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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 204

1912 - Breslau : Hirt
204 C. Länderkunde, Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider- stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be- Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;, außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz- und Farbhölzer. Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur, Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen- netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes. Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord- grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord- grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt. C. Mittelamerika. a) Das Festland. H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika, die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn- büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der 75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten. Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras, wichtig durch sein Mahagoniholz. Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis, den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an- gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 C. Länderkunde. G. Südasien. § 355. Zu Südasien gehören Vorderindien, Hinterindien und das Anstral-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische Archipel. Diese unter sich völlig verschiedenen Teile bilden eine Einheit: die asia- tischen Tropenländer. 1. Vorderindien. § 356. Allgemeines. Vorderindien besteht aus der gebirgigen Halbinsel (Dekhan) und dem nördlichen Tieflande. Beide zusammen sind etwa süns- mal so groß wie das Deutsche Reich. Klima und Niederschläge. Der Himalaja ist die Klimascheide nach Jnnerasien hin. Seine hohe Mauer hält die eisigen nördlichen Winterwinde ab, und an ihr lassen die im Sommer vom Indischen Ozean ins Innere wehenden feuchten Winde große Mengen von Niederschlag als Regen oder in den höheren Lagen als Schnee fallen, der an der Südseite des Gebirges gewaltige Gletscher bildet. Die nach der Jahreszeit wechselnden nördlichen und südlichen Winde heißen in Südasien Monsune Der Sommermonsün erzeugt in den Bergen von Assam im letzten Knie des Brahmaputra die größte jährliche Regenmenge, 12 m. An den westlichen Randgebirgen Dekhans fallen in den vier Monsünmonaten ebenfalls riesige Regenmengen, während das Innere weniger befeuchtet und meist Grasland ist. Reichlich ist auch die Regenbenetzung im heißen Hindostän, dem „großen Treibhaus Indiens". In der trockenen Jahreszeit spenden die von den Hochgebirgen gespeisten großen Ströme und ihre Nebenflüsse den fetten Schwemmlandsäckern Wasser und Fruchtbarkeit, ermöglichen bei der herrschenden tropischen Hitze mehrere Ernten im Jahre und machen Vorderindien zu einem der ergiebigsten Acker- bau- und Pflanzungsländer. Doch auch Vorderindien hat im Innern Trockengebiete wie Afrika und im Nw am unteren Indus sogar eine Wüste, mit Namen Thar. (Vgl. § 357.) Wirtschaftliches. Indiens Pflanzenerzeugnisse sind die reichsten und mannigfaltigsten der Erde: Baumwolle, Reis, Weizen, Zuckerrohr, Kopra, Indigo, Pfeffer, Zimt, Jute, Mohn (Opium), baumartiger Bambus und Palmen. Die Lotusblume ist die eigentümliche Wasserpflanze. Das wertvollste Holz liefert der Tiekbanm, die indische Eiche. In den Gebirgswäldern des Himalaja wachsen manche andere, unseren Waldbäumen ähnliche, wertvolle Bäume. Reich ist auch die Tierwelt. Sie entfaltet sich am üppigsten im Delta. Der Tiger ist das stärkste Raubtier, aber die Schlangen richten weit mehr Schaden an. Krokodile bevölkern die Flüsse, Scharen von Assen die Wälder. Als Haustiere sind Haushühner, Pfauen und Zeburinder sbuckelochsen) zahl- reich. Der gezähmte Elesaut leistet wichtige Verkehrsdienste. . Groß ist der Ertrag an Seide, Schafwolle und Elfenbein. Perlen liefern die Muscheln des Meeres. Die wichtigsten Mineralschätze sind Stem- kohlen und Erze. * Die Fabriktätigkeit entwickelt sich immer bedeutender, namentlich in 1 Arabisch — maustm Jahr.

3. Für Präparandenanstalten - S. 231

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 231 Die eigenartigste aller Hochgebirgsbahnen führt nach Dardschiling, wo klimakranke englische Beamte Er- holung fw^en. Es liegt nördlich von Kalkutta, in 2200 m Höhe zwischen Tee-, Kaffee- und Chinarinden- Pflanzungen, und bietet die großartigste Aussicht über sieben Ketten des Himalaja auf den Kandschindschinga V • <8600 m).

4. Für Präparandenanstalten - S. 233

1912 - Breslau : Hirt
r~r- Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 233 Vahnnetzes ist der Wallfahrtsort Allah ab äd (Stadt Allahs). Auf einer Bodenschwelle zwischen dem Indus- und Gangesgebiet liegt Delhi (210), Mher Residenz des Großmoguls, dem einst das Land gehörte; es ist voll von Palästen und Tempeln. Der südöstliche, am tiefsten gelegene Teil ist d^as heißfeuchte Bengalen, ein Gebiet von unerschöpflicher Fruchtbarkeit, ier bilden Ganges und Brahmaputra das größte Delta der Erde, fünfmal groß wie Württemberg. Es ist vielfach ein undurchdringliches tropisches ickicht (Dschungel), in dem die ärmste Kaste der Inder aus umwallten „Walzgärten" durch Verdunsten des Wassers Salz gewinnt. Sie werden oft eine Beute der hier hausenden Tiger. Der westlichste Arm des Deltas wird durch Ausbaggerung schiffbar erhalten. An ihm liegt Kalkutta (174 Mill.), die größte indische Stadt, die aus der schmutzigen „schwarzen Stadt" der Eingeborenen und der glänzenden „weißen Stadt" der Europäer gesteht, das „indische London". Die Dampferfahrt bis London währt 'Li Tage. Von einem Dorfe hat es sich zum Welthafen emporgeschwungen. Es ist Hauptstadt des Indischen Reiches, Sitz des Vizekönigs von Indien, der als Generalgouverneur das Land verwaltet. Jenseit des Brahmaputra, schon an der Wurzel Hinterindiens, liegt Assam, die Heimat des Tees. i Zeichnung: Das Gebiet des Ganges und des Brahmaputra. l£)er Wendekreis und der 90. Längenkreis gehen durch das Delta. § 359. 4. Das Hochland von Dekhan zeigt an seinen beiden Küsten I^'Namen nach der Karte!) verschiedene Verhältnisse: die westliche ist steil und günstig für die Schiffahrt. Hier liegt Bombay [homii]P{'£lfy; eine ^Znselstadt mit trefflichem Hafen, durch Eisenbahnen mit Hindostan und der jostküste verbunden; es ist Hauptausfuhrplatz der indischen Baumwolle. idie Ostküste ist flach und hafenarm; wegen der heftigen Brandung müssen 'die für Madras (500) bestimmten Waren auf hoher See ausgeladen und in Booten ans Land geschafft werden. Die Westküste ist infolge der starken Niederschläge mit dichten Wäldern bedeckt, in denen das für den Schiffbau wichtige Tiekholz geschlagen wird. Auf den Höhen wächst das Sandelholz, das zur Herstellung des Weihrauchs dient. Das Innere ist ärmer an Niederschlägen als die Küste, liefert aber bei künstlicher Bewässerung reiche Ernten an Baumwolle, Getreide, Opium und Kaffee. Es ist sehr reich an Edelsteinen, Gold, Kupfer, Eisen und Kohlen. Beim Ausbleiben des Monsun- regens entstanden früher furchtbare Hungersnöte, die aber nach dem Ans- bau des euglisch-indischen Bahnnetzes (50000 km) erfolgreich bekämpft werden. Die größte Stadt im Innern ist Haidarabad (450). § 360. 5. Die Insel Ceylon ist von Indien nur durch die seichte Palk-Straße getrennt. An der Westküste sammeln sich im Frühjahr unabsehbare Scharen von Perlenfischern. Der einst üppige Wald wich igrößtenteils dem Anbau des in riesigen Mengen ausgeführten Tees, des Kaffees und des Chinarindenbaumes, die in dem heißen, feuchten Klima 't>er fruchtbaren Insel vorzüglich gedeihen. Eolömbo (160) ist Sitz des Großhandels und ein Mittelpunkt der Schiffahrt im Indischen Ozean. I

5. Für Präparandenanstalten - S. 242

1912 - Breslau : Hirt
242 C. Länderkunde. § 380. Größe, Ausdehnung, Einteilung. Die Inseln verteilen sich auf eine Fläche, die der von Asien und Afrika gleichkommt. Wir unter- scheiden hohe Vulkaninseln und Flachinseln, die aus Hellem Kalk be- stehen und von Korallenpolypen aufgebaut siud. Jene werdeu wegen ihrer Höhe von reichem Steigungsregen benetzt, sind bis zum Gipfel bewaldet und reich an Quellen und Sturzbächen; die niedrigen Koralleninseln leiden außerhalb der Regeuzeit an Trockenheit. Sie sind oft kranzförmig aufgebaut und schließen dann in ihrem Innern aus Süß- und Salzwasser gemischtes Brackwasser ein; diese Jnselart nennt man ein Atoll. Mld 126.) § 381. Pflanzen, Tiere und Bewohner. Wie an allen feuchten tropifcheu Küsten gedeiht überall die Kokospalme, daneben der Affen- brotbanm und die Banane (der Pisang); mühelos gewinnen die Be- wohner aus diesen Pflanzen ihren Unterhalt. Das wichtigste Ausfuhrprodukt ist die Kvpra, der getrocknete Kern der Kokosnuß, danach Kakao, Zucker- rohr und Tabak. Von Tieren fehlten ursprünglich die Säugetiere außer den Flattertieren ganz, da die Trennung vom Festland schon sehr früh eintrat und nur schwimmende oder fliegende Tiere die Inseln erreichen konnten. Die Bewohner sind den Malaien verwandt und von den Snnda-Jnseln ein- gewandert; sie haben sich als kühne Schiffer auf ihreu Segelbooten, die sie durch Ausleger gegeu das Umschlagen schützen, bis zur Osteriusel verbreitet. § 382. Politische Übersicht. Die Juselu siud jetzt fast sämtlich unter die seefahrenden Nationen verteilt. Deutsch sind die Karolinen, die Marianen, der Marschall-Archipel^ «benannt nach dem englischen Ent- decker), die beiden größten Salomon-Jnseln und die Samöa-Jnseln (vgl. die deutschen Kolonien!). Die Tönga-Jnseln hat das Deutsche Reich 1899 durch Vertrag an England abgetreten. Englisch sind außer verstreuten Gruppen die Fidschi- oder Viti-Jnseln, die südlichen Salomon- Inseln und die Santa Crnz-Jnseln. Französisch ist die Gruppe der Tahiti- oder Gesellschaftsinseln. Japan beansprucht die nahegelegenen Bonin- und Vulkano-Jnseln, Chile die Qsteriusel. Als neutral gilt Salas y Gomez. Eine der wichtigsten Gruppen sind die (1897) von der Union in Besitz genommenen vulkanreichen Sandwich sßänd-uitsch^- oder Hawaii-Inseln; sie bilden einen wichtigen Kreuzungspunkt der Seewege zwischen Amerika, Asien und Australien und liegen etwa unter dem Nördlichen Wendekreise. Honolulu (40) ist Sitz der Regierung und der einzige größere Ort der Südsee. Seine Ausfuhr besteht in Zucker, Reis, Bananen, Ananas und Kaffee. D. Rückblick. § 383. Aufgaben. 1. Inwiefern ist Australien unter den Erdteilen am un- günstigsten gelegen? — 2. Inwiefern ist auch die wagerechte und senkrechte Gliede- rung ungünstig? Was ist über die Bewässerung zu sagen? — 3. Durch welche Verhältnisse wurde die geistige Entwicklung der Eingeborenen zurückgehalten? — 4. Welche Vorzüge hat der 80 Australiens? — 5. Wodurch wurde die europäische Einwanderung gefördert? — 6. Nenne die Weltplätze Australiens!^ 1 Diese drei Gruppen bilden Mikronesieu, b. i. die kleinen Inseln.

6. Für Seminare - S. 153

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 153 tätigfeit, besonders in Baumwolle und Jute, zu rascher Entwicklung gebracht. Heute treten die Erzeugnisse dieser Zweige der indischen Textilindustrie mit den europäischen Waren auf den asiatischen Marken in Wettbewerb. Dagegen wird im „reichen" Indien bei nicht genügendem Regenfall die bäuerliche Be- völkerung, die in gewöhnlich ausreichend benetzten und darum uicht künstlich be- wässerten Gebieten wohnt, nicht selten von verheerender Hungersnot heimgesucht. 91. Indischer Arbeitselefant. Der gezähmte Elefant findet in Indien die vielseitigste Verwendung. Bei Festen der Hindu und Moslemin wirkt er in kostbarer Anschirrung, bemalt und mit Silberketten behangen, mit. Nicht minder wird er als Jagdelefant wegen seiner Tigerfestigkeit geschätzt. Am nützlichsten aber ist er als Arbeitstier, wenn es sich um Bewegung schwerer Lasten handelt, wie aus Holzlagerplätzen, Die Kulturarbeit der Engländer hat in Indien nicht nur kostspielige Bewässerungsanlagen hergestellt, wichtige Kulturpflanzen neu eingeführt (z. B. Kaffee und auf Ceylon sowie in den Vorbergen des westlichen Himalaja Tee), sondern auch ein ausgedehntes Netz von Straßen und Eisenbahnen (50000 km) geschaffen. Dadurch hat man den Verkehr gewaltig gesteigert, die Hungersnöte vermindert und gemildert und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bedeutend gefördert. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handelsverkehr an erster Stelle. Wegen der ungemein reichen Produktion des Landes und der geringen Konsumfähigkeit feiner Bewohner überwiegt die Ausfuhr. Der größte Handelsverkehr ist nach England gerichtet: der Handel mit Deutschland folgt erst in weitem Abstände, obschon er ständig wächst. Unter den von Indien nach Deutschland eingeführten Gütern sind an erster Stelle Inte, Baumwolle und Ölfrüchte zu nennen; Deutsch- land versendet vornehmlich Web-, Eisenwaren und chemische Erzeugnisse.

7. Für Seminare - S. 174

1912 - Breslau : Hirt
174 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. Salomon-Jnseln die zwei nordwestlichen, Bougaiuville undbuka^. Fran- zösisch ist die Insel Neukaledouien, die übrigen Inseln sind britisch. 2. Die britische Doppelinsel Neuseeland. Sie ist so groß wie Italien und liegt unter der gleichen, aber entgegengesetzten Breite. Die beiden durch die Cook [kuck]» Straße getrennten Inseln sind sehr gebirgig (Hohen von 3- bis 4000 m). Das Hoch- gebirge der Südinsel trägt große Gletscher, die Nordinsel hat viele Geiser und tätige Vulkane (Bild 106, 16). — Das verhältnismäßig kühle, milde und feuchte Klima der Inseln ist gesund und den Europäern (fast 1 Mill.) durchaus zuträglich. Sie treiben hauptsächlich Viehzucht (Schafzucht zum Zwecke der Fleisch- und Woll- gewinnung), Ackerbau (Getreide, Hülsenfrüchte) und Bergbau (Gold, Silber, Stein- und Braunkohle). In einzelnen Industriezweigen wird Neuseeland mehr und mehr vom Auslande unabhängig. Die seetüchtige malaiische Urbevölkerung der Maöri (etwa 40 000) nimmt all- mählich die Lebensweise der Europäer an. — Die Hauptorte liegen auf der Nord- insel, so Auckland [afläud (90) und Wellington (75). Neuseeland ist ein auf- strebender englischer Kolonialstaat. 3. Ozeanien. 8 127. a) Landschaftscharakter, Erzeugnisse, Bewohner. Viele Tausende von kleinen Inseln liegen zwischen den beiden Wendekreisen. Sie sind teils hoch — einige tragen alpenhohe Gipfel — und dann durch vulkanische Tätig- keit entstanden, teils niedrig und flach und dann auf unterseeischen Er- Hebungen aus dem Kalk der Korallen aufgebaut. Manche bieten in treff- lichen Häfen gute Ankerplätze. Ihr Klima ist, der Breitenlage entsprechend, sehr warm und für den Weißen auf die Daner erschlaffend, aber frei von tropi- schen Krankheiten, da die Hitze durch die Seebrise gemildert wird. Die hohen, durch Steigungsregen befeuchteten Inseln haben üppige Tropenvegetation. Die Kokospalmen find für Wohnung, Nahrung und Schiffahrt der Ein- geborenen wichtig und liefern den Weißen in den zerschnittenen und getrockneten Kernen der Kokosnüsse fast den einzigen Handelsgegenstand, die Kopra. Die Landtierwelt Ozeaniens ist noch ärmer als die australische, reich jedoch die Tierwelt des Meeres (Schildkröten, Trepang, Tridacna-Mnfchel, deren Schale zu allerlei Geräten verarbeitet wird). Die Bewohner der Inseln sind malaiische Polynesier, teilweise schlanke, schöne, meist freundliche und dem Fremden vertraulich entgegenkommende Menschen. Sie genießen den Ruf, geschickte Seefahrer zu fein (Bild 160). Ii) Verkehrslage. Die Inselgruppen Ozeaniens sind wegen ihrer geringen Größe und Einwohnerzahl wirtschaftlich nicht von besonderer Wichtigkeit. Aber ihre hervorragende Verkehrslage an den Schiffahrtsstraßen zwischen Amerika, Australien und Ostasien macht sie als Stützpunkte für Handel und Schiffahrt sehr wertvoll, und ihre Bedeutung wird noch steigen, weun mit der Eröffnung des Panamä-Kanals Amerika und Asien einander näher rücken und ein durchgehender Weltverkehr rings um die Erde möglich wird. 1 S. §§ 178, 179.

8. Für Seminare - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
3. Ozeanien. — Rückblick. 175 c) Bestandteile. 1. Mikronesien Meininselwelt). Dem Deutschen Reiche gehören die Marianen, Karolinen, Marshall-Jnseln^. 2. Polynesien (b. i. Vielinselwelt). Englisch: der Fidschi-Archipel, die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln. Französisch: die Gesellschafts-Jnseln mit Tahiti. Deutsch: von den Samöa-Jnseln Upölu mit Apia und Sawain. Der Union gehörig: Tutuila, eine der Samöa-Jnseln. Nahezu in der Mitte zwischen Amerika und Australien liegen die als Kohlen- und Wasserstation des Stillen Ozeans wichtigen, darum von der Union erworbenen Hawaii-Juseln, die nur 150000 Einwohnerzählen. Die größte, Hawaii, sogroß wie Holstein, hat mehr als 200 Krater, darunter den über 4000 m hohen, sehr sanft ansteigenden, umfangreichsten tätigen Vulkan der Erde, den Mauna Loa, d.i. großer Berg. Er trägt auf seinem Südostabhang einen flachen Kegel, denkilauea, mit einem riesigen, von glühendflüssigen Lavaseen erfüllten Krater. Ausgedehnte Zuckerrohr- und Ananaspflanzuugeu liefern der Insel die Hauptgegenstände des Handels. Der Hauptort Honolulu (50) liegt auf einem kleinen Eilande. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden. Sydney . . 600 Adelaide fast 200 Aucklaud . . 90 Newcastle . 70 § 128. Melbourne. 575 Brisbane . 150 Wellington . 75 Honolulu. . 50 Rückblick auf Australien und Polynesien. Australien ist unter den Kontinenten am ungünstigsten gelegen, da es von den für den Weltverkehr wichtigsten Erdteilen, von Europa und Amerika, am weitesten entfernt ist. Zu dem am nächsten benachbarten Asien vermittelt eine reiche Inselwelt zwar den Übergang, indes kehrt Australien Asien seine klimatisch und wirtschaftlich un- günstigste Seite, den „Rücken", zu. Daher entwickelte sich hier kein Verkehr. Ungünstig ist auch die nach Umriß und Aufbau geringe Gliederung. Die Niederschläge werden von den Randgebirgen dem inneren Tafelland weggefangen. Wie bei einer Insel bildet die Küste, besonders im So, die Hauptstätte der menschlichen Siedlungen und des Verkehrs. Eigenartig, von den anderen Erdteilen stark verschieden, ist die Tierwelt, arm an Arten und Vertretern. Dürftig ist auch die Pflanzenwelt. Sie entbehrt einheimische Ackerbaupflanzen. Die Wolle europäischer Schafe und die Ernten europäischer Getreidearten liefern heute den Hauptertrag der Bodennutzung. Sie bilden neben Erzen auch die Hauptgegen- stände der Einfuhr nach Deutschland. Australiens Mineralschätze an Gold, Silber, Kupfer und Kohlen sind bedeutend. Es ist das dritte Goldland der Erde. Die Bewohner sind meist britischer Herkunft. Die Deutschen bilden Inseln im englischen Volksmeer. Die ^nseln Polynesiens find entweder hoch und vulkanisch oder niedrige Korallen- eilande. Ihre Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer als die 'Australiens. Kokospalmen, deren Früchte Hauptgegenstand der Ausfuhr sind, und Fische liefern der Bevölkerung hauptsächlich den Unterhalt. * S, §§ 180, 181.

9. Für Seminare - S. 220

1912 - Breslau : Hirt
220 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. mehr trockene Hochebene, ausgezeichnet durch mildes Klima und ewigen Frühling, Agaven (Sisalagaven^), Brotgetreide und Hülsenfrüchte. Charakter- pflanzen find neben den Agaven Kaktusgewächse, die in ihrem fleischigen, ftachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahreszeit aufsparen. Außer in pflanzlichen Erzeugnissen besteht der Hauptreichtum Mexikos in Metallen, und zwar besonders in Silber (neben Kupfer und Gold). Mexiko erzeugt das meiste Silber der Erde, reichlich ein Drittel der Weltproduktion. c) Bevölkerung und Siedlungen. Kreolen, d. s. eingeborene romanische Weiße, und Europäer bilden nur 20% der Bevölkerung. Etwa 3000 Deutsche sind besonders als Kaffeepflanzer im 80 des Landes oder als tonangebende Groß- Händler in der Hauptstadt tätig. Über 40 % machen Indianer, fast 40 % Misch- linge aus. Vor Ankunft der ersten Europäer (Entdeckung Mexikos durch Cortez 1521) war die Hochfläche von Mexiko der Sitz eines zu hoher Kultur vorgeschrittenen Volkes, der alten Azteken. Die spanische Herrschaft brachte dem Lande wenig Segen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bildet Mexiko eine Republik, die aber infolge innerer Unruhen nicht zu gesunder Entwicklung gelangen kann. An der heißfeuchten Küste des Mexikanischen Golfes liegt Vera Cruz [krüfj] (45), eine Stätte des Gelben Fiebers. Deutsche Dampfer holen von hier und von Tampieo Edelmetalle, Agavenfaser, Tabak, Drogen, Kaffee u. a. Auf dem Hoch- land des Innern entstand in einem großen, herrlichen Tale ans einer alten indianischen Siedlung die Hauptstadt des Landes, Mexiko (500), der Mittelpunkt des Straßennetzes, des wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Die Stadt und ihre Herr- liche, von Riesenvulkanen überragte Umgebung wurde durch Anlage eines Entwässe- rungskanals wesentlich gesünder. Wichtige und volkreiche Bergwerkstädte liegen in silberreichen Gebieten, so Zaeateeas (25) mit uraltem Bergbau und Guana- juato (35). Den Isthmus durchquert die Tehuautepee-Eisenbahn. B. Mittelamerika. § 158. Lage und Gliederung. Nordamerika ist von Südamerika durch den tiefen Einbruch des reich gegliederten, zweigeteilten Amerikanischen Mittelmeeres getrennt. Häufige Erdbeben und vulkanische Ausbrüche deuten an, daß hier die Erdkruste uoch nicht zur Ruhe gelangt ist. Die Lage zwischen zwei ver- kehrsreichen Ozeanen und zwei großen, von der Natur reich bedachten Kon- tinenten verleiht dem Lande hohe Bedeutung. Daher baut die Union zwischen Colon und Panama den 80 Km langen Panama-Kanals er wird den See- weg von New Jork nach der Westküste Amerikas, nach Ostasien und Australien bedeutend abkürzen, für die Union aber auch strategisch wichtig sein. Mittelamerika besteht ans: 1. der festländischen Verbindungsbrücke zwischen Nord- und Südamerika, 2. dem Jnsellande Westindien. 1 Sisal nach dem gleichnamigen Ausfuhrhafen in Dukatän. 2 Der Panama-Kanal, der als Schleuseukanal mit einer Tiefe von 12,5 w gebaut wird, soll 1915 vollendet sein.

10. Für Seminare - S. 201

1912 - Breslau : Hirt
Rückblick auf Afrika. 201 Von den Gewässern Afrikas find zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom- schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schränken. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der ,,dunkle" Erdteil. Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 120) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird auf ungefähr 130 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch- mäuner und Hottentotten im S und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara bis weit in den 8 des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 121), die sich in Sudan- neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million. 120. Rassenkarte von Afrika. 121. Religionskarte von Afrika. (1:140 Millionen,) (1 ; 140 Millionen.) Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan- neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeuguug von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut- schuk, Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen- federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die
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