von
Olympia, ursprünglich für den Wettlauf bestimmt, von Jphitos und
Lykurgos gegen 888 v. Ch. G. erneut. Feier: in jedem fünften Jahre
fünf Tage lang; Preis: ein Olivenkrauz. Die Kampfrichter aus den
Eleiern. Die Aufzeichnung geschah erst seit dem Siege des Eleiers
Koröbos 777 v. Ch. G., so daß die zweite Hälfte des Jahres 777 ,
d. h. von Juli bis December, verbunden mit der ersten Hälfte, d. h,
Januar bis Ende Juli, des Jahres 776 v. Ch. das erste Olympiaden-
Jahr ausmachte.
1») Die Pythischeu, auf den kryssäischen Feldern, in der Nähe
von Delphi von den Aniphiktyonen zu Ehren Apollon's gegründet;
ursprünglich für den musikalischen Wettkampf, später für den Fünfkampf
(Springen, Diskos-Werfen, Laufen, Ringen und Faustkampf). Feier:
mit jedem fünften Jahre. Preis: ein Lorbeerkranz. Richter: die
Aniphiktyonen.
c) Die Jsthmisch e n, auf dem korinthischen Jsthmos bei dem Tempel
Poseidon's für alle Arten von Kampffpielen gestiftet. Feier: Anfangs
alle drei, später alle fünf Jahre. Preis: ein Fichtenkranz. Richter:
aus Korinth, später Sikyou; nur die Eleier nahmen keinen Theil au
der Feier.
rl) Die Nemeischen, bei Nemea in Argolis für den Fünfkampf
gegründet. Feier: alle drei Jahre. Preis: ein grüner Epheukranz.
Richter: ans Argos, Kleonä und Korinth.
Das delphische Orakel verliert als religiös politisches Institut
immer mehr seine Geschlossenheit für das blos Hellenische, und beachtet
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26
b. Böotische Wandrung: Dem Stoß der Thessaler nach-
gebend wandern die äolischen Boot er*) von Arne im Spercheios-
thal in das 'weite Thalbecken des Kopais und das untere
Kephissvs-Thal, nunmehr Böot ien. Die alten Bewohner (Kad-
meonen, Minyer, Thraker) wandern theils aus, theils zerstreuen
und unterwerfen sie sich. Die Eroberer ein Adelsvolk, anfangs
unter Königen, seit dem 8. Jahrhundert mit aristokratischer Staats-
form. Theben, der Mittelpunkt des Landes, sucht sich zur
herrschenden Stadtgemeinde zu machen; Gegenstreben der übrigen
Städte (besonders von Orchomenos, Thespiä, Platää, welches
letztere später ■— 520 — zu Athen übertrat), die in einem lockeren
Bundesverhältniß standen.
o. Dorische Wanderung 1104, deren Vorspiele die
beiden früheren Wanderungen sind. Die Dorier, ursprünglich
an den Abhängen des Olympos, ziehen, vor den Thessalern
weichend, über den Oeta und finden Wohnsitze im Quellgebiet
des Kephissos, •— Dort s. Unter der Führung der Herakliden
suchen sie Wohnsitze im Peloponnes. Nach einem vergeblichen
Versuch über den Isthmus Zug der Dorier unter den Herakliden-
Brüdern T e m e n o s, Kresphontes, A r ist o d e m o s und äolischer
Schaaren unter Oxylos über den korinthischen Busen nach der
Halbinsel. Niederlage der herrschenden Achäer unter Tis am e n os,
dem Sohne des Orestes. Der Sage nach Unterwerfung der Be-
wohner nach einem entscheidenden Sieg, in Wahrheit nach lange
dauerndem Kamps. Die Eroberung ging wahrscheinlich von Elis
aus, dem Alpheiosthal auswärts bis zum nördlichen Taygetos,
von da verzweigte sie sich in das obere Pamisosthal einer-, das
obere Eurotasthal andrerseits; ans letzterem ein Th eil wieder
nach Ärgolis. Theilung des eroberten Landes: Elis der Sage
nach an Qxylos, Argolis (als Ehrenloos), Messenien, Lakonien
an die drei Herakliden.
Auswanderung der meisten Achäer nach Aegialea (nun-
mehr Achaia), der dort-seßhaften Joner zum Theil nach Attika
und beu Kolonien. Die Neliden aus Messerrien nach Athen.
Allmähliche Dorisierung der übrigen Theile der Halbinsel
von Argos aus, mit Ausnahme des meist pelasgischen Atpenlandes
Arkadien, das nie zu einer politischen Einheit gelangte und, fern
vorn Meere, auch dem allgemeinen Verkehr ritb höherer Enltur
fern blieb. Attika erst setzte dem Fortschreiten der dorischen (Sr*
lofits oberung eure Grenze 1066.
*) Oder erst später so genannt?
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Aegina beigelegt, Gesandtschaften um Hülfe nach verschiedenen
Seiten (Syrakus) ohne viel Erfolg; auch das delphische Orakel
muthlos. Die erste Stellung ani Tempepaß (Thessalien) wieder
aufgegeben.
b- Kampf am Artemision und bei den Thermo-
pylen; bei Salamis. Die eidgenössische Landmacht unter
Leonidas, der mit 300 Spartiaten dem spartanischen Hauptheer
vorausgesendet, nimmt mit 14000 Mann im Ganzen bei dem
Passe der Th ermop y len (Oeta), die Flotte, 262 Schiffe, wo-
runter 147 athenische, beim Artemision (Nordspitze von Euböa)
Stellung. Nachdem die persische Flotte im pagasäischen Golf
eingelaufen, wiederholte meist für die griechische Flotte siegreiche
Zusammenstöße; eine Umgehung der griechischer: Flotte durch den
euböischen Sund (Karte!) wird den Persern durch einen Sturm
vereitelt: aber Rückzug der griechischen Flotte nothwendig durch
den Ausgang des Kampfes bei den Thermopylen.
Dort wird die griechische Stellung, nach wiederholten vergeb-
lichen Anläufen der Perser mit großer Uebermacht, aber bei
engem Ranni um so schwereren Verlusten, von den persischen
„Unsterblichen" unter Hydarnes auf dem von Ephialtes den
Feinden verrathenen Fußsteig über den Oeta umgangen: daher
Leonidas den Rückzug des Hauptheeres anordnet und um
diesen zu decken, selbst mit 300 Spartiaten, 700 Thespiäern,
400 Thebanern (unfreiwillig: die thebanische Regierung persisch
gesinnt) nach glorreichstem Kampfe gegen die von beiden
Seiten herandrängende Uebermacht sich opfert. Der Kampf
zieht sich nach dem Süden: da Mittelgriechenland aufge-
geben, flüchten die Athener ihre Kriegsnntüchtigen und ihre
Habe nach dem Peloponnes, die Waffenfähigen steigen an
Bord der Schiffe, den: %v\ivov rn/og des Orakels. Flotte
bei Salamis unter dem Spartaner Enrybiades vereinigt:
Zwiespalt der Führer, ob weiterer Rückzug alt den Isthmus (die
Mehrzahl der Peloponnesier, der Korinther Adeimantos) oder
Standhalten (Themistokles) : unterdessen Marsch des Terxes durch
Phokis, das befreundete Böotien, Einzug der Barbaren in
Athen; Zerstörung der Stadt. Geniale List des Themistokles,
der, um die Hellenen bei Salamis an günstiger Stelle zur Schlacht
zu zwingen, heimliche Botschaft an Xerxes sendet, — die Griechen
jetzt, wo sie uneinig, anzugreffen. Die Perser sperren mit einem
Theil ihrer Flotte den südlichen Ausgang der salaminischen Ge-
wässer: die griechische Flotte dadurch eingeschlossen, die Schlacht
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31
A mphiktyonie, zuni Schutz des Delphischen Heiligthums und
des Demetertempels zu Anthela bei den Thermopylen, sowie zur
Besorgung der pythischen Spiele, schon im hohen Alterthum ge-
gründet, aber wohl erst im achten Jahrhundert zu festen Formen
ausgebildet. Ausstellung gewisser völkerrechtlicher und bundes-
freundlicher Grundsätze. Zwölf Theilnehmer, mit je 2 Stimmen,
darunter Dorier und Joner (mit den Vororten Sparta und
Athen), Böoter, Thessaler, Phoker. Zwei jährliche Versamm-
lungen, im Frühling und Herbst, bei den genannten Bnndes-
heiligthümern, besonders bei den Thermopylen, daher Jtvxalu.
Die nvluyoqav ein ständiger Ausschuß, mehr für politische Fragen,
die tfqof.ivtif.ioveg die Abgeordneten der Bundesstaaten mehr mit
priesterlichen Functionen. Unter diesem Völkerbund ward wohl
zuerst der Gesammtname der H elleneu heimisch, denn Amphiktyon,
der Sohn des Hellen, der mythisch-persouifizierte Urheber des
Bundes.
6. Die Volksfeste.
Wettkämpfe zu Ehren der Götter, gefellige und vvlksthüm-
liche Einigungspunkte der verschiedenen Stämme. Die Sieger
gefeiert von Griechenlands größtem Lyriker, dem Thebäer Pin-
daros. Aus der großen Menge dieser Feste haben sich nur
vier zu Nationalfesten erhoben. Das größte, nur für Hellenen
bestimmte a. Die Olympien, zu Ehren des Zeus im kunst-
geschmückten Haine Altis am Alpheios in Elis gefeiert. Ihr
Ursprung wird mythisch auf Herakles, Pelops oder Oxylos
zurückgeführt; erneuert werden sie 884 durch den Eleerkönig ssi
Jphitos und den Spartaner Lykurgos unter dorischem Ein-
fluß und Mitwirkung des Delphischen Orakels ; zuerst die Pelo-
ponnesier, dann ganz Griechenland verknüpfend. Die Feier fand
alle vier Jahre vom l0—16. Tage des ersten Monats im Jahre
statt (mit dem Sonnensolstitium beginnend); die Olympiaden-
rechnung seit 776 (erste Aufzeichnung des Siegers).
Die Wettspiele bestanden anfangs blos in: Wettlauf (orädiov),
dazu kam der Doppellauf (Soxt/og), hierauf das nswad-Xov, ferner
(seit 680) das Wagenrenuen mit dem Viergespann, zuletzt das
nayy.qutiov und das Rennen zu Roß. Preis ein Oelzweig. Die
'Exxa.vnsiy.ai aus beit Eleern. Während der heiligen Festzeit
Waffenruhe (¿xf/eigia, ifqofitjvia) und freies Geleit
Die Olympien stellten fast bis zum Beginn des Mittelalters
herab eine Art Einheit der Hellenen dar.
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die Brücke von und nach Vorderasien; — Kykladen, Sporaden.
Kreta schließt das bunte Jnselmeer wie ein Querriegel nach
Süden ab.
Ii. Grenzen, Gliederung des Landes durch Gebirge, Flüsse
und Meerestheile.
Ueberall stark ausgeprägte Naturgrenzen; von drei Seiten
Meer; im Norden gegen Jllyrien und Makedonien die mächtige
Scheidewand der K er au nischen und Kambuni scheu Berg-'
kette; der (9160' hohe /.lay.qog '"Olv^noq) Olympos als Grenz-
wächter. Griechenland eine Welt für sich.
Die Griechische Halbinsel gliedert sich durch das Zusammen-
wirken von Meer und Gebirge wieder in drei peninsulare Bil-
dungen, deren südliche fast zur Insel wird: Nord-, Mittel-
(Hellas) und Süd-Griechenland (Peloponnes). Den Meeres-
einschnitten des Malischen und Ambrakischen, des Korinthischen
und Saronischen Busens entspricht genau die Formation der Ge-
birge, namentlich auf der Ostseite.
a. Nord-Griechenland: Der Lakmon die Wurzel aller
griechischen Gebirge. Quellpunkt der 4 größten griechischen Flüsse.
Seine südliche Fortsetzung der Pindos zwischen Thessalien und
Epiros, der Rückgrat des Landes. Der Ty mph restos Gebirgs-
knoten, von ihm östlich der Othry s und deroeta, die Scheide-
wand gegen Ost-Hellas, mit dem Thermopylenpaß; zwischen den
letzteren das S per che ios -Thal. Der Haupttheil Thessaliens
eine fast geschlossene Tiefebene, vom Peneios durchflossen, von
Pelion und Ossa, Pindos und Othrys umgeben, das Eng-
thal Tempe (xa Tsfxnrj) nebst dempagasäischen Golf die einzige
Oeffnüng des Landes. Die Westseite, Epiros C'hncioog) steht
durch das Acheloos-Thal mit West-Hellas in Verbindung.
b. Mitte l-Griechenland (die awe/^g reuáq im engeren
Sinne) zerfällt in zwei ungleiche Hälften: die westliche, ein wüstes
halbbarbarisches Hochland durch den unwegsamen Korax von
der östlichen Culturseite getrennt. Das Stammgebirge von Ost-
Hellas der heilig gehaltene Parnassos mit der Umschau über
fast ganz Hellas und die beiden Meere (7500' hoch); seine süd-
östlichen Fortsetzungen der Helikon und Kithae ron; dieser
mit dem Parnés die Grundlinie des Dreiecks von Attika. Vom
Parnassos kommt der Ke p hi sos.
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von allen unter Spartas Leitung stehenden Unternehmungen.
Durch seine demokratische Staatsform wird der Gegensatz
gegen das aristokratische Sparta noch verschärft.
Alle übrigen Staaten der Halbinsel bilden unter Sparta
den peloponnesischen Bund: Sparta leitender Vorort in
der auswärtigen Politik und im Kriege*); Verpflichtung der
Bundesgenossen zu bestimmten Geld- (¿Qyvqiov qijtov) und Trup-
penleistungen; ein Bundesrath mit Stimmengleichheit aller Theil-
nehmer, der nach Mehrheit der Stimmen Beschlüsse faßte.
Korinth nach Sparta die einflußreichste Stadt im Bunde, die
erste Seemacht.
Im Innern der Bundesstaaten wachte Sparta über der
Beibehaltung der altdorisch-aristokratischen Verfassung. Sein
Kampf gegen die während des 7. und 6. Jahrhunderts auch
theilweise im Peloponnes (Sikyon, Korinth) auftauchende Tyrannis.
Um die Mitte des sechsten Jahrhunderts steht Sparta un-
bestritten an der Spitze der Halbinsel, deren eigentliche Haupt-
stadt es ist. Dadurch aber auch die erste hellenische Macht
überhaupt.
Vi. Athen.
Geographisches (vgl. S. 8).
Attika (Artixrf — 'Axrixrj oder *Axxala von axtij?**) die
südlichste Landschaft Mittelgriechenlands, eine Halbinsel von der
Form eines mit der Spitze südostwärts gekehrten Dreiecks, gegen
40 □ M. mit einer Küstenstrecke von c. 24 Meilen. Von
Böotien ist das Land durch den Kithäron geschieden. Sein
Hauptgebirge ist der meist Wald- und wildreiche Parnes
(Ilc/.Qvtjg), südöstlich davon der marmorreiche Brilettos (Bqi-
Xrjrroq, auch to Tlivxtxixdv ogog), dessen Südfuß durch ein breites
Thal von dem honigreichen Hymettos (Y^rrov) geschieden ist.
Das einst silberhaltige Lauriongebirge mit Cap Sunion.
Das Land hat zwei anbaufähige Ebenen, die von Athen und
*) Wo es den Oberfeldherrn und (neben deren eignen Führern) die Führer •
der verbündeten Contingente (fevayol) stellte.
**) S. Bursian, (Äriech. Geogr. I, 251, Note 2. Dagegen denkt Curtius
Griech. Etym. 598 an aarae^ ,Stadtgebiets
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fußtet uttb Bojer. Die letzteten fast gänzlich vertilgt; Gtündnng
det Colonien Mutina (Modena), Bononia (Bologna) uiib Patina.
Auch die Ligntet werden theilweise unterworfen; im Iahte 180 isv
wetden 40,000 und dann nochmals 7000 Ligntet nach Samnium
vetpflanzt.
Zweiter schnitt.
Ktiege im Osten (200 — 168).
1. Erster mneedonischer Krieg (200—197). Griechenland für frei
erklärt (196).
Die jetzt beginnenden Kriege gegen die aus det Monatchie
Alexanders des Gtoßen hetvotgegangenen Reiche wutden den Rö-
metn dadurch erleichtert, daß die despotische Regierung derselben
keine Stütze in dem Volke fand und die Regenten selbst in einem
schwelgerischen Hofleben ihre Kraft vergeudeten. Diese Reiche wa-
ren hauptsächlich Maeedonien, Syrien und Aegypten, dann die
kleineren Königreiche Bithynien, Kappadoeieu, Pergamum, Pontus,
der rhodische Freistaat re. Griechenland von Maeedonien abhängig,
die Hauptstärke in dem ätolischen und achäischen Bunde, deren
Uneinigkeit von den Feinden benutzt wird. Die Römer nehmen
sich nach ihrer alten Politik der kleineren durch die größeren be-
drohten Staaten an, um die letztern zu bewältigen.
Ursachen des ersten maeedonischen Krieges: 1) Das
Bündniß Philipps V. mit Hannibal im zweiten punischen Kriege; 2)
die Eroberung der ägyptischen Besitzungen in Kleinasien und auf den
Cyeladen und die sich daraus entwickelnden Kriege mit Rhodus
und Pergamum, welche Bundesgenossen der Römer waren. Ver-
anlassung zum Kriege gibt ein Hülfegesuch der Athener, in deren
Gebiet die von den Maeedoniern unterstützten Akarnanier einge-
fallen waren. Die ersten Kriegsjahre ohne Erfolg für die Rö-
mer; Philipp dringt sogar in Epirns ein. Erst die Kriegsführung
des T. Quintius Flamininus bringt die Entscheidung; er vertreibt
den Philipp aus Epirus und beendigt den Krieg durch den groß-
ßen Sieg bei Cynoseephalae in der Nähe von Seotussa 197.
Fried ensb edingungen: Philipp gibt alle griechischen Städte in
Asien und Europa frei, liefert seine Kriegsschiffe aus bis auf 5,
darf nicht mehr als 5000 Soldaten und keine Elephanten halten
und ohne Erlaubniß der Römer keinen Krieg außerhalb seines
Landes führen.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Philipps_V. Hannibal Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Modena Bononia Bologna Samnium Alexanders Syrien Kappadoeieu Kleinasien Epirns Epirus Seotussa Asien Europa
— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
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