Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abriss der neuesten Geschichte - S. 62

1875 - Mainz : Kunze
62 spielt. Gewaltige Rüstungen für ein drittes Kriegsjahr durch den Friedensschluss überflüssig gemacht. Im Jahr 1857 wird das britiscli-ostindische Reich, die Herr- scherstellung Grossbritanniens in Asien, durch einen furcht- baren Aufstand der einheimischen, europäisch organisirten und discipliniren Truppen, der Seapoys, in der nordöstlichsten der 3 Präsidentschaften, Bengalen, gefährdet. Furchtbare Gräuel der Aufständischen und heroische Haltung der wenigen inmitten der ungeheuren eingeborenen Bevölkerung vereinzelten Engländer. Der Aufstand, aus zufälligen Ursachen — Gründen religiösen Aberglaubens — entsprungen, ohne Plan und verständiges Ziel, theilt sich der Masse der Bevölkerung nicht mit. Er- stürmung von Delhi, der Hauptstadt der „Grossmoguls“, deren letzter, Bahadur, ein stumpfsinniger Greis, in britischer Gefan- genschaft stirbt (Sept. 1857). Belagerung von Lucknov durch die aufständischen Seapoys; Hülfe, neue Ein Schliessung: end- licher Entsatz und Besiegung der Rebellen Nov. 1858. Die beiden anderen Präsidentschaften, Madras und Bombay, bleiben ruhig; unter Abschaffung der ostindischen Compagnie wird das ungeheure Ländergebiet (204 Millionen auf 74,000 Qm. im Ganzen) mit seiner passiven, an Fremdherrschaft gewöhnten imd derselben bedürftigen Bevölkerung unter unmittelbare Ver- waltung der britischen Krone gestellt (1858). Lord Palmerston wurde, weil er sich bei den Drohungen Frankreichs aus Ge- legenheit der auf englischem Boden ausgeheckten Verschwö- rung Orsinis nicht energisch genug gezeigt, durch ein Votum des Unterhauses gestürzt, und ein schwaches conservatives Ministerium Derby-Disraeli kommt ans Ruder. Entwicklung im Innern ruhig, ohne grössere Reformen; gemeinschaftlicher Kampf Englands und Frankreichs gegen China, welcher nach Erstürmung von Canton mit dem Frieden von Tientsin endigt, der einige Häfen des chinesischen Reichs dem europäischen Handel zugänglich macht. 3. Italien. Infolge der Ereignisse von 1848—52 gestaltete sich der Gegensatz zwischen den Staaten des restaurirten österreichischen Systems und dem constitutioneilen Königreich Sardinien immer schroffer und ward zu einem unversöhnlichen. Der Fremd-

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 428

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
428 Die Zeit von 1815 bis 1857. in protestantischer Propaganda arbeitete, und Pacifico, ursprünglich ein portugiesischer Jude, hatten durch Volkstumulte einigen Schaden erlitten und ihre unverschämten Entschädigungsforderungen wurden von der grie- chischen Regierung unbeachtet gelassen. Sie klagten bei Lord Palmerston, dem Minister des Auswärtigen in London, der nun sogleich gegen die griechische Regierung eine solche Sprache anstimmte, wie es nur der zer- tretende Uebermuth thun kann, eine Sprache, welche der Minister eines Monarchen gegen eine Monarchie nie führen sollte, weil sie dieselbe herab- würdigt. Die griechische Regierung verweigerte den englischen Fuß zu küssen, der ihr eben einen Tritt gegeben hatte, aber nun nahm die eng- lische Flotte die griechischen Schiffe weg, blockierte alle Häfen und zu allem verlangte Palmerston noch einige kleine Inseln an der Küste des Peloponneses, die angeblich vor Zeiten zu Cerigo gehört hatten (Jan. 1850). Da schritt Frankreich vermittelnd ein, setzte die Entschädigung des Pacifico auf ihr Maß herunter, strich Palmerstons Jnselforderungen und dieser ließ es sich gefallen, weil er Frankreich nicht vor den Kopf stoßen durfte. Er hatte doch hinlänglich gewonnen, indem er dem grie- chischen Handel einen auf Jahre fühlbaren Schlag gegeben hatte; warum zählte aber auch die griechische Handelsmarine trotz aller Wirren 3800 Schiffe mit mehr als 15,000 Seeleuten? warum wollte Griechenland kein Krüppel bleiben, wie es doch das englische Interesse fordert? 1822 hatte Griechenland 675,000 Einwohner, 1856 über 1 Million; davon kamen auf den Peloponnes über % Mill., auf Hellas 287,000, auf die Inseln 249,000. Äie Türkei (1812-1848). Den Frieden von Bukarest (28. Mai 1812) erkaufte Sultan Mahmud Ii. mit der Abtretung des Landstriches vom Dniefter bis zum Pruth deßwegen so wohlfeil, weil Napoleon damals seine furchtbaren Waffen gegen Rußland trug, aber in den folgenden Friedensjahren be- festigte sich das erschütterte türkische Reich nicht, sondern die Auflösung machte immer weitere Fortschritte. Die Türkei zeigt hierin die gleichen Erscheinungen, wie die verschiedenen großen asiatischen Monarchien, welche vor Jahrhunderten und Jahrtausenden von glücklichen Eroberern gegründet wurden. So lange das erobernde Volk (Assprer, Meder, Per- ser, Parther, Neuperser, Araber, Türken) die rohe Kraft bewahrt, welche ihm den Sieg über ein verweichlichtes Volk nach dem andern verschaffte, so lange dauert seine Herrschaft unbestritten fort; hat es aber durch den Genuß einer despotischen Herrschaft seine ursprüngliche Energie verküm- mert (das geschieht immer zuerst bei der Dynastie und den Großen), so beginnt die Empörung der Theile des Reichs und bereitet dasselbe für die Eroberung durch eine fremde Macht vor. Daß das türkische

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 449

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
England. 449 fanden es jedoch nicht nützlich einen vereinzelten militärisch und kommer- ciell unwichtigen Küstenpunkt zu behaupten und verkauften darum Parga in aller Stille an den albanesischen Pascha um gute spanische Piaster. Als die Einwohner es endlich erfuhren, zwangen sie die englischen Kom- missäre unter Todesdrohung, so lange in der Stadt zu verweilen und dem Pascha von Ianina den Einmarsch zu verbieten, bis sie sich zur Aus- wanderung fertig gemacht hätten. Sie gruben die Gebeine ihrer Väter heraus und verbrannten sie, packten ihre Habseligkeitcn zusammen und wanderten dann nach den jonischen Inseln oder zerstreuten sich in die weite Welt. Dies geschah 1816 gegen 3000 Christen; im gleichen Jahre wurde der Dey von Algier gezüchtigt, weil dieser Barbar es wagte die englische Flagge zu beleidigen. Lord Ermouth bombardierte den 26. und 27. August das Raubnest und zwang den Dey zu dem Versprechen, künftig die englischen Schiffe in keiner Weise zu belästigen; für die an- deren christlichen Flaggen sorgte die englische Politik, die sich damals schon der Negersklaven so eifrig annahm, auf eine höhnische Weise. Statt dem Dey das Seeräuberhandwerk ein für allemal niederzulegen, begnügte sich England mit der Zusage, er werde in Zukunft die Mann- schaft gekaperter christlicher Schiffe nicht mehr als Sklaven, sondern als Kriegsgefangene behandeln, eine Unterscheidung, die ungefähr das- selbe werth sein mochte, wie wenn jemand statt der Hiebe Prügel erhält. In Ostindien nahmen es die klugen Insulaner ernsthafter mit den Nepalesen, die sie 1817 zum Frieden, zur Abtretung aller Eroberungen außerhalb Nepal und zur Freundschaft zwangen, und noch schärfer ver- fuhren sie mit den Mahratten. Diese räuberischen Krieger wurden in blutigen Schlachten, in denen man nicht Pardon gab, aufgerieben und ihre Fürsten als Vasallen unter englische Oberhoheit gestellt, so daß in ganz Vorderindien mit Ausnahme des Reiches Lahore keine eigentliche Macht mehr neben der britischen bestand (1819). Es dauerte auch nur bis 1824 und es erhob sich ein Krieg mit dem Reiche Birma, dessen stolzer Beherrscher selbst Veranlassung gab. Am 11. Mai wurde Ran- gun mit Sturm genommen, die Birmanen trotz ihres hartnäckigen und gutgeleiteten Widerstandes überall geschlagen, und hätte das Klima des Jrawaddithales die englische Armee nicht gezehntet und die Unkenntniß des inneren Landes die Operationen des Generals Kampbell nicht ge- hemmt, so wäre der Krieg im ersten Sommer zu Ende gegangen. So dauerte er aber bis 1826, wo Birma im Friedensschlüsse vom 25. Fe- bruar Assam, Arrakan, Martaban, Tenasserim und Gentha abtrat. So- mit waren nicht nur die Gränzen Bengalens gesichert, sondern auch fester Fuß auf der Halbinsel jenseits des Ganges gefaßt, von der die Engländer auch die Niederländer zu entfernen wußten. Um sich gegen- Bumüller, Neue Zeit. qq
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 4
2 0
3 0
4 6
5 5
6 24
7 2
8 0
9 1
10 6
11 9
12 3
13 0
14 0
15 14
16 1
17 11
18 0
19 1
20 3
21 0
22 45
23 1
24 2
25 0
26 5
27 0
28 1
29 2
30 9
31 1
32 4
33 0
34 3
35 0
36 0
37 10
38 0
39 1
40 1
41 2
42 0
43 0
44 0
45 20
46 0
47 0
48 1
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 4
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 4
16 1
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 1
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 1
53 2
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 1
61 1
62 0
63 5
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 8
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 0
94 0
95 3
96 8
97 4
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 3
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 2
48 0
49 1
50 0
51 1
52 1
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 1
68 1
69 0
70 0
71 3
72 0
73 1
74 1
75 0
76 2
77 1
78 2
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 2
88 3
89 0
90 0
91 2
92 1
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 1
100 2
101 0
102 0
103 10
104 1
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 4
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 1
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 2
149 0
150 2
151 1
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 8
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 3
174 1
175 0
176 8
177 1
178 1
179 0
180 0
181 0
182 0
183 3
184 0
185 0
186 3
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 2
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0