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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 88

1847 - Berlin : Reimer
88 theilweis nach europäischem Zuschnitt organisirt, doch unbedeutend im Verhältniß zur Weite des Landes und Länge der Grenzen, welche sic nicht zu schützen ver- mag gegen die Einfälle der benachbarten Nomaden-Stamme. — V. Die Staaten von Ost-Iran. 19. Lage, Begrenzung, B escha ffenheit der Afgha- ne n - S t a a t e n: Herat (3200 lumln.), worin Herat (100000 Einw.), — und Kabul (6800 U^Mln.), worin Kabul und Kandahar, des Beludschen-Staates, dessen Hauptstadt Kelat. 20. Die Afghanen-Staaten haben etwa 8'/z, der Beludschen-Staat gegen 2 Mill. Einw. — Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksstamm, bciu turk- tatarische Elemente bcigcmischt seyn mögen; — dse Beludschen ein Ge- misch von Persern, Semiten und Mongolen (?). Außer diesen beiden herr- schenden Völkern in allen drei Ländern: Perser, Turk-Tataren, Hindu, Arme- nier, Araber, Kurden und Juden. — Der Islam ist die herrschende Religion; — Sunniten und Schiiten. — Die Mehrzahl dieser Bevölkerung, besonders der Afghanen und Beludschen, lebt nomadisch. In den Städten, wie in Persien, einige Industrie; wichtiger Durchgangshandel. — Der politische Zustand ist zur Zeit in großer Verwirrung. — Stammverbindungen der nomadischen Bevölkerung mit sehr losem Gemeinverband; wo dieser fester geworden, wie in Herat und Ka- bul, da sind auch die patriarchalischen Zustände zeitweise in despotische überge- gangen. — Vi. Vorder-Indien. 21. Außer den oben (S. 50 der Iii. Abtheil.) angeführten unmittelbaren und mittelbaren Besitzungen der Briten finden sich in Vorder-Jndien nur noch drei größere unabhängige Staaten, und zwar an und auf den nördlichen Gebirgsgrenzen der Halb- insel, nämlich: a. Lahore oder der Staat der Shiks (Seiks), — der das Pendschab, den W.-Himalaya mit dem Alpenthale Kaschmir und die vormals afghanische Provinz Pi sch au er, überhaupt c. 5000 Umln. umfaßt, — mit der Hauptstadt Lahore, mit Am- retsir, Multan, Kaschmir oder Sirinagur und Pischauer. b. Nipal (Nepal), das Land der Ghorka's (2500 Um.) mit der Hauptstadt Katmandu; c. Butan, wie Nipal ein Alpenland (1000 lum.); Haupt- stadt Tassisudon. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit dieser Länder. 22. Ganz Vorder-Jndien hat die bedeutende Bevölkerung von 143 Mill. Menschen (2160 auf 1 Ihm.); davon kommen auf den Staat der Shiks 5,

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 auf Nipll etwa 2%, aus Butan nur */,, auf sämmtllche, bis jetzt noch un- abhängige indische Staaten daher nur c. 8 Millionen Menschen. — Die Grundmasse der höchst mannigfaltigen Einwohnerschaft bilden die zahlreichen Hindu-Völkerschaften. Verschiedenheit der wilden Berg- und Waldbewohner, der kriegerischen Mahratten, der negerartigen Pulindas, Gonds und Doms, d. räuberischen Bhils u. a., der Radschputcn, Sh iks u. Ghorkas — von den Völkern, welche die Ebenen und unteren Thäler bewohnen, den Ta- in ulen oder Malabar en, Ein ga lesen (Ceylon), Orissas, Tel! n gas re. (Koromandel) und den eigentlichen Hindu in der Ganges-Ebene u.s.w. u.s.w. Während jene mehrentheils ganz rohe Götzendiener oder, wie die Shiks, dei- stischen, jedoch mit allerlei abergläubischen Meinungen verunreinigten Lehren er- geben sind, gehören diese, mit Ausnahme der buddhistischen Cingalesen ».einer nicht unbedeutenden Anzahl, welche den Islam angenommen hat, der Mehrzahl nach, dem Vrahmanenthum an, welches jedoch auf die mannigfaltigste Weise von ihnen aufgefaßt worden ist. Daher zahlreiche Sekten. Während die Nipalesen re. und Butans daneben oder vorherrschend buddhistische Lehrsätze und Andere mancherlei Götzendienst und Aberglauben gelten lassen, und damit alle oder viele der aus der Religion auf das bürgerliche Leben übertragenen Ansich- ten und Einrichtungen des Brahmanenthnms verworfen haben, behaupten die strengeren Sekten dagegen jene merkwürdige Kasteu-Eintheilung in Brah- ma ne n oder Br ahminen, die Priester und Lehrer, Kschatryaö, die Krieger und Herrscher, Vesa's, die Ackerbauer und Kaufleutc, Sudra's, die Hand- werker und Diener (außerdem eigentliche Sklaven außer aller Kaste, wie die Paria's u. a. verworfene Stämme, welche geringer als Thiere geachtet wer- den; überdies zahlreiche Aberspaltungen der Kasten), — welche dem religiösen u. gesellschaftlichen Zustande der Hindu sein eigenthümlichstes Gepräge verleiht, zu- gleich aber den fürchterlichsten Ausgeburten des Aberglaubens: Wittwenverbren- nen (Suttis), Kindermord, Menschenopfer u. s. w. nicht gewehrt, ja sie befördert und die politische Schwäche d. Hindu begründet hat. — Doch bewahrt das Brah- manenthum auch noch immer interessante Reste einer auf merkwürdige Weise gesteigerten, nun im Absterben begriffenen einheimischen Kultur (prächtige und kolossale Bauwerke, eine reiche Literatur re.); daher auch Ausbildung des Ackcr- bau's und der Gewerbe (Webereien, Metallwaaren k.). — Das Christen- thum hat bis jetzt wenig Eingang gefunden; Thomas-Christen auf Mala- bar, Katholiken im portugisischen und französischen Indien, wenige Armenier und Protestanten, im Ganzen höchstens 1,100000 Christen. — Die sogenannten „Mongolen" (Turk-Tataren und Turkmannen), nächst den Hindu das wich- tigste eingeborene Volk, haben den Islam nach Indien gebracht, und als Er- oberer und frühere Herren des Landes unter der Urbevölkerung verbreitet, und sich vielfältig mit ihr vermischt. — Außerdem Afghanen im Pendschab re., Beludschen im Indus-Delta, Araber in den Küstenstädten, Parsen (*/2 Miss.) in d. Präs. Bombay, Juden, Malayen, Chinesen u.s.w. — Eine verhältnißmäßig äußerst geringe Zahl von Engländern u. a. Europäern be- herrscht alle diese zahlreichen Völker. — Der noch nicht unterworfene Staat der Shiks ist in einer ähnlichen Verfassung wie die Afghanen-Länder. — In Ni- p stlherrscht der kriegerische Stamm der Ghorkas über das Kulturvolk der Ni- waris. — In Butan eine Doppel-Despotie. —

3. Grundriß der Alten Geschichte - S. 3

1835 - Berlin : Trautwein
/ Erster Abschnitt. Geschichte der ältesten asiatischen Reiche und Staaten, Aethiopien's und Aegyplen's, des persischen Reiches und Carthago s. tz. 1. Indien J) und China. Indien, eines der ältesten Culturländer, war ursprünglich von einem Negerstamme bevölkert, welcher aber schon früh von dem von Norden kommenden kaukasischen Stamme der Hindus unterworfen wurde. Es zerfiel, auch als Alexanders Eindringen in das Fünfstromland (Pcnjab) es den Griechen näher bekannt machte, in viele Staaten, welche entweder voll einander unabhän- gig waren und einander oft feindselig gegenüber standen, oder von denen die kleinern den größern zinspflichtig waren. Die Verwaltung derselben war sehr genau geordilct; Fruchtbarkeit des Landes und Handel gab Wohlstand und Reichthum; den Köni- gen zur Seite standen die sehr mächtigen Priester, welche die erste der vier Hauptkasten bildeten, in welche die Hindus zerfie- len; die frühe und hohe Bildung derselben beweisen die noch vorhandenen Bau- und Schriftwerke*) ') Die vier Hauvtkasten, durch deren Vermischung zahlreiche Mittelkasten entstanden, waren: die Brahmanen, Priester, Lehrer und Weise der Nation, Richter, Aerzte und Nathgeber der Könige; die Kshatriyas oder Krieger; die Vaisyas, Kaufleule, Ackerbauer, Gewerbtreibende, und die Sudras, welche, ob- wohl vom Lesen und Horen der Vedas ausgeschlossen, doch Künste und Ge- werbe treiben durften. Parias hießen die Nachkommen des unterworfenen Ne- gerstanims. Die Bauwerke des alten Indicn's sind theils Felsentemvel unter oder über der Erde (wie die Monumente aus den Inseln Elevhante und Sal- sette und bei Ellore und die Felsenstadt Mavalivuram) theils sind sie ganz von Menschenhänden ausgesiihrt (wie die durch Größe, Sorgfalt und Eleganz ausgezeichneten Pagoden, namentlich die Pagode von Ehalembaram). Die Ausbildung der Sculptur wurde durch das Verbot verhindert, die hergebrachten, ') v. Bohlen, das alte Indien mit besonderer Rücksicht auf Aegypten. 2 Th. 1830. Hecren's Ideen I, 3. J

4. Grundriß der Alten Geschichte - S. 105

1835 - Berlin : Trautwein
Iii. Kaiserreich. A. 31-284. §. 1. 31-180, 105 auf Bitten des Senats bald auf 5, bald auf 10 Jahr wieder an; durch Uedertragung der tribunicifchen Gewalt (30) wurde feine Person für unverletzlich erklärt; als praefectus morum hatte er cen- forifche Macht; 24 wurde er von allem Zwange der Gesetze befreit und zum Herrn derselben erklärt; 13 wurde er Pontifex maximus. Bei der Theilung der Einkünfte und der Provinzen des Reiches mit dem Senate (27) behielt er sich diejenigen Provinzen vor, in welchen Armeen standen, und auch den Proconfuln der fenatori- fchen Provinzen wurde alle Militärgewalt entzogen. Die Ein- fünfte gossen theils in den Staatsschatz (aerariura)/ tbeils — und dann von kaiserlichen Procuratoren erhoben — in des Kaisers Privatschatz (fiscus). Die Abgaben, von welchen s. 43 die römi- schen Bürger nicht mehr frei waren, mußten in Ermangelung beu- tereicher Kriege erhöht werden. Der Senat wurde von unwürdi- gen und dem Augustus abgeneigten Mitgliedern gereinigt und scheinbar geehrt, aber nur selten versammelt und befragt, und des Augustus Rath bildeten feine Vertraute, namentlich der treffliche Feldherr M. Vipfanius Agrippa und der Ritter C. Cilnius Mäce» nas. Die Volksversammlungen dauerten zur Wahl eines Theiles der Magistrate fort, bis Tiberius auch dieß Geschäft dem Senate übertrug. Die Legionen wurden auf 25, aber vollzählige, zurück- geführt und meist in Standquartiere auf der germanischen und parthischen Grenze gelegt, und die jetzt errichtete prätorianische Leibwache war nur zum Theil in Rom, meist durch Italien zer- streut, und erst unter Tiberius wurde sie in Einem Lager bei Rom vereinigt. Flotten zur Sicherung des Mittelmeeres stationirten bei Misenium und Ravenna. Den Werth guter Sitten für Staats- Wohlfahrt würdigend, suchte er durch Gesetze die Sittenlosigkeit zu hemmen und suchte insbesondere durch das papisch-poppäische Ge- setz die Ehen zu befördern, konnte aber höchstens Beobachtung des äußern Anstandes bewirken; dagegen gelangte Geistesbildung, auch von Augustus und seinem Vertrauten Macenas freigebig begünstigt und fortwährend ein Bedürfniß in den vornehmern Kreisen, zu einer so reichen Entwickelung, daß das augusteische Zeitalter die glänzendste Zeit der römischen Literatur bezeichnet. Der Ge- schichtschreiber T. Livius schuf in seiner, auch durch eine glänzende rednerische Ausbildung den Zeitgenossen sich empfehlenden, römi- schen Geschichte (bis 10 v. Ehr.) ein meisterhaftes Nationalwerk. Die Beredsamkeit verlor mit dem Untergange der Reptiblik ihren großartigen Wirkungskreis und ihre Bedeutung, und sie wurde meist in die Rhetorenschulen verwiesen; die Poesie erlangte dage- gen unter griechischem Eingusse eine mehrseitige, kunstgerechte

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 63

1849 - Berlin : Schultze
63 aber den Europäern größtentheils unbekannter Erdraum, mit den Städten: Peking, Hst. des Reiches und Residenz des Kaisers, 2 Millionen Einw.; Kianninfu (Nanking), am Jantseki- ang, zweite Stadt des Reiches, 800,000 Einw.; Macao, auf der den Portugiesen unter Ober- hoheit des Kaisers von China gehörigen Halb- insel gl. N. 2. Zu den Nebenländern gehören: a. die Mandschurei, von Fischer- und Hir- tenvölkern bewohnt, mit der Hst. Schi- ny an (Mukden); b. die Mongolei, mit nomadischen Bewoh- nern, welche unter Chanen und chinesischen Oberbeamten stehen. Außer den eigentli- chen Mongolen wohnen hier Kalmücken und Songaren. Der wichtigste Ort ist Mai- matschin, Gränzstadt gegen Rußland; e. Turfan oder die kleine Bucharei, wo die Handelsstädte: Turfan, Kasch gar und Zerken. 3. Die Schutzstaaten sind: a. Tibet, aus mehreren Staaten bestehend, die von zwei chinesischen Vicekönigen beauf- sichtigt werden. Lassa, Hst. des Landes und Residenz des Dalai Lama; Tissu Lumbu, Residenz des Bogdo Lama; b. Butan, ein Alpenthal am Südrande des Himalaya; e. das Königreich Korea; Kingkitao, Hst. und Residenz des Monarchen; d. der Likeio-Archipel, ein Königreich, mit der Haupt- und Residenzstadt Kintschin auf der Insel Likeio. 6) Das britisch-ostindische Reich nimmt den groß- ßem Theil der Halbinsel Vorderindien ein, welche in Ver- gleich mit Europa etwa ± des Flächenraums (60,000 O. Meilen) und z der Bevölkerung (145 Mill.) dieses Erd- theils umfaßt. Davon kommen Tß5 des Areals und a der Bevölkerung auf die Besitzungen der Briten. 7) Die unabhängigen vorderindischen Staaten sind: 1. das Land des Seiks im Pendschab; Hptst.

6. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 65

1849 - Berlin : Schultze
65 4. das birmanische Reich im Thal des Irawaddy mit den Hst. Umerapura (100,000einw.) und Ava am Irawaddy; 9. die Halbinsel Malakka, in mehrere unabhängige Reiche getheilt, mit der festen, den Niederländern gehörigen Stadt gl. N.; 6. das Königreich Siam, vom Menam^durch- flossen, mit der Hst. Bankok an der Mündung des Menam; 7. das Kaiserthum Anam oder Cochinchina, dessen Haupttheile Cochinchina, Laos, Cambodscha und Tunkin sind. 11) Als vermittelnde Mächte zwischen den Staaten Ost- und Westasiens sind zu betrachten: 1. Turkestan oder die Bucharci (Turan), zwi- schen dem caspischen See und dem songarischen Gebirge, von Viehzucht und Ackerbau treibenden Völkern (Turkomannen und Ducharen) bewohnt, die sich zu mehreren Gesellschaften mit verschie- denen Negierungsformen vereinigt haben. Merk- würdige Städte sind: Balkh, Samarkand und Buchara, Handelsstädte der Ducharen; Khiwa am Amu. 2. Afghanistan, wichtig durch seine Lage zwischen Indien und Persien. Städte sind: Kabul, am Flusse gl. N., und Kaschmir, in einem Thal des Himalaya. 3. Veludschistan, mit der Stadt Kelat, der Re- sidenz des Khans, und der Landschaft Sind. 12) Das persische Reich (Iran) umfaßt einen Flächenraum von 22,000 &. Meilen, auf welchen 12 Mil- lionen Einwohner leben. Der Monarch führt den Titel Schah. Die prächtige Hauptstadt des Reiches ist Teheran mit 130,000 Einw. Große Städte sind: Jspahan, 100,000 Einw.; Schi ras; Tebris oder Tauris. 13) Arabien, früher politisch wichtiger als jeht, nimmt einen Flächenraum von 40,000 &. Meilen ein, und wird von 8 Millionen, theils ansässigen, theils wandernden Einwohnern bewohnt. Die letztem, Beduinen genannt, stehen unter Scheikhs (Adelichen) und Emirs (Fürsten). Die Theile des Landes heißen: 1. Nedsched (das wüste Arabien) oder das Land der W echa bi ten, einer Religionssecte, welche 5

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 182

1877 - Berlin : Herbig
182 Alte Geschichte, Körner. Fünfte Pertode. Herrschaft Der Römischen C/Esaren Bis Zum Unter- Gänge Des Weströmischen Kaiserthums.1 (Von 31 (30) vor Chr. bis 476 nach Chr.) vor nach Chr. 31—68. Die fünf lulier oder Ciesars Adoptivfamilie. 31—14. C/Esar Octavianus Augustus. Der Beinamo Augustus (der Erlauchte, Erhabene), den ihm im Jahre 27 vor Chr. der Senat ertheilt, ist zugleich der ge- bräuchliche Name Octavians als Alleinherrscher und ist eben so wie Princeps (eigentlich princeps senatus), Caesar, Imperator (s. S. 176), der Titel der römischen Herrscher geworden. Später wird Caesar die besondere Bezeichnung des designirten Nachfolgers eines Augustus. Augustus beschränkt den Senat auf 600 Mitglieder und knüpft die Senatorenwürde an einen hohen Census (1 Million Sest.). Die Consitzwürde bleibt nominell bestehen, wird bisweilen mehrere Jahre hintereinander von dem Herrscher bekleidet, bisweilen einem Anderen als Auszeichnung auf kürzere Zeit (2 Monate) verliehen. Die be- deutendsten Aemter werden die des Praefectus urbi (Polizei und Kriminalgerichtsbarkeit) und die des Praefectus praetorio (Oberbe- fehl über die stehende Leibwache der 10 prsctorischen Cohorten). Eintheilung Korns in 14, Italiens in 11 regiones. Im Jahre 27 vor Chr. neue Eintheilung der Provinzen in sena- toris che. d. h. völlig beruhigte, welche ohne Kriegsheer verwaltet werden können (Africa, Asia, Achaia, Illyricum, Macedonia, Si- cilia, Creta mit Cyrene, Bithynia, Sardinia, Hispania Baetica), und in kaiserliche, in denen ein Heer steht, und die Augustus in seinem Namen durch Legaten verwalten lässt (Hispania Tarra- conensis, Lusitania, die vier gallischen: Narbonensis, Lugdunensis, Aquitania und Belgica; Germania superior et inferior, Moesia, Syria, Cilicia, Cyprus, Aegyptus). Blüthezeit der römischen Literatur. Maecenas (f 8 vor Chr.), Freund des Augustus, Gönner und Beschützer der Dichter: Hora- 1 Peter, Römische Geschichte, Band Iii, 3. Aufl. 1871,

8. Das Alterthum - S. 251

1876 - Berlin : Weidmann
Zeitalter des Augustus oder goldenes Zeitalter dei römischen Literatur. 251 § 182. Das Zeitalter des Augustus oder das goldene Zeitalter der römischen Literatur. I. Donatus, vita Verg. Sneton. vit. Horat. Hieronym. Chron. Olymp. (177. 178.) Ii. Die in § 177 angegeh. literaturgeschichtlichen Werke. Peter Iii, Abth. 1, 8. 95—135. Augustus ermunterte, nach dem Vorbilde der älteren griechischen Tyrannen, nicht nur selbst durch Gründung von Bibliotheken, durch freigiebig ertheilte Jahrgehälter und Geschenke die Künste und Wissenschaften, sondern sein Beispiel feuerte auch die fürstlichen Männer seiner Familie und seiner Freundschaft, namentlich den Agrippa und Maecenas, an, in ähnlicher Weise zu wirken. So ward das Zeitalter des Augustus das goldene Zeitalter der römischen Literatur. Es war zwar keine Volks- sondern eine Hofpoesie, nicht eine originale, sondern nach den vorhandenen griechischen Mustern arbeitende; aber sie zeichnet sich aus durch Vollendung der Form, durch die angeborene römische Dignität, durch Grossartigkeit des Stoffs, daran es in der weltgebietenden Stadt nicht fehlte1). Der hervorragendste Dichter ist Publius Vergilius Maro, geb. zu Andes unweit Mantua (70 v.chr., gest. 19 v. Chr.)2). Er besang in der Aeneide3) die Gründung des römischen Volkes und gab darin einen prophetischen Durchblick bis auf die Zeiten des Caesar und Augustus, für deren Familie zugleich das Werk ein Denkmal wurde. In seinen Eclogen4) ahmte er Theokrit nach i§ 108) mit mancher feinen und auch edlen Beziehung auf Zeitereignisse; in dem Gedicht vom Landbau5), seinem gelungensten, feierte er die der echten römischen Aristokratie noch immer angenehmste und einzig ehrenvolle Beschäftigung. Der Odendichter der Zeit ist Quintushoratiusflaccus, geboren zu Venusia in Unteritalien (65 — 8 v. Chr.)8), erst Mitkämpfer der Republicaner bei Philippi, dann Lobpreiser des Augustus und besonders seines Beschützers Maecenas. Er ahmt in seinen Oden7) meist den Griechen, dem Alkaios, Anakreon und der Sappho nach, deren Versformen er in meisterhafter Vollendung in das Lateinische überträgt; am originellsten ist er in der Lehrdichtung8). Der dritte Dichter Publius Ovidius Naso, zu Sulmo im Pelignerlande 9) geboren (43 v. Chr., gest. 17 n. Chr. in der Verbannung zu Tomi am schwarzen Meer), erinnert in seiner leichten Eleganz fast schon an moderne Poesie. Seine Metamorphosen,0) führen durch die gesammte Mythologie, seine nur halb vollendeten Jahrbücher u) sind ein historischer Kalender; seine M Horaz. Iii, 30. 2) Donat. Vit. Verg. 3) Aeneidos libri Xii. 4) Bti- colica oder X Belogen. 5) Georgica, libri Iv. n) Donat. Vita Hör. vgl. Hör. Ep. I, 20. Carm. Iii, 21,1. 7) Carm. lib. I—iv. Epodon lib. 8) Sa- tirae I. Ii. Epistulae, libr. I u. Ii. Ars poetica. 9) Trist. Iv, 10. 10) Meta- morphoseon, libr. Xv. '*) Fasti, libri Vi.

9. Das Alterthum - S. 24

1876 - Berlin : Weidmann
24 Die Ar ja in Indien. rissen allen Einfluss an sich und bildeten (etwa von 1000—700) die Bramalehre aus, d. i. die Lehre von einer höchsten, unpersönlichen, das All der Wesen umschließenden Gottheit, einem Pantheismus, dem nun die alten arischen Götter (§ 28) untergeordnet wurden. Jemehr in dem üppigen Gangesgebiete die Geister des Volkes erschlafften, um so mehr gestaltete sich die Religion zu passivem Dulden, zu einem System von Seelenwanderungen, Bülsungen und Opfern; und der Staat zu einem schwerlastenden Despotismus, der sich in Manu’s Gesetz ausspricht. Von diesem unerträglichen Druck, der durch die Religion, die Kasteneintheilung und den Despotismus dem Volke das diesseitige wie jenseitige Leben zur Qual und Angst machte, suchte dasselbe Buddha1), ein Königssohn aus Kapilavastu, geb. 622, gest. 543 v. Chr., durch eine neue Lehre zu erlösen, welche die Vernichtung der Persönlichkeit (das Eingehn ins Nirvana) als höchstes Ziel, daneben eine Moral der Entsagung und des Mitleids mit allen Wesen aufstellte. Durch seine Apostel, die eine Art Mönchthum ausbildeten, breitete sich die Lehre des Buddhismus mit reissender Schnelligkeit über Indien, und als er liier unterdrückt wurde, über Hinterasien aus. Buddha selbst ward als Gott verehrt und über seinen Reliquien erhoben sich Tempel, von denen die merkwürdigsten die Grottentempel zu Ellora und auf Eleplianta sind. Der Buddhismus wirkte rückwärts auf die Bramanen, die nun neben Brama die volkstümlicheren Götterbegriffe, Vislinu den Schöpfer und Erhalter, Siwah den Zerstörer setzten: doch sind alle drei in der Trimurti vereinigt. Die neue religiöse Erhebung erzeugte noch einmal einen neuen Aufschwung des arischen Stammes. Erst jetzt wurden die West- und Ostküsten des Dekhan, ja sogar Ceylon von bramanischen Ariern besetzt. Seit dem 5. Jhr. v. Chr. wurden den Griechen die glänzenden Städte der Inder, besonders Pataliputra2), die Hauptstadt von Magadha, bekannt; über die Insel Sokotara ging der Handel mit Perlen (von Ceylon), Rosenöl, Lackfarbe, köstlichen Klingen u. s. w. nach dem Westen. In diesen Zuständen traf noch der Zug des Alexandros Volk und Land der Indier. § 30. Die nicht arischen, buddhistischen Staaten Ostasiens. China. Die § 2u angez. Werke üb. d. ßuddhism. Ausserdem Käufer, Gesch. v. Ostasieu. 2 Th. Leipz. 1 Sis. v. Klöden, Handb. B. Iii, 14s ff. Mac Farlane, Japan an account geogr. and. histor. London Gützlaff, Gesch. des chines. Reiches. Stuttg. und Tüb. 1847. A. Wuttke, Gesch. d. Heidenthums. Th. 2. Stuhr, Lei. Svsteme der heidn. Völker. Der Buddhismus war die erste Religion, welche die Form einer blossen Volksreligion durchbrach und sich zu allgemein menschlicher Bedeutung zu erheben bemühte. Zunächst zwar, ehe er hier *) Bournouf, Introduction ä l’histoire du Buddhisme. 2) Diodor Ii, 39. Strabo 702.

10. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. XIII

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
Xiii kraft hinzugeben. Er las fast alle griechischen und römischen Klassiker in chronologischer Drdnung und machte es sich dabei zur Aufgabe, nach der Beendigung eines Buches oder eines größeren Abschnittes oder poetischen Stückes aus dem Gedächtnisse den Inhalt und Gedankengang niederzuschreiben und alles Reue und Merkwürdige sofort zu notiren, ein Verfahren, das er auch später bei neueren Gefchichtswerken einhielt. Dieses Verfahren hatte den doppelten Vortheil, daß er sich einen Vorrath von geschichtlichem Material erwarb, das ihm jederzeit zu Gebote stand, und sodann, daß er (ich gewöhnte, einen umfangreichen Stoff nach den Hauptmomenten in kurzer, präziser Sprache zusammenzufassen, einen ereignißvollen Zeitraum in großen Zügen zur übersichtlichen Anschauung zu bringen. Was er damals bet den Griechen und Römern begonnen, hat er dann an den italienischen, französischen und englischen Historikern fortgesetzt, diese Sammlungen, von denen er sich nie trennte, waren ihm in der Folge bei feinen univerfalhtstorifchen Arbeiten von großem Nutzen. Im Jahr 1832 löste Weber die akademische Preisfrage durch die lateinische Schrift: De Gytheo et rebus navalibus Lacedaemoniorum, eine Arbeit, die nach dem Urtheile der Faniltät vou den genauen und umfassenden Studien des Autors das glänzendste Zeugniß ablegte. Als der Verfasser bald nachher sein Ooctor-Examen machte, um bei seiner bevorstehenden Reise nach dem Auslande mit größerer Sicherheit auftreten zu können, ließ er die gekrönte Schrift als Dissertation im Druck erscheinen. Im folgenden Jahre 1833 verließ Weber Heidelberg, um sich mit seinen Zöglingen nach der Schweiz zu begeben. Er durchwanderte zu Fuße die reizenden Thäler des Schwarzwaldes, besuchte die meisten Städte der deutschen Schweiz und verweilte einige Zeit im Berner Dberlande und an den herrlichen Rfent des Genfer Sees. Die Eindrücke, die das Herrliche Alpenland
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