128 Oesterreichisches Haus. Türken.
n.c.g. gemäßigteren Husstten ( Calirtiner), welche die strengeren im
Kampfe aufreiben. Siegmund in Prag als König empfangen,
1437. erregt neue Unruhen, stirbt in Mähren.
2. Regenten aus dein österreichischen Hause,
1438-1519.
Wenn auch die Verwirrungen t m deutschen Reiche
unterfriedrichs Hl. so r g l o ser R e g i e r u n g noch fortdauern,
so gewinnt doch endlich n n t e r M a r i m i l i a n d i e R e l ch s v e r-
fassnng eine festere Begründung; und die allgemeine
C u l t ur macht große Fortschritte durch wichtige E r si n d n n-
gen und Entdeckungen, an welche die Reformation der
Kirche sich an sch ließt.
1438. 1) Alb recht Ii., Siegmunds Schwiegersohn, Herzog
von Oesterreich und König von Ungarn, sucht vergebens durch
seine Entwürfe zum Landfrieden Ruhe im Reiche herzustellen,
1439. stirbt noch ungekrönt, nach seinem Zuge gegen die Türken.
2) Friedrich Iii. Herzog von Oesterreich-Steiermark,
Albrcchts Vetter, sckwach und unthätig, kämpft mit Armag-
naken gegen die Eidgenossen und schließt mit dem Pabste die
1448. Concordate der deutschen Nation.
1449. Auflösung des Baseler Concils ohne Erfolg für die Refor-
mation.
Die österreichischen Herzoge — Erzherzoge 1452.
1453. Eroberung Konstantinopels durch die Türken
(Muhamed Ii. ) *), Konstantin Paläologus fällt. Unruhen
von den Engländern befreit, und die Krönung des Königs Karls Vh.
zu Rheims bewirkt, von den Engländern bei Complexe gefangen, nach
harten Prüfungen als Zauberin verbrannt.
, *') Osman, das Haupt einer Türkenschaar, gründet sich, nachdem
das seldschnkische Reich durch die Mongolen 1299 vernichtet worden,
seine osmanische Herrschaft in Bithynien, stirbt 1326. Sein Sohn
Urchan dehnt die Eroberungen weiter aus, gründet das Fußvolk der
Janitscharen, dringt nach Europa über, und erobert 1357 Kallipolis.
Sein Nachfolger Murad I. macht Adrianopel 1365 zur Residenz, fällt
gegen die Servier und Bulgaren bei Kossowa 1389. Ihm folgt der
Sultan Bajesid I., der Servien, Bosnien, die Walachei und Bul-
garien unterwirft, Konstantinopel 1391 belagert rc., aber bei Angora
von Timur 1402 geschlagen, i403 stirbt. Stimm* Lenk, ein grausamer
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Siegmund Siegmunds_Schwiegersohn Friedrich_Iii Friedrich Albrcchts_Vetter Muhamed_Ii Konstantin_Paläologus Karls Timur
Extrahierte Ortsnamen: Prag Oesterreich Ungarn Oesterreich-Steiermark Karls Rheims Bithynien Europa Bosnien Konstantinopel Angora
Marimilian n, Rudolf Ii. Neligivnsspaltungen. 139
n.ñ.t.
6) Maximilian H., Ferdinands Sohn, erwirbt sich,1562.
nachdem sein Vater in Wien in unermüdeter Thätigkeit gestorben
()564), durch seine Unparteilichkeit allgemeines Vertrauen.
Der Churfürft Friedrich von der Pfalz tritt zu der refor-1566.
mirten Lehre über.
Der Sultan Solimán Ii. bricht mit dem Fürsten Sicg-
mund von Siebenbürgen in Ungarn ein, belagert und erobert
Sigcth (Zriny); sein Nachfolger Selim Ii. schließt Frieden.
Der Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen
als beharrlicher Beschützer des geächteten Grumbach in lebens-
länglicher Gefangenschaft.
Maximilian, im Begriffe, den ihm angetragenen Thron
von Polen in Besitz zu nehmen, stirbt 1576.
7) R ndolf H. täuscht, am spanischen Hofe (Philipps Ii.11576.
erzogen, alle günstige Erwartungen. Parteiungen und Reli-
gionsverfolgungen brechen überall hervor.
Abfall der Niederlande durch Philipps Ii. Unduldsamkeit,
— Inquisition; empörende Grausamkeiten des Statthalters
Herzogs von Alba; seit 1569 allgemeiner Aufstand, — Meer-
Gueusen für die oranische Partei (Egmvnt hingcrichtet).
Wilhelm von Oranien bewirkt die Utrechter Union:1579.
Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Friesland, später
Ober-Assel und Groningen*).
In Oesterreich werden die Evangelischen verfolgt; in der
Pfalz wie in Sachsen ist Spaltung zwischen den Reformirten
und Lutherischen; in Aachen, Köln und Straßburg zwischen
den Katholischen und Protestanten, — Churfürst Gebhard von
Köln ic.**).
Wilhelm wird 1584 ermordet, sein Sohn Moriz setzt den
Kampf glücklich fort; Waffenstillstand 1609; die völlige Anerkennung
der Union erfolgt ini westphälischen Frieden.
**) Auf gleiche Wehe werden damals in England unter Elisabeth
die Katholischen verfolgt, und selbst Maria Stuart, die eifrig katho-
lische Königin von Schottland, Jakobs V Tochter, wird durch Elisabeth,
zu der sie geflohen, nach langjährigem Gefängniß 1587 hingerichtet; —
im folgenden Jahre die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps Ii.
von Spanien vernichtet, s. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Marimilian Rudolf_Ii Rudolf Maximilian_H. Maximilian Ferdinands Friedrich Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Grumbach Maximilian Maximilian Philipps Philipps Philipps Herzogs_von_Alba Wilhelm Gebhard_von
Köln Wilhelm Moriz Maria_Stuart Maria Jakobs Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Wien Ungarn Sachsen Polen Niederlande Holland Seeland Utrecht Friesland Oesterreich Sachsen Aachen England Schottland Spanien
Eroberungskriege Ludw»g' s Xiv.
149
Wahrend der Kaiser die Türken, die unter ihrem Groß-n.c.t.
wessir Achmet Kiuprili in Ungarn eingefallen waren, und 1663.
schon bei Barkan gesiegt halten, durch Montecuculi
zurücktreiben laßt (sein Sieg bei St. Gotthard am Raab), 1664:
fangt der Reichstag zu Regensburg an beständig zu werden,
und einzelne Reichsstande bemächtigen sich verschiedener Städte.
Ludwig Xiv. beginnt seine Eroberungskriege:
») Gegen die spanischen Niederlande (unter Karl 1667.
Ii. von Spanien), bis zum Frieden zu Aachen durch die
Tripleallianz 1668: die Eroberungen bis auf zwölf Festungen
zurück.
6) Gegen die Republik Hollaud, nachdem er den 1672.
König von England, Karl Ii., sowie mehre deutsche Reichs-
stande (Münster, Köln) gewonnen. Der Herzog Karl Iv.
von Lothringen wird vertrieben, Amsterdam bedroht; aber der
Admiral de Ruyter und Prinz Wilhelm Iii. von Oranien,
Statthalter von Seeland und Holland, retten. Brandenburg
und der Kaiser schließen sich an; doch der große Churfürst
sieht sich bei seinem Feldzuge mit Montecuculi getäuscht,
schließt Frieden zu Vossem (seine westphälischen Länder 1673.
zurück). Nachdem Ludwig noch Maastricht erobert, und von
Montecuculi alsbald hart bedrängt wird, schließen die General-
staaten ein Bündniß mit Spanien, und Frieden mit England,
Münster und Köln. . 1674.
c) Gegen den Kaiser und das Reich mit ihren
Verbündeten 1674 — 1679, Frieden zu Nimwegen.
Der Prinz Comle wird in Brabant don Wilhelm Iii. Don
Oranien bei Senef geschlagen. Turemie plündert im Elsaß,
findet aber, nach seinen drei blutigert unentschiedenen Treffen,
bei Ensisheim, Mühlhausen und Colmar, während der Chur-
geht Philipp Iv. den pyrenäischen Frieden ein, wodurch Ludwig Hous-
sillon und einen Theil seiner niederländischen Eroberungen behielt, und
zugleich sich mit Maria Theresia, der Tochter Philipps, nachdem sie aller
Erbfolge in der spanischen Monarchie entsagt, vermahlte; England «.unter
dem Rump-Parlament) gewann Dünkirchen und Jamaika.
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Extrahierte Personennamen: Kiuprili Barkan Gotthard_am_Raab Ludwig_Xiv Ludwig Karl_1667 Karl Karl_Ii Karl Karl_Iv Karl Wilhelm Ludwig Ludwig Montecuculi Wilhelm Philipp_Iv Philipp Ludwig_Hous- Ludwig Maria_Theresia Maria Theresia Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Spanien Aachen England Lothringen Amsterdam Seeland Holland Brandenburg Maastricht Spanien England Nimwegen Brabant Ensisheim Mühlhausen Colmar England Jamaika
150
Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern.
n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen
1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen-
heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge-
schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur-
fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer
1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina
fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall
von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar-
gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten
1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland,
welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die
1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit
dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab);
und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu
8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf
der rechten Oder) rc.
Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß
1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz,
Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und
Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird.
Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten
Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und
diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß-
1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von
Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von
dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V.
von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später
1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches
Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig;
Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh-
rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach
Brandenburg zu dem großen Churfürstcn.
1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich,
1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö-
renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_V._von_Dänemark Germain Faye_( Ludwig Ludwig Emmerich_von_Tökeli Muhamed_Iv. Mustapha Stahremberg Polen_Sobieöki Karl_V. Karl_V. Joseph Ludwig; Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Sasbach Altenheim Messina Niederlanden Luremburg Nimwegen Holland Spanien Freiburg Philippsburg Frankreich Schweden Elsaß Breisach Tom-Hai Luremburg Ungarn Wien Lothringen Ungarn Nantes Frankreich Brandenburg
Pragmatische Sanction Karl's Vi. Polen.
Die in Ungarn eingebrochenen Türken werden durch n.c.g.
Sugen zurückgeschlagen, Belgrad rc. erobert, Frieden zu
Passarowitz; aber um so unglücklicher kämpfen die Kaiser-1718.
lichen später 1736 in Verbindung mit den Russen gegen die
Türken, — Frieden vor Belgrad 1739 durch Graf Neiperg:
Servien mit Belgrad und die österreichische Wallachei verloren.
Im westlichen Europa stört Philipp V. von Spanien die
Ruhe durch seine Angriffe auf Sardinien und Sicilien, daher
die Quadruple-Allianz zwischen England, Frankreich,
dem Kaiser und Holland, und andere wechselnde Verbindungen.
Der Kaiser Karl Vi. ist, während in Deutschland ver-
schiedene Bewegungen, vorzüglich wegen der Religion, aus-
brechen, mit seiner pragmatischen Sanction (die öster-
reichischen Staaten ungetheilt, auf männliche und weibliche
Nachkommen erblich) beschäftigt, und erhält sie allmälig in
seinen Erbländern, sowie auch von den andern Mächten, bis
auf Churbaiern und Sachsen, anerkannt; aber der Tod des
Königs August's Ii. erzeugt Unruhen in Polen: Stanislaus 1733
Lesczinsky und Friedrich August von Sachsen Thron-
bewerber, sener von dem Könige von Frankreich, dieser von
dem Kaiser und Rußland (Anna) unterstützt. Nach einigen
wechselnden Feldzügen von Frankreich, Sardinien und Spanien
auf der einen, und dem Kaiser und Rußland auf der anderen
Seite, wo die Franzosen besonders in Italien und die Russen
in Polen glücklich sind, kommt der Frieden zu Wien zu 1736.
Stande: August Iii. in Polen anerkannt, Stanislaus be-
kommt die Herzogthümer Lothringen und Bar (nach seinem
Tode beide an Frankreich), der Herzog von Lothringen erhält
Toskana; der Infant Don Karlos wird König von Neapel
und Sicilien rc.
Karl Vi. stirbt zu Wien als der letzte Kaiser aus dem 1740.
Habsburg - österreichischen Hause.
c) Oestcrreichischer Erbfolgekrieg, von 1740 bis
1748, Frieden zu Aachen. Maria Theresia, Karls
Tochter, nimmt die gesammten österreichischen Erbländer in
Besitz, und ernennt ihren Gemal, den Großherzog Franz von
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Neiperg Philipp_V. Philipp_V. Karl_Vi Karl Stanislaus_1733
Lesczinsky Friedrich_August Friedrich August Anna August Stanislaus Karl_Vi Karl Habsburg Maria_Theresia Maria Theresia Karls Franz
Extrahierte Ortsnamen: Polen Ungarn Belgrad Belgrad Belgrad Europa Spanien Sardinien Sicilien England Frankreich Holland Deutschland Sachsen Polen Sachsen Frankreich Frankreich Sardinien Spanien Italien Polen Wien Polen Lothringen Frankreich Lothringen Neapel Sicilien Aachen Karls
s
Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121
N.c.t.
5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208.
Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von
Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit
Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214.
schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218.
6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215.
Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt,
— seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen
entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's
von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König
von Jerusalem 1225.
Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228.
gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen-
lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit
dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen-
stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr
alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden
widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft
schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England,
gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236
fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und
den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der
Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241.
bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *).
Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette
können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser
im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet
sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus.
*) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta-
tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis-
Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das
chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224
das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach-
folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß-
land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer
dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Otto Friedrich_von
Sicilien Friedrich Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Friedrich_H. Friedrich Honorius_Iii Honorius Johann's
von_Brienne Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Jsabella_von_England Otto Andreas_von_Ungarn Innocenz_I!l Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Tournai Harzburg Mainz Jerusalem Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Liegnitz Frankreich Peking Moskau Kiew Polen Liegnitz Ungarn
21 n 0 fl ii g.
171)
6) Portugal: Auch hier bricht 1820 eine Revolution
vorzüglich gegen die Engländer (Feldmarschall Beresford)
aus. Der König Johann Vi. aus seinem Königreich Brasilien
znrückgerufen, muß 1821 die spanische Verfassung beschwören;
aber sein zweiter Sohn Miguel stürzt dieselbe schon 1823; er
kann sich jedoch nicht behaupten, und nach dem Tode seines
Vaters 1826 gibt sein älterer Bruder, Don Pedro, der
seit 1822 Brasilien als Kaiser beherrscht, Portugal eine neue
Verfassung und die Krone seiner Tochter Maria. Miguel
indessen reißt die Regierung an sich, herrscht tyrannisch seit
1828, bis Pedro, der 1831 zu Gunsten seines Sohnes Bra-
silien verlassen mußte, wieder erscheint, und seinen Bruder
nach blutigen Kämpfen verdrängt. Pedro stirbt, nachdem er
Lissabon glücklich wieder eingenommen, den 24. Sept. 1834.
Seine Tochter Maria vermählt sich als Königin am 26. Jan.
1835 mit dem Herzog August von Leuchtenbcrg (einem
Sohne von Eugen Bcauharnois), welcher aber schon am 28.
März 1835 stirbt.
7) In Schweden besteigt 1818 Karl Xiv. Johann
den Thron, und verbindet Norwegen enger mit Schweden.
8) In Rußland starb Alexander 1825, und sein jünge-
rer Bruder, Nikolaus, der ihm nachfolgt, dämpft schnell
eine in Petersburg ausgebrochcne Verschwörung, beendigt glück-
lich einen Krieg gegen die Perser durch General Paskewitsch
Erivanski 1828, und von Sultan Mahmud Ii., der 1826
seine Janitscharcn ausgerottet, wiederholt beleidigt, erkämpfte
er durch Paskewitsch, der von Asien her vordringt, und durch
Diebitsch, der den Balkan überschreitet, den Frieden zu
Adrianopel 1829 (gewinnt die Inseln an der Mündung der
Donau, die Stadt Achalzik und Kriegskosten-Entschädigung rc.).
— Auch der in Warschau gegen den Großfürsten Constantin
im November 1830 ausgebrochene Ausstand der Polen
wird, nach dem hartnäckigsten Widerstande bei Grochow und
Praga (Dwernicky, Skrynecky), nach der blutigen Schlacht
bei Ostrolenka (März 1831), nachdem Diebitsch plötzlich
gestorben, durch den Uebergang Paökewitsch'ö über die Weichsel
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Extrahierte Personennamen: Johann Pedro Maria Maria Pedro Pedro Maria Maria August Eugen_Bcauharnois Eugen Karl_Xiv Karl Johann Johann Alexander Alexander Nikolaus Paskewitsch
Erivanski Sultan_Mahmud_Ii Constantin Grochow
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Brasilien Portugal Lissabon Leuchtenbcrg Schweden Norwegen Schweden Nikolaus Petersburg Asien Balkan Donau Warschau Großfürsten_Constantin Ostrolenka
18
Gemahl von Ludwigs Schwester Anna (seine Schwester
Maria Ludwigs Wittwe), und schon seit 1521 im Besitz
der deutsch-habsburgischen Länder, die Königskrone von
Böhmen niit seinen Nebenländern und Ungarn erhält.
1527 Gegenkönig der Woiwode von Siebenbürgen Johann Za-
1529 polya, seit 1529 dem Sultan zinspflichtig. Die Türken
"32 vor Wien; erfolglose Belagerung. Abermaliger Einfall 1532.
1527—1529
Zweiter Krieg zwischen Karl V und Franz I.
Gegen Karls V Uebermacht bildet sich 1526 die Ligue zu
Cognac zwischen Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand,
(Franz Sforza) dem Pabst Clemens Vii und England.
Franz I aus der Gefangenschaft befreit, nachdem er seine
beiden Söhne als Geißel gestellt, weigert, durch eine Burgun-
dische Notabeln-Verfammlung bestärkt und von Clemens Vii
feines Eides entbunden, die Abtretung Burgunds. Eroberung
1527 und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl
von Bourbon, der beim Sturm den Tod fand; (auch Georg
Frundsberg s), zeitweise Gefangenhaltung des Pabstes.
1528 Lautree belagert vergeblich Neapel; Uebertritt des Genue-
sischen Admirals Andreas Doria zu Karl V; Genua unab-
"r« hängig von Frankreich. Im Damenfrieden von Cam-
brai verzichtet u. a. Franz auf alle Ansprüche in Italien
und kauft feine Söhne los; Karl überläßt Mailand gegen
Tribut an Franz Sforza, den Kirchenstaat und den Principat
über Florenz dem Pabst. —
"29 d. Auf dem zweiten Reichstag z u S p e i e r 1529 wurde
unter dem Einfluß des zunehmenden Kriegsglücks Karls V und
feines wiederhergestellten guten Einvernehmens mit dem Pabste
durch eine katholische Majorität beschlossen: die Stände, die bis-
her das Wormser Edict gehalten, sollten es auch ferner halten,
in den andern Landschaften aber keine weitere Neuerung vorge-
nommen, kein geistlicher Stand seiner weltlichen Macht verlustig
werden; also wurde der Reformation Stillestand geboten; dagegen
Protest (später „Protestanten") der Minorität und Appellation
an ein allgemeines oder deutsches Concilium.
1530 e. Reichstag z u Augsburg 1530. Karl V kam als
Sieger über Frankreich, Italien, den Pabst und (1530) von letz-
terem in Bologna zum Kaiser gekrönt, zum Reichstag mit der
Absicht, die seinem Streben nach einheitlicher Reichsregierung
hinderliche Kirchenspaltung zu unterdrücken. Melanchthons Con-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Schwester_Anna_( Ludwigs Maria_Ludwigs Maria Ludwigs Johann_Za- Johann Karl_V Karl Franz_I. Karls Franz_Sforza Franz Clemens_Vii Franz_I Franz Clemens_Vii Karl
von_Bourbon Karl Georg
Frundsberg Andreas_Doria Karl_V Karl Franz Franz Karl Karl Franz_Sforza Franz Karls Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Karls Frankreich Venedig Florenz Mailand England Burgunds Roms Neapel Genua Frankreich Italien Mailand Karls Frankreich Italien Bologna Melanchthons
20
Knipperdollingk Bürgermeister, die Wiedertäufer erhalten im Rath
die Oberhand; Verbrennung aller Bücher, Zerstörung von Kunst-
werken , Vielweiberei, Gütergemeinschaft. Jan von Leiden wird
König. Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof
mit Hülfe von Cöln, Trier, Cleve und Hessen.
1535 Karls V Zug gegen Tunis, das er dem unter türkischer
Oberhoheit stehenden Seeräuber Chaireddin Barbarossa, dem
Besitzer auch von Algier, entriß und dem 1534 vertriebenen
Fürsten Mulay Hassan als spanischem Vasallen wiedergab.
i54i Ein zweiter Zug nach Nordafrika, 1541, der fortgesetzten
Seeräubereien wegen gegen Algier in ungünstiger Jahres-
zeit unternommen, scheitert gänzlich.
1636—iss» Dritter Krieg zwilchen Kart V und Franz I,
veranlaßt durch Karls Weigerung, auch nach Franz Sforzas
Tod (1535) den König mit Mailand zu belehnen. Wieder
reichen sich Frankreich und die Türkei die Hand. Franz I
erobert Piemont, dessen Herzog Karls Verbündeter war,
wird aber in seinem eigenen Lande, in der Provence, doch
vergeblich angegriffen. Gleichzeitiger Angriff Solimans gegen
Ungarn und Neapel; Erbvertrag Johann Zapolyas milden
habsburgischen Brüdern. Unter Pabst Pauls Iii Ver-
mittlung der zehnjährige Waffenstillstand zu Nizza, in dem
Franz Piemont behält.
4. Letzte Ausgleichungsversuche und Vorboten des Kampfes.
1541 Obwohl das Religionsgespräch aus dem Reichstag zu
Negensburg 1541 (Contarini und Melanchthon) trotz anfäng-
licher Annäherung fruchtlos blieb, (ebenso wie ein später, 1546,
daselbst gehaltenes Colloquium), so erfolgte wegen der nahenden
Türkengefahr doch ein günstiger Reichstagsabschied. Die Türken
kämpfen wieder als Bundesgenossen der Franzosen in dem
1543-1544 Vierten Krieg zwischen Kart V und Franz I,
begonnen, weil Karls Versprechen, den König mit Mailand
zu belehnen, unersüllt blieb. Heinrich Viii mit Karl im
Bunde, dringt wie im ersten Kriege in der Picardie, der
Kaiser in der Champagne ein, Paris und eine Theitung
Frankreichs als gemeinsames Ziel im Auge. Der Plan
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Cleve Karls Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Mulay_Hassan Franz_I Franz Karls Franz_Sforzas Franz Franz_I Franz Karls_Verbündeter Karls Johann_Zapolyas Johann Pabst_Pauls Franz_Piemont Franz Contarini Melanchthon Franz_I Franz Karls Karls Heinrich_Viii Heinrich Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Trier Hessen Karls Tunis Algier Nordafrika Algier Karls Mailand Frankreich Ungarn Neapel Nizza Negensburg Mailand Champagne Paris Frankreichs
65
Dort die mörderische, aber unentschiedene Schlacht bei Senefi6?4
(Condé gegen Oranien).
Am Oberrhein Verwüstung der Pfalz durch Türenne, der
bei Sinzheim (in Baden) siegt, bei Enzheim unentschieden1674
kämpft, bei S aßb ach (in Baden) füllt. 1075
Zwei Diversionen: a. zu Land zieht der Einfall der
Schweden in die Marken den Kurfürsten vom Mittelrhein in
feine Stammlande. Sein Sieg bei F ehr bellin 1675, Er-
obernng von Schwedisch-Pommern.
b. zur See: Abfall Messinas von Spanien. Des großen
holländischen Seehelden de Ruyter Tod bei dieser Stadt; die 1670
französische Flotte unter Duquesne überlegen. Der Friede
zu Nymwegen 1678 von Ludwig mit Holland und Spanien,
1619 mit Kaiser und Reich geschlossen, — beschleunigt durch ein
Bündniß Hollands und Englands 1678. Holland hat keine
Verluste; Spanien tritt die Franche Comté und bedeutende nieder-
ländische Besitzungen ab, der Kaiser Freiburg im Breisgan gegen
die Rückgabe von Philippsburg an das Reich. Lothringen bleibt
den Friedensbedingungen zuwider in Ludwigs Händen.
Brandenburgs Separatfriede:! zu St. Germain en Laye, 1679
in dem es, von seinen Verbündeten im Stich gelassen, das eroberte
Schwedisch-Pommern zurückgiebt. —
Iii. Krieg gegen die Alliierten von Augsburg
1688—1697.
V 0 r b e r e i t e n d e E r e i g n i s s e: a. Ludwigs rechtlose chambres
de réunions in Metz, Besancon und Breisach, von denen außer
mehreren deutschen Reichsständen besonders Spanien, Holland
und Schweden (dessen König Karl Xi von Pfalz-Zweibrücken)
betroffen werden.
b. Widerstandslose Uebergabe der von Kaiser und Reich im iesi
Stich gelassenen Reichsstadt Straß bürg an Louvois.
c. Kaiser Leopold, durch einen Ungarnausstand und einen
1682 wieder ausgebrochenen Türkenkrieg, den letzten Offensiv-
krieg der Osmanen, beschäftigt, — Belagerung des von
Stahremberg vertheidigten Wien durch den Großwesir Kara
Mustafa, Rettung durch den Polenkönig Johann Svbieski und
den Herzog Karl von Lothringen 1683 — schließt mit Ludwig 1083
zu Regensburg einen 20jährigen Waffenstillstand, nach welchem
die bis 1681 vorgenommenen Reunionen provisorisch bei Frank- i68i
reich bleiben sollen.
H e r b st, historisches Hülfsbuch Iii, 5
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwigs Germain Ludwigs Ludwigs Karl_Xi Karl Leopold Leopold Stahremberg Johann_Svbieski Johann Karl_von Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Sinzheim Baden Enzheim Baden Schweden Schwedisch-Pommern Spanien Holland Spanien Hollands Englands Holland Spanien Freiburg Breisgan Philippsburg Lothringen Ludwigs_Händen Brandenburgs Augsburg Besancon Breisach Spanien Holland Schweden Wien Kara
Mustafa Lothringen Frank-