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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 63

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 63 - sam angebaut. Nach langer Abgeschlossenheit ist Japan jetzt mit Europa in lebhaften Verkehr getreten und hat europäische Kultur angenommen. Die Japaner sind ein fleißiges, geschicktes Volk. Ihr Papier, ihre wasserdichten Zeuge, ihre feinen Seidenwaren und ihre lackierten Holzwaren zeugen von großer Kunstfertigkeit. Fleisch von Tieren zu essen, verbietet ihre Religion. Auch Milch verschmähen sie als „weißes Blut". Das Christentum breitet sich immer mehr unter ihnen aus. Die Residenz des Mikado oder Kaisers ist Tokio (1,2 Mill. Einw.) auf Nipon, der besuchteste Hafen Doko- hama (173). D. Der Indische Archipel im S.-O. besteht aus den meist hollän- dischen großen Sundainseln: Sumatra, Java (mit der Hauptstadt Batavia), Borneo, der größten Insel der Erde (nächst Grönland), mit den kopfabschneidenden Dajakken, und Celebes; den kleinen Sunda-Jnseln, den Molukken und den Philippinen. Der fruchtbare Boden erzeugt köstliche Gewürze, Hölzer, Reis, Kaffee und saftige Früchte in Fülle. Von hier erhalten wir Kaffee, Pfeffer, Muskatnüsse u. a. Gewürze. Die Be- wohner sind Malayen, Heiden oder Mohammedaner, doch suchen überall christliche Missionare sie zum Christentum zu bekehren. E. Das britische Kaiserreich Indien (4,8 Mill. qkm, 296 Mill. Einw.) umfaßt Vorder-Indien bis an den Himalaja, die Zimt- und Pfaueninsel Ceylon und einen Teil Hinter-Indiens. Es ist mehr als 5 mal so groß wie Deutschland, von seltener Schönheit und Fruchtbarkeit und seit alten Zeiten der Zankapfel der Eroberer. Es hat 30 Arten Palmen, Gewürze, Reis, Zuckerrohr, Opium, Perlen, Edelsteine; Krokodile in den Flüssen, Tiger in den Sümpfen, Pfauen auf den Bäumen und Elefanten als Haustiere. Kaiser ist der König von England. (Gieb Grenzen, Bodengestaltung und Flüsse an!) Die heidnischen Hindus sind mit den Europäern stammverwandt. Die Herren im Lande sind die christ- lichen Engländer, welche ungeheure Reichtümer aus dem Lande ziehen. (Wo liegen: das ungesunde Kalkutta, Madras, Bombay, Benares, Delhi („Neid der Welt"), Kaschmir („das Meisterstück der Natur")? F. Persien (1,7 Mill. qkm, 9 Mill. Einw.), von Vorderindien durch die Länder Afghanistan und Belutfchistan getrennt, nimmt den W. von Vorderhochasien oder Iran ein, ist 3 mal größer als Deutschland, hat aber nicht 1ls seiner Bevölkerung. Es ist ein wasserarmes Hochland mit wald- armen Randgebirgen und nur streckenweise bewässert und fruchtbar. Dürre, Kriege, schlechte Verwaltung unter dem despotischen Schah und Mangel an Wegen verursachen häufig Hungersnot. Teheran, Jspahan und tue Rosenstadt Schiras liegen in einer Linie von N- nach S., Tabris am Karawanenwege nach dem Schwarzen Meere. Die Perser sind Mohammedaner. G. Die asiatische Türkei umfaßt Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Palästina und Arabien, weite Länderstrecken mit dünner, vorwiegend mo- hammedanischer Bevölkerung. (Grenzen, Bodengestalt und Flüsse!) Wenig Wasser, viele Wüsten und vernachlässigter Anbau! Wo liegen: die fandelsstadt Smyrna lrosinen, Feigen, Seide), der Hafen Trapezunt, die eppichweberstadt Brussa, die „Karawanenhäfen" Aleppo und Bagdad, Damaskus, das „Auge der Erde", die heiligen Städte Mekka und Medina, der Kaffeehafen Mocha und der Pilgerhafen Dschidda? H. Palästina oder Kanaan, das heilige oder gelobte Land, das Land, da Milch und Honig fließt, liegt im W. Asiens an der Küste des Mittel- meeres, hat als größte Länge 240 km, als größte Breite 170 km und ist

3. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 169

1820 - Mößkirch : Rösch
— 1gü Produkte der Natur*) theils rohe Materie zu ihren Kunjk Produkten, theils Gegenstände des Wohlgeschmacks und der Aerde, die sie sich zum Bedürfniß gemacht haben. Aus Asien werden vorzüglich eingeführt: Gewürze, Seir de, Baumwolle, Kameelhaar, Kaffee, Taback, Thee, Pelz- werk, eine Menge Apothekerwaaren, Perlen und Edelstei- ne ; von Kunstprodukten: baumwollene Zeuge, Leder, Por- zellan und lakirte Waaren. Die Hauptauöfuhr dahin be- steht in Sicher und Gold, und in Wollenwaaren. Aus Afrika kommt nach Europa besonders Gold und Kupfer, Elfenbein, Baumwolle, Gummata, einige Apothe- kerwaaren: dagegen gehen eine Menge europäische Kunst- produkte dahin, besonders Metallwaaren, dre bis indas innerste Afrika dringen. Amerika liefert den Europäern Zucket, Kaffee, Baum- wolle, Färbematerialien, Apothekerwaaren, Taback,Häute, Pelzwerk, Edelsteine, und eine Menge Gold und Silber. E r n t h e r l n n g. Europa wird in West - und Osteuropa eingetheilt, wo- von das erstere weit kleiner, aber noch einmal so bevölkert ist, als das letztere. Eine Linie vom weißen Meere an durch die Mündung des sinnischcn Meerbusens bis an die Nord- ostküste des adriatischen Meeres macht die Scheidungslinie. Westeuropa begreift: 1. die pirenaischen Halbinseln, Portugal Und Spaniem 2. die Alpenländer, als: . a) Westalpenland, Frankreich. b) Südalpenland, Italien. c) Noroalpenland, Helvetien, Teutschland und bife Niederlande. 3. die Nordseeinseln, Grosbritannien, Irland, und Is- land. 4. die Ostländer, Dänemark, Norwegen, Schweden und Preußen. Osteuropa begreift : ' 1. die nordkarphatischen Lander, Rußland und Galizien, 2. die südkarphatischen Länder, Ungarn und die Türkei. *) *) Naturprodukte nennt man die Erzeugnisse der Erde, ehe sie der Mensch zu besondern Zwecken verarbeitet bat, ist dies aber geschehen, so heißt man sie Kunstprodukte; so ist B. das Holz einer gefällten Eiche ein Natur- produkt, werden aber hieraus Kasten, Stühle u. dgl. verfertigt, so sind es Kunstprodukte.

4. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 189

1820 - Mößkirch : Rösch
189 sinb steht keinem europäischen Lande an Mannigfaltigkeit und Vortrefflichkeit der Naturerzeugniffe nach. Ungeachtet des schlechtbestellten Ackerbaues hat das Land doch einen großen Ueberfluß an Getreide, herrlichen Weinen, Seide, Baumwolle, edlen Früchten, Baumöl, Taback, Saffran, Färberöthe; es hat Baume und Stauden, die kostbare Harze liefern; viele Apothekerkräuter, schöne Holzarten, und wegen der vortrefflichen Weiden eine sehr starke Vieh- zucht, sonderlich mit Schafen von feiner Wolle, von Zie- gen und schönen Pferden ; wichtige Bienenzucht, mancher- ley Wild und guten Fischfang. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Meerschaum, trefflichen Marmor, wovon der von der Insel Paros für den schön- sten auf Erden gehalten wird. Konstantinopel, die Haupt - und Residenzstadt des türkischen Reichs, liegt auf 7 Hügeln am Meere, m einer der schönsten Gegenden der Erde, und hat über 80,000 Häuser und eine halbe Million Einwohner. Diese Stadt hat mehrere Manufakturen in Baumwolle und Seide, und berühmte Waffenfabriken. Der Handel ist wichtig, und wird zu Land und zur See sehr stark betrieben. Asien liegt von Europa aus gegen Morgen, und grenzt daher gegen Abend an Europa; fast von allen übrigen Seiten ist es vom Meere umgeben. Asien ist nächst Amerika der größte Erdtheil, und mehr wie viermal so groß, als Europa. Seine Länge von Morgen gegen Abend beträgt 13,000, seine Breite von Mittag gegen Mitternacht fast eben so viele Meilen. Sein Flächeninhalt wird auf 700,000 Geviertemeilen , die Men- schenzahl weit über 300 Millionen Seelen angegeben. c Es hat viele und große Gebirge und Ströme. Das südliche Asien hat eine heiße, an den Küsten aber mildere feuchte Luft. An manchen Orten ist die Hitze so brennend, daß man sie nur in der kühlern Jahreszeit bewohnen kann. In gewissen Gegenden weht der Samum, ein Wind, der zum Ersticken heiß und tödtlich ist. Das mittlere Asien, das wegen seiner höher» Lage auch Hochasien heißt, hat eine trockene, rauhe Luft, heiße Sommer und kalte Win- ter. Das nördliche Asien ist aufferordentlich kalt, und fast ganz unangebaut. An Produkten ist Asien das reichste Land in der Welt, indem man hier unter einem so ver- 12

5. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 121

1820 - Mößkirch : Rösch
121 von braunrother Farbe, welches zur Verfertigung der kost» barsten Möbeln gebraucht wird. Das Ebenholz kommt von einem unbekannten Daumein Afrika und Ostindien. Das Holz ist ganz schwarz, hart, und nimmt eine Politur an, daher es sich zu den schönsten und feinsten Arbeiten gebrauchen laßt. Der Brasilienholzbaum wächst in Brasilien und Jamaika zu einem großen, starken Baume. Es heißt auch Fernambukholz. Es ist hart, schwer, und gibt zu Spane geraspelt eine schöne rothe Farbe und Tinte. Die Tischler, Drechsler und Instrumentenmacher gebrauchen es zu feinen und schönen Arbeiten. Der Kampechebaum wächst auf verschiedenen Inseln und am Ufer des Meeres in Amerika. Das Holz gibt eine rothe und eine blaue Farbe. Der Buchs bäum erreicht in den Morgenländern und in dem südlichen Europa eine Höhe von 20 und mehreren Schuhen. Die Blätter bleiben immer grün, das Holz ist hart, gelb, feinsasrkg und so schwer, daß es im Wasser untersinkt. Die Tischler, Drechsler und In- strumentenmacher schätzen es sehr hoch. Es wird zu Flöten, Klarinetten, Kämmen, Zahnstochern und andern feinen Arbeiten verwendet. Der Feigenbaum wächst in Asien und im süd- lichen Europa. Die Früchte oder Feigen haben eine birn- alnliche Gestalt. Man hat verschiedene Arten, nämlich: rundliche und lange, grüne, weiße, rothe, braune, gelbliche Feigen. Auch das Fleisch ist verschiedenartig gefärbt, gelb- lich, röthlich, purpurroth. Die Feigen werden theils roh gegessen, theils eingemacht, und getrocknet in Kisten einge- packt und zum Gebrauch verschickt. Sie sind auch sehr nahrhaft, und wenn sie reif sind nicht ungesund. Aus den Inseln des Archipelagus sind sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Die Blüthen find innerhalb der Frucht

6. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 191

1820 - Mößkirch : Rösch
191 fehlt, die köstlichsten Produkte des Pflanzenreichs , Getrei- de, besonders Waizen, Reis und Wein in Menge hervor. Im nördlichen Afrika gibt es sehr schöne Pferde, Schafe und Hornvieh. Gold hat Afrika in großer Menge. Die zahlreichsten Einwohner sind die Neger. Von den übrigen Nationen sind die bekanntesten die Kaffern und Hottento- len, welche die südliche Spitze von Afrika bewohnen, und die Kopten, die Nachbarn der alten Egypter. Auf den nördlichen und östlichen Küsten haben sich die Araber sehr ausgebreitet. Auch viele Juden gibt es in Afrika. Die Neger und Hottentciten sind größtenteils Götzendiener oder Heiden, die Araber Mahomeraner. In einigen Ge- genden ist das Christenthum ausgebreitet. Die immerwäh- rende große Hitze macht die Einwohner dumm und träge. Amerika. Dieser Erdtheil nimmt mit den dazu gehörigen Inseln und Gewässern den größten Theil der andern Hälfte der Erdkugel ein, und ist ganz vom Meere umgeben. Die größte Ausdehnung von Mittag gegen Mitternacht beträgt über 1800 Meilen, der Flächenraüm 800,000 Ge- viertemeilen, und die Zahl der Bewohner etwa 30 Milli- onen. Amerika hat die größten und höchsten Gebirge auf der Erde. Das Hauptgebirge, welches sich durch das ganze Land erstreckt, heißt die Kordilleras oder Andes. Der höchste Punkt desselben, und also der höchste Berg in der Welt, ist der Chimberasso, welcher fast eine Meile hoch ist, von der Oberfläche des Meeres gerechnet. Er ist oben mit ewigem Schnee bedeckt. Unter den Kordilleras giebt es mehr als 20 Vulkane oder feuerspeiende Berge. Auch die größten Flüße der Welt befinden sich hier. In Südamerika fließt der Fluß la Plata und der Amazonen- fluß, der größte auf Erden, und in Nordamerika der Mis- sissippi und der Lorenzostrom. Amerika hat fast durchaus einen fruchtbaren Boden obne Sandwüsten; es ist daher zur Erzeugung aller Produkte der Erde geschickt, und hat Getreide, Kartoffeln und Taback im Ueberflusse. Gold und Silber findet man hier in großer Menge, viele Diaman- ten und andere Edelsteine; Holz, auch Farbehölzerund Mahagoni ; Kaffee, Zucker, Baumwolle und treffliches Pelz- werk. Die Viehzucht hat sich erst seit der Ankunft der Europäer in Amerika verbreitet. Der Wallfischfang und

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 327

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Welthandel und die Kolonkeen. 327 nische Piaster lieferte, was eine Silberkugel von 83,7 Fuß Durchmesser gäbe. Nehmen wir an, daß aus dem andern Amerika, Asten und Afrika nur das Doppelte an edlem Metalle nach Europa gekommen ist, so dür- fen wir die ungeheure Summe von 30 Milliarden rechnen, und haben jedenfalls noch zu nieder angeschlagen. Viel Geld erzeugt aber auch viele Bedürfnisse, die sonst unbekannt bleiben, es setzt darum die man- nigfaltigste Gewerbsthätigkeit in Schwung, der Luxus macht stch mit neuen Bedürfnissen sichtbar und ruft dadurch neue Thätigkeit in's Leben. Aus den fremden Erdtheilen kamen die verschiedenen Gewürze massen- chaft nach Europa und fanden Eingang in die Küche des Bürgers und Bauers; neue Farbestoffe, Holzarten, Arzneien, Blumen und Krauter gesellten stch zu den europäischen, und endlich kamen auch Zucker, Kaffe und Tabak, welche in Verbindung mit den Gewürzen das physische Leben des Europäers wesentlich veränderten; die Küche Karls des Großen war einfacher bestellt als jetzt die eines mittelmäßigen Bürgers oder Bauers. Diese Veränderung trat allmälig, aber merkbar genug ein; Zucker, Kaffe und Tabak bewirkten schon Unglaubliches, eine vollständige Umwälzung brachte aber in späterer Zeit die Einführung der Kartoffeln und der Baumwolle zu Stande. Am wenigsten zu vergessen ist, daß durch die Ausbreitung der Eu- ropäer über die neue Welt das Christenthum ein unermeßliches Ge- biet gewann; während es früher mit den Europäern kaum den Saum des nördlichen Afrikas und westlichen Asiens berührte, siedelt es sich jetzt an unendlich vielen Küstenpunkten an und behauptet sich durch die Ueber- legenheit der Europäer gegen gewaltsame Angriffe, in Amerika aber ge- winnt es einen ganzen Erdtheil, weil er von Europa aus die Haupt- masse seiner Bevölkerung erhalten hat und erhält. Wäre nur überall dem armseligen Heidenthume christlicher Bekehrungseifer begegnet! Spa- nische Mönche haben allerdings viel gethan, aber rauhe Eroberer und wilde Goldjäger haben wieder viel verdorben; die wunderbare Schöpfung der Jesuiten, den indianisch-christlichen Staat in Paraguay, zerstörte der fanatische Jesuitenhaß, und die Presidios in Mexiko, die christlichen Vor- posten am Rande heidnischer Wüste, wurden von den Revolutionen des ¡7^8 fbt nsßjtiiisctejjnjs a§07ß diw nrmo? naßaiftairm 7tjam tchvm nachfft i muz Qtsaruä 6uu ladnüplam muz I Wwh] tzuo »üwmj? chuo tstarw k v§47ud chnu noaag uri 7ajü Ean i rrfflzy-hsttjo ütfb chm t. Jalad k d Vftnfd? 776 rtvw ,na§o]ad gnrmp? t n ai nsifb Kv.ftf «ns' Wr am ösck tzvd ädrgno 19. Jahrhunderts vernichtet. yr k. t H jyj7e 7)6 taj nw* ,.v Ich 1)7jag nnaag rtad Ml"! rruc ,(i ta)I§ una<tt nacho ■v ,;Q? 0196 jfj) L16!

8. Theil 2 - S. 120

1864 - Mainz : Kirchheim
- 120. - ein kleiner Baum; denn sie wird gegen 12 Fuß hoch, wenn sie nicht beschnitten wird. Man verhindert dies aber durch das Köpfen und zieht sie in der Größe eines Strauchs, wie den Rosenstock. Die weiße Blüthe hat einige Aehnlichkeit mit der wilden Rose, ist aber ohne Geruch. Ihr folgt eine runde Frucht von der Größe einer Schlehe, welche aus zwei bis drei an einander gewachsenen Kapseln besteht ; jede derselben schließt einen Kern in sich, woraus die Chinesen ein Oel presicn. Auf das Einsammeln der Blätter kcünmt sehr viel an, sowohl hinsicht- lich der Zeit, als auch der Methode. Die erste Aernte, zu Ende Februar, wenn die Blätter noch nicht ganz entfaltet sind, gibt den besten, den sogenannten Kaiserthee. Die zweite Aernte im April, wo die etwas größern Blätter mit ganz kleinen vermischt sind, ist geringer an Werth, und die dritte reichste Aernte im Mai gibt die gewöhnliche Sorte. Zum Einsammeln werden eigene Leute gedungen; denn es liegt sehr viel an der Wahl der Blätter und an der Ge- nauigkeit und Reinlichkeit im Pflücken. Diese Leute dürfen daher auch, wenig- stens bei den beiden ersten Aernten, nur mit Handschuhen die Blätter abbrechen, und die, welche ausschließlich für den kaiserlichen Hof sammeln, müsieu sich so- gar einige Wochen zuvor der Fleischspeisen enthalten, weil sonst der Athem den Blättern nachtheilig sein soll. Gleich nach dem Abpflücken werden die Blätter auf Eisenblechen geröstet und dabei öfters gewendet, sodann auf Bin- senmatten ausgebreitet und mit flachen Händen gerollt und endlich in zinnerne Kapseln eingeschlossen, damit ihnen die Luft Nichts von ihrer Güte nimmt. Auch beim Einpacken und Versenden kommt Alles darauf an, daß die Luft nicht zum Thee eindringen und sein feiner Geruch und dessen belebende Kraft nicht verfliegen kann. Nichts desto weniger raubt die Seeluft und die ihr an- hangende Feuchtigkeit dem Thee einen großen Theil dieser Vorzüge. Der soge- nannte Karavanenthee, der über Kiachta aus China ausgeführt und von den Russen über Land nach Europa gebracht wird, steht deßhalb nicht ohne Grund in so hohem Preise. Der sogenannte Paraguaythee besteht aus den Blättern eines dem Apfelbaume an Größe gleichkommenden Baumes in Paraguay und bildet in Südamerika einen wichtigen Handelsartikel. Er wird auf Maulthieren in Schläuchen versendet, und Peru erhält davon jährlich an 2'/2 Million Pfund zum eigenen Verbrauche. Dieser Thee kommt aber nicht nach Europa, weil er auf der Seereise sehr bald Geruch und Geschniack, mithin seine Wirk- samkeit verliert. 7. Das Zuckerrohr. Das Zuckerrohr wächs't in Asien, Afrika und Sicilien wild und wurde von letzterem Lande nach Westindien gebracht. Nack der Verschiedenheit des Bodens wird es 8 — 10 Fuß hoch und zwei Zoll dick. Es treibt, wie unser Teichrohr, einen knotigen Halm mit bandförmigen Blättern und einem schnee- weißen Blüthenbüschel. Der Halm ist durch und durch mit einem weißen, saf- tigen und süßen Mark angefüllt, Das durch Schnittlinge fortgepflanzte Rohr

9. Theil 2 - S. 251

1864 - Mainz : Kirchheim
251 Und verfolgt von Hohn und Rache muß zerfleischt er endlich weichen, Aus der Luft noch überschüttet von emporgesprengten Leichen. Saragossa! Denk', ein Mädchen hat befreit dich vom Verzagen. Da es Speis' und Trank zum Bräut'gam, ach! zum todten, mußte tragen! Ja, erquick durch ihre Treue und gestärkt mit ihrem Muthe Hat sie dich, als sie den Theuren liegen sah in seinem Blute! D'rum auf ewig deinen Söhnen, deinen Töchtern — neben M in a*) — Preis' in Liedern, Saragossa, deine Heldin Augustin a! Asien wird auf drei Seiten vom Meere bespült: im Norden von dem nördlichen Eismeere, im Osten von dem großen oder stillen Oceane und im Süden von dem indischen Oceane. Im Westen grenzt es mit seinem mittleren und nördlichen Theile an Europa und mit seinem südlichen an Afrika, mit dem es jedoch nur durch die Landenge von Suez in Verbindung steht. Es ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat es einen Flächenraum von 882,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Aequatvr reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Nordsibirien) eine unwirthbare rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Him- malaya ist das höchste Gebirge der ganzen Erde) und ungeheuren Sandwüsten besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europa's hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt wurden, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne, undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Mus- kat-und Gewürznelkenbauin, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestosfe, z. B. der Jrchigo, wel- cher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. — Außer den gewöhnlichen Produkten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant und im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber, so wie den Magnetsiein. — Wie die Pflanzen- welt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europa's, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdthei- *) Mina. ein berühmter, spanischer General. (W.'Smets.) 24. A s i e u.

10. Theil 2 - S. 114

1864 - Mainz : Kirchheim
\ \ — 114 — Früchte sind entweder beerenartig oder Steinfrüchte oder Nüsse, bisweilen auch schuppige Zapfen. Die Palmen sind höchst nützliche Gewächse. Das Mark, welches oft den größten Theil des Stammes ausmacht, liefert bei vielen Arten ein vortreff- liches Mehl. Die ausgehöhlten Stämme haben ein steinhartes Holz und dienen nicht blos; zum Bauen von Wohnungen, sondern auch als Schiffsmasten. Die großen Blätter werden zum Decken der Häuser, zu Schirmen u. dgl. benutzt und geben auch Fasern zu allerhand Geweben. Aus den abgeschnittenen Blumenscheiden fließt ein wohlschmeckender Säst, woraus der Palmwein be- reitet wird, und die Früchte sind meistens eßbar. Für die Bewohner der heißen Erdgegendcn sind die Palmen von der größten Wichtigkeit. Ganze Völker nehmen von denselben nicht mir ihre vor- züglichsten Nahrungsmittel, sondern auch das Material zu Kleidungen, Woh- nungen und zu allerlei Gerathen. Der Palmzweig gilt seit den ältesten Zeiten als das Zeichen des Friedens, des Segens und der Kraft. Von den zahlreichen Arten der Palmen gehören folgende zu den nützlichsten. 2. Die Dattelpalme wächst im ganzen nördlichen Afrika, wird aber auch in Sicilien und andern südlichen Ländern von Europa angepsianzt. Sie kann 100 Fuß hoch werden, ein Alter von 200 Jahren erreichen und trägt an ihrer Spitze eine Krone von gefiederten, 5— 6 Fuß langen Blättern, zwi- schen denen die großen, hängenden Vlüthenrispen aus einer lederartigen Scheide hervorbrechen. Die Früchte, etwas größer als eine Eichel, reifen in großen Büscheln, oft an 200 beisammen, sind rötblichbraun und haben um einen harten Kern herum ein psiauinenartiges, honigsüßes Fleisch, das ein Hauptnahrungsmittel der ärmeren Volksklasse von Arabien und Nordafrika ausmacht. Eine Mißärnte der Datteln ist für jene Länder ein eben so großes Unglück, als bei uns ein Fehljahr der Kartoffeln und des Getreides. 3. Die Sagopalme kommt vorzüglich auf Malabar und in Japan vor. Sie wird 30 — 40 Fuß hoch. Der Stamm besteht aus einer etwa zwei Zoll dicken Rinde und einer großen Menge schwammigen Markes, welches Gott den Bewohnern jener Länder statt des Getreides gegeben hat. Man ge- winnt nämlich aus demselben das vortreffliche Sagomehl, woraus man Brod backt und Suppe kocht. Die kleinen durchsichtigen Körnchen, welche man bei uns unter dem Ramen Sago gewöhnlich in Suppen ißt, werden in Europa aus Kartoffelniehl bereitet, sind aber fast eben so gut, als der echte Sago. Eine Palme gibt mehrere Centner Mehl, und von diesen Baumen gibt es uner- meßliche Waldungen. Auch ihre Früchte sind eßbar, und aus den jungen Blättern wird ein Gemüse, wie bei uns der Kohl, bereitet. 4. Die Kokospalme hat ihre Heimath zwischen den Wendekreisen in Asien und Afrika, von wo sie auch in die heißen Länder Amerika's verpflanzt worden ist. Sie erhebt sich mit geradem, schlankem Wüchse bis zu einer Höhe von 100 und mehr Fuß, ist I —2 Fuß dick und an ihrer Spitze breitet sich eine prachtvolle Krone von gefieberten Blättern aus, an deren Grund die gelb-
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