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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 82

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
82 — des Flusses. Ihre Leichname werden später in die Flu- ten geworfen und — von Krokodilen oder Aasgeiern verzehrt. Im Tieflande von Bengalen ver- einigt sich der Ganges mit dem Brahmaputra, und beide Flüsse bilden nun ein riesengroßesdelta (warum? S. 10), wie die Erde kein zweites aufzuwei- sen hat. Durch die Schlammab- lageruugen der zahlreichen Mün- dungsarme ver- größert sich das Delta von Jahr zu Jahr. Auf den weichenschlamm- inseln finden sich (wie in d. Tarai) Dickichte von Hindus am Ganges. Bambusrohr, Schilf ic. Die meisten Mündungsarme im Delta sind verschlammt. Nur ein einziger Arm kann mit größeren Schiffen befahren werden. An diesem Arme liegt Kalkutta [falfötta] (800 T.), die Hauptstadt Indiens und der Wohnsitz des englischen Vicekönigs. 4. Klima und Produkte. Die Tiefebene hat schon ihrer südlichen Lage wegen ein heißes Klima. Dasselbe wird aber noch bedeutend durch den Umstand erhöht, daß die Halbinsel im Norden (ähnlich wie Italien S. 70) durch einen mächtigen Gebirgs- wall gegen die kälteren Nordwinde geschützt ist. Infolge häufiger Regen jedoch ist die Luft meistens sehr feucht, so daß die Hitze nie so drückend wird wie z. B. in Arabien. Die Regenzeit dauert vom Mai bis zum November. Da giebt es fast täglich furcht- bare Gewitter mit Wolkenbrüchen und Überschwemmuugen. Kaum aber ist die Regen- zeit vorüber, so schießt auf dem feuchten, von der Sonne erwärmten Boden eine Pflanzenwelt so üppig empor, wie sie nur noch an wenig Stellen der Erde gefunden wird. Manche Pflanzen machen in einer Nacht fingerlange Triebe, der Mohn wird 10 m hoch (Opium), und manche Obstbäume tragen sogar zweimal im Jahre. Die Felder werden in der Regel zweimal bestellt und liefern ungeheure Erträge an Weizen, Baumwolle :c. Der Reis giebt in dem zeitweise überschwemmten Userlande sogar vier Ernten. In den undurchdringlichen Urwäldern — die noch ganze Herden von Elefanten und zahlreichen Pfauen, Papageien :c. bergen — gedeihen die stattlichsten Palmen und die herrlichsten Brotfruchtbäume. Hier wachsen auch die Baujanen (in-

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 83

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
dische Feigen), von denen oft ein einziger Baum mit seinen Lustwurzeln ganz allein für sich einen Wald bildet. Im März beginnt die heiße Jahreszeit. Das Gras ver- dorrt, die Bäume entlauben sich, und der Boden wird zu Staub. Die Lust glüht wie ein Ofen, der Kopf wird betäubt, kein Schlaf stärkt die erregten Nerven. Tag und Nacht ist jeder in Schweiß gebadet. Alles sehnt sich nach Regen, der sich gewöhn- lich auch im Mai einstellt. 5. Das Hochland von Dekan senkt sich von Westen nach Osten, ist aber sowohl an der Westküste (Malabar) wie an der Ostkliste (Koromandel) mit Randgebirgen um- geben. Diese üben auf das Klima der Halbinsel einen großen Einfluß aus. Wenn nämlich vom Mai bis September die Monsunwinde aus Südwest wehen, so entladen sich die Regenwolken an der Westküste, während die Ostküste dürr und regenlos bleibt. Wenn aber vom Oktober bis April die Winde aus Nordost wehen, dann hat die Ostküste Regen, nicht aber die Westküste. Das Innere des Landes aber bekommt nur selten Regen (warum? S. 67) und ist daher vielfach dürr und wüstenartig. Auf einer kleinen Insel an der Westküste liegt Bombay [bombeh] (800 T.), der Haupthafen für Baumwolle und Baumwollenwaren. An der flachen Ostküste liegt an der einzigen Stelle, die durch größere Schiffe zu erreichen ist, die Hafenstadt Madras (400 T.). 6. Die Bewohner Vorderindiens (260 Millionen) gehören größtenteils dem Hindustamme an. Nur etwa der siebente Teil besteht aus Muhamedanern und ein- gewanderten Christen. (Etwa 12 000 Europäer.) Die Hindu bilden noch heute wie vor Jahrtausenden vier Kasten: 1. Brah- manen oder Priester; 2. Krieger; 3. Ackerbauer und Gewerbtreibende und 4. Knechte. Zu keiner Kaste gehören die Parias. Dieselben sind so verachtet, daß niemand sie berühren noch mit ihnen essen und trinken darf. Die Hindu verehren Brahma als den Schöpfer, Wifchnu als den Erhalter und Schiwa als den Zerstörer der Welt. Diesen Götzen bringen sie in prachtvollen Tempeln (Pagoden) Opfer. Nach ihrem Glauben wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines andern Menschen oder Tieres. Daher scheuen sie sich, irgend ein Tier zu töten, ausgenommen Fische. Wer mit Brahma vereinigt werden will, muß jede Arbeit meiden und alles um sich her ver- gessen. Daher sieht man an allen öffentlichen Plätzen die Büßer vor ihren Götzen- bildern sitzen. Sie peinigen sich in jeder nur denkbaren Weise. Dort sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch zwischen fünf Feuern, ein andrer steht tagelang auf den Zehenspitzen; dieser macht weite Reisen in Schuhen mit spitzen Nägeln, jener hängt sich so lange an einen Baum, bis ihm die Arme absterben. Das Leben ist für den Hindu nur eine Prüfungszeit, die er auf jede Weise abzukürzen sucht. Daher ziehen auch alljährlich große Scharen nach Benares und stürzen sich in die heiligen Fluten des Ganges. Gewöhnlich verbrennen die Hindu ihre Toten. Die Sitte jedoch, daß sich die Frau beim Tode ihres Mannes mit ihm verbrennen läßt, ist von den Eng- ländern ausgerottet worden. — Das Christentum findet nur langsam Eingang. 7. Seit 1857 steht Vorderindien vollständig unter der Herrschaft Englands, dessen Königin seit 1876 auch den Titel „Kaiserin von Indien" führt. Zu Vorder- indien gehört auch die Insel Ceylon (Kaffee). 26. Hinterindien. (4mal so groß wie Deutschl. — 40 M.) 1. Von den mächtigen Strömen, welche das Land durchfließen, ist der Mekong am bedeutendsten. In den Niederungen gedeiht der Reis so vorzüglich, daß auch Vorderindien z. T. von hier aus damit versorgt werden kann. Die Westküste ist im Besitz der Engländer; den übrigen Teil nehmen die Reiche Annam, Siam

3. Kursus 1 = Untere Stufe - S. 71

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 57. 58. 71 770000 Einwohnern an der Westküste; Delhi, Beuäres; Madras (mädräs) an der Ostküste und Lahore im Judusgebiet. — Die Stadt Goa an der West- küste gehört den Portugiesen. — In Hinterindien Rangün und auf einer Insel im 8. der Halbinsel Malakka Singapur. D. Westasten. Im Hochlande von Iran liegen folgende Staaten: 8. Das persische Reich oder Iran — 1650000 qkm und 9 Millionen Ein- wohner — zwischen dem Kaspischen Meere und dem Persischen Meerbusen. Haupt- stadt Teheran im N.; Jsfahän in der Mitte des Landes. 9. Afghanistan mit der Hauptstadt Kabul. 10. Belutschistän, steht unter britischem Schutz und Einfluß. Der übrige Teil von Westasien gehört mit Ausschluß des Inneren von Arabien 11. Zur asiatischen Türkei; diese besteht aus: a) den Ebenen am Enphrat und Tigris (Mesopotamien) mit Bagdad am Tigris; b) den Besitzungen an den Küsten von Arabien mit Mekka und Mediua im 0. des Roten Meeres; das Innere von Arabien ist unabhängig von der Türkei; c) Syrien im 0. des Mittelländischen Meeres mit Damaseus; d) Türkisch-Armenien mit Erserüm; e) Kleinasien mit der Hauptstadt Smyrua am Ägäischen Meere. (§ 58.) Palästina. (Karte 28, Seite 72.) Palästina, Kanaan oder das gelobte Land, 25000 qkm, bildet einen Teil der türkischen Provinz Syrien. Im N. liegen der Libanon und der Antilibanon mit dem 2900 m hohen Hermön. Der Jordan, welcher auf dem Autilibauon entspringt, durchfließt zuerst den Hülesee, früher fälschlich Meröm genannt, dann den See Genezareth oder das Galiläische Meer und mündet in das Tote Meer. Zur Zeit Christi zerfiel Palästina in: A) Das Ostjordanland mit Bethsaida; den südlichen Teil bildete die Land- schaft Peräa. B) Das Westjordanland; dieses zerfällt in: a) Judäa im S. — Jerusalem mit 70000 Einwohnern liegt 25 Kilometer westlich vom Nordende des Toten Meeres; in der Nähe: der Ölberg (im 0.), Bethlehem (im S.) und Emmans (im Wnw.). Jericho in einiger Entfernung der Jordanmündung. b) Samäria, nördlich von Judäa gelegen. Sichem oder Näbnlns und Samäria. c) Galiläa mit dem Vorgebirge Karmel; im N. Tiberias am See Genezareth, Nazareth und Kana. Wie heißen die äußersten Punkte Asiens? — Wie heißen die Staaten Asiens? — Gib ihre Hauptstädte an und nenne Flüsse und Gebirge, welche sich in den einzelnen Ländern befinden! — Wie wird Palästina eingeteilt? — Nenne die wichtigsten Orte der einzelnen Provinzen Kanaans! —

4. Kursus 1 = Untere Stufe - S. 70

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
70 Kursus I, Abschnitt Ii. § 57. (§ 57.) Die Staaten Aliens. A. Nord- und Nordweftasten. 1. Das russische Asien — 17300000 qkm und etwa 25 Millionen Ein- wohner besteht aus Kankasien im und 8. des Kaukasus, russisch Zentral- asien im Tieflande von Turäu und aus Sibirien im N. Die bedeutendsten Städte sind: a) in Kaukasien: Tiflis; d) in russisch Zeutralasien (Tnrkestän): Taschkent; in Sibirien: Tobölsk am Toböl, einem Nebenflusse des Ob, und Jrkütsk in der Nähe des Baikälfees. — Die Fürstentümer Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten sind Ruß- land tributpflichtig. B. Mittel- und Ost asien. 2. Das Kaiserreich China — l1000000 qkm und 370 Millionen Ein- wohner — zerfällt in das eigentliche China am Stillen Ozean, die Mand- schür ei, südlich vom Amür, Mongolei, in welcher sich die Wüste Gobi befindet, Dsnngarei, westlich von der Mongolei, Tibet, zwischen Knen-Luu und Himalaja, und Ostturkestäu, zwischen Tibet und Dsungarei. Von Städten sind zu merken: a) im eigentlichen China: Hauptstadt Peking mit 1000000 Einwohnern, Kanton mit l4/s Millionen Einwohner, Schanghai und Nanking; b) in Tibet: Lhasa; c) in Ostturkestäu: Käschgar und d) in der Dsungarei: Küldscha. 3. Das Kaiserreich Korea auf der gleichnamigen Halbinsel, früher ein Tribut- staat von China, 200000 qkm mit 10000000 Einwohnern. Hauptstadt: Söul, 200000 Einwohner. 4. Das Kaiserreich Japan — 420000 qkm und 46v2 Million Einwohner — ist ein Jnselreich; die größten Inseln sind Hondo, Je so und Formosa. Auf Houdo liegen die Hauptstadt Tokio, früher Jedo genannt (1440000 Einwohner) und Jokohäma, die wichtigste Hafenstadt des Reichs. C. Südasten. Zu Südasien gehört Hinter- und Vorderindien oder Ostindien und die im § 7 aufgeführten Inseln — die Japanischen Inseln ausgenommen. Der einzige selbständige Staat Hinderindiens ist: 5. Das Königreich Siam (Sajam) mit der Hauptstadt Bangkok. Das übrige Land ist von den Franzosen und Engländern in Besitz genommen. 6. Franziisisch-Hiuderindien. Das Mekongdelta gehört als Französisch-Cochinchina (kotschintschina) zu Frankreich. Die benachbarten Länder Kambodja (kambödscha) und Annam (Hauptstadt Hne) sind französische Schutzstaaten. 7. Britisch-Jndien. Den Engländern gehört fast die ganze Halbinsel Vorder- in dien und die Insel Ceylon; außerdem noch der nordwestliche Teil von Hinter- indien mit dem früheren Königreich Barma, und Teile der Halbinsel Malakka, — zusammen 4800000 qkm mit über 290 Millionen Einwohnern. Die wichtigsten Städte liegen in Vorderindien: Kalkutta (Hauptstadt) im Delta des Ganges mit 1120000 Einwohnern, ferner Bombay (bombe) mit

5. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

6. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

7. Erdkunde - S. 172

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 172 Nr. Name Flächeninhalt in qkm Einwohnerzahl Auf 5. 6. 7. 8. Französische (Jndochina [d. i. Kambodscha, Cochinchina, An- nam, Tongking^, Pondichery) Portugiesische (Goa, Diu, Macao, Osttimor).... Deutsche (Kiautschou) . . . Vereinigten Staaten von Amerika gehörige (Philip- pinen und Suluiuseln) . . 706 000 20 000 500 296 000 25 Mill. 1 80 000 7 „ 35 48 160 24 Ostasien. Das Kaiserreich China. Es umfaßt auf einem Flächenraume von 11 Millionen den größten Teil des hinterasiatischen Hochlandes, ferner die dem- selben im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland und Großbritannien (mit den Kolonien) übertroffen, aber der Bevölkerungszahl nach nur von letzterem Reich. Nach neuerer Annahme hat China 357 Millionen Einwohner, das ist fast der gesamten Menschheit. Auf das eigentliche China treffen hiervon 345 Millionen, während die Nebenlander, obwohl sie 2/3 der Ge- samtfläche einnehmen, nur etwa 12 Millionen Bewohner zählen. Das eigentliche Khina, von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt, breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hochlandes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird vom Hoangho und Jangtsekjang durchflösse:?. Ein weit ausgedehntes Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der berühmte Kaiser- kanal hat eine Länge von 1300 km — der Lange des Rheins). Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodeus und die starke Be-

8. Erdkunde - S. 174

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 174 — stehen geblieben, weil sie in blinder Verehrung zur Vergangenheit aufschauten und in dünkelhafter Selbstüberschätzung sich bis in die neueste Zeit von allen andern Völkern abschlössen. Seit 1842 ist das Land allmählich den Fremden zugänglich geworden. Unaus- haltsam dringen europäische Einrichtungen vor, besonders seit das Deutsche Reich, Großbritannien und Rußland an der Küste Be- sitzungen erworben haben (S. 175). Infolge rastloser Thätigkeit der (besonders katholischen) Missionäre zählt China jetzt schon über 1 Million Katholiken und etwa 100 000 Protestanten. Staatsreligion ist die Lehre des Konfutfe, die Niedern Volksklassen bekennen sich meist zum Buddhismus. China ist ein unumschränktes Kaiserreich. Der Herr- scher, „der Sohn des Himmels", vereinigt in sich die höchste Welt- liche mit der höchsten geistlichen Gewalt. — Das Land wird in 18 Provinzen eingeteilt, welche unter nahezu selbständigen Statt- Haltern stehen. China soll angeblich über 50 Städte mit mehr als 7a Million Einwohner zählen; doch ist die Bevölkeruugsangabe sehr schwankend. Gewiß ist, daß das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme so dicht bevölkert ist wie kein anderes Land der Erde. Ein Teil der Be- wohner lebt hier ständig auf Flößen im Wasser. Bei solcher Über- völkerung treten trotz der Fruchtbarkeit des Bodens oft Hungersnot und Seuchen auf. Viele Chinesen wandern deshalb nach Indien, Amerika und Australien aus. Die wichtigsten Städte Chinas sind: Peking (mit 1600 000 E.), die Hauptstadt und Residenz des Kaisers. — Tientsin (fast 1 Million E.) ist die Hafen- stadt für Peking, mit diesem jetzt dnrch eine Eisenbahn ver- bunden. Nanking (72 Million E.), am Jangtsekjang gelegen, ist eine blühende Handels- und Fabrikstadt, sowie Hauptsitz der chine- sischen Gelehrsamkeit. — Schanghai (mit 450000 E>) und Kanton (mit 2v2 Millionen E.) sind die wichtigsten See- Handelsplätze.

9. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

10. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig
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