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1. Geschichte der Alten Welt - S. 5

1860 - Freiburg : Herder
Die ältesten Staaten. 5 und eine eigentümliche Kultur entfaltet, von denen zwei sich bis Lu unsere Zeit erhalten ha-en, nämlich die Chinesen und Inder. B. Das chinesische Reich (um 2000 v. Chr.). § 13. Die Chinesen sind den Mongolen verwandt, welche in zahlreichen Stämmen den größten Theil des centralen Hochasiens be- wohnen ; darauf deutet ihre Körperbildung, und ihre eigene Ueberlie- serung stimmt damit überein. . Dieser zufolge wanderten ihre Urväter, 100 Familien stark, vom Gebirge Kuenlun in das Thal des Hoangho ein und verbreiteten sich in schnellem Wachöthume über das Gebiet dieses Stromes und über das noch größere des Aangtsekiang, außer- halb dieser Stromgebiete nordwärts bis an die Mandschurei, südwärts bis an die südindische Halbinsel, über eine Landmasse von mehr als 70,000 mmeilen, welche fast gänzlich dem gemäßigten Klima angehört. § 14. Die Chinesen führen ihre Geschichte auf Hunderttausende von Jahren zurück, in der That aber fallen erst um 2000 v. Chr. einige Lichtblicke in das Dunkel ihrer Vorzeit und bis in das achte Jahrhundert v. Chr. sind ihre Reichsannalen weder lückenlos noch durch- gängig glaubwürdig. Die ersten mythischen Herrscher werden als die guten Genien des Volkes gefeiert; sie lehrten den Landbau, die Obst- baumzucht , den Kanalbau und die Schifffahrt, die Schreibkunst, die Stern- und Arzneikunde, die verschiedenen Gewerbe, sie gaben weise Gesetze, entwilderten das Land und veredelten das Volk. In der That ist auch die Kultur der Chinesen eine uralte, selbstständig entwickelte und in vielfacher Hinsicht bewunderungswürdige. Sie sind unübertreff- liche Ackerbauer und Gärtner, verstehen alle Zweige der Seideindustrie längst vollkommen, bereiten ausgezeichnete Porzellan- und Lackwaaren, sind überhaupt in den einfachen mechanischen Arbeiten ebenso gewandt als fleißig; sie bereiteten lange vor den Europäern Baumwollenpapier und Schießpulver, bohrten Brunnen, sie kannten die Magnetnadel und eine Art Buchdruckerpresse, den Glocken- und Kanonenguß, bestimmten die Sonnenhöhe, verzeichnten die Himmelserscheinungen, hatten einen wohl- geordneten Kalender und dabei waren sie ihre eigenen Lehrer, denn ihre Nachbarvölker blieben Barbaren und sind es noch, insofern sie nicht von der chinesischen Kultur etwas aufnahmen. Diese langdauernde Abge- schiedenheit von anderen Völkern, die unterdessen nach ihrer Weise eine höhere Bildung entwickelten, ist eine Hauptursache der Einseitigkeit, in welche die Chinesen verfallen sind; diese äußert sich als gränzenloser Nationalstvlz gegen alle Fremde, die sie ohne Unterschied Barbaren nennen, von denen sie nur sehr ungerne etwas annehmen, z. B. in neuester Zeit besseres Kriegsmaterial, während sie ihre Schrift, die eine Wortschrift ist und daher mehrere tausend Zeichen erfordert, der Buch- stabenschrift gegenüber festhalten. § 15. Die alte Geschichte China's ist für uns Europäer sehr ein- förmig. Ein Volk von solcher Größe und Kultur wie das chinesische, welches frühe unter einen unumschränkt gebietenden Monarchen vereinigt war, konnte allen Angriffen widerstehen, so lange es sich nicht selbst in feindselige Parteien spaltete. Dieß geschah jedoch vielmals; denn wie eine kaiserliche Dynastie entartete, so machten sich die Statthalter der Provinzen unabhängig, das Land wurde der Schauplatz einheimischer Wanderun- gen der Chi- nesen China. Aelteste Kul- tur. Erfindun- gen. Chinesische Einseitigkeit.

2. Geschichte der Alten Welt - S. 183

1860 - Freiburg : Herder
Das römische Kaiserreich. 183 § 563. Die Stoiker schlossen sich äußerlich der Staatsreli- gion an, deuteten sie aber nach ihrer Weise, während das gemeine Volk seinen rohen Aberglauben beibehielt und den Kult fremder Götter, z. B. der Isis und des Serapis, bei sich aufnahm, dem auch viele neuer Kulte, vornehme Römer, besonders Frauen, eifrig huldigten, welche zugleich den Astrologen und den vielerlei Wahrsagern, von welchen Rom wim- melte, die meiste Beschäftigung gaben. Zu den alten Göttern gesellte sich aber nach dem Untergange der Republik eine Reihe neuer, die Cäsaren, welchen Namen alle Beherrscher des römischen Reiches führten. Schon der ermordete Diktator Julius Cäsar erhielt göttliche Ehre, dem Auguftus wurden bei Lebzeiten Tempel und Altäre errichtet, und die gleichen Ehren erhielten die schlechtesten Kaiser; in solche Ernie- drigung waren die stolzen Römer verfallen! In der That hatte der vornehmste römische Adelige dem Kaiser gegenüber so wenig Recht als der niedrigste Sklave, und wenn es auch wahr bleibt, daß unter dem Kaiserthum die griechisch-römische Bildung sich über den Westen der alten Welt auöbreitete, so ist es ebenso gewiß, daß die römische Kraft mehr und mehr dahinschwand, daher erscheint die Ausbreitung der Kultur durch die Römer im Westen wie einst durch Alexander den Großen im Osten von der Vorsehung dazu bestimmt, dem Samenkorne des Christenthums den Boden vorzube- reiten. Geburt Christi. 8 564. Unter Augufius wurde die Verheißpng erfüllt und der Sohn Gottes geboren, den neuesten Berechnungen zufolge am 25. December des Jahres 747 nach Roms Erbauung, demnach sechs Jahre früher als nach der allgemein angenommenen von dem römischen Abte Dionysius Eriguus aus dem sechsten Jahrhundert herrührenden Berechnung. Als Tiberius im 15. Jahre regierte, im Jahre der Stadt 782 am 15. April, starb Christus den Opfertod auf Golgatha und gab dadurch der Menschheit ein neues Leben. Das Reich Gottes, die christliche Kirche, wuchs ruhig aber schnell im ganzen Umfange des römischen Weltreichs heran und selbst hinaus über dessen Gränzen. Tiberius (14—37 n. Chr.). § 565. Diesem Stiefsohne des Augustus öffnete nach der Mei- nung des Volkes seine Mutter Livia dadurch den Weg zur Herrschaft, daß sie die Söhne des Agrippa und der Tochter des Augustus, Ju- lia, durch Gift aus dem Wege räumte (einen dritten, der wegen sei- ner Rohheit von Augustus auf die Insel Planasia verbannt wurde, ließ Tiberius sogleich nach des Augustus Tod ermorden). Gleich Augu- stus ließ er sich von dem Senate nur durch die inständigsten Bitten be- wegen, die Zügel der Regierung zu ergreifen, wiederholte jedoch solches Spiel nicht, sondern zeigte sich bald als strengen Herrn. Senat und Volk waren ihm abgeneigt, obwohl sie seine Tüchtigkeit als Feld- herr sowie die Sorgfalt, mit der er den Staatshaushalt führte und über die öffentliche Sicherheit wachte, anerkennen mußten; er zeigte nämlich den Vornehmen deutlich genug, daß er sie durchschaue und ebenso sehr wie den Stadtpöbel verachte. Er gab sich auch nicht

3. Geschichte der Alten Welt - S. 119

1860 - Freiburg : Herder
Alexandrinische Zeit. 119 mäus Ii. Philadelphia befolgte dieselbe Politik, besetzte jedoch im Kriege mit Syrien sehr viele Küstenplätze und beherrschte mit seiner Flotte das Meer; Ptolemäus Iii. Euergetes unternahm einen Rachekrieg gegen das syrische Haus wegen der Ermordung seiner Schwe- ster, durchzog fast ganz Vorderasten, machte ungeheure Beute, gab jedoch alle Eroberungen wieder zurück. Zustand des Landes. § 337. Diese Könige unterhielten nicht nur die stärkste Seemacht im Mittelmeere, sondern wegen Syrien auch ein starkes Landhecr, was ihnen nur ihre außerordentlich reichen Einkünfte möglich machten. Aegypten hatte innere Ruhe, daher blühte der Ackerbau neben der uralten Ge- werbthätigkeit und die Ausfuhr von Getreide, Leinwand, Glas, Papy- rus re. steigerte sich ungemein. Die Ptolemäer unterhielten einen fried- lichen Verkehr mit dem innern Afrika; sie machten den arabischen Meerbusen zur Straße nach dem südlichen Arabien, an die ostafrikani- sche Küste und nach Ostindien. Sie vollendeten den alten Kanal des Pharao Necho und Darius Hystaspis von dem östlichen Nilarm bis an das rothe Meer und erbauten an demselben die Hafenplätze Arsinos und Berenike. Doch vermieden es viele der aus dem Süden kom- menden Schiffe den arabischen Meerbusen der Länge nach zu durchschnei- den, sie legten in Berenike oder Myoshormoö an und luden dort ihre Maaren aus, welche dann auf Lastthieren nach Kvptuö an den Nil und von da stromabwärts nach Alexandria verschifft wurden, wo die Kauf- fahrer aller seefahrenden Nationen am Mittelmeere die Erzeugnisse des fernen tropischen Südens in Empfang nahmen. Die von den Ptole- mäern an der ostafrikanischen Küste angelegten Stapelplätze und Schiffsstationen reichten über die Straße Babelmandeb und das Kap Guardafui hinaus; einer der bedeutendsten war Adule, der Hasen von Arum, welches den Verkehr mit Aethiopien (Habesch) vermittelte und die griechische Sprache und Schrift bis in diese Gegend verbreitete. Die Ptolemäer erhoben nicht nur große Eingangs- und Ausgangszölle, sondern unterhielten selbst eine große Anzahl Handelsschiffe und machten zudem einige Artikel zu ihrem Monopole, so daß es begreiflich wird, wie die königlichen Einkünfte den Schatz fabelhaft anschwellten und die Ptole- mäer für Luxus, Kunst, Wissenschaft und Bauten Summen verwende- ten, die selbst mit dem Maßstabe unserer Zeit gemessen erstaunlich groß genannt werden müssen. Kunst und Wissenschaft. 8 338. Kunst und Wissenschaft traten mit Alexander in den Schirm der Monarchie, denn das Leben in den kleinen Republiken konnte nicht mehr anziehen und es fehlte diesen auch das Geld den Künstlern Beschäf- tigung oder den Gelehrten die nöthigen Mittel für ihre Forschungen zu geben. Nur Athen blieb immer die Hochschule für Rhetoren und Phi- losophen und wegen seiner Kunstwerke aus der Zeit des Perikles der Wall- fahrtsort für die Künstler. Rhodus dagegen, das seine Freiheit bisher gerettet und durch Handel großen Neichthum erworben hatte, war noch die einzige Republik, welche Hunderte von Talenten für Werke der Kunst aufwenden konnte (Stadt der Kolosse). Am meisten thaten die 283-216 v. Chr. 246—221 v. Chr.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 184

1883 - Freiburg : Herder
184 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. zu Laibach, der neapolitanischen Revolution ein Ende zu machen und bertrug sterreich die Exekution. General Frimont rckte mit ungefhr 40 000 sterreichern anfangs Mrz der die Grenze, am 7. liefen die neapolitanischen Soldaten und Milizen davon, als die ersten Kanonenschsse bei Rieti in den Abruzzeu wiederhallten; am 21. Mrz zog Frimont in Neapel ein, entsandte eine Division nach Sicilien, die Verfassung wurde aufgehoben und der alte Zustand wiederhergestellt. Ein Ausstandsversuch in Mailand wurde von dem fter-reichischen Gouverneur, dem Grafen Bubna, ohne Mhe unterdrckt, als aber die sterreichische Armee nach Neapel vorgerckt war, riefen am 10. Mrz 1821 Offiziere und Studenten in Turin die spanische Verfassung aus, welchem Beispiele die meisten Städte und Garnisonen folgten. Allein der General Graf Torre sammelte die wenigen treu gebliebenen Truppen in Novara, General Bubna eilte mit einigen fter-reichischen Bataillonen herbei und zersprengte am 10. April die Aufstndischen. Damit hatte dieser Revolutionsversuch ein Ende. Der Freiheitskampf der Griechen. (18211827.) 4. Whrend des vieljhrigen Krieges zwischen England und Frank-reich (18031815) litt die Schiffahrt beider Nationen auf dem Mittelmeere ungeheuren Schaden, indem Napoleon I. den Englndern die Hfen durch die Kontinentalsperre verschlo, die englischen Kriegsschiffe dagegen die Seepltze blockierten und von beiden Mchten durch Kaper die Kauf-fahrer verfolgt wurden. Diese Feindschaft kam den griechischen See-leuten zu gut, namentlich den Bewohnern der Inseln Hydra, Spezzia und Jpsara, welche, unter der fast immer neutralen trkischen Flagge segelnd, einen betrchtlichen Teil des Zwischenhandels im stlichen Mittel-meere an sich brachten und mit ihren leichten Fahrzeugen sich oft durch die englischen Kreuzer in die franzsischen und italienischen Hsen schlichen, wo ihre Ladungen, meistens in den Erzeugnissen der Levante bestehend, gewinnreichen Absatz fanden. Die griechische Handelsflotte war nach dem Kriege bereits der 600 Schiffe stark; viele Familien hatten sich Reich-tmer erworben und Hunderte von griechischen Jnglingen sich auf deutschen und franzsischen Hochschulen hhere Bildung angeeignet. Es war sehr natrlich, da der Gedanke, das Joch der barbarischen Trken-Herrschaft zu zerbrechen, unter den gebildeten Griechen sich in der Stille immer weiter verbreitete, und sie glaubten, da die ganze christ-liche Bevlkerung in der Trkei, die Rumnen in der Moldau und Walachei, die Serben, Montenegriner, Bulgaren und christlichen Albanesen

5. Geschichte der Neuzeit - S. 240

1883 - Freiburg : Herder
1 240 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. 32 000 Mann verschwanden fast neben den 100 000 Franzosen. Die englischen Generale waren darum auch dem franzsischen Oberbefehlshaber untergeordnet, und als Napoleon Iii. fr gut fand, Frieden zu schlieen, mute sich England fgen. In Europa sagte man allgemein, gegen die groen Armeen von Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland sei die englische Armee viel zu schwach, und England werde auch die Ersah-rungen im Krimkrieg nicht wieder vergessen und seine Landtruppen nicht mehr auf einen groen Kriegsschauplatz in Europa entsenden. In dem fernen Asien aber hatte sich das Gercht verbreitet, die englischen Truppen seien von den Russen vernichtet; England habe fr den Augenblick keine Armee, darum sei es nicht imstande, einen Feind sogleich niederzuschlagen, wie es frher gethan habe. Solches verlautete auch in Ostindien, und jetzt schien den Sipahi die Zeit gekommen, um der Herrschaft der Englnder ein Ende zu machen. Sipahi heien die aus der einheimischen Bevlkerung Ostindiens angeworbenen Soldaten aller Waffengattungen (Fuvolk, Reiterei, Artillerie); sie sind wie enro-patsche Truppen eingeschult, doch sind nur die untern Dienstgrade mit Indern besetzt, die hhern von englischen Offizieren. Die Ostindische Kompagnie unterhielt eine Armee von 274 000 Sipahi und 20 000 Mann, die in England, Schottland und Irland angeworben waren; auerdem standen 30 000 Mann aus der kniglichen Armee in Ostindien, demnach 50 000 englische Soldaten neben 274 000 Sipahi, und diese 50 000 Mann waren in vielen Stationen (Standlagern) der das un-geheure indisch-britische Reich verteilt. Die Mehrzahl der zu Fue die-nenden Sipahi gehrt der brahminischen Religion an (Th. I. S. 21) und auch der brahminischen Kaste; die Reiter hingegen sind fast ohne Aus-nhme Mohammedaner, und diese indischen Anhnger des Islam waren die Hauptanstifter der Meuterei. Die englische Regierung wurde vollstndig berrascht, obwohl verschiedene Anzeichen vorausgingen; so weigerten sich z. B. verschiedene Regimenter die Patronen anzunehmen, weil die Kugeln mit Tierschmalz gefettet seien; die Mohammedaner behaupteten mit dem verunreinigenden Schweinefett, die Hindu, denen die * Kuh unverletzlich ist, mit Rindfett, man habe also die Absicht, sie zu verunreinigen. Am 10. Mai 1857 brach die Meuterei auf der Station Mirut aus, und nun folgten Schlag auf Schlag blutige Meutereien in den meisten der 188 Stationen der Prsidentschaft Calcutta; einige wurden unterdrckt, die meisten jedoch gelangen, namentlich die zu Delhi, wo einst die Gromoguln residierten; das meuterische Heer rief auch einen Nachkommen derselben als König von Indien aus. Die Trup-pen in den Prsidentschaften Madras und Bombay waren unzuverlssig, ohne jedoch zu meutern; die Sikhs hingegen blieben treu, ebenso die

6. Geschichte des Altertums - S. 20

1882 - Freiburg : Herder
20 Die ltesten Völker und Reiche. und unter verschiedenen Namen bis an den sdlichen Ocean hinzieht. Im sdlichen Teile der Halbinsel erhebt sich die Hochflche Dekhan, auf der Ostseite des Jndusstromes aber dehnt sich eine groe Wste aus. Von dem Himalaya herab flieen die groen Strme Indus, Ganges und Brahmaputra dem Ocean zu. Ein groer Teil Indiens liegt in der heien Zone, und wo der Boden nicht aus Mangel an Regen oder Bewsserung wst liegt, entfaltet er eine auerordentliche Triebkraft. In den Wldern wachsen Riesenbume verschiedener Art, Farbehlzer, Palmen, an den Fluufern das baumhohe Bambusrohr; auf den Feldern wird Reis, das Hauptnahrungsmittel des Volkes, gebaut, Hirse, Baum-wolle, Indigo u. s. w. Gro und mannigfaltig ist der Reichtum der Tierwelt; neben dem Elefanten, der eingefangen und gezhmt wird, haust in den Wldern der furchtbare Tiger und anderes Ranbwild, die Riesen-schlnge und giftiges Gewrm, das selbst die Wohnungen unsicher macht, während in den Flssen und Teichen Krokodile lauern. Wenn der Regen ausbleibt, verdorren in der Sonnenhitze die Feldfrchte, wo sie nicht aus Flssen und Kanlen bewssert werden knnen; dann tritt Hungersnot ein, durch welche schon manchmal Millionen armer Menschen hinweggerafft wurden. In den sumpfigen Niederungen des Ganges ist die Heimat der Cholera, von wo sie in neuerer Zeit die ganze Erde umwandert hat. Die Hindu. 28. Mehr als 2500 Jahre v. Chr. Geb. wanderten aus dem Hochlande westlich von dem Indus japhetitische Hirtenstmme ein, die sich nach ihrem Mutterlande, dem arischen Hochgebirge, Arier (Arjas, d. h. die Glnzenden) nannten; andere folgten ihnen und so breiteten sie sich nach und nach der das ganze Stromgebiet des Indus und Ganges aus, indem sie die Ureinwohner unterjochten oder in die Gebirge vertrieben. Um 1300 v. Chr. Geb. war die Besetzung des Landes durch die arischen Stmme der Hindu oder Inder vollendet. Sie vereinigten sich aber niemals zu einem groen Reiche, sondern blieben in viele Staa-ten geteilt, die einander oft bekriegten. Mit der Zeit erhoben sich groe, wohlbefestigte Städte, glnzende Frstenhfe, es entwickelte sich ein lebhafter Handel mit den kostbaren Erzeugnissen Indiens nach den west-lichen Luderu; die Hindu bildeten sich zu einem Kulturvolke aus, aber es erschlaffte in seinem heien, reichen Lande und versank in Aberglauben und Knechtschaft. Die Kasten. 29. Die Hindu sind in vier Kasten oder Stnde abgeteilt, die so scharf voneinander getrennt sind, da das Kind immer dem Stande

7. Geschichte des Altertums - S. 23

1882 - Freiburg : Herder
China und die Chinesen. 23 Seine Geschichte geht bis auf 2000 Jahre v. Chr. Geb. zurck, wird aber erst feit dem achten Jahrhundert glaubwrdig und lckenlos. Um diese Zeit waren die Chinesen schon ein groes und in der Kultur weit vorangeschrittenes Volk, das viel mit den wilden Hirtenvlkern Hochasiens (der Mongolei) zu kmpfen hatte. Gegell diese wurde im dritten Jahrhundert v. Chr. eine bei 300 Meilen lange Grenzmauer er-baut; die Feinde drangen aber doch in das Reich ein, wenn dasselbe durch Brgerkriege oder Emprungen zerrttet wurde, und im Jahre 1645 u. Chr. gelang es endlich den Mandschu-Tataren, China zu erobern und ihren Chan auf den Kaiferthron zu erheben. Das Reich blieb jedoch unverndert, denn die Mandfchu-Herrfcher regieren ganz wie ihre chinesischen Vorgnger und haben nur ein stehendes Heer von Tataren nach China verlegt. Religion und Staat. 34. Die Chinesen feiern jhrlich Feste zu Ehren des Himmels, der Erde, der Jahreszeiten, des Ackerbaues, der alten Herrfcher, des Kaifers und der Vorfahren. Als den Wiederhersteller der alten Religion verehren sie den Konfucius (Kongfutfe, d. h. der verehrte Lehrer Kong), der von 551479 v. Chr. lebte. Nach feiner Lehre ist die kindliche Liebe die Wurzel aller Tugenden und beruht das Wohl des ganzen Reiches auf den Familientugenden. Der Staat soll einer groen Familie gleichen, deren Vater der Kaiser ist. Wenn der Kaiser und seine Unterthanen ihren Pflichten nachkommen, fo ist auch der Himmel dem Reiche gndig, die Felder tragen reichliche Frchte und das Volk bleibt von Krieg und Landplagen verschont; denn diese sind nur Strafen fr Verbrechen und Fehler, welche sich der Kaiser oder das Volk zu Schulden kommen lassen. Das gemeine Volk kennt jedoch die Lehre des Konfucius nicht, fondern treibt einen buddhistischen Gtzendienst. Kultur. 35. Die Chinesen lebten in alter Zeit gnzlich abgeschlossen von andern Kulturvlkern, daher waren sie ihre eigenen Lehrmeister und bildeten den Acker- und Bergbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft selbstndig aus. Sie sind lngst vortreffliche Acker- und Gartenbauer, sie bereiteten viel frher als die Europer Baumwollenpapier und Schie-pulver, goffen Kanonen und Glocken, kannten die Magnetnadel, woben Baumwolle und Seide, gruben Kanle und bohrten Brunnen, legten Bergwerke an, erfanden eine Schrift und eine Art Buchdruckerpreffe, trieben mancherlei Gewerbe und hatten einen wohlgeordneten Staat. Weil ihre Nachbarvlker Barbaren blieben und die Chinesen mit keinem

8. Geschichte des Altertums - S. 37

1882 - Freiburg : Herder
Die gypter. 37 folgern verfiel das Reich immer mehr. Sie unterhielten eine groe An-zahl fremder Krieger und erzrnten dadurch die gypter. Noch mehr rgerte es diese, da seit Psametich den fremden Kaufleuten, welche frher nur an einem bestimmten Platz das Land betreten durften, eine grere Freiheit des Verkehrs gestattet wurde. Sie durften im Lande reisen und Niederlassungen grnden. Diese Erlaubnis machten sich namentlich die Griechen zu nutze, welche unter dem vorletzten Pharao, Amasis (570526), an einem Nilarm eine eigene Stadt, Naukratis, grndeten, wo ihre Handelsschiffe anlegten. Amasis starb, als der Perser Kambyses gegen gypten anrckte. Sein Sohn Psamenit wurde bei Pelusium von den Persern besiegt, das Land eine persische Provinz (525). der gyptische Staat. 57. Der König (gyptisch Phnro, in der Bibel Pharao) hatte seinen Namen von einem Gotte. Es heit z. B. Ramses Sohn des Ra, des Sonnengottes, Thutmosis Sohn des Thot, Amenophis der von Amon Geliebte u. s. w. Der König wurde von dem Volke als ein Gott ver-ehrt und war unbeschrnkter Herr der Land und Leute. Das Volk war in erbliche Stnde geteilt, nmlich in Priester, Krieger, Ackerbauer, Gewerbsleute und Hirten. Jedoch waren diese Stnde nicht wie bei den Hindu eigentliche Kasten; denn es fanden unter den-selben Wechselheiraten statt, der König konnte einen gemeinen Mann in den hchsten Stand erheben, und endlich zogen nicht blo die Krieger, sondern auch die andern Stnde gegen den Feind. Der erste Stand war der der Priester. Die vornehmsten Staats-mter waren in der Regel von Mnnern aus priesterlichen Geschlechtern besetzt, während die andern die eigentlichen priesterlichen Dienste in den vielen Tempeln des Landes versahen. Die Priesterschaft war sehr zahl-reich und hatte einen groen Grundbesitz. Auch die Sterndeuter, die rzte, die Baumeister und Schreiber gehrten als untere Abteilungen zu der Priesterschaft. Ein kleiner Teil der Krieger war an der Grenze gegen Nubien angesiedelt, der bei weitem grte in Untergypten, weil dieser Landstrich den Einfllen aus Syrien und Arabien her ausgesetzt war. Von dem Pharao war jeder Kriegerfamilie sieben Morgen Landes angewiesen; da-fr zogen die Männer auf den Befehl Pharaos in den Krieg, oder dienten, wenn sie die Reihe traf, in den Grenzfestungen oder in der knig-lichen Leibwache, bis sie von andern abgelst wurden. Die Ackerbauer und Hirten waren erbliche Knechte oder Pchter des Knigs resp. der Priesterschaft; sie betrieben ihre Geschfte

9. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1882 - Freiburg : Herder
46 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Die Völker im Norden und Osten Europas. 1. Z>ie Normannen. § 25. Northmannen, Heidenmannen hießen bei den Deutschen die Bewohner der skandinavischen Länder, und weil die Dänen am zahl- reichsten auftraten, so wurden manchmal alle ans dem Norden kommen- den Raubscharen Dänen genannt. Ihre Geschichte beginnt erst mit der Zeit, wo sie mit den Deutschen und Romanen zusammenstießen. Sie waren an Gestalt, Lebensweise und kriegerischem Mute ganz den alten Germanen ähnlich, wie diese uns Taeitus beschreibt, und auch ihre Staats- einrichtungen waren dieselben. Sie hielten nur Krieg, Jagd und See- fahrt des freien Mannes würdig; daher lernte der junge Normaune Bogen, Pfeile und Sehnen fertigen, sicher schießen, mit Speer und Schwert fechten, schwimmen, rudern und steuern. Den Tod in der Schlacht oder im Seesturme sahen sie als das glücklichste Lebensende an; denn es führte nach ihrem Glauben sogleich zu Odin nach Walhalla. Ihre Seefahrten unternahmen sie teils aus abenteuerlicher Kriegs- und Raublust, teils suchten sie neue Wohnsitze. Männer aus edelu Fa- milien, welche eigene Schiffe ausrüsten konnten, luden kühne Leute zu eiuer Fahrt ein, und es fanden sich immer Wickinger (Seefahrer) genug ein, welche im Frühjahre in den Drachen oder Schiffen, die 120 Männer faßten, und in kleineren Fahrzeugen sich auf die See wagten. In größere oder kleinere Geschwader vereinigt landeten sie an den Küsten und raub- ten, fuhren die Flüsse hinauf und trugen ihre Verwüstungen tief in das Innere der Länder. Namentlich erfuhren dies Deutschland und noch mehr Frankreich. Sie kamen selbst bis an die spanischen Küsten, suchten auch die italienischen heim und fanden den Weg bis an die syrischen. Bei ihren Laudungen verfuhren sie schonungslos. Was nicht mitgeschleppt werden konnte, wurde zerstört, und da ihnen viele Sklaven unnütz waren, so erschlugen sie alles ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes. Besonders hatten die wilden Horden es ans die Klöster und Kirchen ab- gesehen, welche sie den Asen zu Ehren in Flammen aufgehen ließen. Die Normannen auf Island, Grönland und in Nordamerika. § 26. Ein vom Sturm verschlagener Wickinger Naddod entdeckte 861 Island, wohin 875 der norwegische Edle Jngnlf die erste Kolonie führte. Grönland wurde 876 von dem Norweger Gnnnbjörn entdeckt und später von Island aus mit einigen Kolonieen versehen. Der islän- dische Normanne Björn Herjnlffon erblickte 986 zuerst das uord- amerikanische Festland, das Leif Eirekson um 1000 zum erstenmal

10. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1882 - Freiburg : Herder
48 Das heilige römische Reich deutscher Nation. wieder auf, beschäftigte sich mit den Wissenschaften, sammelte alte Helden- lieber, dichtete selbst, übersetzte das Buch des Boethius über den Trost der Philosophie in das Angelsächsische, desgleichen die Weltgeschichte des Orosius, des ehrwürdigen Beda Kirchengeschichte von England, das Hirtenbuch Papst Gregors I. u. s. w., beschrieb die Fahrten, welche englische Seemänner auf seinen Befehl nach Danzig und Archangel unter- nahmen, und verlangte von den Edeln, daß sie ihren Söhnen eine ihrem Range angemessene Bildung geben ließen. Alfred starb 901. 3. Die Waräger. Gründung des russischen Reichs durch Jiurik. (8k2.) § 29. Die ostwärts in das Baltische Meer abenteuernden Nor- mannen hießen Waräger oder Wäringer (Krieger). Die slavischen und finnischen Völkerschaften am Wolchow, wo bereits unweit des Zlmen- sees die Stadt Nowgorod stand, riefen gegen ihre normannischen Feinde, so erzählt die Sage, andere Normannen aus dem Stamme der Ros (daher der Name Russen) zu Hilfe und wählten die drei Brüder Rnrik, Sineus und Truwor zu Fürsten, von denen der erste die andern überlebte und als Großfürst zu Nowgorod residierte. Zwei andere Häuptlinge der Waräger, Oskold und Dir, entrissen den Chazaren Kiew und gründeten ein eigenes Fürstentum (862). Einige Jahre später fuhren sie auf 200 Schiffen den Dnjepr hinab in das Schwarze Meer und erschienen plötzlich vor Konstantinopel; ein Sturm zerstreute jedoch ihre Flotte und der Rest der Waghälse kehrte nach Kiew zurück. Die Nachfolger Ruriks, Oleg und Igor, eroberten Kiew und einen Teil des Chazarenreiches, schlugen die Ungarn und plünderten die Küsten des Schwarzen Meeres. Igors Wittwe Olga ließ sich in Konstant!- nopel taufen, ihr Sohn Swätoslaw aber blieb Heide und dehnte seine Eroberungen bis zum Kaspischen Meere aus (965—973). Sein Sohn Wladimir I., der Große oder Apostelgleiche (973 bis 1015), schloß mit dem Kaiser in Konstantinopel Frieden und heiratete die kaiserliche Prinzessin Anna. Er ließ sich 988 in Kiew taufen und führte das Christentum in Rußland ein. Aber er teilte das Reich unter seine Söhne, und da sich solche Teilungen wiederholten, wurde die Macht Rußlands, die so furchtbar begonnen hatte, für die ganze Dauer des Mittelalters gebrochen. 4. Die Ungarn. König Arpad. (888—907.) 8 30. Die Ungarn, ein finnisch-türkisches Volk, waren allmählich vom Ural gegen das Schwarze Meer gezogen und entrissen um die Mitte
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