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1. Bd. 3 - S. 356

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
s 356 ©icbrntcr Zeitraum. fei des Schah Hussein war. Allein auch Rok siel durch Verschwörung, und so folgte eine Reihe von Barbaren schnell auf dem schlüpfrigen Throne, bis ihn Kerim Khan im Jahre 1761 bestieg, und ihn durch Klugheit achtzehn Jahre hindurch (bis 1779) behauptete. Ihm gehorchten, nach der Losreißung der östlichen Lander, die westlichen Pro- vinzen. Kerim, ein Mann von milden Gesinnungen, be- mühte sich, die äußere Ruhe des Reiches zu sichern, und im Innern den Ackerbau und den Handel wieder zu bele- den. Er war duldsam in der Religion, und selbst die Wissenschaften und Künste, besonders die Baukunst, blüh- ten unter ihm von neuem. Nach Kerims Tode (1779) erhoben sich gleichzeitig mehrere Thronbewerber, und suchten ihre Ansprüche mit dem Schwerte geltend zu machen. Nach langen Kämpfen, welche Persien verheerten, besiegte Mehemet Khan, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Menschenkenntniß, seine Nebenbuhler, und herrschte bis 1797 über zwanzig Millio- nen Perser, nachdem er den Staat von neuem in zehn Provinzen getheilt hatte. An seinem Hofe lebte sein Neffe Baba Khan, ein Jüngling von seltenen Talenten, der seinen Oheim in alle Schlachten des Bürgerkrieges beglei- tet, und in den Augenblicken des Friedens die Thaten der Helden und die Gefühle der Liebe in Gedichten gefeiert hatte. Er war Statthalter zu Schiras, als er die Nach- richt von Mehemcts Tode erhielt. Er estte ins Heerlager nach Teheran, der neuen Hauptstadt des Reiches, wo er von dem Heere als Regent begrüßt ward. Er herrscht unter dem Namen Feth Ali Khan mit Klugheit und Kraft über das erneuerte Persien. Gegen Rußland ward im Frieden der Fluß Kur die Grenze beider Reiche, und selbst von Napoleon erschien (1807) eine eigene Gesandt- schaft zu Teheran. Nur an Rußland mußte er sich, nach der Erneuerung des Krieges, im Frieden vom 12 Oct. 1813, zur Abtretung der Chauate Karabo g, G ansch in, S ch e k i n, S ch i r w a n, D e r b e n t, K u b i n, Miugre- lien u. a., zur Bewilligung großer Handelsvortheile, und

2. Bd. 3 - S. 363

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
363 Asien. Religion des Confneius. — Die Duldung, welche Kanghi den Christen bewiesen hatte, ging unter seinem Sohne Yongtsching (1722 — 1735) in die Verfolgung der Chri- sten und ln die Vertreibung ihrer Lehrer über. Nachsichtiger betrug sich zwar sein vierter Sohn und Nachfolger Kien- Long (1735 —1799) gegen sie; demungeachtct konnte das Christenthum sich nicht wieder in China so weit ausbreiten, als unter seinem Großvater. Kicn-Long wirkte in Hinsicht der Staatsverwaltung im Geiste seiner edlen Vorfahren; er liebte die Künste, besonders die Dichtkunst und Mahlerei; er stiftete eine große Büchersammlung; er erweiterte sein Reich durch Thibet und durch die Verbindung eines Theils der Bucharei mit demselben; nur in dem Kriege mit den Birmanen in Ava verließ ihn das Glück. Vor ihm erschie- nen gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts mehrere europäische Gesandtschaften, besonders der Britten und Hol- länder, um nähere Handelsverbindungen mit China anzu- knüpfen, doch ohne bedeutenden Erfolg in Hinsicht dieses beabsichtigten Zweckes. Im hohen Alter (1796) übertrug er seinem fünfzehnten und jüngsten Sohne Kahing die Regierung. Unter diesem schien die frühere Kraft und Hal- tung der Regenten aus der Dynastie Tsing zu sinken; denn nicht nur daß in der Nähe des Hofes selbst eine Ver- schwörung gegen den Kaiser sich gebildet hatte, welche nur mir Mühe unterdrückt werden konnte; es trennte sich auch Kochinchina*) von der Abhängigkeit von China, seit Caun-Shung (als Kaiser Chia-Long), der Beherrscher von An am und Tunkin, sich für unabhängig erklärte und Kochinchina mit Tunkin vereinigte. So trat der neue Kaisersiaat von Anam mit einer Bevölkerung von achtzehn Millionen Menschen in die Reihe der mächtigen selbststän- digen Reiche Asiens.— Der chinesische Kaiser Kahing starb am 2 Sept. 1821 auf einer Reise nach der chinesischen Tata- rci im Lande der Mantsch», nicht ohne den Verdacht der Vergiftung. Ihm folgte, da sein ältester Sohn vor ihm gestorben war, sein zweiter Sohn Thuen-ho-nei. ') §. 576.

3. Bd. 1 - S. 55

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Indien. 56 ersten Sagen über jenen Erdstrich aufbewahren konnten. Da sie aber ihren Bacchus und Herkules auch hier in ähn- lichen Thaten am Ufer des Ganges wiederfanden; da selbst die Verwandtschaft ihrer damals gangbaren Philosopheme und Mythen mit den indischen sie zu dem Schlüsse brachte, daß Pythagoras Indien besucht, und von hier aus seine Wissenschaft entlehnt haben müsse; so scheint dies alles still- schweigend darauf zu führen, daß sie wirklich Hindostan eine frühere und altere Kultur zuschrieben, als sich. Das hohe Bild von dieser frühen Kultur scheint auch dem'alexander, nachdem er den persischen Koloß gestürzt hatte, vorgeschwebt zu haben, obgleich sein Zug dahin ohne weitere Folgen blieb * *), besonders weil ein frühzeitiger Tod ihn zu bald von seiner neuen über Vorderasien verbreiteten politischen Schöpfung abrief. Doch lernten die Griechen seit dieser Zeit ihren Blick bis auf diese Gegenden erweitern, und selbst alle die Sagen, welche sie von denselben aufnahmen, enthalten die Spuren einer sehr alten Verfassung Indiens-« Es laßt sich nicht bestimmen, ob alle die Völkerschaften, welche von der mongolischen Grenze bis herab an den indi- schen Ocean wohnten, von Einem oder von mehren: Haupt- siammen herrühren; Völkerschaften, die durch ihre Lebens- weise und Kultur sehr verschieden sind. Diejenigen Stamme, welche die Uferlander am indischen Oceane bewohnten, nähr- ten sich vom F schfange und waren Höhlenbewohner (Trog- lodyten); andere zogen als Nomaden durch die sandigen Steppen am Indus; kriegerische Stamme wohnten in den archs Nachricht von dem Klima und dem Boden Indiens und von den Sitten der Eingebohrncn ; theils das Tagebuch des Ne- archs von seiner Reise aus der Mündung des Indus nach dem persischen Meerbusen. *) Alexander erbaute zwei Städte an dem Hydaspes: Ni ca a und Bucephalia, und eine dritte an dem Akesines : Dschenab. — Ueber des Seleukus Fortschritte in Indien s. lustiu. lib. Xy. c. 4 ; und Plinius (Hist. nat. L. Vi. cap. 17) behaup- tet, Seleukus sey in Gegenden gewesen, bis zu welchen Alexan- der nicht gekommen wäre.

4. Bd. 1 - S. 57

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Religion der Indier. 57 ward, durch übertriebene Sagen entstellt, in die schriftlichen Denkmäler des Volkes übergingen. Doch spricht in diesen Denkmälern der Geist des höchsten Alterthums. 9. Religion der Indier. Vier heilige Bücher, die Veda's (Rak-Beid, Djedjr- Beid, Sam-Beid, Athrbau - Beid), sind in der, sür das gesellschaftliche Leben längst erloschenen, S a m sc r i t sp r a ch e die Grundlage der indischen Religion (doch ist wahrscheinlich das vierte jünger, als die drei andern). Meistens herrscht in ihnen die dialogische Form, in welcher theologische Fragen über Gott, Seele, Weltschöpfung rc. abgehandelt werden, mit Ausnahme einzelner hymnenartiger Acclamationen. Eine inländische Sage setzt den Ursprung der Veda's, von Brama selbst dem Rek-heschir Kasche mitgetheilt, 4900 Jahre über den Anfang der christlichen Zeitrechnung. Sogar der Aus- zug aus diesen vier indischen Religionsbüchern, der Oup- nek’hat, soll bereits 2000 vor Christus verfertigt worden seyn. Er hat bei den beiden braminischen Religionspartheien, der Secte des Schiven und der Secte des Wischn», gleiches religiöses Ansehen. Den Upnek'hat fand im Jahre 1640 der Bruder Aureng - Zebs, der Prinz Daraschakn, in Kaschmir, als er, die Einheitslehre in ihrem ganzen Umfange zu ergrün- den, die heiligen Urkunden aller Völker sammelte. Er selbst übersetzte wörtlich ans dem Samscrit, ohne Zusatz oder Ver- stümmelung, den Upnek'hat ins Persische, und diese Uebersetznng ward im Jahre 1657 bei einer Zusammenkunft der indischen Schriftgelehrten zu Benares als der reine Ausdruck der uralten indischen Religionslehre anerkannt. Es spricht auch der einfache Geist des Alterthums, die rege und jugendliche Beschränktheit der Ansicht, unverkenn- bar aus demselben. Anquetil du Perron, der bereits die Z endbüch er nach Europa gebracht hatte, übersetzte den Upnek'hat aus dem Persischen ins Französische, und brachte dadurch die Kunde des ältesten orientalischen Religionöbuches, dessen Lehren in den alten chinesischen und

5. Bd. 1 - S. 63

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
63 Religio» der Indier. Hindostan bestand, wenn gleich nicht bewiesen werden dürfte, (wie es Ozeray in s. recherches sur Buddoii, ou Bouddou, instituteur religieux de l’Asie orientale^ v Paris, 1817. 8. versucht hat,) daß Bnddha zu Ceylon, und zwar 1029 Jahre vor Christus gebohren worden sey, daß seine Lehre auf Ceylon und in Indien jenseits des Ganges in ursprünglicher Reinheit (oder Orthodoxie) sich erhalten habe, daß aber diesseits des Ganges in Indien aus dem Buddha der Wischnu gemacht worden sey, mit welchem er dieselbe mythische Person bilde. Denn noch ist nicht ausgemittelt,wie der mythische Buddha zum Wischnu sich verhalt, oder wie ursprünglich der Buddhaismus mit dem Brahmaismus zusammenhangt. Doch kann zuge- standen werden *), daß der als göttliches Wesen verehrte Buddha zum Theile eine geschichtliche Person sey, ob- gleich bei seiner Schilderung viele Erzählungen von den Verwandlungen und Menschwerdungen des Wischnu aus der indischen Mythologie benutzt worden seyn mögen, so daß mythische Dichtungen mit der alten Geschichte des Landes zu Einem Ganzen verschmolzen. Denn es scheint, daß der Buddhaismus dadurch aus dem Brahmaismus hervorging, daß ein kühner Reformator als den in Menschengestalt wieder erschienenen Wischnu sich geltend zu machen wußte, dessen Gottheit langst anerkannt war. Weil aber die neue Lehre mit der Herrschaft der Brahminenkaste nicht vereinigt werden konnte; so laßt sich daraus der Haß der Brahmi- nen gegen dieselbe erklären. Wo auch Buddha gebohren ward; seine Lehre ist höchstwahrscheinlich vom Festlande von Hindostan ausgegangen, hat sich aus ältern Mythen vom Wischnu entwickelt, nicht aber diese Mythen erst veranlaßt, und hat sich von da jenseits des Ganges und auf mehrern indischen Inseln, besonders auf Ceylon und Java, festge- setzt. Schwerer dürfte zu entscheiden seyn, warum der Buddhaismus auf Ceylon und Java dem Brahmaismuö im Ganzen am ähnlichsten blieb, wogegen er sich in Thibet zu *) Vgl. Gotting. Anz. 1819/ N. 9. in der Anzeige det Schrift von Ozeray.

6. Bd. 1 - S. 198

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Erster Zeitraum. j W 54. Eintheilung des Landes. So wie das ägyptische Volk in Kasten zerfiel; so war das Land in Bezirke (Nomen) getheilt. Diese Einthci- lung war uralt, denn die Aegypter legen sie dem Sesostris bei, und sie erhielt sich bis in die Zeiten der Ptolemäer und Römer. Nothwendig mußte sich aber die Zahl und der Um- fang dieser Bezirke mehrmals bei den verschiedenen politischen Erschütterungen Aegyptens verändern. Man darf dabei an keine griechische oder römische Provinzeneintheikung denken; sie war in Aegypten von den Tempelbesitzungcn ab- hängig, so daß jede neue Niederlassung der Priesterkaste mit dem Gebiete, das diese Kaste einnahm, einen neuen Nomus bildete, der sich durch die nach seinen örtlichen Verhältnissen gestaltete äußere Form von den übrigen Nomen unterschied. Diese von der frühern Priesterhcrrschaft ausgehende Vezirks- eintheilung konnte nicht eher a ll g em e i n e L a n d e s e i u t h c i- lun g werden, als bis die einzelnen kleinen Staaten, die Ae- gypten umfaßte, zu Einem großen Reiche verbunden wurden. Das Verhältniß, in welchem der.könig jedes kleinen ägyptischen Staates zu der Priesterkaste stand, mußte nach der Individualität des Königs, und nach den örtlichen Ver- hältnissen verschieden seyn; denn über einen erobernden und sieggewohnten König konnten die Priester unmöglich so viel vermögen, wie über schwache und friedliche Könige. Doch selbst über die Wahl, Ernennung und Folge der alten ägyptischen Könige kann nichts im Allgemeinen festgesetzt werden, weil sich Beispiele von Wahl, Erbfolge und Usurpation in dem langen Zeitraume bis auf des Psam- metichus Alleinherrschaft finden, wobei die Priesterkaste der, bei manchen Gelegenheiten wachsenden, Macht der Könige das Gleichgewicht hielt. 55. Oberägypten. Theben scheint der älteste Staat in Aegypten gewesen zu seyn, und ganz Aegypten soll, nach dem Zeugnisse der

7. Bd. 1 - S. 293

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
gerischen Geist frühzeitig zu wecken, dafür sorgte schon die ganze Erziehung. Die höher» Wissenschaften konnten unter solchen Einflüssen auf diesem Boden nicht einheimisch gedei- hen; die Künste lernten die Römer nur bei den Besiegten kennen. Als endlich beide, von einem fremden Boden ent- lehnt, nach Rom verpflanzt wurden, war bereits einiger- maßen die frühere Rohheit der Römer abgeschliffen, und der Geist des Kriegers auswärts an fremde Kultur gewöhnt. Doch diese Morgenröthe der römischen Kultur fallt we- der in diesen noch in den nächstfolgenden Zeitraum. Noch begeisterte Ein Triumphbogen mehr, als wissenschaftliches Forschen und richtiger Kunstgeschmack; nur persönliche Ta- pferkeit, welche in dem He'ldeualter bei keiner Nation ganz fehlt, so wie der damit verbundene Patriotismus, sind die so hoch gefeierte Römertugend dieses und des folgenden Zeitraums. Die Grundlage der römischen Staatsreligion scheinen ekrü rische und griechische Mythen, welche die Rö- mer bei den griechischen Kolonieen in Italien kennen lern- ten, gewesen zu seyn, in welche aber geschichtliche Sagen und Vergötterungen ausgezeichneter Helden auö den ersten Zeiten des Staates übergingen. 90. Rom unter Königen. Die monarchische Gewalt in Rom war schon unter Ro- mulus durch den Senat und das Patricial beschrankt, und als er, gegen den Willen der Patricier, einen neuen Krieg beginnen wollte, ward er (nach dem Plutarch) von den Senatoren in dem Tempel des Vulkans ermordet. Langer als ein Jahr dauerte, unter dem Drucke des Senats, das Iwischenreich nach Romulus Tode; denn schon damals schien der Senat die Absicht ausführen zu wollen, welche erst bei Targuins Vertreibung gelang, der Regierung ausschließend sich zu bemächtigen. Allein die Unordnungen in diesem Zwischenreiche führten zur Wahl eines Ausländers. Der

8. Bd. 1 - S. 404

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
404 Dritter Zeitraum. einander anstrebten, und deren Reibung nicht selten die wüthigsten Feldherren des Staates in ihren Unternehmun- gen und Planen hinderte. Dazu kommt noch die allge- meine Erfahrung, daß ein Handelsstaat nie gegen einen militärischen Staat auf die Dauer sich behaupten kann, wenn dieser sich auf seinen Gegner mit voller Kraft und Beharrlichkeit wirft. 140. Erster punischer Krieg. In Sicilien, wo Karthago, hauptsächlich an der Südküste, Niederlassungen hatte, war Syrakus schon frühzeitig durch seinen Handel mächtig, obgleich die innere Verfassung dieses Staates unter mehrcrn republikanischen Formen wechselte, bis es Könige erhielt, unter denen einige, wie schon weiter oben erinnert ward, für Gesetzgebung, Handel, Wissenschaft und Künste wohlthätig wirkten. So befand sich an dem glanzvollen Hofe des jünger» Diony- sius der unsterbliche Athener Platon. Zwar ward Dio- nysius zuerst durch Dion, und dann durch den für reinen Republikanismus glühenden Timoleon aus Syrakus ver- drängt, und die ganze Insel der Freiheit zurückgegeben; allein zwanzig Jahre nach dem Tode des Timoleons unter- warf sich der Usurpator Agathokles Syrakus und bei- nahe die ganze Insel, besiegte die Karthager, und nahm den königlichen Titel an. Nach seinem Tode entstanden neue Bewegungen in Syrakus, wahrend welcher der Schwie- gersohn des Agathokles, der in Italien damals siegreiche Pyrrhus von Epirus, von den Syrakusanern selbst nach Sicilien eingeladen ward. Pyrrhus ernannte zwar seinen Sohn zum Könige von Sicilien; der Druck seiner Herrsch- sucht raubte ihm aber bald, was er erobert hatte. — Der Feldherr der Syrakusaner, Hiero der zweite, ein von Dichtern und Geschichtsschreibern gefeierter Re- gent, bestieg den Thron, den er in einer vier und fünf- zigjährigen Regierung verdiente und behauptete. Unter ihm stieg der Wohlstand der Insel immer höher; unter

9. Bd. 1 - S. 443

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Rom. 443 0 aro ni tern und Lucariern, den Urhebern der Verbin- dung, verweigerte man diesen Vorzug. Doch in den darauf folgenden Bürgerkriegen, in welchen ganze Völkerschaften proscribirt, ausgerottet und ihre Lander an römische Bürger vertheilt wurden, erhielt alles, vom Rubicon bis an die südlichste Spitze Italiens, das römische Bürgerrecht, wo- durch die B.estechbarkeit und Zügellosigkeit des Volkes um ein Großes vermehrt ward. 162. Sitten Veränderung in Rom. Zu allen diesen innern Gahrnngen und Reibungen der Partheien kam in diesem Zeitalter die a l l g e m eine Sitten Veränderung, und, was hier als gleichbedeutend gilt, die große Si tten v er sch li m m erun g, die sich über die römischen Bürger verbreitete. Wenn, seit der Besiegung Griechenlands und seit dem ersten sesten Fuße Roms in Asien durch die Erbschaft von Pergamus, griechischer und asiatischer Lurus, fremde Sitten und Ausschweifungen auf die Römer übergingen; so ward zugleich durch die unermeß- lichen zusammen erbeuteten Reichthümer ihre Habsucht ge- steigert und verstärkt, und alle Provinzen Roms seufzten unter starken öffentlichen Austagen, noch mehr aber unter den erschöpfenden persönlichen Erpreffungen hungriger Statt- halter und Pachter, wodurch dieser räuberische Geist sich auch dem Senate und der Ritterschaft mittheilte. Die hoch- gepriesene frühere Einfachheit der Sitten, die unerschütterliche Mannestreue und Erfüllung des gegebenen Wortes, die strenge Abhärtung zum Dienste des Staates, die gefeierte Mäßigung und Enthaltsamkeit der alten Römer artete schnell in alle gegenüberstehende grobe Fehler aus. Je stolzer die Sprache des Senats nach außen ward, nachdem alle mäch- tige Gegner Roms bezwungen und fremde Könige an die Triumphwagen der Consulu gefesselt waren; desto starker ward die Reibung im Innern; desto mehr strebte die Volks- parthei an gegen den Senat und die Ritterschaft. Talent- volle Männer standen auf beiden Seiten an der Spitze; in- i

10. Bd. 1 - S. 54

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Erster Zeitraum. 54 Ganges, sondern er kehrte bald aus dem großen Erdstriche zwischen dem Indus und Ganges zurück. Nur Seleucus Nikator *)/ dessen Feldzüge wichtige Aufschlüsse über die Lander zwischen dem Indus und Ganges bewirkten, drang bis zu dem Ganges vor, folgte südlich dem Laufe desselben durch Aude, Behar und Bengalen, schloß mit dem Könige Sandracot ein Handelsbündniß, und verbreitete zuerst unter den Griechen die Kunde von der schönen südlichen Halste dieses reichen Landes. — Seit dieser Zeit blieben, bis auf den Strabo, alle griechische Schriftsteller innerhalb des Ganges stehen; außerhalb desselben weiß selbst Strabo nur einige Völkernamen zu nennen, und die ganze mata- barische Küste war ihm noch unbekannt. Blos der äußersten südlichen Spitze, des Caps Comorin, gedenkt er, weil diese durch die Schiffahrt nach Ceylon bekannt war. So viel er- hellt, daß schon in den ältesten Zeiten, von Vorder- und Mittel-Asien aus, gewisse Handelswege nach Indien eröffnet waren, ohne daß doch damals bereits eine nähere Verbindung mit den indischen Völkerschaften bestand. Wer es, nach der Aehnlichkeit bei den andern Völkern, aus der Geschichte weiß, wie langsam der Uebergang aus den ersten Nomadenverhaltnissen bis zur Begründung einer bestimmten Verfassung, und zum Leben im Staate ist; der muß, weil das ferne Alterthum bereits in Indien eine uralte Kasteneinrichtung, und eine mit der ganzen Staats- form in genauester Verbindung stehende Religion kennt, auf eine sehr frühzeitige Bevölkerung dieser Gegenden schließen, die weit über die Zeitrechnung der jüngern westasiatischen Völker und Staaten hinausreicht, und wo, nach allen ge- schichtlichen Spuren, schon mehrere Umbildungen und Ver- änderungen erfolgt waren, bevor die jüngern Griechen, z. B. H e r o d o t 2), Arrian 3), D i o d o r, Strabo, u. a. die 0 Sprengel/ Erdbeschreibung von Ostindien/ S. 65 ff. 2) Herodot/ der des Sesostris ausführlich gedenkt/ enthält kein« Angaben von dessen Zuge nach Indien/ welchen Diodor erzählt/ Strabo aber verwirft. 5) Arrtan 6 indische Geschichte enthalt theils Auszüge aus des N e-
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