215
in den Händen der Engländer. Ausgeführt werden besonders Seidenzeuge,
Baumwollenstoffe, Shawls, Teppiche, Diamanten und Edelsteine, Gewürze,
Apothekerwaaren, Elfenbein, Perlen und Vogelnester. Dampfboote befahren
bereits den Indus und Ganges, und die Auffindung von Steinkohlen hat
die Anlegung von Eisenbahnen nicht nur ermöglicht, sondern bereits ins
Leben gerufen.
Seiner geographischen Lage nach gehört Hindostan dem tropischen und
subtropischen Klima an; Winde, zahlreicbe Flüsse und Sumpfflächen, das
Himalayagebirge wirken mäßigend aus die Hitze ein. Die Monsune (vergl.
§ 126) mit den sie begleitenden Regen sind eine Eigenthümlichkeit des
indischen Oceans, werden durch die eigenthümliche Vertheilung der Länder-
massen in der tropischen Zone hervorgerufen und üben aus Pflanzen- und
Thierleben einen großen Einfluß aus. Der S.-W.-Monsun ist regnerisch,
der N.-O.-Monsun trocken. Sobald der erstere Ende Juni zu wehen an-
fängt, entladen sich unter fürchterlichen Donnerschlägen gewaltige Regengüsse,
welche die versengten Gefilde in lachendes Grün umschaffen. Bäche werden
zu reißenden Strömen und verbreiten Schrecken und Untergang allenthalben.
Fast überall folgen auf die Regenzeit ansteckende Krankheiten, besonders
Fieber, Cholera, Aussatz, Elephantiasis, Augenleiden und Blattern. Ins-
besondere wirkt das tropische Klima sehr nachthcilig auf die Europäer ein,
und hat Manchen zur Rückkehr gezwungen. In neuester Zeit hat man Ge-
sundheitsstationen in einigen hochgelegenen, gesunden Gegenden angelegt, wo
sich Kranke in kurzer Zeit wieder erholen können. Eine solche Gesundheits-
station befindet sich für Madras auf dem Rilgherriberg in einer Höhe von
7700) wo eine mittlere Temperatur von 16° 0. herrscht; eine andere liegt
nördlich von Kalkutta in den Bergen von Sikkim zu Dargiling (7000')
und eine dritte zu Landur im Lande Gherwal (8000'), wo ein angenehmes
Klima und die hier angebauten europäischen Obst- und Gemüsearten die
Gesundheit oft wieder schenken.
Das britische Indien zerfällt in mittelbare und unmittelbare Besitzungen;
jene bilden eine Art von Schutz- und Bundesstaaten, diese dagegen voll-
ständige Unterthanenlande. Die Letzteren werden in vier Präsidentschaften
eingetheilt.
1) Die Präsident sch äst Bengalen oder Kalkutta, die volkreichste, um-
faßt das untere Tiefland des Ganges und sämmtliche Besitzungen der Eng-
länder in Hinterindien, im Ganzen mit einer Bevölkerung von 40 Mill.
Die Hauptstadt Kalkutta mit Fort William besteht aus drei Municipali-
täten: dem eigentlichen Kalkutta, der „Stadt"; den vielen Vorstädten, welche
mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hughly liegen und in denen die
Europäer und die Mehrzahl der Muhamcdaner wohnen, und drittens dem
Stadttheil Haurah. Die Bevölkerung ist im höchsten Grade buntscheckig,
beläuft sich aber wenigstens auf 1 Mill., darunter etwa 20,000 Europäer.
Murschedabad (150,000 E.). Patna am Ganges (300,000 E.). Kuttak
am Mahanaddy. Südlich von Kuttak liegt der berühmte Wallfahrtsort
Dschaggernat mit einer ungeheuren Pagode, welche nach der Sage 10,000
Jahre alt sein soll, und jährlich 1 Mill. Wallfahrer herbeizog. Die Pa-
gode besteht auö vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere
Tausend Braminen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
217
und hohe Berge, namentlich der Adams Pick (5775'), auf dessen Spitze
die heilige Fußstapfe des Buddha unter einem schützenden Dache gezeigt
wird. Wie bekannt, breitete sich von Ceylon Gautamas Lehre, der Bud-
dhismus, aus. Der britische Gouverneur wohnt in Colombo. In Kandy
beschützt die englische Krone eine heilige Reliquie des Buddhismus, einen
Zahn des Gautama. Nach der Meinung der Singhalesen hängt der Besitz
der Insel vom Besitze der Reliquie ab.
Anmerkung. Außer Ceylon besitzt England in Asien noch die arabische
Stadt Aden am gleichnamigen Golf (seit 1838).
4. Die Besitzungen Frankreichs (30 Q.-M. 150,000 E.),
welche von einer französischen Handelsgesellschaft herrühren, liegen theils in
Bengalen, theils auf Coromandel und Malabar, und sind in Bezug auf
Ausdehnung und Ausbeute unbedeutend. Pondichery, 45,000 E., Sitz des
Gouverneuers. Mähe, 6000 E. In Chandernagor hat es nur eine Nieder-
lassung (Faktorei); die Stadt steht unter englischer Hoheit.
5. Die Besitzungen der Portugiesen,
welche an Größe und Seelenzahl den französischen gleich sind, bezeugen den
Verfall der portugiesischen Macht auch in der Ferne. Goa soll früher
200,000 E. gezahlt haben; jetzt leben daselbst 500. Wichtiger ist Diu für
den portugiesischen Handel; unbedeutend die Seestadt Damum. Unter dem
Gouverneur von Goa steht auch die chinesische Insel Makao und der portu-
giesische Antheil an der Insel Timor.
8 87.
Die Malayenstaaten und europäischen Besitzungen im indischen
Archipel.
Im indischen Ocean liegen zu beiden Seiten des Aequators drei große
Inselgruppen: die großen und kleinen Sunda-Inseln (§ 27), die Molucken
und Philippinen, welche, wenn der Schein nicht trügt, in unbekannter Vor-
zeit Asien und Australien mit einander verbanden, bis die Fluthen und
unterirdischen vulkanischen Kräfte diesen Zusammenhang zertrümmerten. Die
Küsten fallen in der Regel steil nach S. ab, im R. und gegen No. sind
sie flach. Ihre vulkanische Natur haben sie bis zur Stunde behalten.
Sie sind äußerst fruchtbar, und sollen durch die Nähe des Meeres,
die Winde und Regengüsse trotz ihrer nahen Lage am Aequator im Allge-
meinen ein ganz angenehmes Klima haben. Tie einheimische Bevölkerung
gehört zur malayischen Race; hier und da finden sich auch Australneger
vor, z. B. auf Borneo, den Philippinen re. Tie Reiche der Malayen sind
für uns von keiner Bedeutung; die meisten geben und nehmen Geschenke
von den Holländern, d. h. sie erkennen dadurch die Oberherrschaft der Hol-
länder an. Tie Mehrzahl jener Inseln gehört den Holländern, nur wenige
den Spaniern.
1. Die Besitzungen der Holländer.
Das Königreich Holland (§ 65) hatte früher bedeutend größere Co-
lonien als jetzt; in den französischen Kriegen, als Holland eine Provinz
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
211
südlichen Theil der Bogdo Lama, die zweite Verkörperung des Buddha auf
Erden. Tübet, „die asiatische Schweiz" (vergl. S. 198), zerfällt in 3
Theile: 1) das eigentliche Tübet mit der Hauptstadt Hlassa, Residenz
des Dalai (80,000 E.), soll über 60 Städte zählen; 2) Butan, ein
Gebirgsland des Himalaya mit 1 Mill. E., steht unter einem Priester,
Dharma Lama, der im Kloster Tassisudon (28° N. B., 98° Ö. L.) wohnt;
3) Klein-Tübet ist der westliche Theil von Tübet und theils fruchtbares
Land an den Quellen des Indus, theils arme Hochebene. Es umfaßt
mehrere kleine unabhängige Landschaften mit gemischter Bevölkerung, von
denen die Mehrzahl dem Islam zugethan ist, und das buddhistische König-
reich Ladackh mit der Hauprstadt Leh. Sie hat einen sehr bedeutenden Woll-
markt, welchen Handelsleute aus Hlassa, Aarkand und Kaschmir besuchen.
Der König von Ladackh ist an China und an Lahore zinspflichtig.
d) Das Königreich Korea (4128 Q.-M., 9 Mill. E.) ist eine gebirgige
Halbinsel, welche Buddhisten bewohnen. Sie reden und schreiben die chine-
sische Sprache, sind ein fleißiges Ackervolk, geschickte Erwerbs- und unter-
nehmende Seeleute. Auch sie gestatten den Europäern keinen Eintritt ins
Reich. Der an China und Japan zinspslchtige König residirt in Kingkitao.
Das Land soll 150 Städte zählen.
o) Das Königreich der Lutschn oder Lien Khieu Inseln ist eine Colonie
von China und Japan und an beide tributpflichtig. Die Zugehörigkeit zu
China ist zweifelhaft.
8 85.
Die 5 Staatengruppen auf der Halbinsel Hinterindien.
Unsere Kenntniß von der östlichsten südasiatischen Halbinsel, welche man
gewöhnlich Hinterindien nennt, beschränkt sich im Allgemeinen auf die Existenz
mehrerer Gebirgsketten und Ströme, die große Fruchtbarkeit und die politische
Eintheilung des Landes. Man erzählt von großen, weißen Elephanten, von
mächtigen Bambus- und Palmenarten, von Tikholzwäldern, von merkwürdi-
gen Schlingpflanzen, von Gewürzarten und kostbaren Mineralien, welche da-
selbst in großem Ueberflusse angetroffen werden. Die Bewohner der Halb-
insel, welche vorzugsweise zur mongolischen und malayischen Race gehören
und theils dem Islam, theils dem Buddhismus anhängen, stehen auf einer
sehr niedrigen Stufe geistiger Entwicklung. Sie werden als abergläubische,
wilde, räuberische und rachsüchtige Menschen geschildert, welche despotischen
Herrschern gehorchen.
1. Das Kaiserthum Birma,
8961 Q.-M. und 4 Mill. Einwohner,
zerfällt in 2 Hauptlandschaften, Ava und Pegu, deren Fruchtbarkeit sehr
bedeutend ist. Aber aus Unkenntniß und Trägheit vernachlässigen die Bir-
manen den Anbau und treiben lieber Handel, welcher jedoch ausschließlich
vom König ausgeht. Dieser führt den Titel Boa oder König mit den gol-
denen Füßen und den weißen Elephanten. Auf welcher Stufe der Bildung
der König und sein Land stehen, mag die Thatsache beweisen, daß im Jahre
1847 vier desertirte französische Matrosen die Minister des Boa waren.
14---
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Bogdo_Lama Dharma_Lama
Extrahierte Ortsnamen: Hlassa Hlassa Kaschmir China Lahore Korea China Japan Kingkitao China Japan China Hinterindien Hinterindien Birma
212
Die Birmanen sind, wie die Kriege mit den Engländern darthun, jetzt gut
einexercirte tapfere Krieger. Die wichtigsten Städte sind Ava und Umera-
pnra am Irawaddi, 100,000 E. Rangun, 40,000 E.
2. Das Königreich Siam,
an Flächeninhalt und Seelenzahl dem vorigen gleich, hat seinen bessern An-
bau den Chinesen zu verdanken, welche vor allen Fremden und sogar den
Siamesen bedeutende Vorrechte genießen. Der König von Siam ist ein
vollendeter Despot; ihm gehört ausschließlich der Handel, aller Grund und
Boden und das Eigenthum der Unterthanen. Diese müssen vier Monate
jährlich dem König, ohne Lohn und Kost zu erhalten, Frohndienste thun;
in der andern Zeit müssen sie ihren Unterhalt erwerben. Hauptstadt ist
Bangkok, 500,000 E.
3. Die malayischen Staaten
auf der Halbinsel sind seit dem Falle der Hauptstadt Malacka (sie kam 1512
in die Hände der Portugiesen, dann in die der Holländer und 1824 durch
Tausch in die der Engländer) nur noch dadurch berüchtigt, daß die Bewohner
derselben freche und gefährliche Seeleute sind.
4. Das Königreich Anam,
9930 Q.-M. und 11 Mill. Einw.,
umfaßt drei Hauptprovinzen: Tonkin, Kochinchina und Kambodscha. Es
ähnelt in jeder Beziehung dem kaiserlichen Nachbarstaate China, welchem es
auch zinspslichtig zu sein scheint. Von allen hinterindischen Reichen zählt es
die meisten Christen (über 500,000); auch ist in dem Heere und in den
Festungen des Kaisers europäischer Einfluß sehr ersichtlich, denn in allen
andern Dingen stehen die Anamesen selbst den Japanesen nach. Hauptstadt
ist Hue, 100,000 E. Noch größer soll Saigun sein.
5. Die Besitzungen der Engländer,
siehe § 86, 3.
8 86.
Die 5 Staatengruppen von Vorderindien.
(65,000 Q.-M. und 130 Mill. Einw.)
Mit wenigen Ausnahmen gehört die ganze Halbinsel Dekan oder Vor-
derindien jetzt der englischen Krone; ausgenommen sind nämlich der kleine
Staat der Sikh in der Landschaft Kaschmir, das Königreich der Ghorkas,
Nepal, die Besitzungen der Franzosen und Portugiesen.*) Betrachten wir
zuerst die Staaten einheimischer Nationalität.
1. Der Sikh-Staat Kaschmir
ist ein Ueberrest des Königreichs Lahore, welches die Engländer 1849 größten-
*) Die 2 Q.-M. große Besitzung Trankebar haben die Danen 1846 an Eng-
land verkauft. Sie beanspruchen noch den Besitz der Andamanen und Nikobaren,
welche von Australnegern und Malayen bewohnt werden.
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
213
theils an sich gezogen haben. Die Streitigkeiten, in welche die Sikhs mit
den Moslemin und den Großmoguln geriethen, machten sie wild und krie-
gerisch. Aus Kriegern wurden sie Räuber und Eroberer und stifteten das
Königreich Lahore, kehrten aber 1839 die Waffen auch gegen einander, so
daß die Engländer sich genöthigt sahen, diesen Händeln an ihren Grenzen
ein Ende zu machen, und den größten Theil des Königreichs Lahore an sich
zu ziehen. Die ungemein schöne Landschaft Kaschmir soll äußerst mild und
ergiebig sein; sie war der Hauptplatz für die berühmten Kaschmir-Webereien,
welche ehedem 16,000 Webstühle beschäftigten. Jetzt sollen nur noch 6000
im Gange sein, das Land der Arbeitskräfte entbehren und das Volk, durch
Lug und Trug geächtet, vielfach Mangel leiden. Kaschmir am Dschilum,
40,000 E.
2. Das Königreich Nepal
ist ebenfalls ein hochgelegenes Alpenthal am Himalaya, wo der Dhawala-
giri sich erhebt, und hat ebenfalls einen bedeutenden Theil seines Gebietes
an England (1815) abgetreten. Der König residirt in Kathmandu, 40,000
Einw. Da die königliche Familie dem kriegerischen Stamme der Ghorkas
daselbst entsprossen ist, so nennt man in Indien Nepal häufig nur das
Königreich der Ghorkas.
3. Das britische Indien.
Zu Anfang des 17. Jahrhunderts trat in London eine Handelsgesell-
schaft zusammen, welche allmählich zu 2000 Mitgliedern herangewachsen war,
die englisch-ostindische Compagnie. Sie hatte zuerst um das Privilegium
des ausschließlichen Handels mit Ostindien und China nachgesucht, dasselbe
auf 20 Jahre erhalten, Colonien angelegt und ihren Besitzungen allmählich
die Ausdehnung gegeben, welche sie gegenwärtig daselbst haben. Alle 20
Jahre wurde bisher dieser Freibrief erneuert; die Besitzungen der Compagnie
waren von der Regierung jeder Zeit genau beaufsichtigt. 24 Mitglieder der
indischen Compagnie bildeten das Direktorium. Dieses wählte den General-
Gouverneur für Ostindien; er entschied über Krieg und Frieden, schloß Ver-
träge, erließ Verordnungen, übte das Begnadigungsrecht rc. 4 Beamte, der
Obergeneral des Heeres und noch 2 Staatssekretäre standen ihm rathend
zur Seite. Rief das Direktorium der Compagnie in London den General-
Gouverneur ab, so hatte er unverzüglich zu gehorchen. Um aber tüchtige
Offiziere und Beamte für Indien heranzubilden, hatte das Direktorium für
Indien eigene Civil- und Militärschulen in London errichtet. Die Krone,
welche alle Schritte des Direktoriums genau überwachte, hatte auch das Be-
stimmungsrecht. Tie britische Kriegsmacht in Indien betrug bisher 300,000
Mann, worunter aber nur 35,000 Europäer waren. Rur die oberen Offi-
ziere waren Engländer, Subalternoffiziere und Aerzte aber Inder, wie denn
überhaupt die Eingebornen möglichst auch im Civildienst verwendet werden,
um sie der englischen Herrschaft geneigt zu machen und zu erhalten. Seit
1857 hat die englische Krone die Besitzungen der englisch-ostindischen Han-
delscompagnie selbst übernommen, und das derselben'ertheilte Privilegium
zurückgezogen.
Der Hauptgrund, daß überhaupt die englischen Colonieen ganz andern
Erfolg hatten, als die spanischen und portugiesischen, ist ohne Zweifel der:
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Ortsnamen: Lahore Lahore Kaschmir Kaschmir Dschilum Nepal Himalaya England Kathmandu Indien_Nepal Indien London Ostindien China Ostindien London Indien Indien London Indien
216
Besitzungen umfassen die Provinzen Arracan, Pegu und Tenasserim, sowie
die Städte Malacca und Sincapore.
2) Die Präsidentschaft Agra oder Aiiahàd am Oberlauf des Ganges
und zu beiden Seiten des Dschumna, die jetzt zu der Präsidentschaft Ben-
galen gerechnet wird. Darin: Allahabad, 200,000 E. Benares, der hei-
ligste Wallfahrtsort und die Priesterstadt der Hindus, 640,000 E. Agra
und Delhi am Dschumna waren die Residenzen des Großmoguls, welcher
noch 1857 in seinem Palaste zu Delhi lebte und von der Compagnie
erhalten wurde; allein cha er den Aufstand der Cingebornen begünstigte,
wurden seine Söhne hingerichtet, er selbst 1858 verbannt. Luknow, 300,000
Einw., Residenz eines muselmännischen Rabob. Lahore im Pendschab,
100.000 E. Amretsir und Multan. Attok am Indus „der Schlüssel von
Vorderindien."
3) Die Präsidentschaft van Madras im Süden der Halbinsel (Ma-
labar und Coromandel). Darin: Madras, 600,000 Einw., Universität.
2. Hauptstadt des britischen Indiens. Tranquebar, 25,000 E. Calicut,
25.000 Einw. (Vasto di Gama 1498.) Die Hafenstadt Masnlipatam,
160.000 Einw.
4) Die Präsidentschaft Bombay umfaßt das Mündungsland des In-
dus und das Land um und südlich vom Golf von Cambay. Darin:
Bombay, 360,000 E. (15,000 Feueranbeter.) Punah, 120,000 Einw.
Curate, 450,000 E>, Festung. (15,000 Perser, fleißige Arbeiter.) Ahme-
dabad 120,000 E. Ani Indus liegt Haidrabad (Hyderabad), nicht zu ver-
wechseln mit dem gleichlautenden (17° R. B., 96° D. L.).
Die mittelbaren Besitzungen zahlen meistens Tribut, haben jetzt noch
eigne Fürsten, welche das Land verwalten, müssen aber ein Contingent stellen,
und dürfen ohne Erlaubniß des Generalgouverneurs kein Bündniß schließen.
Sie scheinen nach und nach den unmittelbaren einverleibt zu werden, wie
das mit Lahore, Sind am untern Indus, Oude (Lucknow) re. bereits ge-
schehen ist. Wir heben von den mittelbaren nur folgende hervor:
1) Die Mahratten-Staaten (8 Mill. E.), seit 1618 besiegt; Baroda, 100,000 E.
2) Die Radschpnten-Staaten, südlich von Lahore (15 Mill. E.); Jeypur 70,000 E.
3) Der Staat des Nizam von Golkonda oder Haidrabad (Hyderabad), 10
Mill. C.)
4) Der Staat von Mysore; Mysore und Seringapatam.
5) Der Staat von Cotschin an der Sw.-Küste mit dem trefflichen Hafen
Cotschin.
6) Die Sultanate auf den Lakediven und Malediven. Diese Korallen-Jnseln
werden von Moslemin arabischen Ursprungs bewohnt, welche Reis und Kokos
bauen, Fischerei und Schifffahrt treiben und Muscheln ausführen. Letztere werden
in Indien unter dem Namen Kauris als kleinste Münze gebraucht.
Vollständiges Eigenthum der englischen Krone ist schon lange die
Insel Ceylon (1200 Q.-M. 1 '/2 Mill. E.), welche durch die Palks-
straße von Coromandel getrennt, durch die sogenannte Adamsbrücke aber so
mit der Halbinsel verbunden ist, daß man zur Zeit der Ebbe hinüber waten
kann. Cevlons Zimmt, Kokosnüsse, Brotfruchtbäume, Kasseeplantagen, Ele-
phanten, wilde Büffel, Eber, Perlen, Rubine rc. geben den malayischen
Singbalesen und der aus Europäern, Arabern, Chinesen und Hindus gemisch-
ten Bevölkerung reichlichen Unterhalt. Im Innern der Insel sind Urwälder
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
235
Wohnorten, was von den Mongolen zu sagen? 29. Welche Städte, Leute,
und Erzeugnisse finden wir in der kleinen Bucharei? 30. Zu welchem
Stromgebiete gehört diese? 31. Wie liegen Hami und Kaschgar von Yar-
kand? 32. Was für ein Staat ist Tübet? 33. In welche 3 Theile zer-
fällt es? 34. Welcher Religion gehören die Tübetaner an? 35. Welches
sind die Haupteigenthümlichkeiten dieser Lehre? 36. Was ist vom Dalai
Lama zu merken? 37. Wo refidirt er? 38. Was ist vom Königreich
Korea in Bezug auf seine Lage, seine Bodenbeschafsenheit und Abhängigkeit
von China zu erwähnen? 39. Wie heißt die Hauptstadt desselben? 40. Mit
welcher chinesischen Stadt haben die Lieu Khieu Inseln gleiche nördliche Breite?
Zur Wiederholung von § 85—87.
1. Welche Busen schneiden in die hinterindische Halbinsel ein? 2. Was
ist von den oro- und hydrographischen Verhältnissen zu wiederholen? 3. Welche
Kenntniß haben wir vom Innern? 4. Welche 5 Staatengruppen liegen
auf derselben? 5. Welche Racen bewohnen sie? 6. Wie unterscheiden sich
die einzelnen Staaten in Bezug auf Lage und Kultur? 7. Welche Pro-
dukte kommen zur Ausfuhr? 8. Wie liegt Ava von Rangun, Rangun von
Saigun, Bangkok von Hue? 9. Wonach ist die Lage von Tonkin, Cochin-
china, Cambodscha, Ava und Pegu zu beschreiben? Io. Wodurch sind die
Malayen berüchtigt? 11. Welche Bodenbeschasfenheit und welches Klima
zeigt die vorderindische Halbinsel? 12. Was liegt zwischen dem Himalaya
und dem Plateau von Dekan? 13. Welche Flüsse münden aus Koroman-
del? 14. Was ist von den vorderindischen Strömen zu wiederholen?
15. Welche Flüsse bilden das Duab und welche das Pendschab? 16. Was
ist von der Religion und der Bildung der Hindus bekannt? 17. Welcher
Race gehören sie an? 18. Welche Staatengruppen sind in Vorderindien
zu unterscheiden? 19. Was für eine Sekte sind die Sikhs? 20. Wodurch
war Kaschmir früher berühmter als jetzt? 21. Wo liegt das Königreich
Nepal? 22. Welche Bedeutung und innere Einrichtung hatte die englisch-
ostindische Handelskompagnie? 23. Wie steht es mit der Ertragsfähigkeit
und der Kultur des Bodens? 24. Welche Artikel werden ausgeführt?
25. In welche 4 Präsidentschaften zerfallen die englischen Besitzungen?
26. Wo liegen die einzelnen? 27. Wie liegt Kalkutta von Singapore?
28. Allahabad von Madras? 29. Tranquebar von Bombay? 30. Delhi
von Calicut? 31. Lahore von Hydrabad und Hyderahbad? 32. Welche
Gesundheitsstationen hat England angelegt? 33. Welcher Unterschied ist
zwischen den englischen und spanischen Colonieen? 34. Wem gehört die
Insel Ceylon? 35. Welche Straße trennt Ceylon von Dekan? 36. Welche
Schätze birgt Ceylon? 37. Wie liegt Aden von Ceylon? 38. Was ist
von den Besitzungen der Franzosen, Dänen und Portugiesen zu merken?
39. Wo liegen diese? 40. Welche Natur haben die ostindischen Inseln?
41. Welche Staatengruppen müssen auf denselben unterschieden werden?
42. Welcher Macht gebührt der erste Platz? 43. Welche Besitzungen hat
Spanien im indischen Archipelagus? 44. Wodurch zeichnen sich dieselben
aus? 45. Welche Inseln nimmt Holland in Anspruch? 46. Wie folgen
dieselben von D. nach W.? 47. Welche großen Städte liegen darin?
48. Welche Produkte werden ausgeführt? 49. Wie groß sind Java, Su-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Dalai
Lama Khieu Ava_von_Rangun Rangun_von
Saigun
Extrahierte Ortsnamen: Korea China Bangkok Hue china Cambodscha Himalaya Kaschmir Nepal Kalkutta Allahabad Madras Bombay Hydrabad Hyderahbad England Ceylon Ceylon Ceylon Spanien Holland
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
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TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
122 Interregnum. Westgotheu.
n.t.t»
1246. Heinrich Raspe, von geistlichen Fürsten als Gegen-
könig gewählt, stirbt im folgenden Jahre bedeutungslos, und
auch sein Nachfolger, Graf Wilhelm von Holland, gelangt
zu keinem Ansehen. Verwirrung in Deutschland immer größer.
1250. Friedrich stirbt, seinem verhängnißvollen Geschicke unterliegend,
in Fiorentino, beigesetzt zu Palermo.
5. Interregnum 1250—1273.
* Nachdem bei* mächtige hohen stau fische Stamm in
den lombardischen und sic ili scheu Streitigkeiten ein jam-
mervolles Ende gefunden, wird Deutschland immer m e h r
eine Beute des Raubes und der Gewalt, der Habsucht
und der Willkühr, und von den fremden Fürsten, die mit
ihren Schätzen seinen Thron sich erkaufen, kann kein Heil
i h m e r b l ü h e n.
1) Konrad Iv., Friedrichs Sohn, schon 1236 zum
römischen Könige gewählt, setzt den unseligen Kampf in Italien
fort, stirbt, mit seinem Halbbruder Manfred entzweit, in
1254.seinem Lager bei Lavello, und Manfred bemächtigt stch, Kon-
radin's ungeachtet, des sicilischen Thrones 1258.
2) Wilhelm von Holland, seit 1247 gewählt, gelangt
1256. zu keinem Ansehen, stirbt im Kriege gegen die Friesen bei
Medenblik.
1257. 3) Richard, Graf von Cornwallis, durch die Partei
des Erzbischofs von Cöln, und Alfons X. von Castilien*)
durch die Partei des Erzbischofs von Trier zu Frankfurt
gewählt; jener kehrt mehrmals in das unruhvolle England
nach Oktai's Tod zurück. Unter den folgenden Chanen werden noch
andere Theile Asiens bezwungen (Tibet, Syrien, China); aber seit
1294 zerfällt das große Reich durch mehrfache Theilungen.
-') Die durch den Einbruch der Araber seit 711 in die Gebirge von
Asturien hinaufgedrängten christlichen Westgothen gründen durch ihre
Eroberungen allmälig mehre unabhängige Königreiche: Navarra, Oviedo,
Leon, Castilien, Arragonien; beide letztere vereinigen int eilften
Jahrhundert allen christlichen Besitz in sich, und die Araber erheben sich
seit ihrer Niederlage bei Tolosa 1212 nicht mehr empor. Castilien wird
neben Arragonien von eigenen Königen beherrscht (Alfons X. von 1152—
1284) bis 1506, wo sich beide vereinigen, s. hinten die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe Heinrich Graf_Wilhelm_von_Holland Wilhelm Friedrich Friedrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Friedrichs Manfred Manfred Wilhelm Graf_von_Cornwallis Alfons_X Alfons_X
Extrahierte Ortsnamen: Westgotheu Deutschland Fiorentino Palermo Deutschland Friedrichs Italien Holland Medenblik Trier Frankfurt England Tibet Syrien China Asturien Navarra Oviedo
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Hülfstruppen unter Alexander Farnese. Die Versöhnung der
Parteien tritt erst allmählich nach seinem Uebertritt zu der katho-
lischen Kirche (1593) ein, welchem 1595 die Lossprechung vom
Bann durch den Pabst und die Unterwerfung des Herzogs von
Mayenne folgte.
Der Friede zu Vervins nach einem dreijährigen Kriege 1593
mit Spaniel) sicherte dein Staat die Unabhängigkeit von deni
Nachbarlande; das Edict von Nantes 1598 versöhnt die
religiösen Parteien, indem es die katholische Kirche als Landes-
kirche bestehen läßt, den Hugenotten aber freie Religionsübung
außerhalb der meisten großen Städte, Zutritt zu den Aemtern,
Theilnahme an den höchsten Gerichtshöfen (Parlamenten) bei
Streitsachen zwischen Katholiken mtb Reformierten zusichert.
B. Herstellung der Staatseinheit und Hebung der Macht
Frankreichs.
Drei große Vorläufer hatte Ludwig Xiv in diesem Jahr-
hundert für seine politischen Bestrebungen:
1. Heinrich Iv besiegte, nachdem er den Religions- und
Bürgerkrieg beendigt, alle ferneren Angriffe des hohen Adels
gegen die Krone; führte unter seines Ministers Sully Beirath
eine geordnete Verwaltung ein; entwickelte den Wohlstand des
Landes in Ackerbau, Handel, Seefahrt; hob Frankreichs Macht
nach Außen um ein Bedeutendes und war eben im Begriff, durch
Einmischung in den Cleveschen Erbfolgestreit den Kampf gegen
Spanien und Oesterreich in Deutschland und Italien wieder auf-
zunehmen, als er durch Ravaillac 1610 ermordet wurde —ißio
seit Jahrhunderten Frankreichs größter König.
2. Richelieu von 1624 — 1642 leitender Staatsminister
unter dem sittlich würdigen, aber schwachen und kränklichen
Ludwig Xiii (1610—1643); Frankreichs größter Staatsmann
im siebzehnten Jahrhundert.
Jean Armand du Plessiö, Cardinal°H erzog von Richelieu,
geboren 1585, ursprünglich zur militärischen Laufbahn bestimmt, widmet sich
dann dem geistlichen Stande, wird noch vor dem canonischen Alter Bischof von
Lu^on, durch die Königin-Mutter Maria von Medici gehoben; von dem iuugen
König 1624 an die Spitze des Staatsraths berufen, und von ihm, auch nach-
dem ihn seine Mutter 1631 wieder zu stürzen suchte, in dieser Stellung geschützt.
Seine Politik, nach Innen: Streben nach der unbe-
schränkten Einheit der Königs- und Regierungsgewalt; — nach
Außen: Kampf gegen Oesterreich und Spanien. Daher einer-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Farnese Alexander Ludwig_Xiv Ludwig Heinrich_Iv Heinrich Sully_Beirath Richelieu Ludwig_Xiii Ludwig Jean_Armand_du_Plessiö Richelieu Maria_von_Medici Maria