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stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe.
Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen-
fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede
sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den
Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren.
e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im
Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben.
Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan.
Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten
in das Innere aus.
tlordafrika.
Ägypten.
Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen-
staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive"
führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^
Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und
2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp-
tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der
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Abend aber schon wieder herabnehmen, um es dann später, gereinigt
und mit Stroh ausgefüllt, den Fürsten Asiens als Zeichen des Sieges zu-
zuschicken. Nur der Körper ward den noch gegenwärtigen Christen zur
feierlichen Bestattung überlassen. J. W. Zinkeisen.
22. Kaiser Maximilian i.
Im rüstigen Mannesalter, vier und dreißig Jahre alt, über-
nahm Mari mili an die Reichsregierung, nachdem er gegen acht
Jahre als römischer König an den wichtigsten Verhandlungen Theil
genommen. Fast in Allem das Gegenbild seines Vaters, gibt er
den Geschäften einen rascheren Schwung. Sein hoher, ritterlicher
Sinn, der kühne, helle Blick, die Gestalt, die Gesichtsbildung er-
innern an den Ahnherrn Rudolph I. Durch Leutseligkeit und heitere
Scherzreden gewann er wie jener die Liebe aller Stände. An
Feinheit der Sitten ist er weiter voraus als sein Zeitalter vor jenem.
So wenig man sich in der Kindheit von ihm versprach, da er im
fünften Jahre erst deutlich reden lernte, dann bei Meister Engel-
brecht an der Grammatik erlag, so gewaltig entwickelte sich hernach,
unter besseren Lehrern, in ihm eine Wißbegierde, die Alles zu um-
fassen brannte. Er sprach das Lateinische, Französische und Italie-
nische mit Fertigkeit. Sein Vater ließ ihn in den sieben freien
Künsten, in der schwarzen Kunst und in der Arzneikunde unter-
richten, und wiewohl er diese Laufbahn bald verließ, so behielt er
doch eine ungemeine Liebe zu den Wissenschaften und beschäftigte sich
im Umgänge mit Gelehrten mit der Erdbeschreibung und Geschichte,
mit Malerei, Baukunst, Musik und mit der Bergkunde. Im Kriegs-
wesen machte er Erfindungen wie Rudolph 1., er legte selbst Hand
an als Harnischmacher und Geschützmeister. Nichts unversucht
lassend, gab er seinem Körper eine außerordentliche Gewandtheit
und Stärke. In unzähligen Gefahren auf der Jagd und im
Kriege, zu Wasser und zu Lande kam er als Waghals durch Muth
und Geistesgegenwart immer glücklich durch. In Tyrol war er der
verwegenste und glücklichste Gemsenjäger; im Roßlaus gewann er
schon im fünfzehnten Jahre zu Siraßburg den zweiten Preis mit
einer Armbrust, da er auf der Reise zu Karl dem Kühnen war;
auf seinem ersten kaiserlichen Reichstage warf er im Turnier den
französischen Ritter Claudius von Barre, mit dem es keiner aufzu-
nehmen wagte. Seinen Hof könnte man den letzten Nachklang von
der Zeit der Tafelrunde nennen. Im Neichsrathe wählte er die
verständigsten und thätigsten Fürsten und Städtebotschafter aus und
trat mit ihnen in Freundschaft. Mit so großer und vielfacher Unter-
nehmungslust ist nicht leicht ein Kaiser dieser späteren Zeit aufge-
treten. Pfister.
23. Die Martinswand.
Kaiser Maximilian ging einst hinaus, um Gemsen zu jagen und
viele Jäger gingen mit ihm. Da sah er eine Gemse und folgte
ihr nach auf die Berge, und stieg höher und höher, und von Fels
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Extrahierte Personennamen: J._W._Zinkeisen Maximilian_i Maximilian Mari Meister_Engel- Rudolph_1. Karl_dem_Kühnen Karl Claudius_von_Barre Maximilian Maximilian