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abstufungen begegnen, vom gesitteten Europäer und dem mit ihm an Bildung
wetteifernden, philosophisch geschulten Hindu bis hinab zum rohesten Wilden, bei
dem Hexen- und anderer Aberglaube in üppigster Blüte stehen und Menschen-
opser erst vor wenigen Jahren unterdrückt werden konnten". Es sind drei
Gruppen von Völkerschaften zu unterscheiden, die sich aber z. T. in mannigfacher
Weise miteinander vermischt haben: 1. Die Drawida (60 Mill.), die Urein-
wohner des Landes, ein dunkelfarbiger, fast schwarzer Menschenschlag, der vielleicht
den Australiern verwandt ist. Sie waren ursprünglich über die ganze Halbinsel
verbreitet, bewohnen aber jetzt nur noch Südindien und Ceylon. Zu ihnen
gehören als wichtigste Völker die Tamulen (10 Mill.) an der Malabarküste
und auf Nordceylou und die hochbegabten Singhalesen im mittleren Ceylon.
2. Die Hindu, indogermanischer Herkunst und von heller Hautfarbe. Sie sind
um 2000 v. Chr. als wanderndes Hirtenvolk durch den Khaiberpaß in Indien
eingewandert, haben die Ureinwohner in Jahrhunderte langen Kämpfen zurück-
gedrängt oder unterworfen und das ganze Tiefland und Norddekan in Besitz
genommen. 3. Mongolen, die von N. und N.-O. her in den Himalaja ein-
gedrungen sind. Die Zahl der Europäer, überwiegend Engländer, beträgt
etwa */4 Mill. Die vorherrschende Religion ist der Brahmaismus, der über
200 Mill. Bekenner zählt. 60 Mill. sind Mohammedaner, etwa 10 Mill.
Buddhisten, gegen 3 Mill. Christen.
Nur die oberen Schichten der Hiudu, die sich peinlich von einer Verbindung mit
andern Völkern freigehalten haben, können heute noch als reine Arier gelten. Die
große Masse des Volkes hat sich mehr oder weniger mit den Urbewohnern vermischt, im
wesentlichen aber doch seine körperliche und geistige Eigenart bewahrt. Die Hindu (Abb. 24)
sind ein mittelgroßer, schlank gebauter Menschenschlag von hell- bis dunkelbrauner Haut-
färbe, je nach der Vermischung mit den Drawidas, und schwarzem Haupt- und Barthaar.
Die Stirne ist wohlgebildet, das Gesicht schmal und fein geschnitten. Sie sind körperlich
außerordentlich gewandt und geschmeidig und zeigen in allerlei Handfertigkeiten großes
Geschick. Die Kleidung der ärmeren Volksklassen besteht meist nur aus einem um die
Hüften geschlungenen Tuche und einer turbanähnlichen Kopsbedeckung. Die Reichen tragen
weite Jacken und Beinkleider aus Musselin oder Seide, die oft mit feinen Stickereien ver-
ziert sind, und Sandalen oder schnabelförmig endende Pantoffeln. Die Frauen hüllen sich
in leichtgewebte Tücher, die sie kunstvoll um den Körper schlingen, oder tragen lange, bei
den Vornehmen aus Gold- und Silberstoff bestehende Beinkleider und eine den Oberkörper
deckende Weste. Die Hauptn ahrungsmittel sind Reis und Früchte, besonders Bananen.
Tierische Nahrung und der Genuß geistiger Getränke sind den Hindus durch die Religion
untersagt. Die oberen Klassen setzen sich aber häufig über das Gebot hinweg. Die Bauart
der Häuser zeigt je nach dem Klima der Gegend bedeutende Unterschiede. In Hindostan
wohnt die große Masse der Bevölkerung in einfachen, mit Schilf oder Stroh gedeckten
Hütten aus Bambusrohr. Die Vornehmen bewohnen aber schöne Häuser, die Fürsten große,
oft mit verschwenderischer Pracht ausgestattete Paläste.
Der Brahmaismus lehrt ein höchstes unpersönliches Wesen, Brahma, von dem
alles, was in der Welt ist, herrührt und zu dem alles wieder zurückkehrt. Dieses entfaltet,
und offenbart sich nun in drei Goitheiten (Trimurti — Götterdreiheit), als Brahma i. e. S.
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erbauten prächtige Tempel und Paläste und besaßen schon im 2. Jahrtausend v. Chr.
eine reichhaltige und wertvolle Literatur. Zu ihren frühesten Erzeugnissen gehören die in
der alten heiligen Sanskritsprache geschriebenen Veden, vier Sammlungen religiöser
Lieder und Gebete. Aus späterer Zeit stammen zwei große Heldengedichte, Mahllbärata
und Rämüjana. Die Inder sind die Schöpfer der zwei Weltreligionen des Brahmais-
mus und des Buddhismus; sie haben eine tiefsinnige Philosophie entwickelt und sind
auch die Erfinder der Zehnerziffern, die wir heute als die „arabischen" bezeichnen, weil sie
im Mittelalter durch die Araber in Europa Eingang gefunden haben. Gleichwohl ist der
Einfluß der indischen Kultur auf die Entwicklung der Menschheit verhältnismäßig gering
gewesen. Die Kultur geriet schon früh in Erstarrung; dazu kam, daß das heiße Klima
auf die Inder erschlaffend wirkte und sie unkriegerisch machte, was zur Folge hatte, daß
sie fremden Eroberern zur Beute fielen (S. 136).
Wirtschaftsverhältnisse. Vorderindien ist seinem größeren Teile nach ein
außerordentlich fruchtbares Land. Hindostan hat man geradezu als ein Treib-
haus bezeichnet. 1907 waren 867 000 qkm, eine Fläche von mehr als der
anderthalbfachen Größe des Deutschen Reiches, angebaut; fast x/s davon wird
künstlich bewässert. Die englische Regierung ist unablässig tätig, durch Anlage
von Staubecken und Kanälen neue Gebiete für die Bewässerung und damit für
den Anbau zu gewinnen. Wo das ganze Jahr hindurch Wasser zur Befeuchtung der
Felder vorhanden ist, wird ohne Unterbrechung gesät und geerntet; die allein auf den
Regen angewiesenen Gebiete dagegen können nur einmal im Jahre Frucht ziehen.
Die Erzeugnisse des Ackerbaus sind außerordentlich mannigfaltig, die Erträge
hoch, aber sehr schwankend. In guten Jahren können gewaltige Mengen von
Getreide ausgeführt werden; in Mißjahren entstehen in dem dichtbevölkerten
Lande die furchtbarsten Hungersnöte. Von 1866—69 gingen über 3 Mill.,
1873—79 gegen 7 Mill. Menschen an Hunger und den dadurch entstandenen
Krankheiten zugrunde.
Die für die Volksernährung wichtigsten Getreidearten sind Reis und Hirse.
Außerdem werden bedeutende Mengen von Weizen, hauptsächlich für die Aus-
fuhr, Gerste und Mais gebaut. Von Genußmitteln gewinnt man besonders
Tee, namentlich in Assam, im Nilgirigebirge und ans Ceylon, Kaffee im s.
Dekan und Tabak fast überall; von Gewürzen Ingwer, Kardamom und
Zimt, von Baumfrüchten Bananen, Kokosnüsse usw. Andere wichtige Nutz-
pflanzen sind Baumwolle, Jute, Zuckerrohr, Ölpflanzen (Rizinusöl,
Sesam, Erdnüsse), Mohn zur Gewinnung von Opium, Indigo, Kautschuk,
Chinarinde und Kampfer. Die Wälder enthalten wertvolle Bäume, befon-
ders den Tiekbaum, dessen unverwüstliches Holz besonders zu Schiffsbauten
dient, Sandel- und Ebenholz (Abb. 25).
Der Reis ist in ganz Süd- und Ostasien das wichtigste Nahrungsmittel. Er wird
meist ohne allen Zusatz, nur in Wasser abgekocht oder gedämpft, gegessen. Da er leicht
verdaulich ist, nicht erhitzt und im Magen nicht säuert, ist er besonders als Nahrungsmittel
für die Bewohner heißer Länder geeignet.
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Extrahierte Ortsnamen: Mahllbärata Europa Assam Nilgirigebirge Ceylon Ostasien
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mühlen. Früher wurde nur geschälter Reis nach Europa eingeführt. Da aber beim Ner-
packen und Versand viel Reismehl verloren geht, wird er mehr und mehr roh verschickt und
erst im Verbrauchslande geschält. — Der Bergreis, der keiner künstlichen Bewässerung
bedarf, liefert viel geringere Erträge und steht auch an Güte hinter dem Sumpfreis zurück.
Die Hauptreisgebiete Vorderindiens sind Bengalen, Assam, Norddekan und die Landschaft
Madras. Britisch-Jndien (S. 135) erzeugt jährlich gegen 20 Mill. t Reis, wovon im
Durchschnitt 2 Mill. t im Werte von 240 Mill. Mk. ausgeführt werden.
Der Anbau des Mohns wird besonders in Hindostan im Großen betrieben. Aus
dem Milchsaft der unreifen Kapseln gewinnt man durch Eindicken das giftige Opium,
das in Europa als Arzneimittel Verwendung findet. In Süd- und Ostasien dagegen, be-
sonders in den von Chinesen bewohnten Ländern, wird es geraucht. Es versetzt den Raucher
in einen höchst angenehmen Rausch, zerrüttet aber auf die Dauer Körper und Geist. Lange
Zeit war Opium der wichtigste Ausfuhrgegenstand Indiens. 1882/83 brachte es eine Ein-
nähme von 230 Mill. Mk., woraus die Regierung einen Gewinn von 145 Mill. Mk. zog.
In letzter Zeit ist aber der Opiumverbrauch in China eingeschränkt worden und soll nach
und nach ganz unterdrückt werden. Seitdem ist der Opiumbau stetig zurückgegangen.
Der Pfefferstranch ist eine fingerdick werdende Kletterpflanze, die an Bäumen oder
Stangen emporrankt. Er trägt erbsengroße, in Trauben zusammenstehende Beeren. Sobald
diese zu reifen anfangen, werden sie abgepflückt und an der Sonne getrocknet, wodurch sie
schwarz und runzlig werden. Der sog. weiße Pfeffer wird von derselben Pflanze ge-
Wonnen, indem man die völlig ausgereiften Beeren in Meer- oder Kalkmafser legt und
dann von der Fruchthülle befreit. Die Heimat des Pfefferstrauches ist die Malabarküste.
Von dort hat er sich über Hinterindien und die Sundainseln verbreitet, die jetzt den weitaus
meisten Pfeffer liefern. Tie Gesamterzeugung schätzt man auf jährlich 30000 t, wovon etwa
die Hälfte auf Sumatra entfällt.
Der Zimtbaum hat seine Heimat auf Ceylon, das auch heute noch den besten und
meisten Zimt liefert (2/3 der Welternte). Außerhalb der Insel gibt es nur wenige Ge-
biete, deren Klima dem Baume zusagt. Der Zimt ist die Rinde des Baumes. Er wird
aber nur von den dünnen Zweigen gewonnen, die man abschneidet, von der rauhen Außen-
rinde befreit und dann schält.
Der Ingwer ist eine Krautpflanze, deren daumendicke Wurzelknollen ein würziges
ätherisches Öl enthalten. Man benutzt die Knollen als Gewürz in der Küche; das scharf
und brennend schmeckende Öl findet als Arzneimittel, in Zuckerbäckereien und in der Likör-
bereitung Verwendung. Indien ist das Hauptingwerland mit einer jährlichen Ausfuhr von
11/2 Mill. kg. Andere Anbauländer sind Kochinchina, China, Brasilien und Jamaika.
Die Indigopflanze ist ebenfalls ein krautartiges Gewächs. Sobald sie zu blühen
beginnt, schneidet man sie oberhalb der Wurzel ab. Das frische Kraut wird in Wasser
gelegt, das sich dann grüngelblich särbt. „Darauf läßt man die Flüssigkeit in ein anderes
Faß ablaufen und bringt sie durch hölzerne Schaufeln oder Räder mehrere Stunden
hindurch mit der Luft in Berührung. Dabei scheidet sich der Indigo als dichter, sehr
feiner blauer Niederschlag aus. Dieser wird durch baumwollene Tücher geseiht, in Stücke
zerschnitten und getrocknet." Der Indigo wird zur Färbung von Kleiderstoffen verwendet.
Er wurde zuerst Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa gebracht und hat hier nach
und nach den Waid, die bis dahin gebräuchliche blaue Farbe, ganz verdrängt. In der
letzten Zeit aber, seit in Deutschland Indigo viel billiger künstlich hergestellt wird, ist der
Jndigobau stark zurückgegangen. 1895/96 betrug die Ausfuhr fast 80 Mill. Mk., 1909/10
nur noch 4,7 Mill. Mk., während Deutschland 1911 für 42 Mill. Mk. ausführte.
Inte ist eine krautartige Faserpflanze wie der Flachs und der Hanf, wird aber
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Assam Norddekan Madras Britisch-Jndien Hindostan Europa Süd- Ostasien Indiens China Hinterindien Sumatra Ceylon Indien China Brasilien Jamaika Europa Deutschland Deutschland
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die Zucht der Kokospalme, die überall die Küstenebenen bedeckt (A. 16,4 Mill. Mk.x
Andere wichtige Erzeugnisse sind Kakao (13 Mill. Mk.), Zimt. Arekanüsse,
Kautschuk, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr usw. Von Bodenschätzen enthält die
Insel besonders Graphit, wofür Ceylon jetzt die erste Bezugsquelle der Erde
ist (A. 14 Mill. Mk.), und Edelsteine.
Die wichtigsten Städte sind Kolombo (160000 E.), ein Hauptanlegeplatz für die
nach Ostasien und Australien fahrenden Dampfer, und Point de Galle (peunt b'gef,
40000 E.).
b) W. von Vorderindien liegen die Inselgruppen der Lakkadiven und Malediven,
14000 Koralleneilande, die aber zusammen nur 7700 qkm einnehmen. Nnr 500 sind be-
wohnt. Die Haupterzeugnisse sind Kokosnüsse und Kaurimuscheln, die in großen
Mengen nach Ostasrika ausgeführt werden, wo sie als Münzen dienen.
2. Hinterindien.
(2*/g Mill. qkm, 4 mal so groß wie das D. R., 45 Mill. E., 20 auf 1 qkm.)
Das Land. Hinterindien wird vom Bengalischen und Südchinesischen
Meere begrenzt, die durch die Straße von Malaka miteinander in Verbin-
dung stehen, und gehört sast ganz der heißen Zone an. Die Küstenentwicklung
und Gliederung ist bedeutend reicher als bei Vorderindien. Ähnlich der Balkan-
Halbinsel, besteht Hinterindien aus einem n. breiten und einem s. schmalen Teile,
der keulenförmigen Halbinsel Malaka. An der Westseite befindet sich der
Busen von Martaban, von O. her greifen die großen Busen von Siam
und von Tonking tief ins Land ein. Auch die Bodengestaltung ist von der
Vorderindiens gänzlich verschieden. Kein dem Himalaja ähnliches Hochgebirge
scheidet das Land vom Rumpfe des Erdteils. Vielmehr wird die Halbinsel in
ns. Richtung von fünf mächtigen Gebirgsketten durchzogen, die als Ausläufer
der Gebirge Mittelasiens anzusehen sind. Im N. eng aneinandergedrängt, treten
sie nach S. hin fächerförmig auseinander. Sie erheben sich bis zu Höhen von
3990—4500 m, tragen aber keinen ewigen Schnee. Die mittlere H^uptkette,
die mau auch wohl als das Rückgrat der Halbinsel bezeichnet hat, durchzieht
auch Malaka und erreicht eine Länge von 3000 km. Sie wird mehrfach von
tiefen Senken durchsetzt, deren niedrigste aus der nur 70 km breiten Landenge
von Kra bis auf 76 in herabgeht.
Zwischen den Gebirgszügen verlausen große Längstäler, die sich nach dem
Meere hin zu ausgedehnten Ebenen weiten und von wasserreichen Flüssen dnrch-
strömt werden: vom Zr^wadi, Saluen, Menam und Mekong, zu denen dann
noch der in den Busen von Tonking mündende Songka kommt. Trotz ihrer
Größe — der Mekong hat die dreifache Länge des Rheins — sind sie aber
bis auf den Jrawadi und den Unterlauf des Menams wegen ihres starken Ge-
fälles wenig zur Schiffahrt geeignet. Mit Ausnahme des Saluen bildet jeder
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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dieser Ströme ein gewaltiges Delta, das beim Jrawadi 30 000, beim Mekong
gar 70 000 qkm umfaßt.
Klima, Pflanzen- und Tierwelt stimmen im wesentlichen mit Vorderindien
überein. Nnr ist das Land feuchter, regenreicher, namentlich im W., wo Regenmengen bis
zu 5 m vorkommcn. Der Pflanzenwuchs zeigt darum eine noch größere Üppigkeit, und
insbesondere nehmen feuchte Urwälder einen viel größeren Raum ein als auf der Nachbar-
Halbinsel.
Die Bevölkerung Hinterindiens ist stark gemischt, da sich hier Angehörige
dreier Rassen berühren: Inder, Chinesen und Malaien. Die letzteren be-
wohnen ziemlich unvermischt Malaka, das nach ihnen auch als Malaische Halb-
insel bezeichnet wird. Im N.-W. zeigen die Bewohner vorherrschend indisches,
im N.-O. chinesisches Gepräge. Während in den wenig zugänglichen Gebirgs-
landschasten noch wilde Stämme hausen, haben es die Bewohner der großen
Täler und Ebenen zu einer Halbknltur gebracht. Die vorherrschende Religion
ist der Buddhismus; die Malaien Malakas sind meist Mohammedaner.
Staatliche und wirtschaftliche Verhältnisse.
Während Vorderindien und die Sundainseln schon früh von europäischen Mächten
besetzt wurden, blieb Hinterindien lange Zeit unbeachtet. Zwar hatten schon im 16. Jahr-
hundert Portugiesen, im 17. Niederländer auf Malaka Niederlassungen gegründet,
aber sie gelangten zu keiner Bedeutung. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen
die Engländer mit dem Erwerb von Besitzungen an der Westküste, die sie dann nach und
nach erweiterten, bis sie 1909 den heutigen Umfang erreichten. 1862 faßten die Franzosen
an der Ostküste, in Kochinchina, festen Fuß und eroberten dann bis 1904 Kambodscha,
Tonking und Annam.
1. Britisch-Hinterindien (750 000 qkm, 12 Mill. E.) umfaßt das Gebiet
vom Tiefland Vorderindiens und dem Bengalischen Busen bis über den Salnen
hinaus, die Landschaften Ober- und Niederbarma, ferner Süd-Malaka. Barma
oder Birma gehört zum Kaiserreich Indien (S. 135), auf Malaka gibt es mehrere
Schutzstaaten und eine Anzahl unmittelbarer Besitzungen, die unter dem Namen
Straits fettlemeuts (strehts fettelments), „Niederlasfungen an den Straßen",
eine eigne Kronkolonie bilden. Das Haupterzeugnis ist Reis, für dessen
Anban die breite, wasserreiche Talebene und das Delta des Jrawadi die
günstigsten Bedingungen aufweisen. Die jährliche Ausfuhr beläuft sich aus
180—200 Mill. Mk. Die Wälder sind reich an Tiekbäumen. Außerdem
werden Baumwolle, Kautschuk, Indigo n. a. tropische Gewächse gewonnen.
Malaka ist das an Zinn reichste Land der Erde und liefert gegenwärtig trotz
Rückgangs in den letzten Jahren noch mehr als die Hälfte (51,72 °/0) der Welt-
erzeugung (1910: 57 000 t). Andre Erzeugnisse des Bergbaus sind Erdöl im
Jrawaditale und Edelsteine, besonders Rubine, in Oberbarma.
Die Hauptstadt Rangnn (300000 E.), an einem Mündungsarme des Jrawadi, ist
einer der ersten Reishäfen der Erde und führt auch viel Tiekholz aus. Die große Fahr-
straße des Jrawadi, der 1600 km weit schiffbar ist, sowie zwei weit ins Innere reichende
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Venedig" bezeichnet hat. Viele Hütten stehen sogar auf Flößen, die im Strome verankert
sind. Ein besonderes Gepräge erhält die Stadt durch den Buddhismus. „Aus dem Meere
niedriger Häuser erheben sich überall Tempel (Pagoden), deren goldglänzende Türme im
Scheine der Sonne einen wahrhaft großartigen Anblick gewähren (Abb. 28 und 29). Aber
das Innere der Stadt ist sonst wenig einladend, die Straßen sind schmutzig und übelriechend,
die Häuser aus Holz und selbst Bambusgeflecht unansehnlich".
3. Französisch-Hintcrindien oder Judo-China (800000 qkm, 17 Mill. (£.,
21 auf 1 qkm) besteht aus der Kolonie Nieder-Kochinchina, dem Mündungs-
gebiete des Mekong, und den Schutzstaaten Kambodscha, Annam und Tonking.
Wirtschaftlich am wertvollsten sind die Niederungen von Nieder-Kochinchina und
Abb. 28. Buddhatempel in Bangkok.
Tonking, die gewaltige Ernten von Reis liefern, der meist nach China versandt
wird. (A. 1911: 94 Mill. Mk.). Andre Ausfuhrerzeugnisse sind Baumwolle,
Zimt, Pfeffer, Zucker, Tabak, Häute, Zinn usw.
Die französische Regierung hat bedeutende Summen auf die Hebung des Landes
verwendet. In Nieder-Kochinchina sind große Kanäle angelegt worden, teils um Sumpf-
gebiete zu entwässern, teils um Land für den Reisbau zu gewinnen. Die^Länge der
Eisenbahnen betrug 1911 bereits 2400 km, und große Hafenanlagen erleichtern den Aus-
landverkehr. Die Hauplstadt von Nieder-Kochinchina, Saigon (ßaigong, 65000 E.), ist
in ihrem europäischen Teile reich an modernen Prachtbauten aller Art, schönen freien
Plätzen und schattigen Baumgängen. An der Ostküste Annams Hue (50000 E.), in
Tonking Hanoi (140000 E.).
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Kambodscha Bangkok China Saigon Ostküste_Annams_Hue Tonking_Hanoi
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2—5 m hoch. Ihr Anbau ist fast ganz auf Bengalen und Assam beschränkt. Die Fasern
geben ein grobes, aber dauerhaftes Gewebe. Da ein Landstück 5—10 mal so viel Fasern
liefert wie ein gleichgroßes Flachs- oder Hanffeld, so ist die Jute sehr billig und nächst der
Baumwolle zum wichtigsten Webstoff geworden. In Indien fertigt man daraus Haupt-
sächlich Säcke zum Versand der Landeserzeugnisse (jährlich über 100 Mill.). Die europäischen
und amerikanischen Jutefabriken liefern außer Sackleinen besonders Möbel-, Vorhang- und
Läuferstoffe. Jute steht unter den Ausfuhrerzeugnissen Indiens an zweiter Stelle und
brachte 1910/11 dem Lande eine Einnahme von 514 Mill. Mk.
Die Viehzucht ist in Indien von geringer Bedeutung. Von Rindern hält
man Büffel und Zebus, die auch als Zugtiere verwendet werden. Als Last-
träger dienen Kamele und Elefanten. Von einiger Bedeutung ist die Seiden-
gewinnung, und eine beträchtliche Einnahme bringt die Perlenfischerei, die
besonders im Golf von Manaar bei Ceylon betrieben wird.
An Bodenschätzen besitzt Indien Steinkohlen (nw. von Kalkutta), Eisen,
Gold und Edelsteine, besonders Diamanten und Rubine. Nicht unbedeutend
ist die Industrie. Schon seit alter Zeit haben die Jndier großes Geschick in
der Herstellung von feinen Seiden- und Baumwollstoffen, Stickereien
und Schmucksachen bekundet. In nenrer Zeit sind dann in wachsendem Um-
fange auch Fabriken nach europäischem Muster entstanden. Da die Arbeitslöhne
sehr gering sind (6—10 Mk. monatlich), so treten die indischen Webstoffe,
namentlich auf den asiatischen Märkten, mit den europäischen erfolgreich in
Wettbewerb.
Bedeutendes haben die Engländer auf dem Gebiete der Verkehrseinrich-
tungen geschaffen. Das Eisenbahnnetz (1911: 53 000 km) ist das dichteste
vou allen Ländern Asiens. Alle bedeutenderen Städte sind jetzt durch Schienen-
Wege verbunden. Dazu kommen wohlgebaute Landstraßen, und auch für die
Regelung der Flüsse und die Anlage von Seehäfen sind große Summen aus-
gegeben worden.
Der Außenhandel von Britisch-Jndien hatte 1911—12 einen Wert von 4468
Mill. Mk., (A. 2744, E. 1724). Ausgeführt wurde u. a. Baumwolle und Baum-
Wollgarn (523 Mill. Mk.), Jute und Jutewaren (514), Reis (387), Sämereien (359), Weizen und
Mchl (189), Häute (186), Opium (175), Tee (172). Fast die Halste des Handels entfällt
auf Großbritannien, ein weiteres Zehntel auf die britischen Kolonien. Deutschland war
an der Ausfuhr mit 440, an der Einfuhr mit 100 Mill. Mk. beteiligt. Es bezog ins-
besondere von dort Baumwolle (69 Mill. Mk.), Reis (63), Jute (62), Raps, Rübsen (31),
Leinsamen (27), Rinderhäute (22), Ziegenfelle (11), Sesam (11), Kopra (11), Weizen (11),
Kautschuk und Guttapercha (9), führte dahin aus hauptsächlich Metallwaren, Baumwoll-
und Farbstoffe.
Staatliche Verhältnisse. Vorderindien ist mit Ausnahme einiger kleiner
Gebiete (S. 139) britischer Besitz und bildet zusammen mit Belutschistan (S. 121)
und der Provinz Barma in Hinterindien (S. 141) das Kaiserreich Indien
(4,7 Mill. qkm, 315 Mill. E., 67 auf 1 qkm). Seiner Verwaltung unter-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
100 —
stellung des neuen Herrschers im Grunde dar als eine zwischen dem Senat (consilium priucipis) und dem Prineeps (dem ».ersten Bürger") als Vertrauensmann des souveränen Volkes geteilte Herrschaft, wenn auch in Wirklichkeit die persönliche Thätigkeit des Princeps im Mittelpnnkt der ganzen Reichsverwaltung steht.
Von den Provinzen übernahm Augustus nur diejenigen in unmittelbare Verwaltung durch legati Augusti pro praetore, welche einer dauernden militärischen Besatzung bedurften, die übrigen verwaltete der Senat durch Prokonsuln (kaiserliche und senatorische Provinzen; procuratores; fiscus und aerarium). Alle Provincialbeamten waren fest besoldet. Das System der Verpachtung hörte für die Grund- und Kopfsteuer (vectigal, tributum) auf, für deren gerechte Verteilung ein Census der Provinzen die Grundlage 'bot (Straßenbauten: milliarium aureum, Reichspost).
Das Werk Cäsars fortsetzend, vollendete Augustus die Entwickelung des besoldeten stehenden Heeres: 25 Legionen mit bestimmten Zahlenbezeichnungen, Beinamen und Standquartieren, mit den Auxiliar-truppen zus. 250,000 M.; dazu 9 cohortes praetoriae ä 1000 M. in Rom und Italien unter 2 praefecti praetorio, außerdem in Rom 3 cohortes urbanae und 7 coh. vigilum; der praefectus urbi mit Polizei-und Krimina lgerichisbarkeit. Die Nichtbürger waren der Dienstpflicht (20 Jahre) unterworfen, aber von den Offiziersstellungen ausgeschlossen. Die Flotte lag in den Kriegshäfen von Ravenna und Misenum.
Kultur: Litteratur und Kunst.
1. Während römische Kolonisten, Beamte, Geschäftsleute und Soldaten römische Kultur und Sprache über das Reich verbreiteten, strömten in Rom, der beherrschenden Weltstadt, alle Völker, aber auch alle Götter und alle Kultureinflüsse der alten Welt zusammen, um sich zu fortschreitender Auflösung römischen Wesens zu vereinigen. Die Versuche des Augustus zur Herstellung der verfallenden Staatsreligion und der Sitten (Tempelbauten, Luxus- und Ehegesetze) konnten den Verfall auf die Dauer nicht aufhalten (Eindringen orientalischer Götterdienste und griechischer Aufklärung).
2. Dagegen hatte sich die Litteratur immermehr Rang und Ansehen in der höheren Gesellschaft erworben. Vor allem gelangte die R ech t s -Wissenschaft (Scaevolae) und in Verbindung mit namentlich zu Athen und Rhodus betriebenen rhetorischen und philosophischen Studien (Ausweisung der Philosophen und Rhetoren aus Rom 161: Einwurzeln der stoischen Lehre durch Pauätius; Cicero Eklektiker) die Beredsamkeit zu hervorragender Bedeutung (die beiden Gracchen, L. Lieiuius Crafsus, Antonius, Brutus, besonders Hortensius). Ihre höchste Vollendung erreichte die letztere durch Cicero, den Schöpfer der klassischen römischen Schriftsprache.
3. Hiermit hing auch die Ausbildung der Geschichtschreibung zusammen, welche C. Sallustius Crispus (86—34) aus Amiternum im Sabinerlande auf Grund unparteiischer Auffassung der Zeitgeschichte zu kunstmäßiger Darstellung erhob. Cäsar verzichtete in seinen klar und elegant geschriebenen militärischen Berichten auf besonderen Redeschmuck. Cornelius Nepos, ein Freund Ciceros, schrieb verloren gegangene
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Ravenna Rom Athen Rom
Vierter Zeitraum. — § 37- Die Nachfolger Augusts etc lud
Ii) Geschichtsschreibung. T. Livius aus Padua (Pata-vinus), Lehrer des Claudius am Hofe Augusts, erzählt die römische Geschichte in 142 Büchern mit Benutzung zahlreicher Quellenschriften und Urkunden voll Wärme und edler Beredsamkeit, wenn auch nicht immer mit scharfem geschichtlichen und staatsmännischen Urteil. Erhalten die erste Dekade (—293) und Buch 21—45 (218—167 v. Chr.), ausserdem viele Auszüge.
Iii. Die bildende Kunst. Griechische Meister schmücken wie früher (§ 18, E. c, 2) die Häuser und Gärten der Reichen mit Werken der Bildhauer- und Malerkunst. Sammlung älterer Meisterwerke bei grosser Zahl der Liebhaber (Rom noch heute ein Museum griechischer Kunst: Vatikan, Kapitol, Villa Albani u. a.). An Künsten durch Römer fast nur die Architektur geübt. August gestaltet Rom aus einer Ziegel- zu einer Marmorstadt. Nutzbauten (die Wasserleitung der Aqua virgo durch Agrippa — Fontana Trevi) und Schönbauten: das Forum Augusts mit dem
Tempel des Mars ultor, die Thermen des Agrippa mit dem Pantheon, heut noch erhalten, der Bau des Palatium auf dem Palatin. Anfang der grossartigen Kaiserpaläste daselbst.
— Der Fachschriftsteller Vitruv schreibt, teils griechische Quellen, teils eigene Erfahrungen verwertend, ein Lehrbuch der Baukunst.
§ 37. Die Nachfolger Augusts aus dem Julischen Hause.
14—68 n. Chr.
1) Tiberius (14—37 n. Chr.), eine tüchtige Natur (seine *4 Kriege in den Alpen, Germanien, Pannonien s. o. § 35, Iv.), anfangs auch ein guter Herrscher und verständiger Staatsleiter. Beseitigung des letzten Restes freistaatlicher Einrichtungen durch Aufhebung der Volksversammlung. Die unumschränkte Alleinherrschaft hat nur noch ein Gegengewicht im Senat. Die kaiserliche Leibgarde der Prätorianer erhält ein festes Lager (Kaserne) in unmittelbarer Nähe der Stadt. Ihr Oberbefehlshaber Sejan gewinnt mächtigen Einfluss.
Kriege. 4 Feldzüge nach Germanien (14 —17) unter 14 Germanicus, dem Neffen des Kaisers, mit Heer und Flotte. n-Gefangennahme der Thusnelda, der Gemahlin Armins (ihr Sohn Thumelicus stirbt in römischer Gefangenschaft. „Der Fechter von Ravenna“ von Friedr. Halm). Besuch des Teutoburger Schlachtfeldes und Bestattung der Reste der Gefallenen. Armins Niederlage bei Idistaviso unweit Minden.
-37
Chr.
—17
Chr.
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Extrahierte Personennamen: Augusts T._Livius Claudius Augusts Villa_Albani August Agrippa Fontana Augusts Vitruv Augusts Tiberius Iv. Sejan Germanicus Armins Armins
Extrahierte Ortsnamen: Padua Rom Agrippa Palatium Germanien Pannonien Germanien
— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
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