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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 154

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
154 Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs. her zu sichern, sondern auch dem deutschen Handel der See Schutz und Ansehen zu verschaffen, dem deutschen Volke, nach einem Ausdruck des vierten Reichskanzlers, des Fürsten Blow, seinen Platz an der Sonne" zu verbrgen. Am Schlu des Jahrhunderts haben rasch aufeinander zwei Flottengesetze Zahl und Strke unserer Kriegsschiffe vom Torpedo- und Unterseeboot bis zum gewaltigen Dreadnought (nach englischem Muster) festgelegt, und selbst England kann sich der Einsicht nicht mehr ganz ver-schlieen, da diese starke Seewehr niemanden antasten, nur uns selbst verteidigen will. Rastlos verbreitet der Deutsche Flottenverein in allen blassen des Volkes Verstndnis und Freude an unserer Seekriegsmacht. Der neue Nord-Ostseekanal, dem der Kaiser zu dankbarer Ehrung seines Grovaters den Namen Kaiser-Wilhelm-Kanal gegeben hat, dient nicht nur der Kriegsflotte, die nun leicht und schnell zwischen unsern beiden nrdlichen Meeren sich bewegen kann, sondern auch unserer Handels-marine, die nchst der englischen die strkste der Welt ist. 3. Kaiser Wilhelm Ii. hat selbst mit seinem Bruder die oberen Klassen des Gymnasiums in Kassel durchgemacht und mit ihm die Reifeprfung vorschriftsmig abgelegt. Seither sind ihm vor allem die Mittelschulen (die hheren Schulen") ans Herz gewachsen. In zwei Beratungen, zu denen er Vertreter der verschiedenen hheren Schulgattungen, aber auch angesehene Laien nach Berlin einlud, betonte er die Notwendigkeit, in allen Fchern des Unterrichts die Bedrfnisse der Gegenwart mehr als bisher zur Richtschnur zu nehmen und der krperlichen Erziehung (im Turnen, Schwimmen, Sport nach englischem Vorbild) eine ausgiebigere Pflege zu widmen. Den drei Arten hherer Schulen: Gymnasium, Realgymnasium, Ober-realschule, ist nunmehr derselbe Rang und dieselbe Berechtigung zuerkannt; eine vierte Form ist zuerst in Frankfurt a. M. begrndet worden: das Reformgymnasium, das den franzsischen Unterricht schon im ersten Schuljahr beginnt, während das Lateinische und das Griechische erst spter einsetzen. Damit sollen die klassischen Sprachen nicht beschrnkt werden: aber es soll mehr als bisher auf grndliche und lebendige Erfassung des Alter-tums gedrungen werden. Wie König Ludwig I. von Bayern im Pompe-janischen Haus zu Aschaffenburg, Hat Kaiser Wilhelm ein treffliches An-schauungsmittel in der Saalburg geschaffen, einem rmischen Dauerlager im Taunus, das er unter dem Beirat hervorragender Kenner, besonders des Eeschichtforschers Theodor Mommsen, wieder aufbauen lie. Die Versenkung deutschen Geistes in Hellenentum und Renaissance verkrpert auch die deutsche Kunst des neunzehnten Jahrhunderts; am glnzendsten der Pflzer Anselm Feuerbach (Abb. 10) und der Schweizer Arnold Bcklin, während andere das deutsche Leben und

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 156

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
156 Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs. spruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben". Zur Beratung der gemeinsame Angelegenheiten sollten Vertrauensmnner der Arbeiter beigezogen werden, zunchst in den kniglichen Bergwerken, die der Kaiser bezglich der Frsorge fr Arbeiter zu Musteranstalten entwickelt sehen wollte. Diese Wnsche haben sich nicht alle erfllen lassen. Immerhin ordnete ein Reichsgesetz die Sonntagsruhe, ein anderes die Einfhrung von Ge Werbegerichten an, die Streitigkeiten zwischen Meistern und Gesellen ent-scheiden und aus einer gleichen Anzahl von Vertrauensmnnern beider Gruppen bestehen sollten, ein weiteres versichert die Privatangestellten (Anh. Iv). Auch hier, wie bei der Verwaltung der Versicherungskassen, brachte gemeinsames Wirken beide Parteien langsam und stetig einander nher.*) Eine Versicherung der Witwen und Waisen und eine Umgestaltung und Zusammenfassung der drei Versicherungsgesetze wird vorbereitet. Allmhlich gewinnt der Arbeiterstand hheres Einkommen und grere Achtung. Die Lehre eines Mari und Lassalle von der Verelendung der Massen" ist ebenso unhaltbar geworden wie der Glaube an den Zukunftsstaat". Mit wachsendem Verstndnis beteiligen sich auch sozialdemokratische Abgeordnete an der Gesetzgebung in Land- und Reichstag. Die gemigten Genossen", die eine Prfung und Abnderung (Revision") des Pro-gramms verlangen, gewinnen auf den alljhrlichen Parteitagen der Sozialdemokraten immer mehr Anhnger, während christliche und nationale (gelbe") Organisationen bemht sind, auch die kirchen- und staatstreuen Arbeiter zu politischer Ttigkeit zu sammeln und zu schulen. Auch unpolitische Organisationen besitzt die Arbeiterschaft: die Gewerkschaften und die Arbeiterbildungsvereine, in deren Ttig-keit Bildungsfragen im Vordergrund stehen. Durch Vortrge und Lehrgnge, die durch volksfreundliche Gelehrte, Knstler, rzte, Richter, Geist-liche, Lehrer, Kaufleute, Techniker abgehalten werden, sucht man den jungen Arbeitern eine zuverlssige Ausrstung in das Leben mitzugeben; Volksvorstellungen, Volkskonzerte, Fhrungen durch Sammlungen und Museen, botanische und geologische Ausflge suchen die Werfe unserer Kunst, die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit wie die Schnheit deutscher Landschaft auch den Angehrigen des Vierten Standes zugnglich zu machen. berhaupt tritt der staatlichen Frsorge Selbsthilfe und soziales Emp-finden zur Seite, um die emporringenden oder sich gegen Schdigung und Untergang strubenden Volksteile zu untersttzen. Der Erogrund- *) Die Poesie der Arbeit in der Groindustrie und das Mhen der Arbeiter-weit hat auch in Literatur und Kunst Widerhall gefunden, am ergreifendsten in den Gemlden und Bildwerken des Belgiers Konstantin Meunier (Abb. 19).

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. III

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Aus dem Vorwort zur vierten Auflage. In dem vorliegenden Band ist die Trennung des Wiederholungs-stoffes von der fr die untern Klassen bestimmten Darstellung ausgegeben. Sie wre ebenso unntig als unntz. Mit heien Augen blickt das heran-reifende junge Mdchen auf das Rollen der Begebenheit, in dem fesselnde, bahnbrechende Persnlichkeiten sich auswirken und mchtige Bedrfnisse der Zeit ihre Befriedigung suchen: es wrde sich jetzt kaum mehr vor-schreiben lassen, in welcher Ordnung es sich die ihm zugngliche Er-fassung seiner Umwelt in ihrem Werden und Vergehen aneignen soll. Als Einheit, als Gesamtbild soll und will es die Gegenwart und ihre Wurzeln, wenigstens die jngsten, anschauen. In der ersten und gewi auch schon in der vorletzten Klasse mu die Schlerin aus beiden Teilen des jeweiligen Abschnittes mit steigender Selbstndigkeit eine geschlossene Erzhlung der frheren Abschnitte schaffen. Zur Lsung dieser Aufgabe hat aber die Neueste Geschichte die Grundlage abzugeben. Denn von der Gegenwart mit all ihren Ernten und Aussaaten mu die Betrachtung der Vergangenheit ausgehen: von Sedan nach Salamis, das habe ich schon vor zwanzig Jahren im Vorwort zur ersten Auflage dieses Buches ausgefhrt, mu der Weg geschichtlicher Er-kenntnis gehen... Darum ist auch der ganze Inhalt meines Buches mit Zgen aus der Welt des Werdens und Geschehens nach allen Richtungen durchsetzt. Be-geisterung, nach Goethes bekanntem Wort, warm fhlende Anteilnahme ist das hchste Gut, das die Geschichte verleihen kann; sie ist auch das beste und sicherste Mittel, dies Fach zu lehren und zu lernen; wenn auf irgendeinem Gebiete, bedeutet im Geschichtsunterricht Langeweile den Tod. Auf den Stoff als solchen kommt gar nicht viel an: den wird der Schler wie der Erwachsene immer wieder bequem in den Erzeugnissen der lngst erfundenen Buchdruckerkunst nachschlagen. Das geschichtliche Denken ist die Hauptsache, die Fhigkeit, sich in Persnlichkeiten und Vorgnge

4. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
44 Die Staufer und die Kreuzzge. Heer fhrte, wurde von König Richardlwenherz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim. Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, lie ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. ntigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er aus dem Reichstag zu Speier ein hohes Lsegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhof, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels. Bald nachher starb der alte Lwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben lie. 3. Friedrich von Schwaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die ppstliche Besttigung. Dieser Orden siedelte sich dann zur Zeit Kaiser Friedrichs Ii. im Weichselland an. Er bekehrte die heidnischen Preußen und begrndete einen Staat, der spter an das Haus Hohenzollern kam und mit der Mark Branden-brg zur Grundlage der preuischen Monarchie werden sollte. 6. Der Ausgang der Hohenstaufen und der Kreuzzge. 1. Kaiser Heinrich Vi. eroberte und verwaltete sein unter-italienisches Reich mit Einsicht und anfnglich ohne Hrte; als aber eine groe Normannen-Verschwrung entdeckt wurde, strafte er die Hupter mit der ganzen grausamen Strenge der Zeit und des Landes. Er wollte Apulien dauernd mit Deutschland verbinden und die Kaiser-krne in seinem Haus erblich machen; ein Kreuzzug sollte die Kaiser-Herrschaft auch im Morgenland aufrichten. Da starb der junge Herrscher. -Y~ 2. Gegen Barbarossas jngsten Sohn Philipp erhob eine Gegenpartei Otto Iv., den jungen Sohn des Lwen, zum König. Als der Papst sich fr Otto erklrte, traten manche Fürsten, gereizt durch diese Einmischung, zu Philipp der, dem ,,jungen sen Mann", fr den Walter von der Vogelweide seine herrlichsten Sprche dichtete. Da wurde er aus seiner Pfalz bei Bamberg von dem ge-waltttigen Otto von Wittelsbach aus Rachsucht ermordet, und seine Witwe, die griechische Kaisertochter Irene, die Rose ohne Dorn, die Taube sonder Galle", starb bald nachher auf der Burg Hohen-staufen. Jetzt wurde Otto allgemein anerkannt. Aber als er die Rechte

5. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Vlkerwanderung. Imperator. Mit allen bedeutenden Herrscherhusern war er ver-schwgert; alle Germanenknige beugten sich dem weisen Rate des Vlkerfrsten, der allenthalben Frieden und Bildung frderte. In Sage und Dichtung hat er fast bis heute fortgelebt als der strkste und mildeste unter den Lieblingen unseres Volkes. Es nennt ihn Dietrich von Bern nach der Stadt Verona (Welsch-Bern"), vor deren Mauern er seinen ruhmvollsten Sieg errang. 6. Wenige Jahre nach seinem Tode raffte sich das Ostreich" auf, um den Westen zurckzuerobern. Die Vandalen waren nach Eenserichs Tod in dem heien Mauretanien (Marokko und Algerien) verweichlicht: Inmitten all-gemeiner Not gingen sie in Gold und Seide und frnten zgellosem Wohlleben, das nur Raubzge und Lwenjagden unterbrachen. I Frieden wurden sie schlaff und zuchtlos. Nun landete der ostrmische Feldherr Belisr mit nur 5000 Reitern in Afrika. Nach einem unrhmlichen Treffen gab -Rntg Gelimer Karthago auf, nach einem zweiten warf er sich entmutigt in eine unzugngliche Felsenfeste. Germanische Sldner schlssen ihn ein. Als er seinen Neffen mit einem Mauren um ein Stckchen Brot raufen sah, ergab er sich; auf einem Landgut in Galatien schlo er sein Leben. Ruhmlos ist sein Volk verschwunden; die reichen Schtze, die es zusammengeraubt, fielen Belisar zur Beute. 7. Um so glanzvoller ist der Stern der Goten untergegangen. In ihnen lebte Theoderichs Geist; unter drei Heldenknigen ver-teidigten sie fast zwei Jahrzehnte lang ihr geliebtes Italien, in dem sie weithin zerstreut wohnten. In berraschendem Angriff gewann Belisar Sizilien, Neapel und das ungerstete Rom; durch List nahm er in Ravenna den König Witigis gefangen und fhrte ihn, wie kurz zuvor Gelinter, zum Triumphzug nach Konstantinopel. Das Gotenreich schien auf wenige Bezirke Oberitaliens beschrnkt. Da richtete es König Totila in wunderbarem Siegeslaufe wieder auf. Er gewann sogar Rom zurck nach langer Belagerung, während deren sich die Nachkommen des Romulus von Kleie und gekochten Nesseln nhrten; mit liebevoller Umsicht sorgte er fr die Besiegten und waltete seines Herrscheramtes mit Gerechtigkeit und Gromut. So wurde der schne König zum Liebling Italiens, während Byzanz in Furcht schwebte.

6. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

7. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

8. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

9. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

10. Alte Geschichte - S. 94

1870 - Mainz : Kunze
ni. € u 11 n r. Veränderter Charakter der Zeit. Die politische Rolle der Griechen ist ausgespielt, dagegen durchdringt die von ihnen geschaffene Cultur mehr und mehr den ganzen Länderraum, auf welchem die alte Geschichte spielt. Die schöpferische Thätigkeit macht der wissenschaftlichen Platz; Alexanders Lehrer Aristoteles, der alles Wissen seiner Zeit in sich zusammenfaßt, ist für die wichtigsten Zweige der Wissenschaft (Naturgeschichte, Logik, Psycho- logie, Ethik, Poetik, Politik u. s. w.) bahnbrechend geworden. Alexanders eigenes Interesse an wissenschaftlichen Dingen und geistigem Leben; was bei ihm noch reines Interesse, wird bei seinen Nachfolgern Regierungsmittel. An der Stelle der in ihrer Beschränkung großartigen griechischen Nationalität der kosmo- politische Hellenismus; griechische Kolonien im fernsten Osten; während Griechenland selbst entvölkert wird, liefert es dem ganzen Osten die Söldner, Gelehrten, Baumeister, Künstler, Leh- rer. Mittelpunkte dieser hellenistischen Kultur sind die Residenzen, daher ihr höfischer Charakter: neben zahlreichen andern ganz be- sonders Alexandria, unter den Ptolemäern Hauptsitz der Ge- lehrsamkeit dieser Zeiten; die große Bibliothek und das Mu- se i o n (Akademie): andere Schulen zu Athen, Rhodus, Pergamum, wo gleichfalls Bibliothek von angeblich 200000 Bünden; andere Sammlungen, zoologische, botanische; Ausbreitung der griechi- schen Sprache, welche Vermittlerin des Weltverkehrs wird: Pflege der Grammatik und der Philologie. Poesie eifrig, aber geistlos getrieben: gelehrte astronomische, medici- nische Gedichte; glücklich noch im Epigramm und (vereinzelt) der Idylle (Theokrit). So wirkt auch die Kunst ohne Be- geisterung, aber mit großen technischen und ungeheuren materiellen
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