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1. Die Weltgeschichte - S. 118

1835 - Mainz : Kupferberg
Erster K r e u z z u g. Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel ( gegen die Juden ). Endlich Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita- lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie- chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be- lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst); endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099 am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver- wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert. Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo- hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113 bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt. 4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von 1137 bis 1250. * Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab- hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

5. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

6. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

7. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1870 - Mainz : Kunze
69 reiches 1198; seine Erklärung gegen König Philipp 1201; Ottos Iv Demüthigung und Verheißungen. Nach längerem blu- tigem Bürgerkrieg Umschwung zu Philipps Gunsten, besonders nach Kölns (damals der dritten Stadt Europas) Uebertritt. Friede mit Jnnoeenz, Philipps Ermordung zu Bamberg 1208 durch Pfalzgraf Otto von Wittelsbach als Opfer privater Rache. Die Klagen Walters von der Vogelweide. — Sinken der Autorität des Reichs; Dänische Eroberungen in Norddeutschland; Einmischung Englands und Frankreichs. Ottos Aussöhnung mit der staufischen Partei, Verlobung mit Beatrix, Philipps Tochter. Seine Kaiserkrönung 1209. Verletzung 1209 seiner Zusagen, indem er die dem Reiche entzogenen Lehen wieder einziehen wollte. Sturz Ottos durch Friedrich Ii 1212, der in 1212 Rom zuvor versprechen mußte, nach seiner Kaiserkrönung zu Gunsten seines Sohnes auf Sicilien zu verzichten. Auf des ersteren Seite Johann von England, auf des letzteren Philipp Ii August von Frankreich. Englands und Ottos Niederlage bei B 0vines 1214; 1214 Friedrichs Krönung zu Aachen 1215. Otto Iv. tz bedeutungslos 1218. Auf Jnnoeenz Anstoß und nach der Kreuzpredigt Fulcos von Neully wurde der s. g. Vierte Kreuzzug 1204 von französischen Rittern 1204 unternommen. Ueberfahrtsvertrag mit Venedig (der Doge Dandolo); Kriegsdienste für die Republik wegen Zahlungs- unfähigkeit; Einmischung in dynastische Streitigkeiten des griechischen Kaiserhauses. Statt nach Palästina führte fo die Expedition nach Konstantinopel. Gründung des von vorn- herein hinfälligen lateinischen Kaiserthums in Griechenland 1204—1261. Graf Balduin von Flandern erster Kaiser mit einem Viertheil des Landes als Krougut; 3/i unter die Venetianer und die fränkischen Herren getheilt. — Die ersteren bleiben auch nach dem Untergang des Reiches im Besitz. Bedeutung dieser Besitzungen für den Venetianischen Welthandel. Ein Ausfluß der Bestrebungen der Kreuzzüge imb des Pabstes Jnnoeenz war der s. g. Kreuz zug gegen die Albigenser 1208—1229. Katharer und Waldenser (Stiftung durch Petrus Waldus aus Lyon um 1180) zahlreich in der Provence; Verfol- gungen unter Jnnoeenz' Auspizien. Die Ermordung des Legaten Peter von Calsteluau wird dein Grafen Raimund Vi von Toulouse zur Last gelegt. Die Führer des Kreuzzugs Arnold Abt von Ci-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1870 - Mainz : Kunze
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun- derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz- zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche. Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions- krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür- gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur. Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst, der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar- siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung und Auflösung beider Gewalten. I. Erster Krcnyug. 1086—1099 Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118). Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095 geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst- dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte

9. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1870 - Mainz : Kunze
60 1097 1099 der Bürgerkrieg und der kirchliche Gegensatz, da Urban Ii dort nicht anerkannt war. Theilnehmer: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, mit seinen beiden Brüdern Balduin und Eustach; Adhemar, Bischof von Puy, als päbstlicher Vicar, Hugo von Vermandois, Bruder Phi- lipps I von Frankreich, Robert von Flandern, Raimund Iv von Toulouse (der mächtigste aller Theilnehmer), Fürst Boö- mund von Tarent (Robert Guiscards Sohn) und sein Neffe Tankred u. a. ■— ein Unternehmen also nicht der großen Landesfürsteu (auch der König von Frankreich war im Bann), sondern der hohen Aristokratie der genannten Länder. Verunglückte Vorversuche einzelner Abenteurer mit un- geordneten Schaaren: Peter von Amiens, Walter von Habenichts u. a. Auch die verschiedenen Abtheilungen des Hauptheeres, schon auf dem Durchzug durch das griechische Reich vielfach gehennnt und feindselig behandelt in Folge seiner eigenen Gewaltthaten und des Mißtrauens der Grie- chen, die alle Eroberungen der Kreuzfahrer für sich ver- langten. Vereinigung bei Nieaea in Kleinasien, das sich den Griechen ergab 1097. Sieg über die Seldschuckeu bei Dortzlüum. — Gründung christlicher Fürstenthümer in Ed effa durch Balduin, in dem nach achtmonatlicher Belagerung eroberten Antiochien durch Boömund, in Jerusalem, das am 15. Juli 1099 genommen wurde, durch Gottfried von Bouillon, dessen Bruder und Nachfolger Balduin I 1099 (1100—1118) sich erst König nannte. Sieg der Kreuz- fahrer bei Askalou. Fortwährendes Zuströmen christlicher Einwanderer. — Verfassung des Königreichs Jerusalem. — Wie die Bevölkerung des neuen Coloniestaates eine sehr bunte, zum Theil verworfene Mifchbevölkerung aus allen christlichen Reichen des Abendlandes war, so seine politische Form ein Gemisch aus den Elementen der Hierarchie, des französischen Feudalstaats und der freien städtischen Ge nie in den; — ein confufes Abbild abendländischer Zu- stände. Das erbliche Königthum fast machtlos gegenüber den drei großen Krvnvasallcn von Edessa, Antiochien, Tri polis, den übrigen Baronen und den geistlichen Würden- trägern, den Patriarchen (von Jerusalem und Antiochien),

10. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1870 - Mainz : Kunze
61 den Erzbischöfen und Bischöfen, endlich gegenüber den fast unabhängigen Reichsstädten und den Handelsansiedlungen der Genuesen, Venetianer und Pisaner an den Küsten. Die Reichsgesetzgebung in den assises du royaume de Jerusalem. Der Seneschall, Connetable und Marschall die ersten Reichs- beamten. Nicht minder unabhängig wie die hohe weltliche und geistliche Aristokratie einer-, die Städte andererseits hielten sich der Krone gegenüber die geistlichen Ritterorden, eine eigeuthümliche Schöpfung der Kreuzzüge, aus einer Verbindung von Ritterthum und Mönchswesen entsprungen, ein Hauptwerkzeug zur Fortsetzung des Kampfes gegen den Halbmond. Der Ritterstand (milites. equites), von größerem Eigen- oder Lehenbesitz und dem hierdurch ermöglichten Reiterdienste ausgehend, durch die Kriegsspiele der Turniere und eigeuthümliche Standessitte weiter ausgebildet erhält seine volle Entwicklung durch die Kreuzzüge, in denen der ritterliche Adel aller christlichen Länder in wechselseitigen Verkehr mit einander tritt und sich als Corporation fühlen lernt. — Stufen des Ritterlebens: Nach der häuslichen und mütterlichen Erziehung des jungen Adlichen bis zum siebenten Jahre und nach der Zeit, die sie als Edelknaben („junkherrelin") am Hofe des Lehnsherrn oder anderer Ritter verlebten: 1. Der Stand der Edelknechte, Knappen (armiger), in den die Ritterbürtigen durch die Wehrhaft- machung zwischen dem 14. und 18. Lebensjahre eiutraten; 2. der Stand der geschlagenen Ritter, in welchen nach ab- gelegtem Gelübde durch den Ritterschlag und die Umgürtung mit dem Schwerte in der Regel int 21. Jahre die Aufnahme stattfand. — Bestandtheile der gewöhnlichen Ritterburg: der (Männer)-Saal, die Kemenate (oder Phiesel-Ga- dem) der Frauen, der Turn (das „Berchfrit), meist nur Verließe, Treppen und Wachtstuben enthaltend. — Seit der Zeit der Kreuzzüge auch Wappen und Geschlechts- namen, sowie die weitere Ausbildung der Turniere; der Adel Hauptträger der Dichtuttg in der Volkssprache. Geistliche Ritterorden: 1. Der Johanniter- Orden oder der Orden des Hospitales von St. Johann, ausgegangen von dem Marien-Hospital, einer Schöpfung
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