Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 92

1847 - Königsberg : Bon
92 Dielen Kuhmelkereken, Branntweinbrennereien und Mastwaldun- gen wegen häufig. Die an sich kleine Art (Race) ist durch aus- ländische Eber und Sauen sehr verbessert worden. Mit gema- lten Schweinen wird ein bedeutender Handel getrieben. d. Wilde Säugethiere. In den großen Forsten halten sich viele Arten Wild. Hirsche und Rehe trifft man jetzt seltener als sonst. Hasen sind das gemeinste Wild, besonders in fruchtbaren Gegenden. Schweine trifft man fast in allen großen, besonders Eichen- und Buchenwaldungen. Der Landmann kann seine an große Heiden stoßenden Felder zu den Zeiten, wenn die Erbsen, der Hafer und die Kartoffeln sich ihrer Reise nähern, nicht ge- nug schützen, indem sie in ganzen Rudeln zu 40 bis 50 Stück einfallen. Wölfe zeigen sich sehr selten und nur, wenn sie bei großer Kälte in unsern Gegenden getrieben werden. Häufiger sind Eichhörnchen, Feldmäuse und Maulwürfe, selten sicht man Füchse, Dachse, Iltisse, Marder, Wiesel, Igel ic. T Vögel. a. Zahmes Geflügel, als Gänse, Enten, Hühner, Tauben, wird fast überall gezogen, doch größtentheils nur für den eigenen Bedarf; aber die Niederungen verkaufen Geflügel, Eier und Federn. Truthühner (Kurren) oder Puten trifft man selten, und noch seltener Pfauen, Perlhühner rc. -b. Wilde Vögel. Auf den See'n !und andern Gewässern halten sich Gänse, Enten, Taucher, Wasserhühner, Mö- ven; in den Sümpfen und Wiesen Störche, Reiher, Kie- bitze, Wachtelkönige, Hasel-, Auer- und Birkhühner, Wachteln, Bachstelzen, Rohrsperlinge, Stahr, (Staare), Schnepfen; fast überall Habichte, Krähen, Elstern, Spechte, ferner Lerchen, Finken, Nachtigallen, Ammern, Amseln, Sper- linge, Schwalben rc. 8. Die Fische. Die Fischerei ist wegen der vielen großen und kleinen See'n und Flüsse von der größten Wichtigkeit. Manche Dörfer und die Kieze bei den Städten nähren sich fast aus- schließlich von der Fischerei. Der Aal wird häufig und zum Theil von beträchtlicher Größe gefangen. Geräuchert macht er einen Gegenstand des Handels aus. Der Wels wird zuweilen 100 bis 180 Pfund schwer. Die Forelle findet sich nur in manchen Bächen und in besonderen Teichen. Die große und die kleine Moräne ist ein vorzügliches Eigenthum unserer See'n. Der Hecht macht roh, geräuchert und eingesalzen in manchen Gegenden einen Handelsartikel aus. Die Plötze ist sehr häufig in allen Gewässern. Die Barbe oder Barbine trifft man in Flüssen, Schlei und Blei in See'n, die Karausche in Land- see'n und Teichen, Zärthen in Flüssen. Die Karpfen werden nicht nur in Teichen gehegt, sondern auch in See'n und Flüssen

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 191

1847 - Königsberg : Bon
191 Ghem sogenannten Mäusethurm, ward der grimme Popicl, der letzte aus dem Stamme der Lechen von den Mäusen verzehrt. <1 §• 33. Die Provinz Brandenburg. (Kdrfc. l. Anh. I..17.) Die Mark Brandenburg entstand um 1440, als Al- brecht der Bär, welcher bis dahin nur die Alt mark besaß, als Erbe des wendischen Königs Pcibislaw, die Mittelmark, Prieg- nitz und Uckermark erhielt, welche mit der Altmark zusammen späterhin die Kurmark bildete. Unter Albrechts Rachfolgern kam im 13. Jahrh, die Neu mark hinzu. Die ältesten Bewoh- ner Brandenburgs waren Germanen, die beiden lsuevischen) Völ- ker Semnonen und Longobarden (Kinderfr. Anhang 11.). Nach der Völkerwanderung wurde es von den vordringenden Wenden besetzt, seit Karl des Großen Zeiten aber von den deut- schen Kaisern erobert und mit Deutschen bevölkert. Wenden fin- den sich auch jetzt noch unvermischt an der oberen Spree (vergl. §.30). Die Provinz Brandenburg begreift fast die ganze Mark Brandenburg mit Ausnahme der Altmark und einiger Theile der Neumark, die Niederlausitz, einen kleinen Theil der Oberlausi'tz, und einige ehemals kursächsische Aemter. 731 Q. M. 1'800,000 E. Sie ist eine große Ebene, die zum Theil, beson- ders an den Flüssen, sehr fruchtbar ist, aber auch sehr große Moor- und namentlich Sandstrecken bat. Das Land enthält viel Kalk (bei Rüdersdorf), Gips (bei Sperenberg), Tors sin den Brüchen) und Braunkohlen (bei Zilenzig, Freienwalde rc.) und erzeugt Getreide, Obst, etwas Wein und Tabak (in der Ucker- mark). An Gewässern hat die Provinz eine große Zahl, na- mentlich an See'n; die Hauptflüsse aber sind die Oder mit Bo- der, Neiße, Warthe, und an der Grenze die Elbe mit der tavel, in welche die Spree fällt. Außerdem giebt's mehrere anäle, so: den plauenschen Kanal zur Abkürzung der Fahrt aus der Havel in die Elbe, den Finow-Kanal zwischen Havel und Oder, den Müllrosec oder Friedrich-^Wilhelms-Ka- nal zwischen Spree und Oder. An der Oder, Warthe, Netze, Havel rc. sind große, sehr fruchtbare Brüche. Die Einwohner sind meist Deutsche; doch finden sich auch Wenden (bei Kottbus, Züllichau rc.) und viele französische Einwanderer. Die Fabrik- thätigkeit ist ziemlich bedeutend, namentlich giebt es hier Sei- den-, Baumwollen-, Wollen-, Papier-, Spiegel-, Porzellan-, Gewehr- Tabacks- und viele andere Fabriken. Der Handel ist recht lebhaft, wozu die Frankfurter Messen viel beitragen. pet Regierungsbezirk Potsdam (zu dem Berlin nicht gehört, sondern seine eigene Verwaltung hat). 14 Kreise.
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 4
2 0
3 1
4 3
5 0
6 15
7 0
8 0
9 3
10 6
11 3
12 0
13 7
14 0
15 16
16 1
17 8
18 1
19 2
20 3
21 0
22 7
23 1
24 3
25 0
26 1
27 0
28 0
29 4
30 3
31 1
32 3
33 0
34 0
35 1
36 1
37 3
38 4
39 0
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 15
46 0
47 0
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 80
1 11
2 11
3 76
4 30
5 74
6 21
7 1
8 20
9 25
10 109
11 38
12 29
13 12
14 34
15 16
16 51
17 106
18 35
19 6
20 5
21 128
22 8
23 11
24 6
25 19
26 16
27 34
28 69
29 4
30 1
31 5
32 3
33 49
34 5
35 10
36 21
37 9
38 14
39 6
40 12
41 44
42 24
43 54
44 15
45 55
46 9
47 153
48 454
49 107
50 131
51 4
52 22
53 25
54 17
55 57
56 8
57 28
58 4
59 15
60 1
61 26
62 43
63 54
64 38
65 22
66 9
67 5
68 16
69 4
70 173
71 27
72 15
73 17
74 13
75 16
76 113
77 68
78 21
79 34
80 43
81 9
82 4
83 2
84 17
85 0
86 1
87 5
88 29
89 18
90 3
91 18
92 183
93 70
94 33
95 64
96 13
97 169
98 130
99 32

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 34
1 34
2 8
3 11
4 11
5 4
6 31
7 4
8 8
9 3
10 7
11 17
12 27
13 22
14 4
15 17
16 15
17 0
18 2
19 28
20 25
21 0
22 8
23 2
24 17
25 28
26 9
27 8
28 77
29 47
30 4
31 25
32 36
33 87
34 34
35 1
36 3
37 3
38 8
39 32
40 16
41 1
42 21
43 76
44 4
45 11
46 16
47 17
48 20
49 10
50 28
51 20
52 12
53 11
54 31
55 3
56 2
57 4
58 55
59 60
60 3
61 4
62 11
63 8
64 12
65 8
66 5
67 4
68 4
69 5
70 7
71 3
72 24
73 3
74 190
75 19
76 19
77 13
78 48
79 9
80 9
81 124
82 20
83 45
84 29
85 26
86 15
87 34
88 5
89 26
90 6
91 89
92 30
93 10
94 17
95 5
96 4
97 10
98 9
99 6
100 58
101 108
102 12
103 14
104 49
105 14
106 15
107 45
108 6
109 36
110 27
111 11
112 7
113 303
114 190
115 32
116 9
117 6
118 5
119 18
120 16
121 6
122 18
123 40
124 43
125 22
126 41
127 138
128 16
129 31
130 13
131 52
132 7
133 48
134 44
135 11
136 242
137 90
138 12
139 4
140 1
141 0
142 42
143 13
144 11
145 19
146 9
147 61
148 20
149 111
150 6
151 5
152 55
153 18
154 14
155 5
156 1
157 10
158 7
159 78
160 17
161 17
162 19
163 8
164 26
165 112
166 59
167 7
168 51
169 4
170 2
171 3
172 61
173 253
174 7
175 204
176 7
177 91
178 63
179 60
180 7
181 24
182 34
183 146
184 103
185 15
186 37
187 46
188 48
189 44
190 0
191 12
192 17
193 31
194 49
195 95
196 57
197 9
198 2
199 42