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1. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

2. Teil 2 - S. 26

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 §11. Hinterindien. erst in dem Kap Vurlu Der westlichste, der Birmanische Bergzug, setzt sich über die Andamanen und Nikobaren fort und durchzieht in einem großen Bogen die Inseln Sumatra und Java. Breite, tief eingeschnittene Längstäler trennen die Höhenzüge voneinander und weisen gewaltigen Strömen den Weg nach S.; in Stromengen und Stromschnellen steigen diese von dem Hochlande herab und münden in weit vorgebauten Deltas: der trübe Jrawadi und der Saluen in den Busen von Martaban, der wasserreiche Menam in den Busen von Siam, der rasche Mekong in das Chinesische"meer. Ihre Täler sind durch die regelmäßigen Überschwemmungen sehr fruchtbar und liefern besonders ungeheure Mengen Reis. Aus den Wäldern an ihren Ufern kommt das für den Schiffsbau so wertvolle Teakholz (ttf). 2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Die Be- völkerung gehört schon der mongolischen Rasse an, auf der Halbinsel Malaka aber der malaiischen. Ihre Religion ist der Buddhismus, der zwar die Götter des Brahmaismus bestehen läßt, aber die Kasten- emteilung verwirft und sein Wesen in die Reinigung der Gesinnung setzt. a) Englische Besitzungen an der W.-Seite. An die Land- schast Assam {am Brahmaputra nach dessen Austritt aus Tibet) schließen sich die Gebiete von Birma- Sie sind wertvoll durch das für Masten vorzügliche Teakholz ihrer Gebirgswälder und die ungeheuren Reisernten ihrer Niederungen. Hauptstadt Ranaün mit 235 000 Einw. an der Jrawadi-Mündung. b) Das Reich Siam am Menam mit 6 Mill. Einw., darunter nur 2x/2 Mill. Siamesen; nahe an dessen Mündung die Hauptstadt Bang- kok, mit 200000 Einw., davon die Hälfte Chinesen. Das Land hat sich der europäischen Kultur erschlossen. Überdies werden als Arbeiter die einwandernden Chinesen in immer größeren Mengen heimisch, da sie fleißiger sind als die Eingeborenen. Auch das Königshaus ist chinesischer Abkunft. c) Französisch-Jndochina bilden das Reich Annam an der O.-Seite mit dem fruchtbaren Tongking und dem Küstenstreifen Kochinchina, sowie das s. am untern Mekong gelegene Reich Kambodscha. Auch Nieder-Kochinchina, das Land an der Mün- dung des Mekong mit der Stadt Saigon (51000 Einw.), ist sranzö- sische Kolonie.

3. Teil 2 - S. 211

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. 211 Schlesien, Königreich Sachsen, Braunkohlen in der Provinz Sachsen), Asien (China). 6. Petroleum. Hauptländer: Vereinigte Staaten und zwar in Pennsylvanien und Ohio (Pittsburg). Von hier wird das Erdöl in eisernen Röhren nach den Hafenstädten am Atlantischen Ozean in die großen Tankdampfer direkt gepumpt. — Rußland, in Baku am Kaspischen Meer. Haupthäfen: Bremen, Antwerpen, Hamburg. 7. Edelsteine. Diamanten aus Südafrika, Brasilien, Indien.— Saphir und Rubin aus Ceylon, Turkestan. — Smaragd, Türkis aus Persien und Arabien. — Bernstein (Halbedelstein) von der samländischen Küste Ostpreußens. Hauptmarkt: Amsterdam. Ii. Aus dem Pflanzenreich. 1. Getreide, in der gemäßigten Zone Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, in den Tropen Mais (bis zum 51° n. Br.). Hauptländer: Rußland, Vereinigte Staaten, Indien, Deutschland, Österreich-Ungarn. Hauptausfuhrhäfen: Libau, Riga, Odessa — Neu-Jork, Baltimore — Bombay, Kalkutta. Haupteinfuhrhäfen: Hamburg, Bremen. 2. Die Kartoffel, aus S.-Amerika verbreitet, wird am meisten in Deutschland angebaut und zu Branntwein und Spiritus verarbeitet. 3. Reis. Heimatland: Ostasien. — Hauptländer: Hinterindien mit den Häfen Rangun, Bassein, Mulmein, ferner Japan, Ägypten, Italien. 4. Kaffee gedeiht nur bei einer mittleren Jahrestemperatur von 20 — 21°, also in den Tropen, und wird dreimal im Jahre geerntet. Die Heimat ist das s. Abessinien, die Landschaft Kaffa, von wo die Pflanze nach Arabien kam. Durch die Holländer in Java eingeführt, wurde der Kaffee 1710 nach Amsterdam zuerst gebracht. Die Türken brachten ihn nach S.-Europa. 1645 wurde das erste Kaffeehaus in Venedig, 1679 in Hamburg, 1721 in Berlin eröffnet. Hauptsorten sind: a) Arabischer (Mokka), ausgeführt von Aden und Hodeida; d) Ostindischer von Java, Sumatra, Manila, Ceylon, Madras; c) Brasilischer, die Hülste des gesamten Verbrauchs der Welt. Berühmte Sorten: Rio, Santos, Campinas. d) Mittelamerikanischer, besonders aus Guatemala. Haupteinfuhrhäsen: Hamburg, le Havre, Rotterdam, London, Amsterdam, Marseille, Antwerpen, Bremen. Der Kaffeeverbrauch ist am stärksten in den Niederlanden, nämlich 5 kg auf den Kopf der Bevölkerung, in der Schweiz 3 kg, in Deutschland 2,32 kg, Frankreich 1,38 kg, England 0,45 kg, Rußland 0,10 kg. 14*

4. Teil 2 - S. 24

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 § 10. Vorderindien. 2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter- indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune, welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens nw. Winde im Winter herrschen. Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen; das Hauptgetreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; auf Ceylon baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee. Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee, Kaffee, Gewürze. 3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Verhält- nisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind 57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr moham- medanische Untertanen hat als der türkische Sultan. Christen da- gegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter Brahma, Wischnu, Schiwa verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vor- nehmste ist die weiße der Brahminen oder Priester. Die Hindus sind ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die Dichtungen der „Bedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch das System unfrer 10 Ziffern und das Schachspiel lerfunden. Sie haben durch Unterwerfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen über ihre Halbinsel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden. Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese Vasco (wasko) da Gama 1498 den Seeweg um Afrika nach Indien fand, haben europäische

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 30

1905 - Halle a.S. : Schroedel
30 Aus der Länderkunde der Erdteile. Palmenarten. Angebaut werden Reis, Weizen. Baumwolle, Tee. Indigo. Opinmmohn. Der Elefant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das ge- fährlichste Raubtier. In den Flüssen Hansen Krokodile; reichlich sind die Schlangen vertreten. — In den Snmpsläudern des Gangesdeltas ist die Heimat der furchtbaren Cholera. Südlich von dem steppenartigen Hochlande von Dekan die Insel Ceylon, die Heimat des Zimtbaumes. Perlenfischerei. Die Bewohner Indiens, an 300 Mill., sind die braunfarbigen Hindus. Sie habeu noch heute ihre uralte brahmanische Religion (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und die Ständescheidung in Kasten. Der Reichtum des Landes lockte fremde, mohammedanische und christliche Eroberer an. — Fast ganz Vorderindien gehört heute den Eng- länderu als indisches Kaiserreich. Sie haben Anbau, Gewerbefleiß und Verkehr sehr gefördert und viele Eisenbahnen gebaut. Kalkutta, Hst., an? Sitz des Vizekönigs, wichtigster Ansfnhrhafen Indiens. — Benares, am? — Bombay (bombe), wichtigste Handelsstadt der Westküste. — Madras, bedeutende Handelsstadt an der Ostküste. 2* Hintcrindien, haudförmige Halbiufel mit der fingerartig vorgestreckten Halbinsel Malakka. Zwischen den nordsüdlich ziehenden Gebirgen 4 Ströme, von denen der Mekong der bedeutendste ist. Auf dem fetten Schlammboden der Flußtäler gedeiht viel Reis. Die Tier- und Pflanzenwelt erinnert an Vorderindien. Die Bewohner sind auf Malakka Malayeu, im übrigeu Hiuteriudien ein Mischvolk von Malayen und Chinesen (Jndochinesen). Sie bekennen sich größtenteils zum Buddhismus. Diese Religion wurde von dem indischen Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrns, begründet. Sie hat nach der christlichen Religion am meisten Anbänger, da sich zu ihr fast alle Mongolenvölker des mittleren und s.ö. Asiens bekennen. Die w. Küstenländer und der 8. Malakkas bilden das britische Hinterindien. — Den Franzosen gehören die ö. Küstenländer. — Ein einheimisches Reich ist Sialn mit der größtenteils auf Inseln erbauten Volk- reichen Hst. Bangkok. 3. Die indischen Inseln (Jnselindien) bestehen aus zahlreichen (etwa 10 000) Inseln, die sich zu beiden Seiten des Bleichers zwischen Südasien und Australien, im austral-afiatischen Mittelmeere, ausbreiten. Man unter- scheidet 4 Hauptgruppen: die großen Suudaiuselu (Börueo, Sumatra, Java, Selebes), die kleinen Snndainseln, die Molukken oder Gewürz- inseln und die Philippiueu. Eine der größten Inseln ist Börneo. Java ist das vulkanreichste Land der Erde. Die Pflanzenwelt ist bei dem gleichmäßigen, feuchtwarmen Tropenklima sehr üppig. Zu den sonstigen Kulturpflanzen (Javakaffee!) der heißen Zone kommen köstliche Gewürze, als Gewürznelken, Muskatnüsse, ferner Sago- pflanzen und auf den Philippinen Manilahanf. Die Bewohner sind Malayen, von der Farbe des Milchkaffees und mit schwarzen Haaren, ^m Juueru der großeu Inseln herrscht uuter ihnen noch viel Wildheit. An den Küsten sind kühne Seeräubereien nicht selten. — Für Europäer ist das Klima durchweg ungesund. Die Niederländer

6. Für Präparandenanstalten - S. 200

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 200 — Plateau (welche sind es?); im W wird es von den W-Ghats' begrenzt, welche mit Steilabfall an die Küste herantreten. Diese ist vermöge ihrer felsigen Beschaffenheit reich an geschützten Häsen Neben dem britischen Haupthafen Bombay (—be) [□ (979) finden sich hier französische und portugiesische Niederlassungen (welche?). Weniger günstig ist die O-Küste, von welcher die O-Ghats gegen 100 1cm entfernt bleiben und einer mit Strandseen und Sümpfen erfüllten, ungesunden Küstenebene Ranm lassen; sie hat keinen einzigen günstigen Hafen, und bei hoher See müssen Personen und Waren für Madras □ (519) wegen heftiger Brandung meilenweit von der Küste ausgebootet werden. Gegen- sätzlich sind die beiden Küsten auch in klimatischer Beziehung, da infolge des Wechsels der Monsune53 die eine Küste Regenzeit hat, während auf der andern Trockenheit herrscht und umgekehrt. Bei dem ungeheuren Regenfall, den die Sw-Monsune der Küste Malabar bringen, ist diese mit ausgedehnten Waldungen be- kleidet, deren Reichtum das für den Schiffbau hochwichtige Tiekholz ist; hier ist die Heimat des schwarzeu Pfeffers, und auf der Höhe der Berge wächst das Sandelholz. Die Hochebene da- gegen ist größtenteils trocken und steppenartig; sie ist der Haupt- sitz der Baumwollkultnr und der Mohnpflanzungen (Opium). Das Dekan im S abschließende Gap^, durch das die Straße von Kalikut nach Madras geht, trennt das letzte Stück des W-Randes, das Kardamömgebirge, vom Plateau der Halb- insel ab. Dieses Gebirge ist das höchste der Halbinsel und an seiner W-Seite bis zur halben Höhe mit Wald bekleidet; an seinen Abhängen werden in den Pflanzungen der Chinarinden- bäum, die Kärdamome, Kaffee und Tee gebaut. Die der vorderindischen Halbinsel im S vorgelagerte Insel Ceylon4 ist von birnförmiger Gestalt, so groß wie Bayern ohne die Rheinpfalz, im N eine trockene Ebene, im übrigen von einem hufeisenförmig sich nach N öffnenden Kammgebirge erfüllt, auf dessen sw-er Seite der Adamspik sich erhebt mit der Fußstapfe Adams. Ceylon ist die Heimat des Zimts. Seine Ausfuhr wird aber von der des aus China eingeführten Tees übertrofsen. Auch wird der Chinarindenbaum mit Glück hier angebaut. An der W-Küste der Hasenplatz Colombo ^ (158), der Anlegehafen der Dampfer von Sues uach O-Asien und Australien. Die weitaus größte Zahl der Bevölkerung bilden die Hind u, die einst durch die Kabulpforte eindrangen, die dravidische Urbevölkerung teils unterwarfen und zurückdrängten, teils sich mit ihr vermischten. Ihre Religion war anfangs ein einfacher Naturdienst. Opfer, Gebete, Bußübungen und peinlichste Erfüllung unzähliger Vorschriften sind die Hauptforderung des Brahmais- ' Ghats = Gassen, benannt nach den stufenförmigen Eingängen ins Innere, die durch die kulisfenartige Anordnung der in meridionaler Richtung streichenden Abschnitte des Plateaurandes verursacht werden. * S, 193. s Gap = Sattel. * Die Bewohner Ceylons heißen Singhalesen.

7. Für Präparandenanstalten - S. 202

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 202 — O-Asien und den W Amerikas umsäumt, Wie eine Karte der Meerestiefen zeigt, liegen die Inseln im Nw mit Hinterindien auf demselben unterseeischen Sockel, der nirgends mehr als 100 m unter den Meeresspiegel sinkt, so daß als Fortsetzung der w-en Gebirgskette Hinterindiens der ganze äußere Sundabogen, als Fortsetzung der Gebirge von Malakka Bangka und Billiton sowie die Gebirge von Börneo angesehen werden können. Der unter der Gunst eines gleichmäßig feuchtwarmen See- klimas stehende, wohlbewässerte vulkanische Boden entwickelt unter der Glut der Tropensonne eine üppige Pflanzenwelt, wie sie außer in den tropischen Userstrecken Brasiliens in keiner Gegend der Erde wieder zu finden ist. Unter der Fürsorge der Niederländischen Regierung, welche über den größten Teil des Malaiischen Archipels gebietet, ist besonders Java (so groß wie Süddeutschland, mit 25 Mill. Einw.) zum „Garten des Ostens" geworden. In den niederen Lagen gedeihen Reis und Zuckerrohr in großer Fülle, auch seiner Tabak, weiter hinauf Kaffee, noch höher Tee. Batavia □ (140) im W der N-Küste ist die Hauptstadt und erste Handelsstadt der Insel. Als Erzeugnisse der übrigen Inseln sind besonders hervorzuheben von Sumatra Pfeffer und Tabak, von den Philippinen Tabak und Zuckerrohr. Banda ist die Heimat des Muskatnußbaumes, Amboina die der Gewürznelke. Bangka und Billiton liefern Zinn, Borneo birgt Gold, Diamanten und Steinkohlen. Die Bewohner der Inseln sind sämtlich Malayen 1. Sie sind ein intelligentes Volk, geschickt in Schisfahrt und Handel, dabei in sich gekehrt, ernst, auch tückisch und rachsüchtig. Deutsche finden sich als Träger des deutschen Handels in allen großen Handelsstädten von Niederländisch-Jndien sowie von Süd- ostasien überhaupt In ganz Südasien etwa 1000 Deutsche. Staatenkundliches. 1. Der britische Besitz in Indien ist so groß wie halb Europa (5 Mill. qkm), hat mehr als 300 Mill. Einwohner und zerfällt in unmittelbare Besitzungen und Schutzstaaten. Es gehören dazu Vorderindien, Britisch-Birma aus Hinterindien, die Lakkadiven, Male- diven, Andamanen, Nikobaren und die N-Küste von Borneo. Britisch- Indien ist Deutschlands Hauptbezugsquelle von Reis, Opium, Zucker, Pfeffer Stuhlrohr, Kautschuk und Baumwolle. Selbständig sind die Himalajastaaten Nepal und Bhutan verblieben. 2. Das Königreich Siam, etwas größer als das Deutsche Reich, mit 6 Mill. Einw. 3. Der französische Besitz hat eine Größe von ungefähr dem l^fachen von Deutschland (700000 qkm) mit 19,4 Mill. Einwohnern und umfaßt in Jndo-China das Königreich Ann am, ferner Tongking, Cochinchina, Kambodscha. In Vorderindien sind von dem ehemaligen ansehnlichen Kolonialbesitz nur verblieben Tschandarnagar, Pondicherry, Karrikal, Mahe. 4. Den Niederlanden gehört mit Ausnahme des britischen, portu- giesischen und amerikanischen Besitzes die gesamte Jnselflur in einer Größe 1 Körperliche Merkmale: Gelblichbraune bis olivenbraune Hautfarbe, Mittelköpfe, wenig vorstehende Backenknochen, stärkere Nase und weicheres Haar als bei den'mongolen.

8. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

9. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

10. Erdkunde - S. 298

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 298 — Nach einigen Minuten kam Herr Dent mit einer Liste, rief fünf der Eingeladenen zu sich und verließ mit ihnen den Saal; dann kam er noch zweimal, um die übrigen Gäste — immer je fünf — abzuholen. In kurzer Zeit waren wir alle im Speisesaal versammelt, wo uns die Gastgeber erwarteten. Der Speisesaal war reich geschmückt und ebenfalls mit Laternen erleuchtet, die voll glänzender Zeichnungen und mit seidenen Quasten behängt waren. Ungeheure Rahmen mit farbigen Gläsern bildeten den Hintergrund des Zimmers, das auf der andern Seite mit Papierrollen behängt war, auf denen Sinn- und Lehrsprüche geschrieben standen. Ein prächtiger Teppich bedeckte den Boden. Die aus grün gefirnißten! Holze gefertigten Stühle waren mit Decken von blauem Tuche über- zogen, in welches mit Seide feine Blumen eingestickt waren. In der Mitte des Saales waren Tische in Dreieckform — jedoch von- einander getrennt — aufgestellt. An jedem derselben sollten fünf Gäste mit einem der Herren des Hauses Platz nehmen. Hierbei blieb die eine Seite der Tische leer. Ein Freund der Minqua machte den Wirt an dem Tische, wo ich saß. Jeder von uns hatte eine Untertasse von Porzellan und zwei kleine Stäbchen aus Ebenholz vor sich, welche unten mit Silber verziert waren; ferner lag vor jedem in einem dreieckigen, roten und weißen Papier ein Zahnstocher ans dem Flügelglied einer Fledermaus, endlich eine ganz kleine Tasse zum Trinken des Kamschu. Ein großer Teil des Tisches war von einem Dutzend blau geblümter Schüsseln bedeckt, welche die delikat zubereiteten, uns aber ganz unbekannten Speisen enthielten. Auf dem noch übrigen Platze des Tisches standen eine Menge von Schüs- seln, welche mit Blnmen, Früchten und Kuchen gefüllt, aber nur zur Augeuweide bestimmt waren. — Nuu begann das Mahl. Anfangs hatte ich meine liebe Not mit den Stäbchen; endlich gelang es mir aber doch, aus einem wunderlichen Gemische, worin ich Gurken- schnitte, Würste u. dgl. erkannte, einige Brocken herauszufischen. Das Gericht, in dem sich anch geräucherte Haifischflossen befanden, war gerade nicht schlecht. Hierauf kostete ich etwas Gebratenes, das aus Schwalben bereitet war. Auch dieses Gericht war gut, nur fand
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