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1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 3

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
3 Verschieden von den Kastenangehrigen sind die Paria, die Unreinen; sie gehren keiner Kaste an, und ihr nherer Umgang wird selbst von der niedersten Kaste gemieden. Die Inder glauben bis auf den heutigen Tag an eine See-lenwanderung, und dies ist wohl auch der Grund, da sich das Kastenwesen Jahrtausende bei ihnen erhalten hat. Ihre Religion lehrt nmlich, da Jeder in der Kaste geboren werde, zu welcher ihn sein Verhalten in einem frheren Leben befhige, und da Je-der durch ein den Priestervorschriften genau folgendes Leben nach dem Tode in einer hheren Kaste wieder geboren werden knne. In der ltesten Zeit waren die religisen Ansichten der Inder noch rein. Sie glaubten an ein einziges hchstes Wesen, Para-brama, das sich als Brama, Welterschaffer, Wischnu, Welt-erhaltet und Schiwa, Weltzerstrer erkennen lasse. Aber die rei-neren Begriffe von Gott arteten allmlig in leere Formen und argen Gtzendienst ans. Ungefhr im 6. Jahrhundert v. Chr. trat Bu-ddha als Reformator der indischen Religion auf. Seine Lehre, Buddhaismus genannt, bestand lange Zeit neben der bramanischen Religion, wurde aber nach heftigem Kampfe zuletzt aus Indien verdrngt und breitete sich nach Christi Geburt in einigen benachbarten Lndern aus. Noch jetzt ist der Buddhaismus auf der Insel Ceylon, in Hinterindien, Tibet, China, Japan und in der Mongolei verbreitet, aber schon lngst nichts mehr als der niederste Gtzendienst. * Die Beda, das Gesetzbuch des Menu, der 3000 Jahre alt. * Die Felsentempel auf Salsetta und Elefantine bei Bombay, zu Ellore. Die Knigsstadt Mahabalipuram auf Koromandel. Die Pagoden zu Jagernaut und auf Koromandel. . 3. Die Chinesen. Die Wohnsitze der Chinesen sind nordstlich von dem Hi-malaya-Gebirge bis zum groen Ocean, an d/n Ufern des Hoangho und. Yanksekiang. Das ausgedehnte Land ist durch groe Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Natur ausgezeichnet und ailt seit alter Zeit als das Land des Ackerbaues. Die Chinesen hatten schon frhe einen bedeutenden Grad der Kultur erreicht. So waren ihnen lange vor Christi Geburt das Papler, der Kompa, das Schiepulver, das Drucken mit Holz-tafeln bekannt. Berhmt sind ihre Arbeiten in Porzellan, woran ihr Land sehr reich ist. Auch die Bearbeitung der Seide soll eine 1*

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 232

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
232 und einen glnzenden Namen verschafft hatten; als der König starb druckte eme Staatsschuld von 2500 Millionen Livres das Land' welches zudem durch die ununterbrochenen Kriege einen ungeheuren Verlust an Menschen erlitten hatte. Ludwig selbst mute noch in den letzten Zhren fernes Lebens die bittersten Erfahrungen machen-U'flle im spanischen (S^otqz^Tohtev & ?a z raei^eg er mtt Macht und Willkr ausgebaut f ^rtlumvn> lodern auch im eigenen Lande wrbe das Meietr Fnnnl 9f rft ^ nt^ me^r verschlossen bleiben konnte. Auch m setner Familie hatte er Unglck Denn von allen mnnlichen Nachkommen waren bei seinem Tode nur noch fem Enkel, welcher als Philipp V. den spanischen Thron w stiegen hatte und fem Urenkel Ludwig am Leben. Der letztere t ? " " Subraj? aus dem Throne von Frankreich. Lubwigs Tod wrbe im Lande sogar mtt Freuden vernommen, und so weit greng das leicht erregbare Volk, da es sich in ffentlich aufgefcmcme-nen Zelten rote bei Volksfesten belustigte. S . 135. Die Trkenkriege. Nachdem die Trken Konstantinopel im Jahr 1453 erobert und das morgenlandische Kaiserthum vernichtet hatten, suchten sie ihre Herrschast weiter nach Westen auszubreiten Schon unter Kaiser ^ fte Ungarn erobert und waren 1529 sogar bis vor Wien gedrungen. Hier wurden sie aber durch den Widerstand der Burger, welche muthig eine lange Belagerung aushielten, unter der trefflichen Fuhrung des 7ljhrtgen Felbherrn Nikolaus von Fallit zur Ruckkehr gezwungen. A. er in wieberholten Zgen brachen sie der Ungarn herein und Yachten reiche Beute. Im Jahre 1683 brangen sie unter oem (^rotzvezier Kara Mustapha mit 270,000 Mann in Ungarn em und ruckten gegen Wien vor. Das Heer des Kaisers, welches sich eutg 6et Preburg gesammelt hatte, zahlte ttnr wenig mehr als 30,000 Mann und konnte den Marsch der furchtbar berlegenen Trken gegen Wien nicht hindern. Die grte Bestrzung herrschte in dieser Stadt; der Kaiser und sein Hof hatten sich nach Stnz zurckgezogen, und viele Brger verlieen die Stadt. Doch gelang es dem Herzog Karl von Lothringen, eine Besatzung von 12,000 Mann in die Stadt zu Wersen, bevor die Trken welche sich zum Glcke der Stadt mit Plnderungen lange unter-

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 2

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
2 cmte Utheilung. Das Ulterthum. s- 2. Die Inder. Die Inder wohnten am sdlichen Himalaya. Von hier ver-breiteten sie sich zwischen den Flssen Indus und Ganges sd-wrts der die ganze Halbinsel, welche mit dem Cap Comorin endet. Der ursprngliche Name der Inder war Hindu; der Name Inder entstand erst durch die Perser und Griechen, indem diese das Volk nach ihrem Grenzflu Indus so benannten. Das weite Land der Inder, welches ungefhr 60,000 Oua-dratmeilen umfat, also 5mal grer ist als Deutschland, ist durch die grte Flle der Erzeugnisse der Natur im Thier-, Pflanzen-und Mineralreich gesegnet. Wenige kleine Besitzungen ausgenorn-rnen gehren jetzt ganz Vorderindien bis an den Himalaya nebst der Westkste von Hinterindien den Englndern. Die Inder waren schon im frhesten Alterthum durch ihre Bildung ausgezeichnet. Dies beweisen viele Denkmale der Schrift und der Baukunst aus uralter Zeit, von welchen jetzt noch Ueber-reste vorhanden find. Doch wurde das Volk an dem Fortschreiten in der Ausbildung durch das Kastenwesen gehindert; daher blieb es Jahrhunderte ans der einmal erreichten Stufe, welche mau in den Ueberresten ihrer Kultur erkennen kann, stehen. Das Kastenwesen besteht nmlich darin, da jeder Menfch, ohne Bercksichtigung seiner ihm eigentmlichen, natrlichen Anlagen und Befhigung, in dem Stande feiner Familie bleiben mu. Die mchtigsten Stnde oder Kasten bei den Indern waren die Kaste der Braminen und die der Kschetrija. Nur die Mit-glieder der Bramiuenkaste konnten Priester und Beamte, Aerzte, Gelehrte und Knstler werden, und noch jetzt bilden die Braminen die oberste Kaste unter den vielfach unterschiedenen indischen Kasten. Die Kschetrija sind die Kriegerkaste oder der Kriegeradel, von wel-chem gleichfalls noch jetzt, freilich feit der Unterwerfung durch Eng-land fehr zusammengeschmolzene Ueberreste vorhanden sind. Unter-geordnet war die Kaste der Maisch ya, der Handel und Ackerbau Treibenden, und die Kaste der Sudra, der Handwerker und Dienenden. Diese Kasten sind noch heute durch uere Abzeichen von einander kenntlich, und keiner aus einer hhern Kaste darf in nhere Berhrung mit einem Angehrigen einer niederem Kaste kommen, ohne seine Kaste zu verlieren.

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 125

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
125 der Kste gelagert. Die Seeschlacht entschied. Octavianus gewann durch seinen Feldherrn Agrippa, der sich ans medemn Stande emporgeschwungen hatte, einen glnzenden Sieg; Antonius war der Cleopatra, welche mit ihren Schiffen aus der Schlacht floh, gefolgt und sein Landheer, welches sieben Tage lang vergeblich auf ihn gewartet hatte, gieng zum Sieger der. Jetzt verfolgte Octa-vianus beide nach Aegypten. Ueberall verlassen von seinen Leuten, welche zu Octavianus bergiengen, durchbohrte sich Antonius aus die Nachricht, da Cleopatra gestorben sei, mit dem Schwerte. Cleopatra gedachte den Octavianus aus hnliche Weise, wie den Antonius, zu gewinnen; als es ihr aber nicht gelang, tbtete sie sich durch giftige Nattern, um nicht im Triumphe in Rom auf-gefhrt zu werden. . 76. Octavianus als Kaiser Augustus. Nach der Schlacht bei Actium war Octavianus der alleinige Herr des rmischen Reiches. Die Rmer, der langen Kmpse und Unruhen mde und selbst nicht mehr fhig, ihre alte Freiheit zu ertragen, berlieen ihm gerne alle Gewalt, um wieder eines un-gestrten Friedens genieen zu knnen. Octavianus erhielt den Namen Augustus, d. i. der Unverletzliche, und als Adoptivsohn Casars fhrte er jetzt den Namen Csar Augustus. Die rmische Republik wurde jetzt ein Kaiserreich. Augustus regierte, obschon er die hchsten obrigkeitlichen Acnv ter in seiner Person vereinigte, im Ganzen nicht als ein Gewalt-Herrscher, sondern stellte Ordnung in der Staatsverwaltung wieder her, trug Sorge fr Verbesserung der Sitten, pflegte Wissen-schaften und Knste und sammelte um sich die ausgezeichnetsten Gelehrten und Dichter. Daher ist auch das Zeitalter des Augustus die Glanzperiode oder das goldene Zeitalter der rmischen Literatur, und die grten rmischen Dichter und Schriftsteller lebten zu sei-ner Zeit, wie Ovidius, Vergilius, Horatius, Propertins, Tibullus, Livius. Auch glckliche Kriege fhrte er, namentlich am Rheine und an der Donau zur Sicherung der rmischen Grenzen gegen die Einflle deutscher Stmme. Hier wurden zu diesem Zwecke Standorte mit stehenden Heeren als Besatzung eingerichtet, und aus diesen militrischen Niederlassungen, welche zur Verteidigung und Erweiterung der Reichsgrenzen dienten, entstanden in der Folge zahlreiche Städte lngs des Rheines und der Donau hin, wie Kln (Colonia Agrippina), Koblenz (Consluentes), Mainz

7. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber
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