88
theilweis nach europäischem Zuschnitt organisirt, doch unbedeutend im Verhältniß
zur Weite des Landes und Länge der Grenzen, welche sic nicht zu schützen ver-
mag gegen die Einfälle der benachbarten Nomaden-Stamme. —
V. Die Staaten von Ost-Iran.
19. Lage, Begrenzung, B escha ffenheit der Afgha-
ne n - S t a a t e n:
Herat (3200 lumln.), worin Herat (100000 Einw.), —
und
Kabul (6800 U^Mln.), worin Kabul und Kandahar,
des Beludschen-Staates, dessen Hauptstadt Kelat.
20. Die Afghanen-Staaten haben etwa 8'/z, der Beludschen-Staat gegen
2 Mill. Einw. — Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksstamm, bciu
turk- tatarische Elemente bcigcmischt seyn mögen; — dse Beludschen ein Ge-
misch von Persern, Semiten und Mongolen (?). Außer diesen beiden herr-
schenden Völkern in allen drei Ländern: Perser, Turk-Tataren, Hindu, Arme-
nier, Araber, Kurden und Juden. — Der Islam ist die herrschende Religion;
— Sunniten und Schiiten. — Die Mehrzahl dieser Bevölkerung, besonders der
Afghanen und Beludschen, lebt nomadisch. In den Städten, wie in Persien,
einige Industrie; wichtiger Durchgangshandel. — Der politische Zustand ist zur
Zeit in großer Verwirrung. — Stammverbindungen der nomadischen Bevölkerung
mit sehr losem Gemeinverband; wo dieser fester geworden, wie in Herat und Ka-
bul, da sind auch die patriarchalischen Zustände zeitweise in despotische überge-
gangen. —
Vi. Vorder-Indien.
21. Außer den oben (S. 50 der Iii. Abtheil.) angeführten
unmittelbaren und mittelbaren Besitzungen der Briten finden
sich in Vorder-Jndien nur noch drei größere unabhängige Staaten,
und zwar an und auf den nördlichen Gebirgsgrenzen der Halb-
insel, nämlich:
a. Lahore oder der Staat der Shiks (Seiks), — der das
Pendschab, den W.-Himalaya mit dem Alpenthale Kaschmir
und die vormals afghanische Provinz Pi sch au er, überhaupt c.
5000 Umln. umfaßt, — mit der Hauptstadt Lahore, mit Am-
retsir, Multan, Kaschmir oder Sirinagur und Pischauer.
b. Nipal (Nepal), das Land der Ghorka's (2500 Um.)
mit der Hauptstadt Katmandu;
c. Butan, wie Nipal ein Alpenland (1000 lum.); Haupt-
stadt Tassisudon.
Lage, Begrenzung, Beschaffenheit dieser Länder.
22. Ganz Vorder-Jndien hat die bedeutende Bevölkerung von 143 Mill.
Menschen (2160 auf 1 Ihm.); davon kommen auf den Staat der Shiks 5,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
80
Kolonien im Innern, sowie znr Grenzbewachung. Rußlands Seemacht ist
wahrscheinlich, nächst der englischen, die bedeutendste in Europa, allein ihre
Geschichte bisher noch arm an Thaten.
A f L e n.
I. Allgemeine Verhältnisse.
1. Asien ist wahrscheinlich die Urheimath des Menschenge-
schlechts. Seine zugerundete Gestalt, seine Größe und seine reichen
Naturverhältnisse eigneten Asien dazu wie keinen anderen Erdtheil.
Dieselben Eigenschaften begünstigten Auswanderungen und die Ver-
breitung alt-asiatischer Kultur; zugleich aber gaben sie dem Erdtheile
und seinen Bewohnern eine Abgeschlossenheit, welche alles Fremd-
artige mit Entschiedenheit zurückstößt.
2. Die Asiaten sind vorzugsweise kaukasischer oder mon-
golischer Nace. Die letztere herrscht im N. und O., die erstere
im W. und S. des Kontinents vor. Außerdem Malayen (auf
der hinterindischcn Halbinsel und dem benachbarten Archipelagus),
und sehr mannigfaltige Misch- und Uebergangs-Völkerschaften.
3. Eine noch größere Mannigfaltigkeit zeigt sich in Betreff der
Nationalität und Sprache. Asien beherbergt sämmtliche Völ-
ker des sinisch - japanischen Sprachstammes ausschließlich,
dann die Mehrzahl der Völker und Zungen tatarischen (mongo-
lischen) oder hoch asiatischen Stammes. Dazu kommen tschu-
dische, amerikanische (?) und malayische Völker und viele
Nationen indisch-europäischen Stammes, so daß allein der
afrikanische auf dem völkerreichen Kontinente keine Repräsentanten
hat. (Vgl. S. 9 ff. der Iii. Abth.).
a) Zu den Völkern sinisch - japanischen Stammes (48
Procent der Gesammtbevölkerung Asiens) gehören die Chinesen,
Koreaner, Japaner und Indo-Chinesen, welche letztere in eine west-
liche Gruppe (Barmanen oder Birmanen am oberen Menam
und mittleren Lhalayn, Peguaner am unteren Lhalayn, und Jra-
waddy, Laos am mittleren May-Kaung und Lhalayn und Sia-
mesen am unteren Menam) und die östliche der Anam-Völker
zerfallen; diese (Tonkinesen, Cochinchinesen und Cambodja-Völker)
nehmen den südöstlichen Theil der hinter-indischen Halbinsel ein.
b) Unter den Völkern tatarischen oder hoch-asiatischen
Stammes (8 Proz. der Gesammtbevölkerung) sind die Familien der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
89
auf Nipll etwa 2%, aus Butan nur */,, auf sämmtllche, bis jetzt noch un-
abhängige indische Staaten daher nur c. 8 Millionen Menschen. — Die
Grundmasse der höchst mannigfaltigen Einwohnerschaft bilden die zahlreichen
Hindu-Völkerschaften. Verschiedenheit der wilden Berg- und Waldbewohner,
der kriegerischen Mahratten, der negerartigen Pulindas, Gonds und
Doms, d. räuberischen Bhils u. a., der Radschputcn, Sh iks u. Ghorkas
— von den Völkern, welche die Ebenen und unteren Thäler bewohnen, den Ta-
in ulen oder Malabar en, Ein ga lesen (Ceylon), Orissas, Tel! n gas re.
(Koromandel) und den eigentlichen Hindu in der Ganges-Ebene u.s.w. u.s.w.
Während jene mehrentheils ganz rohe Götzendiener oder, wie die Shiks, dei-
stischen, jedoch mit allerlei abergläubischen Meinungen verunreinigten Lehren er-
geben sind, gehören diese, mit Ausnahme der buddhistischen Cingalesen ».einer
nicht unbedeutenden Anzahl, welche den Islam angenommen hat, der Mehrzahl
nach, dem Vrahmanenthum an, welches jedoch auf die mannigfaltigste
Weise von ihnen aufgefaßt worden ist. Daher zahlreiche Sekten. Während die
Nipalesen re. und Butans daneben oder vorherrschend buddhistische Lehrsätze und
Andere mancherlei Götzendienst und Aberglauben gelten lassen, und damit alle
oder viele der aus der Religion auf das bürgerliche Leben übertragenen Ansich-
ten und Einrichtungen des Brahmanenthnms verworfen haben, behaupten die
strengeren Sekten dagegen jene merkwürdige Kasteu-Eintheilung in Brah-
ma ne n oder Br ahminen, die Priester und Lehrer, Kschatryaö, die Krieger
und Herrscher, Vesa's, die Ackerbauer und Kaufleutc, Sudra's, die Hand-
werker und Diener (außerdem eigentliche Sklaven außer aller Kaste, wie die
Paria's u. a. verworfene Stämme, welche geringer als Thiere geachtet wer-
den; überdies zahlreiche Aberspaltungen der Kasten), — welche dem religiösen u.
gesellschaftlichen Zustande der Hindu sein eigenthümlichstes Gepräge verleiht, zu-
gleich aber den fürchterlichsten Ausgeburten des Aberglaubens: Wittwenverbren-
nen (Suttis), Kindermord, Menschenopfer u. s. w. nicht gewehrt, ja sie befördert
und die politische Schwäche d. Hindu begründet hat. — Doch bewahrt das Brah-
manenthum auch noch immer interessante Reste einer auf merkwürdige Weise
gesteigerten, nun im Absterben begriffenen einheimischen Kultur (prächtige und
kolossale Bauwerke, eine reiche Literatur re.); daher auch Ausbildung des Ackcr-
bau's und der Gewerbe (Webereien, Metallwaaren k.). — Das Christen-
thum hat bis jetzt wenig Eingang gefunden; Thomas-Christen auf Mala-
bar, Katholiken im portugisischen und französischen Indien, wenige Armenier
und Protestanten, im Ganzen höchstens 1,100000 Christen. — Die sogenannten
„Mongolen" (Turk-Tataren und Turkmannen), nächst den Hindu das wich-
tigste eingeborene Volk, haben den Islam nach Indien gebracht, und als Er-
oberer und frühere Herren des Landes unter der Urbevölkerung verbreitet, und
sich vielfältig mit ihr vermischt. — Außerdem Afghanen im Pendschab re.,
Beludschen im Indus-Delta, Araber in den Küstenstädten, Parsen (*/2
Miss.) in d. Präs. Bombay, Juden, Malayen, Chinesen u.s.w. — Eine
verhältnißmäßig äußerst geringe Zahl von Engländern u. a. Europäern be-
herrscht alle diese zahlreichen Völker. — Der noch nicht unterworfene Staat der
Shiks ist in einer ähnlichen Verfassung wie die Afghanen-Länder. — In Ni-
p stlherrscht der kriegerische Stamm der Ghorkas über das Kulturvolk der Ni-
waris. — In Butan eine Doppel-Despotie. —
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
§ 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. 19
die Staatsform war Despotismus; darin lag die Schwäche der Perser gegen die freien Griechen.
Repetition: Arier, a) Inder. Gegensatz der Arier und Semiten. Ursprüngliche Heimat ersterer das innerasiatische Hochland. — Alle Arier verwandt — Sprache! Ältestes Volk der Arier die Inder. Vom Indus ziehen sie in das Gaugesthal und über ganz Vorderindien (Mahabharata und Ramajaua). Religion Naturdienst (Brahma). Strenge Kastengliederung. Um 600 Umgestaltung der Religion durch Buddha. Buddhismus besteht noch heute. — Entwickelte Baukunst und Litteratur (Vedas, im Sanskrit geschrieben. — Saknntala von Kalidasa).
b) Baktrer, Meder, Perser. In Iran und Turan Baktrerstaat. — Religion des Zoroaster (Ormnzd und Ahriman). — Von Iran geht das Mederreich aus, das bis ca. 555 v. Chr. den größten Teil von Vorderasien einnimmt. Gestürzt wird es durch Cyrus, den Gründer des P e r s e r -reiches (Krösus, Solon). Sein Nachfolger Kambyses. — Darius I., ca. 490, unternimmt Züge gegen die Griechen. Er und sein Nachfolger Terxes geschlagen. — Staatsform Despotismus.
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Kalidasa Turan_Baktrerstaat Ahriman) Cyrus Cyrus Darius_I. Darius_I.
/
Erster Abschnitt.
Geschichte der ältesten asiatischen Reiche und Staaten, Aethiopien's und
Aegyplen's, des persischen Reiches und Carthago s.
tz. 1. Indien J) und China.
Indien, eines der ältesten Culturländer, war ursprünglich
von einem Negerstamme bevölkert, welcher aber schon früh von
dem von Norden kommenden kaukasischen Stamme der Hindus
unterworfen wurde. Es zerfiel, auch als Alexanders Eindringen
in das Fünfstromland (Pcnjab) es den Griechen näher bekannt
machte, in viele Staaten, welche entweder voll einander unabhän-
gig waren und einander oft feindselig gegenüber standen, oder
von denen die kleinern den größern zinspflichtig waren. Die
Verwaltung derselben war sehr genau geordilct; Fruchtbarkeit des
Landes und Handel gab Wohlstand und Reichthum; den Köni-
gen zur Seite standen die sehr mächtigen Priester, welche die
erste der vier Hauptkasten bildeten, in welche die Hindus zerfie-
len; die frühe und hohe Bildung derselben beweisen die noch
vorhandenen Bau- und Schriftwerke*)
') Die vier Hauvtkasten, durch deren Vermischung zahlreiche Mittelkasten
entstanden, waren: die Brahmanen, Priester, Lehrer und Weise der Nation,
Richter, Aerzte und Nathgeber der Könige; die Kshatriyas oder Krieger; die
Vaisyas, Kaufleule, Ackerbauer, Gewerbtreibende, und die Sudras, welche, ob-
wohl vom Lesen und Horen der Vedas ausgeschlossen, doch Künste und Ge-
werbe treiben durften. Parias hießen die Nachkommen des unterworfenen Ne-
gerstanims. Die Bauwerke des alten Indicn's sind theils Felsentemvel unter
oder über der Erde (wie die Monumente aus den Inseln Elevhante und Sal-
sette und bei Ellore und die Felsenstadt Mavalivuram) theils sind sie ganz
von Menschenhänden ausgesiihrt (wie die durch Größe, Sorgfalt und Eleganz
ausgezeichneten Pagoden, namentlich die Pagode von Ehalembaram). Die
Ausbildung der Sculptur wurde durch das Verbot verhindert, die hergebrachten,
') v. Bohlen, das alte Indien mit besonderer Rücksicht auf Aegypten.
2 Th. 1830. Hecren's Ideen I, 3.
J
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Iii. Kaiserreich. A. 31-284. §. 1. 31-180, 105
auf Bitten des Senats bald auf 5, bald auf 10 Jahr wieder an;
durch Uedertragung der tribunicifchen Gewalt (30) wurde feine
Person für unverletzlich erklärt; als praefectus morum hatte er cen-
forifche Macht; 24 wurde er von allem Zwange der Gesetze befreit
und zum Herrn derselben erklärt; 13 wurde er Pontifex maximus.
Bei der Theilung der Einkünfte und der Provinzen des Reiches
mit dem Senate (27) behielt er sich diejenigen Provinzen vor, in
welchen Armeen standen, und auch den Proconfuln der fenatori-
fchen Provinzen wurde alle Militärgewalt entzogen. Die Ein-
fünfte gossen theils in den Staatsschatz (aerariura)/ tbeils — und
dann von kaiserlichen Procuratoren erhoben — in des Kaisers
Privatschatz (fiscus). Die Abgaben, von welchen s. 43 die römi-
schen Bürger nicht mehr frei waren, mußten in Ermangelung beu-
tereicher Kriege erhöht werden. Der Senat wurde von unwürdi-
gen und dem Augustus abgeneigten Mitgliedern gereinigt und
scheinbar geehrt, aber nur selten versammelt und befragt, und des
Augustus Rath bildeten feine Vertraute, namentlich der treffliche
Feldherr M. Vipfanius Agrippa und der Ritter C. Cilnius Mäce»
nas. Die Volksversammlungen dauerten zur Wahl eines Theiles
der Magistrate fort, bis Tiberius auch dieß Geschäft dem Senate
übertrug. Die Legionen wurden auf 25, aber vollzählige, zurück-
geführt und meist in Standquartiere auf der germanischen und
parthischen Grenze gelegt, und die jetzt errichtete prätorianische
Leibwache war nur zum Theil in Rom, meist durch Italien zer-
streut, und erst unter Tiberius wurde sie in Einem Lager bei Rom
vereinigt. Flotten zur Sicherung des Mittelmeeres stationirten
bei Misenium und Ravenna. Den Werth guter Sitten für Staats-
Wohlfahrt würdigend, suchte er durch Gesetze die Sittenlosigkeit zu
hemmen und suchte insbesondere durch das papisch-poppäische Ge-
setz die Ehen zu befördern, konnte aber höchstens Beobachtung des
äußern Anstandes bewirken; dagegen gelangte Geistesbildung, auch
von Augustus und seinem Vertrauten Macenas freigebig begünstigt
und fortwährend ein Bedürfniß in den vornehmern Kreisen, zu
einer so reichen Entwickelung, daß das augusteische Zeitalter die
glänzendste Zeit der römischen Literatur bezeichnet. Der Ge-
schichtschreiber T. Livius schuf in seiner, auch durch eine glänzende
rednerische Ausbildung den Zeitgenossen sich empfehlenden, römi-
schen Geschichte (bis 10 v. Ehr.) ein meisterhaftes Nationalwerk.
Die Beredsamkeit verlor mit dem Untergange der Reptiblik ihren
großartigen Wirkungskreis und ihre Bedeutung, und sie wurde
meist in die Rhetorenschulen verwiesen; die Poesie erlangte dage-
gen unter griechischem Eingusse eine mehrseitige, kunstgerechte
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Vipfanius_Agrippa C._Cilnius Tiberius Tiberius Augustus Augustus T._Livius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Misenium Ravenna
182
Alte Geschichte, Körner.
Fünfte Pertode.
Herrschaft Der Römischen C/Esaren Bis Zum Unter-
Gänge Des Weströmischen Kaiserthums.1
(Von 31 (30) vor Chr. bis 476 nach Chr.)
vor nach
Chr.
31—68. Die fünf lulier oder Ciesars Adoptivfamilie.
31—14. C/Esar Octavianus Augustus.
Der Beinamo Augustus (der Erlauchte, Erhabene), den
ihm im Jahre 27 vor Chr. der Senat ertheilt, ist zugleich der ge-
bräuchliche Name Octavians als Alleinherrscher und ist eben so
wie Princeps (eigentlich princeps senatus), Caesar, Imperator
(s. S. 176), der Titel der römischen Herrscher geworden. Später wird
Caesar die besondere Bezeichnung des designirten Nachfolgers eines
Augustus.
Augustus beschränkt den Senat auf 600 Mitglieder und knüpft
die Senatorenwürde an einen hohen Census (1 Million Sest.). Die
Consitzwürde bleibt nominell bestehen, wird bisweilen mehrere Jahre
hintereinander von dem Herrscher bekleidet, bisweilen einem Anderen
als Auszeichnung auf kürzere Zeit (2 Monate) verliehen. Die be-
deutendsten Aemter werden die des Praefectus urbi (Polizei und
Kriminalgerichtsbarkeit) und die des Praefectus praetorio (Oberbe-
fehl über die stehende Leibwache der 10 prsctorischen Cohorten).
Eintheilung Korns in 14, Italiens in 11 regiones.
Im Jahre 27 vor Chr. neue Eintheilung der Provinzen in sena-
toris che. d. h. völlig beruhigte, welche ohne Kriegsheer verwaltet
werden können (Africa, Asia, Achaia, Illyricum, Macedonia, Si-
cilia, Creta mit Cyrene, Bithynia, Sardinia, Hispania Baetica),
und in kaiserliche, in denen ein Heer steht, und die Augustus in
seinem Namen durch Legaten verwalten lässt (Hispania Tarra-
conensis, Lusitania, die vier gallischen: Narbonensis, Lugdunensis,
Aquitania und Belgica; Germania superior et inferior, Moesia,
Syria, Cilicia, Cyprus, Aegyptus).
Blüthezeit der römischen Literatur. Maecenas (f 8 vor Chr.),
Freund des Augustus, Gönner und Beschützer der Dichter: Hora-
1 Peter, Römische Geschichte, Band Iii, 3. Aufl. 1871,
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Octavianus_Augustus Augustus Beinamo_Augustus Augustus Caesar Augustus Augustus Hispania_Baetica Augustus Hispania Augustus Peter
Die Arja in Indien.
23
Flussgebiete nehmen in demselben ihren Ursprung. Der Indus, der westlich ihn umfliessend, dann südlich von ihm sich abwendend, den Ostrand Eräns begleitet, zuerst das fruchtbare Pentschab, dann bis zu seiner Mündung Steppe und Wüste durchfliesst; der Ganges, der gegen 8. 0. mit dem Himalaja parallel strömt, alle Gewässer desselben aufnimmt, ein immer breiter werdendes, tieferdiges, unvergleichlich üppiges Tiefland zu beiden Seiten und an seinem Delta eine undurchdringliche tropische Wildnifs um sich hat.
Auch in diesen Landen hat es eine schwarze hamitische Urbevölkerung gegeben, die aber vor der einwandernden Arischen in die Gebirge, die Vindja, zurückgewichen oder in Sclaverei gebracht ist. Die arischen Einwanderer und Sieger haben sich längs des Indus (Saint-hava, Indus-Anwohner = Inder) und zwar zuerst im Pentschab verbreitet (um 2000); ihre heiligen Bücher, die Veda, in der Sprache des Sanskrit geschrieben, weisen in ihren ältesten Bestandtheilen (etwa um 1800) einfache, patriarchalisch regierte Hirtenvölker nach, mit ebenso einfacher Religion und Opferdiensten. Indra, der Lichtgott, dem die Lichter des Himmels, die Dewa’s Unterthan, dem die Winde und die Morgenlichtstrahlen (Asvinen) gegen den Verhüller (Vritra) und seine Wolken zu Diensten sind, und Sur ja, der Sonnengott, werden hauptsächlich verehrt. Das Feuer, Agni (— ignis) ist eine wohlthätige Gottesmacht; es flammt im Opfer mit dem Opfertrank (Soma) zum Himmel, Varuna (= ovquvoq), und zum Indra empor.
§ 29.
Weitere Verbreitung der Arja in Indien. Der Bramaismus; der
Buddhismus.
A. Weber, Ueber die Eamajana. Abh. der Berlin. Akademie 1871. Max Müller, Bud-dkism etc. London 1857. Der s., Essays über vergl. Rel. Wissenschaft, Mythol. und Ethol. Leipzig 1866. Vers., F.inleit. in d. vergl. Bel. Wissenschaft. Strafsburg 1875. Koppen, Oie Rel. des Buddha u. ihre Entstehung. 2 B. Barthelemy St. Hilaire, Lo Buddha et sa religion. Paris 1860.
Vom Industhale verbreiteten sich die Stämme der Arja in das Gangesthal und begannen hier grössere Reiche zu gründen. Die Kämpfe, aus denen diese hervorgehen, stellen sich in den ältesten Theilen des Volksepos Mähabharata dar, das vom Kampf der Pandu-Söhne mit den Kuru handelt. Die weitere Verbreitung an den Küsten des Dekhan, besonders an der Malabarküste und nach Ceylon hinüber, schildert das Epos Rämäjana, dessen Held Rama jedoch seine Thaten schon durch Busse und Wunder, nicht durch menschliche Heldenkraft verrichtet. (Schon unter buddhistischer Einwirkung abgefasst?) Zugleich mit dem Entstehen grösserer Reiche (etwa um 1300) gestaltet sich auch das Leben der Inder in den vier Kasten, den Qudra, (alten Eingeborenen) den Vaigja (arischen Grundbesitzern und Gewerbetreibenden) den Kschetrija, (arischen, adlichen Kriegern) und den Bramanen (Priestern). Letztere
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Hirtenvölker Indra A._Weber Max_Müller Max Barthelemy Rämäjana
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indra Indien Berlin London Leipzig Lo_Buddha Paris Ceylon Kschetrija
Zeitalter des Augustus oder goldenes Zeitalter dei römischen Literatur. 251
§ 182.
Das Zeitalter des Augustus oder das goldene Zeitalter der römischen
Literatur.
I. Donatus, vita Verg. Sneton. vit. Horat. Hieronym. Chron. Olymp. (177. 178.)
Ii. Die in § 177 angegeh. literaturgeschichtlichen Werke. Peter Iii, Abth. 1, 8. 95—135.
Augustus ermunterte, nach dem Vorbilde der älteren griechischen Tyrannen, nicht nur selbst durch Gründung von Bibliotheken, durch freigiebig ertheilte Jahrgehälter und Geschenke die Künste und Wissenschaften, sondern sein Beispiel feuerte auch die fürstlichen Männer seiner Familie und seiner Freundschaft, namentlich den Agrippa und Maecenas, an, in ähnlicher Weise zu wirken. So ward das Zeitalter des Augustus das goldene Zeitalter der römischen Literatur. Es war zwar keine Volks- sondern eine Hofpoesie, nicht eine originale, sondern nach den vorhandenen griechischen Mustern arbeitende; aber sie zeichnet sich aus durch Vollendung der Form, durch die angeborene römische Dignität, durch Grossartigkeit des Stoffs, daran es in der weltgebietenden Stadt nicht fehlte1). Der hervorragendste Dichter ist Publius Vergilius Maro, geb. zu Andes unweit Mantua (70 v.chr., gest. 19 v. Chr.)2). Er besang in der Aeneide3) die Gründung des römischen Volkes und gab
darin einen prophetischen Durchblick bis auf die Zeiten des Caesar und Augustus, für deren Familie zugleich das Werk ein Denkmal
wurde. In seinen Eclogen4) ahmte er Theokrit nach i§ 108) mit
mancher feinen und auch edlen Beziehung auf Zeitereignisse; in dem Gedicht vom Landbau5), seinem gelungensten, feierte er die der echten römischen Aristokratie noch immer angenehmste und einzig ehrenvolle Beschäftigung. Der Odendichter der Zeit ist
Quintushoratiusflaccus, geboren zu Venusia in Unteritalien (65 — 8 v. Chr.)8), erst Mitkämpfer der Republicaner bei Philippi, dann Lobpreiser des Augustus und besonders seines Beschützers Maecenas. Er ahmt in seinen Oden7) meist den Griechen, dem Alkaios, Anakreon und der Sappho nach, deren Versformen er in meisterhafter Vollendung in das Lateinische überträgt; am originellsten ist er in der Lehrdichtung8). Der dritte Dichter Publius Ovidius Naso, zu Sulmo im Pelignerlande 9) geboren (43 v. Chr., gest. 17 n. Chr. in der Verbannung zu Tomi am schwarzen Meer), erinnert in seiner leichten Eleganz fast schon an moderne Poesie. Seine Metamorphosen,0) führen durch die gesammte Mythologie, seine nur halb vollendeten Jahrbücher u) sind ein historischer Kalender; seine
M Horaz. Iii, 30. 2) Donat. Vit. Verg. 3) Aeneidos libri Xii. 4) Bti-
colica oder X Belogen. 5) Georgica, libri Iv. n) Donat. Vita Hör. vgl. Hör. Ep. I, 20. Carm. Iii, 21,1. 7) Carm. lib. I—iv. Epodon lib. 8) Sa-
tirae I. Ii. Epistulae, libr. I u. Ii. Ars poetica. 9) Trist. Iv, 10. 10) Meta-
morphoseon, libr. Xv. '*) Fasti, libri Vi.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Peter_Iii Augustus Agrippa Augustus Publius_Vergilius_Maro Augustus Philippi Augustus Publius_Ovidius_Naso Georgica
24
Die Ar ja in Indien.
rissen allen Einfluss an sich und bildeten (etwa von 1000—700) die Bramalehre aus, d. i. die Lehre von einer höchsten, unpersönlichen, das All der Wesen umschließenden Gottheit, einem Pantheismus, dem nun die alten arischen Götter (§ 28) untergeordnet wurden. Jemehr in dem üppigen Gangesgebiete die Geister des Volkes erschlafften, um so mehr gestaltete sich die Religion zu passivem Dulden, zu einem System von Seelenwanderungen, Bülsungen und Opfern; und der Staat zu einem schwerlastenden Despotismus, der sich in Manu’s Gesetz ausspricht. Von diesem unerträglichen Druck, der durch die Religion, die Kasteneintheilung und den Despotismus dem Volke das diesseitige wie jenseitige Leben zur Qual und Angst machte, suchte dasselbe Buddha1), ein Königssohn aus Kapilavastu, geb. 622, gest. 543 v. Chr., durch eine neue Lehre zu erlösen, welche die Vernichtung der Persönlichkeit (das Eingehn ins Nirvana) als höchstes Ziel, daneben eine Moral der Entsagung und des Mitleids mit allen Wesen aufstellte. Durch seine Apostel, die eine Art Mönchthum ausbildeten, breitete sich die Lehre des Buddhismus mit reissender Schnelligkeit über Indien, und als er liier unterdrückt wurde, über Hinterasien aus. Buddha selbst ward als Gott verehrt und über seinen Reliquien erhoben sich Tempel, von denen die merkwürdigsten die Grottentempel zu Ellora und auf Eleplianta sind. Der Buddhismus wirkte rückwärts auf die Bramanen, die nun neben Brama die volkstümlicheren Götterbegriffe, Vislinu den Schöpfer und Erhalter, Siwah den Zerstörer setzten: doch sind alle drei in der Trimurti vereinigt. Die neue religiöse Erhebung erzeugte noch einmal einen neuen Aufschwung des arischen Stammes. Erst jetzt wurden die West- und Ostküsten des Dekhan, ja sogar Ceylon von bramanischen Ariern besetzt. Seit dem 5. Jhr. v. Chr. wurden den Griechen die glänzenden Städte der Inder, besonders Pataliputra2), die Hauptstadt von Magadha, bekannt; über die Insel Sokotara ging der Handel mit Perlen (von Ceylon), Rosenöl, Lackfarbe, köstlichen Klingen u. s. w. nach dem Westen. In diesen Zuständen traf noch der Zug des Alexandros Volk und Land der Indier.
§ 30.
Die nicht arischen, buddhistischen Staaten Ostasiens. China.
Die § 2u angez. Werke üb. d. ßuddhism. Ausserdem Käufer, Gesch. v. Ostasieu. 2 Th. Leipz. 1 Sis. v. Klöden, Handb. B. Iii, 14s ff. Mac Farlane, Japan an account geogr. and. histor. London Gützlaff, Gesch. des chines. Reiches. Stuttg. und
Tüb. 1847. A. Wuttke, Gesch. d. Heidenthums. Th. 2. Stuhr, Lei. Svsteme der heidn. Völker.
Der Buddhismus war die erste Religion, welche die Form einer blossen Volksreligion durchbrach und sich zu allgemein menschlicher Bedeutung zu erheben bemühte. Zunächst zwar, ehe er hier
*) Bournouf, Introduction ä l’histoire du Buddhisme. 2) Diodor Ii, 39. Strabo 702.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Apostel Buddha Magadha London Gützlaff A._Wuttke Heidenthums Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Indien Kapilavastu Nirvana Indien Ceylon Rosenöl Ostasiens China Japan