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1. Deutsche Geschichte - S. 189

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 189 - die Franzosen Holland und verwandelten diesen Staat in eine b a t a -vische Republik. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm Ii., teils weil ihm die Geldmittel zur Fortführung des Krieges fehlten, teils weil seine Truppen durch die polnischen Ereignisse in Anspruch genommen waren, zum Frieden 3r!^ctbon mit Frankreich, der zu Basel im Jahre 1795 abgeschlossen wurde. Durch eine Demarkationslinie wurde Norddeutschland von dem süddeutschen Kriegsschauplätze geschieden; Üoxt herrschte Friede, hw tobte der Krieg weiter. Während die Waffen über das Schicksal Europas entschieden, bekannte sich der Staat Friedrichs des Großen zur Neutralität und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. Auch ©j)jlit4-eir--fchioß mit Frankreich Frieden. Die Franzosen wandten ihre Waffen nunmehr gegen O st err eich. S üd d e utsch l a n d 1796 verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tüchtigsten Feldherrn, die Österreich gehabt hat, ruhig und umsichtig, nur etwas zu bedächtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rückzug über den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kämpfe in Italien, wo Bonaparte befehligte. Napoleone di Buonaparte — so lautete ursprünglich Napoleon, sein Name — war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel,"üte im Jahre'vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs übergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution ausbrach, schloß er sich der jakobinischen Partei an und gehörte zu den Anhängern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Eingreifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl über die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Joseph ine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von außerordentlichen Geistesgaben und gewaltiger Willenskraft, einer der größten Feldherrn der Weltgeschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzähmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer maßloseren Entwürfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war für ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur füv das übrige Europa, sondern auch für Frankreich verhängnisvoll gewesen. $n Italien führte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Italienischer Sardinien Frieden zu schließen, hielt in Mailand seinen Einzug und mm’

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 10

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. kannte sich der Staat Friedrichs des Groen zur Neutralitt und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. / Auch Spanien schlo mit Frankreich Frieden. Die Franzosen 1796. wandten ihre Waffen nunmehr gegen st erreich. Sddeutsch-Erzherzog l a n d verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tchtigsten Feldherrn, die Osterreich gehabt hat, ruhig und um-sichtig, nur zu vorsichtig und bedchtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rckzug der den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kmpfe in Italien, wo Bonaparte Napoleon.befehligte. Napoleone di Buonaparte so lautete ursprnglich sein Name war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel, die im Jahre vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs bergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung aus den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution aus-brach, schlo er sich der jakobinischen Partei an und gehrte zu den An-hngern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Ein-greifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl der die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Josephine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von auerordentlichen Geistes-gaben und gewaltiger Willenskrast, einer der grten Feldherrn der Welt-geschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzhmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer ma-loseren Entwrfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war fr ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur fr das brige Europa, sondern auch fr Frankreich Verhngnis-voll gewesen. Italienischer In Italien fhrte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Sardinien Frieden zu schlieen, hielt in Mailand seinen Einzug und schlo ein sterreichisches Heer in Man tu a ein, das er zu belagern be-gann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann sterreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, Friede von deren Ergebnis derfriedevoncampoformio (in Venetien) war. ~at797.mt0 Kaiser Franz gab seine Zustimmung dazu, da das linke R h e i n u s e r vom deutschen Reich abgetreten wrde; auch das bisher sterreichische i

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 107

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Napoleons Militärdespotismus 1799—1812. Jot So hatte der Staat mehr als die Hälfte seines Ländergebiets verloren und eine unglückliche Territorialgestalt erhalten; sein Handel und seine Industrie waren vernichtet. Alles seufzte unter der Gewaltherrschaft eines das Recht mit Füßen tretenden und das Unglück verhöhnenden Despoten. Bis alle Kriegskosten bezahlt wären, blieben mehrere Festungen von den Franzosen besetzt. Im ganzen haben diese dem armen, ausgesogen^n Lande mehr als 1 Milliarde Mark erpreßt. Auch mußte (1808) der König sich verpflichten, höchstens 42000 Mann Soldaten zu halten. Infolge des Krieges traten alle norddeutschen Staaten außer Preußen und den Hansastädten dem Rheinbunde bei. I fat I_ ( 6. Die Niederlage Österreichs 1809. (hvy^' Lvjajln/* ^^rseit dem Tilsiter Frieden schaltete'napoleon in Europa und besonders in Deutschland immer rücksichtsloser. Im Herbst 1808 erschien er in Erfurt, umgeben von einer großen Fürstenversammlung, einem „Parterre von Königen“, erneuerte mit Alexander I. das Bündnis und lockte ihn ganz in seine Netze, indem er ihm von der Teilung der Weltherrschaft unter sie beide vorschwärmte. Die Rheinbundfürsten überboten sich samt ihren Yölkern in Schmeicheleien gegen den Imperator, der doch die . Rheinbundstaaten nur als die ergiebigste Quelle für Soldaten und Steuern ansah. b) Da machte Österreich noch einen letzten Yersuch, der ~ Gewaltherrschaft Napoleons ein Ende zu bereiten. Der leitende Minister Graf Stadion war bemüht, durch wohltätige Reformen die innere Kraft des Staates zu stärken und rüstete eifrig zum Kriege. Manche Umstände schienen einem solchen Unternehmen günstig zu sein. . . i . : K’ • 1. Portugal hatte ’ Napoleon i durch Junot besetzen lassen („La dynastie de Bragan9a a cesse de r§gner“). In Spanien hatte er die Bourbonen entthront und seinen Bruder Josef zum König gemacht; König von Neapel war Murat geworden. Doch hatte gegen diese Gewalttat das spanische Volk sich heldenmütig erhoben und führte, unterstützt von der Gunst der natürlichen Beschaffenheit des Landes und einem englischen Heere unter C <}i\y /-Vawaw. .j ■/] \) {ßm Vvw \ gu/Vu/fl- d I L. j

4. Die fremden Erdteile - S. 25

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 25 — mit den Hindus vermischt haben. Sie haben dunkle Hautfarbe, mitt- leren Wuchs, volle Lippen und dichtes Haar, zeigen in ihrem Wesen Offenheit, Heiterkeit und Tapferkeit, andererseits aber auch ein hohes Maß von Selbstsucht. Die Frau nimmt als „Herrin des Hauses" neben dem Manne, dem „Herrn des Ackers", durchweg eine geachtete Stellung ein. Ein Hauptstamm der Dravidas sind die hochveranlagten Singhalesen im mittleren und s. Ceylon. Die Inder oder Hindus sind nach den Chinesen die zahlreichste aller Nationen der Erde. Etwa um das Jahr 2000 v. Ch. stiegen sie von den nw. Hochflächen hinab in das Pandschabgebiet und drangen erobernd nach Hindostän und Dekhan vor. Die herrliche Natur der neuen Heimat begünstigte bei dem Volke sehr früh die Entwicklung einer blühenden Knltnr. Die Hindus trieben bereits im grauen Alter- tum Kunstweberei in Baumwolle, sind die Erfinder der dekadischen Ziffern *), leisteten Großartiges in der Astronomie und in andern Wissenschaften. Alte griechische Schriftsteller (z. B. Herodot) berichten von den Palastbauten, den Riesenstädten und dem Reichtum indischer Fürsten, von den indischen Staatseinrichtungen, Straßenbauten und dem Gewerbefleiß der Bewohner. Noch heute bewuudert man die Meisterwerke indischer Dichtungen (Mahabharata, Rigveda, Sakuutala). Die uralte Religion der Inder ist der Brahmaismus. Daruach ist Brahma der Urgrund aller Dinge und durchdringt als Weltseele das All. In ihm vereinigt sich die Dreieinigkeit oder Trimnrti der indischen Götterlehre: Jndra, der Schöpfer, W i s ch n u, der Erhalter und S ch i w a, der Zerstörer. Unter letzterem verehrt man das in steter Veränderung sich immer neu gestaltende Leben. Die heiligen Bücher der Bedas wurden bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache (— der Reinen) verfaßt, deren Studium eiue bedeutende Umwandlung und Erfrischung in den europäischen Sprachwissenschaften hervorgerufen hat. Außer diesen Hauptgottheiten verehrt man noch zahlreiche Untergötter, gute und böse. Auch an die Seelenwanderung glaubt der Hindu, und manche Tiere sind ihm heilig. Der Brahmaismus schreibt zahllose Ceremonieen, Reinigungen, Weihungen, Räucherungen und Gebete vor. „Gute Werke, Gebete, Entsagung, Opfer und Selbstpeinigung gehören zu einem frommen Lebenswandel." Die Lehrer der Religion, die Priester, sind die gelehrten Brahminen; besondere Tempeljungsrauen, Bajaderen, tanzen bei der Feier religiöser Festlichkeiten; Fakirs bezeugen durch undenkbare Selbstpeinigung ihre Frömmigkeit. Mancherlei unmenschliche Sitten, die eng mit dem religiösen Kultus zusammenhängen, sind von den Engländern fast ganz ausgerottet. Dazu gehört die Witwenver- brennung und der Brauch fanatischer Büßer bei der Feier des „Wagen- festes" zu Ehren des Gottes Krischnah, sich von den Rädern des großen Götterwagens zermalmen zu lassen. — Die Quellen des Ganges, das heilige Benäres und andere heilige Stätten sind vielbesuchte Wallfahrtsorte. Die Tempel, Pagoden genannt, sind oft schwerfällige Steinkolosfe, im Innern aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel bei Bombay (Elefanta, Salfette u. a.) und nö. von B. im Binnenlande diejenigen von Ellora. *) Man nennt sie „arabische Ziffern", weil sie durch den mittelalterlichen Verkehr der Araber nach dem europäischen Westen kamen.

5. Die fremden Erdteile - S. 28

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 28 — wenig durchforschtem Gebiete, entwickeln sich zahlreiche hohe, eng an- einander gedrückte Gebirgsketten von überaus wilder Natur, durch tiefe, schluchtenartige Thüler voneinander getrennt. Sie scheiden Tibet und das Gebirgssystem des Himalaja von den chinesischen Gebirgen. Zwischen den 5 hinterindischen Ketten, die aus diesem mehr inner- asiatischen Gebirgssystem heraustreten, fließen in langgestreckten Thälern 4 Ströme: Jräwadi, Salwen, Menam und Mekong. Die Strecken ihres Unterlaufs und ihre Mündungsgebiete sind weite Tief- ebenen von großer Fruchtbarkeit. Mekong und Salnen gehören zu den größten Strömen Asiens. Ihr Oberlauf reicht weit uach R., und das Delta des Mekong ist eins der größten der Erde. Hinterindien liegt ganz in der heißen Zone und gehört zum asiatischen Mousuugebiet. Das heißfeuchte Tropeuklima begünstigt in den Bergwäldern einen üppigen Waldwuchs (Tik-Holz) und auf dem fetten Schlammboden der Flnßthäler einen überaus ergiebigen Reisbau. Im allgemeinen erinnert die Tier- und Pflanzenwelt durchaus an diejenige von Vorderindien. Echt hinterindisch sind die Salanganennester, *) von den Chinesen als Leckerbissen geschätzt. Auf der Halbinsel Malakka sind die G u t t a p e r ch a b ä u m e **) und der Stein* otang ***) heimisch. Auch gehört die Halbinsel zu den wichtigsten Zinnländern. 2. Die Bewohner sind auf Malakka Mala Yen (wo die eigentliche Heimat dieser Raffe ist), im übrigen Hinterindien Mongolen, die aber stark mit indischem und malayischem Blute gemischt sind. Man unterscheidet drei Volksstämme: die Birmanen, die Siamesen und die Auuamiten. Da das Chinesentnm von jeher von großem Einfluß auf diese Stämme gewesen ist, bezeichnet man sie auch wohl als „Jndochinesen." Die Birmanen sind klein, aber wohlgestaltet, sehr lebhaft, höflich, aber auch unzuverlässig und infolge des Jahrhunderte langen despotischen Drucks mißtrauisch. Die Siamesen sind kriegerisch, streitsüchtig und verschlagen, ihre nicht unschönen Frauen fleißig und reinlich. Am höchsten in der Knltnr stehen die Annamiten, die zu chinesischer Bildung und Gelehrsam- keit neigen. In ihrem Gebiet haben sich auch die meisten Chinesen angesiedelt, fleißige Ackerbauer und rührige Handwerker und Händler. Die herrschende Religion in Hinterindien ist der B u d d h i s m n s. Sie entstand durch eine Art Reformation aus der ältern brahmanischen Religion. Ihr Stifter war ein Königssohn aus Nipal (Gantama), der zur Zeit des Cyrus als Buddha (Prophet, Erretter) auftrat. Er verwarf das Kastenwesen, lehrte Milde und Duldsamkeit gegen Menschen und Tiere, Enthaltsamkeit und Selbstbeherrschung, legte überhaupt das *) Von einer braunen Seeschwalbe, der Salangane, aus Seetang bereitet. **) Guttapercha, der erhärtete Milchsaft von isonandra gutta, wird zu Schläuchen, wasserdichten Zeugen, zum Überzug der Kabeldrähte u. s. tu. verwendet. ***) Die Stengel des Steinrotang (calarnus rotang), einer Schling- pflanze von ungeheurer Länge, liefern das sogenannte „spanische Rohr."

6. Die fremden Erdteile - S. 40

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 40 — führt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (gelbes Meer). Seiner vielen Überschwemmungen wegen wird er „das Unglück Chinas" genannt. — Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Über- lieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen chinesischen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll.*) [ ^üvchtnct ist mit Ausnahme des zum chinesischen Tieflande gehörigen Mündungsbeckens des Jängtsekjang durchweg Gebirgsland, dessen Aufbau bei der hier mangelnden Lößerde scharf hervortritt. Zwischen den einzelnen Gebirgsrücken finden sich vielfach vertiefte Becken, welche Senkungsfelder und zum Teil ehemalige Meeresbuchten aus vorjurafischer Zeit darstellen, die jetzt von fruchtbarem Alluvialboden bedeckt sind. Entwässert wird Südchina hauptsächlich vom Jängtsekjang, (= Sohn der Provinz Jang), auch „blauer Fluß" genannt, dessen Quellen tief in Jnnerasien liegen. Er ist der längste Strom Asiens. Sein Unterlauf ist durch deu Kaiserkanal mit dem Hoanghö ver- bnnden. Von den s. Strömen ist besonders der Sikjang (= West- strom) zu nennen. Auch hat Südchina einen großen Reichtum an Seen. Das Pk l i m a) Chinas ist ein sehr günstiges. Zwar wehen im Winter von den Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalischen Breitenlage des Landes reichlichen Schnee- fall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Die Ebenen Nordchjnas sind mit Weisen. Hülsenfrüchten, Tabak und Gerste bestanden, während in Südchina Reisbau, Thee- und Baumwolleu-Kultur, Seidenzucht und Zuckerrohrkultur vorherrscht. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. . Auch die Fasane und Goldfische sind hier daheim. Unter den Drongen und Gewürzen, die neben den Hauptprodukten zur Ausfuhr kommen, sind .Rhabarber, chinesischer Zimmet,**) Kampfer, Trepang***) und Moschus f) zu nenneu. — Steinkohleulager, Porzellanerde und Petroleum sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. 2. Die Bewohner find die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backen- knochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie ans den ersten Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. 1/± aller Bewohner der *) Schillers Rätsel: Ein Gebäude steht da seit uralten Zeiten zc. **) Die innere Rinde der Zimt-Kassia (persea cassia), die bei uns unter dem Namen Kannehl benutzt wird. ***) Trepang, deutsch auch Seegurke genannt, ist eine Holothurie, die ge- kocht, dann getrocknet und als Reizmittel angewandt wird. f) Moschus, eine krümelartige Ausscheidung des Moschustieres, die sich in einem Beutel am Unterleibe ansammelt. Starker Geruch. Verwendung in der Medizin und zu Parsümerien.

7. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

8. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

9. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

10. Geschichte des Altertums - S. 145

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Julisch-Claudische Haus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). 145 Octavia, M. Claudius Marcellus (23 v. Chr.) starb und ihre Söhne aus ihrer zweiten Ehe mit M. Yipsanius Agrippa, des Augustus treuem Freunde, C. und L. Cäsar, gleichfalls jung starben, auch Livias, des Kaisers dritter Frau, jüngster Sohn aus ihrer Ehe mit Ti. Claudius Nero, Nero Claudius Drusus, dahingegangen war, so entschloß sich Augustus, widerwillig und zögernd, seinen älteren Stiefsohn Tiberius Claudius Nero, der ihm stets un- sympathisch war, zum Nachfolger zu bestimmen und zwang ihn nach Agrippas Tode zur Scheidung von Yipsania Agrippina und zur Ehe mit Julia. Auch sonst hatte der Kaiser in seiner Familie vielen Kummer, besonders wegen des sittenlosen Lebens der Julia und ihrer Tochter Julia Ii. Er starb 14 n. Chr. zu Nola 76 jährig. Die Regierung des Augustus, dessen Berater Agrippa, ein tüchtiger Feldherr und ein Yerwaltungstalent, und der aus etrus- kischem Adel stammende Ritter C. Cilnius Mäcenas, ein feiner Diplomat und Beschützer der Künste, waren, brachte dem Reiche großen Segen und war des großen Lobes der Dichter jener Zeit im ganzen wohl würdig. Es ist bezeichnend, daß unter der Wirkung des von Augustus gesohaffenen Friedens die Literatur erblühte: Dichter wie P. Yergilius Maro, der Yerfasser des nationalen Epos „Äneis“, Q. Horatius Flaccus, der in den „Oden“ den heiteren Lebensgenuß besang, aber auch die sittliche Tüchtigkeit früherer Zeiten und die Verdienste des Augustus feierte und in den „Satiren“ und „Episteln“ die Torheiten der Zeit humorvoll geißelte, P. Ovidius Naso, der Schöpfer der „Meta- morphosen“, die Elegiker S. Propertius und Albius Tibullus, Geschichtschreiber wie Titus Livius, der die Geschichte Roms von seiner Gründung bis zum Tode des Drusus erzählte, sie gehören neben den älteren Schriftstellern Cicero, Cäsar, der den gallischen und den Bürgerkrieg erzählt hat, und Sallustius, dem Geschicht- schreiber der Kriege gegen Jugurtha und Catilina, zu den bedeu- tendsten Erscheinungen der römischen Literatur. Wenn Augustus von Heuchelei und Verstellung nicht frei war, so ergab sich das schon aus der Art, wie der Principat begründet worden war. Es ist begreiflich, daß sein Regiment auch vielfachen Widerspruch hervorrief; die berühmteste Verschwörung, die des Cornelius Cinna, entwaffnete er durch Begnadigung ihres Hauptes. Brettschneider, Hilfsbuch. V. 10
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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