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1. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

2. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

3. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

4. Die neuere Zeit - S. 6

1872 - Paderborn : Schöningh
Civil- und Militärgewalt trennte. Die Oberaufsicht führte der Rath von Indien, welcher seinen Sitz in Madrid hatte. Das Land wurde durch die Anlage von Städten, durch Stiftung von Missionen bekehrter Indianer und durch Gründung von Bis-thümern und Universitäten (Mexiko, Lima) einer höheren Kultur entgegengeführt. Aber die harte Sklaverei der Indianer, welche für die Eroberer den Boden bebauen und die reichen Bergwerke ausbeuten mussten, liess nirgends ein frisches und gesundes Leben gedeihen. Vergebens bemühten sich die mit der Bekehrung betrauten Dominikaner, besonders der hochherzige Las Casas, das Loos der Unterdrückten zu erleichtern. Erst als man auf seinen Rath statt der schwächlichen Indianer kräftige afrikanische Neger zu den Frohnarbeiten zu gebrauchen, wurde das traurige Loos der Eingeborenen gemildert, aber auch ein scheusslicher Negerhandel eingeführt. Durch die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien verlor der Zwischenhandel, welchen bisher die Yenetianer mit den Erzeugnissen des Orients getrieben hatten, ganz seine Bedeutung; auch die Blüte der süddeutschen Handelsstädte schwand bald dahin. An die Stelle des Landhandels trat jetzt der Seehandel. — Viel bedeutendere Folgen hatte noch die Entdeckung Amerikas. Die ergiebigen Bergwerke Mexikos und Perus lieferten eine solche Menge von Gold und Silber, dass der Werth des Geldes in Europa merklich sank. Während bisher der Reichthum hauptsächlich durch ausgedehnten Grundbesitz vertreten war, begann sich jetzt in den Händen Einzelner ein mächtiges Kapitalvermögen anzusammeln. So erhielt denn allmählich neben dem Adel und der Geistlichkeit der reiche Handelsstand einen immer höheren Einfluss. Da die spanischen Kolonien nur Rohprodukte ausführen durften, alle Erzeugnisse des Ge-werbfleisses aber aus dem Mutterlande erhielten, so gewann Spanien einen schnell erworbenen Reichthum, welcher leicht zur Ueppigkeit und Unthätigkeit verführte. Amerika führte den europäischen Ländern eine Menge bisher unbekannter Erzeugnisse wie Kaffe, Zucker, Tabak, Kartoffeln u. a. zu, welche bald unentbehrliche Bedürfnisse wurden. Die westlichen Küstenländer Europas, welche dem neuen Erdtheile zugekehrt sind, erhielten jetzt eine gesteigerte Bedeutung; Spanien, Holland und England treten bald als weitgebietende Seemächte auf. Der fruchtbare Boden des neuen Erdtheils lockte Viele, welche mit den Zuständen des Heimathlandes unzufrieden waren, zur Einwanderung an und die staatliche Freiheit, die Zwanglosigkeit und Ungebundenheit des Lebens in dem neuen Lande blieb nicht ohne Einfluss auf die Entwicklung Europas. Die Erdbeschreibung und die Naturkunde erhielten durch die neuen Entdeckungen einen wichtigen Zuwachs. Die Annahme, dass die Oberfläche

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 63

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 63 - sam angebaut. Nach langer Abgeschlossenheit ist Japan jetzt mit Europa in lebhaften Verkehr getreten und hat europäische Kultur angenommen. Die Japaner sind ein fleißiges, geschicktes Volk. Ihr Papier, ihre wasserdichten Zeuge, ihre feinen Seidenwaren und ihre lackierten Holzwaren zeugen von großer Kunstfertigkeit. Fleisch von Tieren zu essen, verbietet ihre Religion. Auch Milch verschmähen sie als „weißes Blut". Das Christentum breitet sich immer mehr unter ihnen aus. Die Residenz des Mikado oder Kaisers ist Tokio (1,2 Mill. Einw.) auf Nipon, der besuchteste Hafen Doko- hama (173). D. Der Indische Archipel im S.-O. besteht aus den meist hollän- dischen großen Sundainseln: Sumatra, Java (mit der Hauptstadt Batavia), Borneo, der größten Insel der Erde (nächst Grönland), mit den kopfabschneidenden Dajakken, und Celebes; den kleinen Sunda-Jnseln, den Molukken und den Philippinen. Der fruchtbare Boden erzeugt köstliche Gewürze, Hölzer, Reis, Kaffee und saftige Früchte in Fülle. Von hier erhalten wir Kaffee, Pfeffer, Muskatnüsse u. a. Gewürze. Die Be- wohner sind Malayen, Heiden oder Mohammedaner, doch suchen überall christliche Missionare sie zum Christentum zu bekehren. E. Das britische Kaiserreich Indien (4,8 Mill. qkm, 296 Mill. Einw.) umfaßt Vorder-Indien bis an den Himalaja, die Zimt- und Pfaueninsel Ceylon und einen Teil Hinter-Indiens. Es ist mehr als 5 mal so groß wie Deutschland, von seltener Schönheit und Fruchtbarkeit und seit alten Zeiten der Zankapfel der Eroberer. Es hat 30 Arten Palmen, Gewürze, Reis, Zuckerrohr, Opium, Perlen, Edelsteine; Krokodile in den Flüssen, Tiger in den Sümpfen, Pfauen auf den Bäumen und Elefanten als Haustiere. Kaiser ist der König von England. (Gieb Grenzen, Bodengestaltung und Flüsse an!) Die heidnischen Hindus sind mit den Europäern stammverwandt. Die Herren im Lande sind die christ- lichen Engländer, welche ungeheure Reichtümer aus dem Lande ziehen. (Wo liegen: das ungesunde Kalkutta, Madras, Bombay, Benares, Delhi („Neid der Welt"), Kaschmir („das Meisterstück der Natur")? F. Persien (1,7 Mill. qkm, 9 Mill. Einw.), von Vorderindien durch die Länder Afghanistan und Belutfchistan getrennt, nimmt den W. von Vorderhochasien oder Iran ein, ist 3 mal größer als Deutschland, hat aber nicht 1ls seiner Bevölkerung. Es ist ein wasserarmes Hochland mit wald- armen Randgebirgen und nur streckenweise bewässert und fruchtbar. Dürre, Kriege, schlechte Verwaltung unter dem despotischen Schah und Mangel an Wegen verursachen häufig Hungersnot. Teheran, Jspahan und tue Rosenstadt Schiras liegen in einer Linie von N- nach S., Tabris am Karawanenwege nach dem Schwarzen Meere. Die Perser sind Mohammedaner. G. Die asiatische Türkei umfaßt Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Palästina und Arabien, weite Länderstrecken mit dünner, vorwiegend mo- hammedanischer Bevölkerung. (Grenzen, Bodengestalt und Flüsse!) Wenig Wasser, viele Wüsten und vernachlässigter Anbau! Wo liegen: die fandelsstadt Smyrna lrosinen, Feigen, Seide), der Hafen Trapezunt, die eppichweberstadt Brussa, die „Karawanenhäfen" Aleppo und Bagdad, Damaskus, das „Auge der Erde", die heiligen Städte Mekka und Medina, der Kaffeehafen Mocha und der Pilgerhafen Dschidda? H. Palästina oder Kanaan, das heilige oder gelobte Land, das Land, da Milch und Honig fließt, liegt im W. Asiens an der Küste des Mittel- meeres, hat als größte Länge 240 km, als größte Breite 170 km und ist

7. Das Alterthum - S. 71

1874 - Paderborn : Schöningh
— 71 — Gebirgswall des Himalaya, nach allen anderen Himmelsgegenden durch den indischen Ocean abgeschlossen. Es zerfällt in drei Theile: 1. Die Berglandschaft des Himalaya, welche die höchsten Berge der Erde trägt. Dem Südfusse des Gebirges ist eine wald- und sumpfreiche Ebene vorgelagert, welche die Bevölkerung Indiens vom Ueberschreiten des Gebirges abbielt. 2. Die Flussebene des Indus und Ganges. Die Quellen des Indus liegen auf der Nordseite des Himalaya. Nach seinem Durchbruche durch das Gebirge nimmt er von der rechten Seite den Kabul, von der linken fünf Zuflüsse auf, welche ihm durch den Satadrus (j. Sutletsch) zugeführt werden. — Der Ganges entspringt auf den Gletschern an der Südseite des Himalaya und stürzt sich in raschem Laufe in die Ebene, welche er durch regelmässige Ueberschwem-mungen weithin bewässert. An seiner Mündung bilden die übertretenden Gewässer stehende Sumpflachen mit giftigen Ausdünstungen. Wegen seiner hohen Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes wird sein Wasser für heilig gehalten. 3. Die Hochebene von Dekan. So wie Indien selbst von dem übrigen Körper des asiatischen Festlandes abgegrenzt ist, so ist das Dekan für sich wieder ein abgeschlossenes Gebiet. Es ist nämlich im Westen durch das rauhe West-ghatsgebirge, im Osten von den niedrigen Ostghats und ■der unzugänglichen Küste Koromandel, im Norden von dem Yindhyagebirge umwallt. Bei dieser natürlichen Abgrenzung haben sich im Innern der Hochebene noch bis jetzt Beste der alten Urbevölkerung erhalten. Indien ist mit allen Erzeugnissen, wie kein anderes Land der Erde, verschwenderisch ausgestattet. Der fruchtbare Boden Alexanders d. Gr., Strabo, Plinius. Die Nachrichten der Alten über Indien sind mit vielen Sagen untermischt. Erst seitdem im Anfänge unseres Jahrhunderts die alte Sprache der Inder, das Sanscrit, durch Aug. Wilh. Schlegel, Bopp, Lassen u. a. erforscht ist, ist die indische Literatur selbst und mit ihr eine genauere Kunde des Volkes und seiner Geschichte erschlossen. Bearbeitungen: Lassen, Indische Alterthumskunde. 4 Bde. 1847 ff. — Duncker, Bd. Ii.

8. Das Alterthum - S. 75

1874 - Paderborn : Schöningh
— 75 — 'der Grammatik fand besonders die Philosophie und Mathematik reichliche Pflege, wie denn die Algebra und das dekadische Zahlensystem Erfindungen der Inder sind. Die Dichtkunst entwickelte sich leicht bei dem phantasie-reichen Volke, unter dessen Häijden sich gleichsam Alles poetisch gestaltete. Zwei umfangreiche Yolksepen geben von dem früh erwachten Trieb zu dichterischer Gestaltung Zeugniss. Das Epos Mahabharata, dem die schöne Episode von Nal unddamajanti und der herrliche Bhagavadgita, eine tiefsinnige Betrachtung über Deismus und Pantheismus, eingereiht ist, schildert in 100,000 Doppelversen den Kampf zweier weisser Stämme bei der Eroberung des Landes; der Ramajana feiert den Zug des Heldenjünglings Rama, einer Verkörperung des Vischnu, nach Ceylon. Unter den Dramen ist die Sakuntala des Dichters Kalidasa, welche die Wirkung des Fluches eines Brahinanen in dem Schicksal der Sakuntala darstellt, das bekannteste. Auch das Märchen und die Thierfabel wurden von den Indern entwickelt, und mehrere unserer lieblichsten Kindermärchen haben in dem schönen Gangeslande ihren Ursprung. 4. Die Kunst. Unter den Künsten wurde besonders die Baukunst ausgebildet. Während die Buddhisten hauptsächlich freistehende Tempel, Pagoden (d. h. heilige Häuser), errichteten, bauten die Anhänger des Brahma grossartige Grottentempel, indem sie das Innere der Felsen zu Tempelräumen aushöhlten. Solche Grottentempel finden sich zu Ellora und auf den Inseln Elephante und Salsette. Die Pagoden sowohl wie die unterirdischen Grotten sind mit einer Menge von Götterbildern angefüllt, welche, wie die ganze indische Kunst, das Gepräge regelloser, phantastischer Willkür und unschöner Symbolik an sich tragen. Die Inder waren ein geistig regsames, für Poesie und philosophische Speculation hochbegabtes Volk. Sie erkannten durch eigene Forschung die Einheit der göttlichen Kraft; aber der trostlose Pautheismus und die einsamen Träumereien des Büsserlebens Hessen jede praktische Thätigkeit erstarren und -erstickten die Befähigung für eine grosse geschichtliche Wirksamkeit.

9. Das Alterthum - S. 390

1874 - Paderborn : Schöningh
— 390 — Von allen seinen Einrichtungen ist seine Kalenderverbesserung die dauerndste gewesen. Er liess nämlich durch den griechischen Gelehrten Sosigenes aus Alexandria wegen der grossen Verwirrung, in welche die Jahresrechnung gerathen war, einen neuen Kalender einrichten und verfasste selbst eine Abhandlung über diesen Gegenstand. Er nahm das Jahr zu 365 Tagen und 6 Stunden an, obwohl bereits der Grieche Hipparchus (um 160) gezeigt hatte, dass diese Annahme um 4 Minuten und 48 Secunden zu hoch gegriffen sei. Demnach setzte er das gewöhnliche Jahr zu 365 Tagen fest und ver-ordnete, dass alle 4 Jahre zur Ausgleichung ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen solle. Die neue Aera begann mit dem ersten Neumonde nach dem kürzesten Tage des J. 46, 1. Jan. 45. Neben dieser Thätigkeit des Gesetzgebers und Staatslenkers beschäftigten den gewaltigen Imperator noch Entwürfe zu neuen Kriegen. Er wollte die Dacier an der Donaugrenze unterwerfen und an den Parthern den Tod des Crassus und die Befleckung der römischen Waffenehre rächen. Auf zwei Jahre bestimmte er für die Zeit seiner Abwesenheit schon die Consuln und Prätoren voraus. Seinen Grossneffen C. Octavius, den Sohn des C. Octavius und der Atia, einen Enkel von seiner jüngeren Schwester Julia, nahm er an Kindesstatt an, ernannte ihn zu seinem Haupterben und bestimmte, dass der neunzehnjährige Jüngling, welcher damals zu Apollonia sich in den Wissenschaften ausbildete, ihn in den parthischen Krieg begleiten solle. Um seine in der That monarchische Macht durch den königlichen Namen noch mehr zu befestigen, wünschte er den Titel und die Insignien eines Königs. Nachdem bereits verschiedene Versuche gemacht waren, das Volk an den Königsnamen zu gewöhnen, bot ihm M. Antonius bei dem Volksfeste der Luperealien öffentlich das Diadem, die weisse Stirnbinde der orientalischen Könige, an, 15. Febr. Aber da er in den Mienen des Volkes keine freudige Zustimmung wahrnahm, so lehnte er es ab. Jetzt suchte und fand man in den unächten Sibyllinischen Orakelbüchern — die ächten waren bei der Einäscherung des Capitols durch Sulla untergegangen — eine

10. Das Alterthum - S. 72

1874 - Paderborn : Schöningh
trägt Reis und Zuckerrohr und gestattet eine dreifache Jahresernte. Im Innern der Erde finden sich Gold und Edelsteine, im Meere kostbare Perlen. Die üppige Triebkraft der Natur überwältigte den Geist des Inders. Die bunte Fülle der Erscheinungen regte die Einbildungskraft mächtig auf, während der Verstand in einem Lande, wo es kaum einen Kampf um das Dasein gab, weniger zur Anstrengung genöthigt wurde. Die Geschichte der Inder. §. 32. Die ältesten Wohnsitze des arischen Stammes waren an den Ufern des Oxus und Jaxartes. Von hier wanderte ein Theil des Volkes nach Iran, während der andere über das Hindukohgebirge nach Indien zog und hier die alten Einwohner, einen dunkelfarbigen Menschenschlag mit glattem schwarzem Haar, nach langem Kampfe unterwarf (c. 1300). Nur ein Theil der Urbevölkerung behauptete im Dekan und in den Schluchten des Vindhyagebirges seine Unabhängigkeit. Die Eroberer gründeten mehrere selbständige Staaten, welche sich gegenseitig oft bekriegten. Aber die Kraft der Inder erschlaffte unter dem üppigen Himmelsstriche schon früh. Das reiche Land wurde bald das Ziel fremder Eroberer. Der Perserkönig Darius unterwarf Indien diesseits des Indus (c. 500); später brachte Alexander d. Gr. mehrere Fürsten des Pendschab zur Unterwürfigkeit, 325. Erst nachdem das Reich Alexanders ganz zerfallen war, gewann das Land seine alte Unabhängigkeit wieder. Die Kultur der Inder. §.33. 1. Die Verfassung. An der Spitze des Staates stand der König, welcher eine fast göttliche Verehrung genoss. Die Gesetze waren verzeichnet in dem Gesetzbuche des Manu, welcher bei den Indern als der erste Mensch und als der Erfinder aller staatlichen Ordnungen galt. Das Volk war in vier Kasten eingetheilt, deren Ursprung wahrscheinlich in einer Stammesverschiedenheit zu suchen ist: 1. Die Brahmanen oder Priester, welche allein im Besitze gelehrter Bildung waren und die heiligen Bücher oder die Veda d. h. Wissen erklärten. 2. Die Krieger. 3. Die
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