22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
64 Griechenland. Alexander der Gr. Gramkos.
v.c.t. Die Philosophie erhalt ihre wissenschaftliche Begründung durch
Platon, und die Beredtsamkeit erreicht ihre höchste Blüthe durch
Ae sch in es, vorzüglich aber durch Demosthenes.
Vi. Don Alexander dem Großen bis zum Unter gange
Korinth's durch die Römer, von 336 bis 146 v. Ch. G.
von Ol. 111,1 bis Ol. 158,3.
* Griechenland hat seine Selbstständigkeit verloren.
Macedonisches Zeitalter. Tyrannen erheben sich allmä-
lig. Erst mit dem späteren Sinken der macedonischen
Macht ringen sich einzelne griechische Staaten auf kurze
Zeit zur Freiheit wieder e m p o r; sie finden aber k e inen
Anklang im Gesammtvolke, und müssen dem mächtigen
Einflüsse der Römer für immer unterliegen.
'1. Feldzüge und Eroberungen Alexanders des
Gr. bis zu seinem Tode, — 323 v. Ch. G.
* Die edlen Absichten, welche Alexander im Anfänge
seiner Eroberungen gehabt haben mag, nämlich griechische
Cu ltur zu verbreiten, und Asien enger mi t E ur opa zu
verbinden, bleiben größtentheils unerfüllt; das unge-
wöhnliche Glück, welches ihn überall hin begleitete, gab
seinem Charakter eine verderbliche Richtung, nni> ließ
seinen besseren Willen in eitler Selbstsucht und Ueppig-
keit untergehen. Mit seinem Tode stürzt das lockere Ge-
bände seines ungeheueren Reiches zusammen.
Alexander der Gr., durch Aristoteles gebildet, sichert
seinen Thron, und laßt sich zu Korinth von den schnell gede-
müthigten Griechen zum Feldherrn gegen die Perser erklären
(Diogenes); er bezwingt die empörten Völker bis zur Donau
335. hin, eilt zurück, zerstört das abtrünnige Theben und zeigt
sich huldvoll gegen die erschreckten Athenaer (Demosthenes).
Nachdem er in Aega seine Anordnungen getroffen (Antipatros
bleibt zurück), setzt er über den Hellespont, schlägt die per-
334. sischen Feldherrn am Granikos (seine Rettung durch Klei-
tos), erobert Sardes in Lydien, Ephesos, Miletos, Hali-
karnassos, zieht, während Parmenion von Sardes in das
Innere dringt, durch Lykien, Pamphylien und Peisidien nach
Phrygien (Gordion); von hier, mit Parmenion vereint, eilt
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Griechenland Asien Donau Theben Aega Sardes Lydien Ephesos Sardes Lykien Pamphylien
Macédonien.
35
Griechen ziehen sich unter Tenophon siegreich zurück. Innerev.c.g.
Zwietracht der Griechen rettet das persische Reich vor dem
weiteren Vordringen des spartanischen Agesilaos. Arta-
rerres in. (Ochos) zeigt sich als blutgieriger Tyrann gegen
seine Verwandten, unterdrückt durch Verrath eine Empörung
Phöniciens, Cypcrns und Aegyptens und stirbt vergiftet durch
Bagoas. Zerrüttung im Innern des Reiches immer größer,
bis es unter Dareios Iii. (Kodomannvs) durch
Alerander von Macédonien mit den drei Hauptschlachten,
am Granitos, beijssos und bei Arb ela seine gänzliche 330.
Auflösung erhält.
Die Religion der Perser war von den Medern entlehnt und
durch Zoroaster gegen 620 v. Ch. G. in dem Zend-Avesta zu
einem Systeme ausgebildet worden: Das Urprinzip aller Wesen erzeugte
den Ormuzd, die Quelle alles Guten, und den Ahriman, die
Quelle alles Bösen; beide beherrschen, sich einander bekämpfend, die auf
12000 Jahre begränzte Zeit rc. Die Sonne, der Mond, die Erde,
das Feuer, Wasser und die Winde sind die reinen Sinnbilder des
Ormuzd.
Der despotische König hatte eine Leibwache von 10000 Mann (die
Unsterblichen); sein Hoflager wanderte nach dem Wechsel der Jahres-
zeiten von einer Residenz zur andern, seit Dareios gewöhnlich zu Susa,
seltener zu Babylon oder Agbatana; die tägliche Unterhaltung desselben
war den Satrapien angewiesen. Zu Perse polis waren die Gräber
der Könige, und zu Pasargadä die königlichen Schätze mit dem Grabe
des Kyros.
In den Wissenschaften machten die Perser kaum einige Fort-
schritte in Astronomie, Mathematik, Baukunde und Philosophie. Reichs-
annalen durch die königlichen Schreiber.
§. 16.
Macédonien.
Das macedonische Reich hat nach seiner eigentlichen Grün-
dung durch Perdikkas I. 729 v. Ch. G. eine Reihe von
Königen, welche mit ihren benachbarten Völkern, vorzüglich
den Thrakern und Illyriern, sowie mit den immer weiter um
sich greifenden Athenäern und verschiedenen Usurpatoren in
3*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Philopö m e n. K o v t n t h zerstört. 6 9
v.ñ.n,
ihn Quincdus Flamininus t>ci Kyuoskephalä schlägt (.Frieden), 15)8.
und darauf die Griechen bei den isthmischen Spielen für frei
erklärt; auch Rabis, Tyrann von Sparta, wird bezwungen,
und die Aetolier, die sich an Antiochos von Syrien anschließen,
u'.üssen, nach harter Behandlung (ihre Vornehmsten nach Rom)
und wiederholten Verlusten, die Römer um Frieden bitten,-— 189.
Ende des ätolischen Bundes.
Philopömen sucht den achäischen Bund wieder zu heben,
züchtigt das in sich selbst zerrüttete Sparta, und fällt, während 168.
die Römer absichtlich zögern, gegen den messenischcn Tyrannen
Deinokrates, als der letzte der Griechen. Lykortas rächt ihn
(Polybws). 3nncrcr Zwiespalt im Bunde. Erneuter Streit
mit Sparta. Die Römer, welche indessen Maccdonien tribut-
bar gemacht ( Perseus bei P y d n a geschlagen ), erregen i«. 3.
durch ihre Tyranneien gegen Achäer und Aetolier von neuem
Empörungen. Die Achäer bedrängen die Spartaner, beachten
nicht die römischen Vermittlungen, und so werden sie von
Metellus unter ihrem Strategos Kritolaos in Phokis ge-
schlagen, und unter Dia ob auf dem korinthischen Isthwos
von Mummius zerstreut, — Korinth erobert, zerstört. 146
Griechenland als Achara römische Provinz, — Oligar-
chien.
In der Philosophie bilden sich, von Aristoteles angeregt,
verschiedene Schulen: die periparctische, die epikurische, stoische :c. Die
Mathematik ivird durch Enkleides, und die Geographie durch Er«:
r o st h e n e s, später durch Klandios P r o l e in a o s zum Systeme einer
Wissenschaft erhoben. Die Geschichte gewinnt durch Alexander'-
Feldzüge an Umfang, und erhält an Polybios einen kritischen Bear-
beiter; sowie in den bildenden Künsten Lysippos als Erzgießer und
Apelles als Maler sich auszeichnen--').
*) Die Fortsetzung der griechischen Geschichte bildet, bis zum
Erscheinen der Türken 0453), zunächst einen unbedeutenden Zweig der
römischen Geschichte, und schließt sich dann, seit Theodosins dem Großen
an die des lateinischen und griechischen Kaiserthums an; sie findet daher
wohl am zweckmäßigsten dort ihre Entwickelung. — Für die aus
Alexanders Monarchie hervorgegangencn Reiche legen wir eine synchro-
nistische Uebersi'cht bei (denn das Nähere derselben gehört nicht hierher).
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Quincdus_Flamininus_t>ci_Kyuoskephalä Deinokrates Metellus Kritolaos Aristoteles Polybios Alexanders
103
Ausbruche des Zwistes Sigeut Pennsplvanieus iu England, als welcher er zur
Rücknahme der Stempelsteuer beiträgt. Seit 1776 Gesandter des Eongrcffes
am Hofe von Versailles.
Vergebliche Friedensanträge Englands an diecolonien; Aus-
breitung des Krieges über beide Indien und Afrika, wo sich die
englische Seemacht meist überlegen zeigt. (Vernichtung der spa-
nischen Flotte bei Cap St. Vincent 1780). Eine französische
Flotte und Landtruppen nehmen am Kampfe in Amerika Theil
1778. Capitulation des englischen General Cornwallis bei I ork-
tvwn (in Virginia) 1781.
Diese Erfolge der Verbündeten und ein Ministerwechsel in
England beschleunigen den Frieden zu Versailles 1783:
Anerkenllung der Unabhängigkeit der 13 Staaten (circa 70000
Q.-M.) durch England; Frankreich, im Seekrieg mit England
meist unglücklich, erhält doch seine verlorenen ostindischen Be-
sitzungen, nebst Tabago und Senegal, Spanien Minorca und
Florida zurück.
Die neue Versassuttg der vereinigteu Staaten 1787; ein
Präsident auf 4 Jahre gewählt (zuerst Washington von 1787-—
1797), der Congreß in Senat und Repräsentanten-Haus getheilt.
Geographisches Bild Ostindiens mit eiwem Blick auf
die geographische Gestaltung Asiens.
Die Engländer in Ostindien: Die Verluste im Westen
wurden den Engländern im Osten, durch ihre Ausbreitung in
Ostindien ersetzt. Alls dem ersten Kein: ihrer dortigen Herrschaft,
der 1600 gestifteten ostindischen Compagnie, entwickelte sich im
18. Jahrhundert durch die Austösuug des Mongolenreiches im
nordwestlicheil Ostindien, durch das Sinkerl der holländischen und
französischen Macht in Asien jenes mächtige Reich.
Siegreiche Kümpfe mit Hyder Ali dem Sultan von Mysore
und den Marotten (während des amerikanischen Unabhängigkeits-
krieges), danrl mit Tipp o S aib, Hyder Alis Sohn, die mit der
Eroberung eines großen Theiles des Reiches von Mysore endigten.
Engere Abhängigkeit der ostindischen Compagnie von der
englischen Regierung seit des jüngeren Pitt ,ostindischer Bill' 1784.
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Extrahierte Ortsnamen: England Versailles Englands Indien Afrika Amerika Virginia) England Versailles England Frankreich England Senegal Spanien_Minorca Florida Repräsentanten-Haus Ostindiens Asiens Ostindien Ostindien Ostindien Asien
I. Alrranders drs Großen Kriegsmge.
338—323 v. Chr.
1. Alexanders Regierungsantritt.
Vorbereitungen zum Zuge gegen die Perser; bereits Truppen
auf asiatischem Boden; auch in Griechenland aufgeregte Erwartung:
plötzliche Nachricht von der Ermordung Philipps durch einen
Offizier feiner Leibwache bei einer Hochzeitfeier zu Aegä (336).
Sofort aufständische Regungen in Griechenland. Der „Knabe
Alexandros", fein Nachfolger, erst 20 Jahre alt, von dem
ersten wissenschaftlichen Talent feiner Zeit, vielleicht aller Zeiten,
dem Stagiriten Aristoteles erzogen, durchaus hellenisch ge-
bildet, frühreif, hat schon bei Chäroneia mit Auszeichnung be-
fehligt; vorübergehend mit seinem Vater verfeindet. Rasch der
innern Schwierigkeiten Herr geworden, steht er 2 Monate nach
Philipps Tode diesseits der Thermopylen; rasche Unterwerfung:
ein neuer Kongreß zu Korinth erkennt ihn als Erben
der Machtstellung seines Vaters an. Allein während er gegen
die nördlichen Barbaren zieht, die Donau überschreitet: neuer
Aufstand in Griechenland, durch ein Gerücht von seinem
Tode und persische Hülfsgelder ermuthigt, an der Spitze
Theben. Alexanders rasches Erscheinen, Einnahme und Zer-
störung Thebens (335). Schrecken in Griechenland, in Athen335
die antimakedonischen Redner gestürzt, im Uebrigen auch oießmal
die Stadt glimpflich behandelt. Alexanders hegemonische Stellung
zur Griechenwelt durch ein ausführliches Instrument, die Con-
vention von Korinth, festgestellt, der sich alle griechischen
Staaten, mit Ausnahme von Sparta, fügen; Vorbereitungen zum
Zuge gegen das Perserreich wieder aufgenounnen.
Den inneren Verfall dieses Reichs seit Artaxerxes Ii. (s 362)
lehrt uns der Zug des jüngeren Cyrus und der Rückzug der
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Extrahierte Personennamen: I._Alrranders Alexanders Alexanders Philipps Philipps Aristoteles Chäroneia Philipps Philipps Alexanders Alexanders Alexanders Artaxerxes Cyrus
90
satz für die neue Zeit charakteristische Lebensrichtungeu darstellt:
die durch wissenschaftliches Raffinement gesteigerte Genußliebe
auf der einen, die affektirte Bedürfnislosigkeit und Weltver-
achtung ans der andern Seite. Rege Thätigkeit auf dem Ge-
biete der Gefchichtfchreibung: das größte historische Meister-
werk des Alterthums (xr^w« dg ad), des Atheners Thuktzdides
(471 bis c. 396) 8 Bb. vom peloponnesischen Krieg, auf Selbst-
theilnahme und emsigster Forschung beruhend; tiefe Auffassung,
großartige Unparteilichkeit, edle Darstellung; weit unter ihm, doch
mit besonderen Vorzügen der Darstellung 3£ enoph on, Sokrates
Schüler, eifriger Freund der Spartaner und Feind Thebens.
Wichtigkeit der Darlegung persischer Zustände in seiner Ana-
ba sis; seine Auffassung des Sokrates in den Memorabilien gegen-
über der platonischen. Im Uebrigen dringt auch in. die Geschicht-
schreibung die Rhetorik, eine Tochter der Sophistik, ein: kunst-
reiche Entwicklung des Stils und der Rede, zuerst auf Sicilieu
gepflegt, in Griechenland angeregt durch Gorgias von Leontinoi.
Redeschule des Antiphon, Jsäus, Jsokrates: bedeutende Staats-
und Gerichtsredner Kalliftratos, Lystas, Hyperides, Lykurgos,
Aeschines, sämmtlich Athener; der größte Demosthenes, wo eine
reiche und tiefe Naturanlage sich mit vielseitiger künstlerischer
Ausbildung, ernstem und gewissenhaftem Studium, praktischer
Erfahrung und idealer Auffassung der vaterländischen Pflichten
verbindet; für Beurtheilung seiner Beredtsamkeit und Persönlichkeit
gilt Quintilians: Oratorem autem instituimua eum perfectum,
qui esse nisi vir bonus non potest: ideoque non dicendi modo
eximiam in eo facultatem., sed omnes anirni virtutes exigimus.
d. Diesen erfreulichen Erscheinungen gegenüber Ueberhand-
uahme der Frivolität, Auflösung der alten Religiosität, auf dem
von den Sophisten eingeschlagenen Wege; Sittenlosigkeit, haupt-
sächlich befördert durch das S öl duerna es en, den giftigeg l Partei-
Hader in den Städten, die unwürdige Stellung der
Frauen und die Sklaverei: Uebel, für welche die Verfeinerung
des Lebens, die reichere Entwicklung des Handels, der
I n d u st r i e, jeder Art von Technik, auch des höhere n U u t e r-
richts nur einen dürftigen Ersatz gibt. Uneigennützige Vater-
landsliebe bei Wenigen; der alte städtische Lokalpatrivtismus hat
sich überlebt; an feiner Stelle tritt allmälig der Stolz auf
das Helleuenthu m gegenüber den Barba r e n mächtig hervor.
(Vgl. Ren. Anab. 3, 2 die Rede Renvphons).
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
— 187 —
dung zum Schat el-Arab vereinigen. Bei der Stadt Mosul am
Tigris hat man die Ruinen von Ninive aufgedeckt. — Die wichtigste
Stadt ist Bagdad am Tigris mit 145000 E., ein Stapelplatz
des Handels zwischen
Indien und Klein-
asien. Am Euphrat bei
Hilleh bezeichnet ein
Trümmerfeld die Lage
vom alten Babylon.
B. Syrien und
Mtästina.
Syrien erstreckt sich
vom Mittelmeere bis
zur syrisch-arabischen
Wüste. Die vorherr-
schende Bodengestalt ist
Hochland, das im Li-
b a n o n, dem einst-
mals durch [eine Ge-
dern berühmten Ge-
birge , 3000 m er-
Bild 63. Damaskus: Hos der großen Moschee. . r ™ ,,
reicht. Gegen Westen
fällt das Hochland steil zu einem schmalen Küstenstreifen ab. Die nörd-
liche Hälfte ist Syrien (im engern Sinne), die südliche Palästina.
Das Küstenland Syriens war im Altertums von den schiffahrts-
und handelskuudigen Phöniziern bewohnt. Die einst glänzenden
Städte Tyrns und Sidon sind nunmehr unbedeutende Flecken.
Der wichtigste Hafenplatz ist jetzt Beirut mit 120 000 E. — Im
Innern liegt inmitten wundervoller Gärten das gewerbreiche Da-
maskus, „das Auge des Ostens", mit 150000 E., wichtig als
Sammelplatz für Handelskarawanen und Pilgerzüge (Bild 63).
Palästina, „das Gelobte Land", ist 53 000 qkm groß und
hat ungefähr 1j2 Million E., darunter etwa 2300 Deutsche. Obwohl
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 176 -
3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün,
mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi-
stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama.
4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des
hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be-
deutende Handelsstadt.
Das Kaiserreich Korea
(218 000 qkm und 101/2 Millionen E.)
auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst
seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die
Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner.
Das Kaiserreich Japan.
Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon
(Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus
einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter
die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi-
jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden
sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags-
fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt.
Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher
in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle
andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend
ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen
Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze
an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer.
Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über-
trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln
sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und
Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die
kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w.
Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den
Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ostturkestan Korea Japan Japan
— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]