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1. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

2. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

3. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

4. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 63

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 63 - sam angebaut. Nach langer Abgeschlossenheit ist Japan jetzt mit Europa in lebhaften Verkehr getreten und hat europäische Kultur angenommen. Die Japaner sind ein fleißiges, geschicktes Volk. Ihr Papier, ihre wasserdichten Zeuge, ihre feinen Seidenwaren und ihre lackierten Holzwaren zeugen von großer Kunstfertigkeit. Fleisch von Tieren zu essen, verbietet ihre Religion. Auch Milch verschmähen sie als „weißes Blut". Das Christentum breitet sich immer mehr unter ihnen aus. Die Residenz des Mikado oder Kaisers ist Tokio (1,2 Mill. Einw.) auf Nipon, der besuchteste Hafen Doko- hama (173). D. Der Indische Archipel im S.-O. besteht aus den meist hollän- dischen großen Sundainseln: Sumatra, Java (mit der Hauptstadt Batavia), Borneo, der größten Insel der Erde (nächst Grönland), mit den kopfabschneidenden Dajakken, und Celebes; den kleinen Sunda-Jnseln, den Molukken und den Philippinen. Der fruchtbare Boden erzeugt köstliche Gewürze, Hölzer, Reis, Kaffee und saftige Früchte in Fülle. Von hier erhalten wir Kaffee, Pfeffer, Muskatnüsse u. a. Gewürze. Die Be- wohner sind Malayen, Heiden oder Mohammedaner, doch suchen überall christliche Missionare sie zum Christentum zu bekehren. E. Das britische Kaiserreich Indien (4,8 Mill. qkm, 296 Mill. Einw.) umfaßt Vorder-Indien bis an den Himalaja, die Zimt- und Pfaueninsel Ceylon und einen Teil Hinter-Indiens. Es ist mehr als 5 mal so groß wie Deutschland, von seltener Schönheit und Fruchtbarkeit und seit alten Zeiten der Zankapfel der Eroberer. Es hat 30 Arten Palmen, Gewürze, Reis, Zuckerrohr, Opium, Perlen, Edelsteine; Krokodile in den Flüssen, Tiger in den Sümpfen, Pfauen auf den Bäumen und Elefanten als Haustiere. Kaiser ist der König von England. (Gieb Grenzen, Bodengestaltung und Flüsse an!) Die heidnischen Hindus sind mit den Europäern stammverwandt. Die Herren im Lande sind die christ- lichen Engländer, welche ungeheure Reichtümer aus dem Lande ziehen. (Wo liegen: das ungesunde Kalkutta, Madras, Bombay, Benares, Delhi („Neid der Welt"), Kaschmir („das Meisterstück der Natur")? F. Persien (1,7 Mill. qkm, 9 Mill. Einw.), von Vorderindien durch die Länder Afghanistan und Belutfchistan getrennt, nimmt den W. von Vorderhochasien oder Iran ein, ist 3 mal größer als Deutschland, hat aber nicht 1ls seiner Bevölkerung. Es ist ein wasserarmes Hochland mit wald- armen Randgebirgen und nur streckenweise bewässert und fruchtbar. Dürre, Kriege, schlechte Verwaltung unter dem despotischen Schah und Mangel an Wegen verursachen häufig Hungersnot. Teheran, Jspahan und tue Rosenstadt Schiras liegen in einer Linie von N- nach S., Tabris am Karawanenwege nach dem Schwarzen Meere. Die Perser sind Mohammedaner. G. Die asiatische Türkei umfaßt Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Palästina und Arabien, weite Länderstrecken mit dünner, vorwiegend mo- hammedanischer Bevölkerung. (Grenzen, Bodengestalt und Flüsse!) Wenig Wasser, viele Wüsten und vernachlässigter Anbau! Wo liegen: die fandelsstadt Smyrna lrosinen, Feigen, Seide), der Hafen Trapezunt, die eppichweberstadt Brussa, die „Karawanenhäfen" Aleppo und Bagdad, Damaskus, das „Auge der Erde", die heiligen Städte Mekka und Medina, der Kaffeehafen Mocha und der Pilgerhafen Dschidda? H. Palästina oder Kanaan, das heilige oder gelobte Land, das Land, da Milch und Honig fließt, liegt im W. Asiens an der Küste des Mittel- meeres, hat als größte Länge 240 km, als größte Breite 170 km und ist

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 10

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Das Altertum. so entstünde eben nur wieder die Frage: woher dieses Etwas? Das erste Etwas muß aus Nichts hervorgebracht worden fein, wie der erste Mensch keine Eltern haben konnte, sondern aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen sein mußte. Eine jede andere Annahme widerspricht der Vernunft ebenso sehr, wie der Offenbarung. 4. Das Sechstagewerk (Hexaemeron) ist Gegenstand heftiger Angriffe geworden, und man hat vielfach angenommen, unter den Zeitabschnitten, welche Moses „Tage" nennt, seien Zeiträume von Jahrtausenden zu verstehen, welcher die Erdrinde zu ihrem Übergang aus dem früheren in den jetzigen Zustand bedurfte. Hierüber nun läßt sich nur sagen: vor dem vierten Zeitabschnitte konnte es keine Zeitrechnung geben, weil weder Sonne noch Mond am Himmel stand. Daß aber Moses das Werk des fünften und sechsten Zeitabschnittes Tage genannt und Jahrtausende darunter verstanden haben soll, das dürfte doch kaum glaublich sein. Die Kirche aber läßt jedem hierüber die Wahl, obwohl es dem christlichen Gefühle naheliegt, den Ausdruck „Tag" wörtlich zu nehmen, da Gottes Kraft und Allmacht keiner Zeit bedarf. Übrigens gilt hier einfach, was der Apostel sagt: „Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag" (2 Petr. 3, 8). So verschieden aber auch die Meinungen der Gelehrten von der Welt-schöpfuug sind, so hat die Wissenschaft von der Beschaffenheit des Erdkörpers (Geologie) doch folgende vier Sätze festgestellt, welche die Wahrheit der Mosaischen Weltentstehungslehre (Kosmogsnie) unumstößlich barthun. Diese Sätze heißen: 1) Es gab einmal eine Zeit, in der kein Leben vorhanben war; das Leben hat angefangen durch Einwirkung von außen. In der Erbe selbst lag also ursprünglich kein Naturgesetz. Dies tiebingt notwenbig eine von der Welt getrennte Schöpfungskraft. 2) Der Mensch ist die jüngste Kreatur von allen, die geschaffen sind. 3) Die Landtiere, die großen Säugetiere, die Elefanten, die Pferde it. s. w. sind die dem Menschen zunächst vorhergehende Schöpfung. 4) Unter den Fossilien sind die versteinerten Vögel und Fische, die Luft-und Wasserungehener älter, als die versteinerten Landtiere, und älter als die versteinerten Vögel und Fische sinb die versteinerten Pflanzen. Das, was also die Gelehrten primäre, seknnbäre, tertiäre Bilbnngsperiobe nennen, stimmt beit Hauptumrissen nach mit der Aufeinanberfolge der Mosaischen Erzählung überein. 5. Der Ort, wo die ersten Menschen lebten, war Eben (Annehmlichkeit) ober das P arabies (Lusthain). Es lag gegen Morgen. Bewässert würde biefer Garten von einem Strome, der sich außerhalb besserten in vier verschobene Flüsse schieb. Es war das östliche Asien, wohin uns nicht nur die Überlieferung aller alten Völker weist, sonbern wo es bcn ersten Menschen auch allein möglich war, in einfacher Weise ihr Leben zu fristen und ein so hohes Alter zu erreichen. Dort, wahrscheinlich in Tibet, in den Thälern des Himalaja, entfaltet sich jetzt noch die üppigste Pflanzenwelt, und es ist das einzige Land, wo 9000 Fuß über der Meeresfläche Weizen wächst, und wo die Früchte der heißen Zone zugleich mit benen der gemäßigten Zone fortkommen. Dort ist auch das Vaterland unserer Haustiere, die den Menschen auf seiner Sbanberung begleiteten. Von bort lassen sich auch die Völkerzüge nachweisen, obwohl die Gestalt der Erbe auch bort durch die große Wasserflut oeränbert würde und das Parabies verschwanb.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 310

1876 - Mainz : Kunze
310 Dritte Periode der neueren Geschichte. Chemie und Physik haben in allen Verhältnissen des Lebens eine gänzliche Umgestaltung hervorgerufen. Wer muß nicht die Größe und den Scharfsinn des menschlichen Geistes bewundern, wenn er die Drähte des elektromagnetischen Telegraphen, welche heutigen Tags sogar entfernte Continente mit einander verbinden, die Kräfte der Dampfmaschinen und des Galvanismus zu würdigen versteht? Durch diese weittragenden D-r Berkehr Erfindungen und die fortgesetzten Forschungen in fremden Welttheilen Europas mit haben Handel und Verkehr, Gewerbe und Ackerbau einen früher nie Welttheilen, geahnten Aufschwung erhalten. Der Welthandel konnte sich in China und Japan, in Amerika und Australien, in Asien und Afrika Bahn brechen, und zahlreiche Auswanderer haben ein Nutzen bringendes Band mit dem europäischen Mutterlande geknüpft. Die Goldminen in Ca-lifornien und Australien haben neue Wohnsitze und neue Unternehmungen Entdeckungs- Leben gerufen, welche Europa gar manchen Vortheil bieten. Noch reisen im i9. immer ziehen unbekannte Länder die Aufmerksamkeit strebsamer Forscher Jahrhundert. sich i Mungo Park, Konrad Hornemcmri, Richard und John Lan- der, James, Richardson, Heinrich Barth, Adolf Overweg, Dr. Vogel und viele andere bilden eine Reihe ausgezeichneter Männer, die sich um die Erforschung des Innern von Afrika die größten Verdienste erworben haben. Die Reifen von Johannes Burkhardt, Simon Rüppel, Joseph von Russegger, Capitän Speke, den Missionären Dr. Krapf und Rebemann in das östliche Afrika, und die mühsamen Fahrten Living-stone's im südlichen Afrika gehören zu den lobenswerthesten Bestrebungen, welche wir kennen. Mit gleicher Aufopferung haben die Brüder Schlag-intweitdes Himalayagebirge zum Gegenstände ihre Forschungen gemacht. Auch die Erfindung des Luftballons hat man in neuester Zeit weiter ausgebildet, und die Gasbeleuchtung zur Erhellung von Straßen und Häusern eingeführt. Daneben hat man mancherlei Maschinen erfunden: Webstühle aller Art, Drefch-, Säe- und Mähemaschinen für den Landmann, Nähmaschinen, sowie zum Kriegsgebrauch neue Wurfgeschosse und Geschütze, Hinterladungs- (Zündnadel-) Gewehre it. s. w. Zur Hebung der Industrie dienen Actien-Gesellschasten, Vereine und die großen Weltausstellungen zu London (1851 und 1862), Paris (1855 und 1867) und Wien (1873), wo in kolossalen Palästen von Glas und Eisen die herrlichsten Werke der Kunst und Industrie zur Bewunderung von Millionen Reisenden zusammengestellt werden. Bauten. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert bedeutendes geleistet. Alte Tome z. B. der Kölner, und viele Burgen des Mittelalters wurden und werden glänzend restaurirt. Zur Förderung des Verkehrs hat man

9. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 169

1820 - Mößkirch : Rösch
— 1gü Produkte der Natur*) theils rohe Materie zu ihren Kunjk Produkten, theils Gegenstände des Wohlgeschmacks und der Aerde, die sie sich zum Bedürfniß gemacht haben. Aus Asien werden vorzüglich eingeführt: Gewürze, Seir de, Baumwolle, Kameelhaar, Kaffee, Taback, Thee, Pelz- werk, eine Menge Apothekerwaaren, Perlen und Edelstei- ne ; von Kunstprodukten: baumwollene Zeuge, Leder, Por- zellan und lakirte Waaren. Die Hauptauöfuhr dahin be- steht in Sicher und Gold, und in Wollenwaaren. Aus Afrika kommt nach Europa besonders Gold und Kupfer, Elfenbein, Baumwolle, Gummata, einige Apothe- kerwaaren: dagegen gehen eine Menge europäische Kunst- produkte dahin, besonders Metallwaaren, dre bis indas innerste Afrika dringen. Amerika liefert den Europäern Zucket, Kaffee, Baum- wolle, Färbematerialien, Apothekerwaaren, Taback,Häute, Pelzwerk, Edelsteine, und eine Menge Gold und Silber. E r n t h e r l n n g. Europa wird in West - und Osteuropa eingetheilt, wo- von das erstere weit kleiner, aber noch einmal so bevölkert ist, als das letztere. Eine Linie vom weißen Meere an durch die Mündung des sinnischcn Meerbusens bis an die Nord- ostküste des adriatischen Meeres macht die Scheidungslinie. Westeuropa begreift: 1. die pirenaischen Halbinseln, Portugal Und Spaniem 2. die Alpenländer, als: . a) Westalpenland, Frankreich. b) Südalpenland, Italien. c) Noroalpenland, Helvetien, Teutschland und bife Niederlande. 3. die Nordseeinseln, Grosbritannien, Irland, und Is- land. 4. die Ostländer, Dänemark, Norwegen, Schweden und Preußen. Osteuropa begreift : ' 1. die nordkarphatischen Lander, Rußland und Galizien, 2. die südkarphatischen Länder, Ungarn und die Türkei. *) *) Naturprodukte nennt man die Erzeugnisse der Erde, ehe sie der Mensch zu besondern Zwecken verarbeitet bat, ist dies aber geschehen, so heißt man sie Kunstprodukte; so ist B. das Holz einer gefällten Eiche ein Natur- produkt, werden aber hieraus Kasten, Stühle u. dgl. verfertigt, so sind es Kunstprodukte.

10. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 189

1820 - Mößkirch : Rösch
189 sinb steht keinem europäischen Lande an Mannigfaltigkeit und Vortrefflichkeit der Naturerzeugniffe nach. Ungeachtet des schlechtbestellten Ackerbaues hat das Land doch einen großen Ueberfluß an Getreide, herrlichen Weinen, Seide, Baumwolle, edlen Früchten, Baumöl, Taback, Saffran, Färberöthe; es hat Baume und Stauden, die kostbare Harze liefern; viele Apothekerkräuter, schöne Holzarten, und wegen der vortrefflichen Weiden eine sehr starke Vieh- zucht, sonderlich mit Schafen von feiner Wolle, von Zie- gen und schönen Pferden ; wichtige Bienenzucht, mancher- ley Wild und guten Fischfang. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Meerschaum, trefflichen Marmor, wovon der von der Insel Paros für den schön- sten auf Erden gehalten wird. Konstantinopel, die Haupt - und Residenzstadt des türkischen Reichs, liegt auf 7 Hügeln am Meere, m einer der schönsten Gegenden der Erde, und hat über 80,000 Häuser und eine halbe Million Einwohner. Diese Stadt hat mehrere Manufakturen in Baumwolle und Seide, und berühmte Waffenfabriken. Der Handel ist wichtig, und wird zu Land und zur See sehr stark betrieben. Asien liegt von Europa aus gegen Morgen, und grenzt daher gegen Abend an Europa; fast von allen übrigen Seiten ist es vom Meere umgeben. Asien ist nächst Amerika der größte Erdtheil, und mehr wie viermal so groß, als Europa. Seine Länge von Morgen gegen Abend beträgt 13,000, seine Breite von Mittag gegen Mitternacht fast eben so viele Meilen. Sein Flächeninhalt wird auf 700,000 Geviertemeilen , die Men- schenzahl weit über 300 Millionen Seelen angegeben. c Es hat viele und große Gebirge und Ströme. Das südliche Asien hat eine heiße, an den Küsten aber mildere feuchte Luft. An manchen Orten ist die Hitze so brennend, daß man sie nur in der kühlern Jahreszeit bewohnen kann. In gewissen Gegenden weht der Samum, ein Wind, der zum Ersticken heiß und tödtlich ist. Das mittlere Asien, das wegen seiner höher» Lage auch Hochasien heißt, hat eine trockene, rauhe Luft, heiße Sommer und kalte Win- ter. Das nördliche Asien ist aufferordentlich kalt, und fast ganz unangebaut. An Produkten ist Asien das reichste Land in der Welt, indem man hier unter einem so ver- 12
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