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1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 292

1847 - Königsberg : Bon
292 schaber), 100,000 E., islamische Akademie, in den Händen der Sikhs» 3) Kandahar, 100,000 E., Fff., Fabr., Hd., viele Kanäle. 4) Herat, 1(J0,000 E., Fabr., Hd., prächtige Moscheen. Kaschmir, der nordöstliche Theil des Hochlandes, besteht aus einem überaus reizenden, von hohen Gebirgen eingeschlosse- nen Thale, welches das indische Paradies genannt wird. Die Einwohner, Hindu's, find hellfarbig, schön, stark, geistvoll und kunstreich, bauen Reiß, Weizen, Gerste und sind durch ihren Kunstfleiß berühmt. Außer den kostbaren Schawls sl 6,000- Stühle liefern jährlich 80,000 Schawls) von feiner Wolle und tibetanischen Ziegenhaaren verfertigen sie das beste Papier im: Morgenlande, lakirte und Eisenwaaren, Zucker und Rosenöl- Kaschmir oder Seringapur, 200,000 E., an einem seineip Schönheit wegen berühmter See. I). Beludschistan. Zwischen Persien und Indien, Afganistan und dem perfid schon Meere. — 76—87°L., 24 - 30° N. Br. — 9 — 10000 Q. M., 2'/2 Mill. E. Dieses Stufenland, das sonst zu Ost- persien gerechnet wurde, ist erst in neuerer Zeit bekannt gewor- den. Die Beludschen sind ein hochgewachsener, ausdauernder- Menschenschlag, klug, lebhaft, muthig, räuberisch, grausam, geizig, aber gastfrei und gehorsam, Liebhaber des Tabacks (Kauen und Rauchen) und Opiums. Ihre Herrschaft hat sich bis jenseit des Indus ausgedehnt. Die verschiedenen Stämme, großentheils Nomaden, erkennen den Khan von Kelat als ihr gemeinsames Oberhaupt an. Kelat, 30,000 E, Fff., Fabr., Hd., 1839 von den Engländern, erobert und daher, wir Afganistan, unter englischem Einflüsse. Das mittlere Süd-Asien oder Ostindien. A. Vorderindien oder Ostindien im engern Sinne. Im W. an das arab. M., Beludschistan und Afganistan,, im N. an die freie Tatarei und Tibet, im O. an Hinterindien und im S. an das indische Meer grenzend, 87—110° L., 8— 34° N. Br.; 60,000 Q- M., 135 Mill. E. Die vorderindische Halbinsel, Indien diesseit des Ganges oder Dekan wird im N. von dem hohen Himalajas) begrenzt, dessen südliche Fortsetzung längs der Westküste bis zum Cap Camorin hinab- läuft und eine merkwürdige Verschiedenheit der Jahreszeiten zwi- schen Malabar, der Westküste, und Koromandel, der Ost- küste, verursacht. Während nämlich die eine Seite Sommer hat, ist auf der andern Winter, d. h. Regenzeit. Der Boden ist

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 311

1847 - Königsberg : Bon
311 Besitz des ganzen Handels. Die Landeseinwohner sind Ne- ger, aber weniger schwarz als ihre Brüder in Oberguinea. Ein Theil derselben hat die katholische Religion angenommen, aber in sehr entstellter Form; die übrigen sind Fetischanbeter. Sie sind von sanftem Charakter und dienstfertig. Die Zahl der Por- tugiesen ist ansehnlich; auch giebt es hier schwarze Iud... und weiße Neger. Das Land besteht aus mehreren Negerreichen. Nördlich vom Zaire liegen Loango und Kokongo, südlich Kongo, Angola und Vengúela. Die Könige der letzteren stehen unter portugiesischer Oberherrschaft. Die wichtigsten Städte sind: I) Kongo oder San Salvador, 25,000 E., Res. des Königs, Fst. 2) San Paolo de Loa »da, 30,000 Sitz des General- Gouverneurs, Besatzung aus Verbannten, viele Kirchen, Klöster, ein Fort ic. B. Aethi opien. Das innere oder Hoch-Afrika ist ein uns fast ganz un- bekanntes, über 100,000 O- M. großes Land. Es wird Ae- thiopien oder auch Ober - Aethiopien genannt, und unter Nieder-Aethiopien dann Nigritien nebst Habesch verstanden. Von drei Seiten begrenzen es große Gebirge, in N. das Mondgeb., in O. Lupata und in W. Kongo; im S. stößt es an das Capland. Der Boden soll fast durchgehends unfrucht- bar, die furchtbarsten Raubthiere hier recht zu Hause, und die menschlichen Bewohner sollen grausam, wild und zum Theil Menschenfresser sein. Es wird für das heißeste Land des Erd- bodens gehalten. Im bloßen Sande kann man hier Eier sieden. Die Produkte sind meistens dieselben wie im übrigen Afrika. Viele Sklaven, Goldstaub und Elfenbein werden auch von hier nach den Küsten gebracht. Im N. wohnen mehrere Negervöl- ker, die theils Muhamedaner, theils Fetischanbetec sind, im S. die Kaffe rn, auch schwarz von Farbe, aber doch ganz von jenen verschieden und in Gesichtsbildung den Europäern ähnlich; auch sind sie groß und wohlgebaut, zeichnen sich vor jenen Völkern Lurch sanftere Sitten aus und führen ein wahres Hirtenleben. Die Männer beschäftigen sich mit der Viehzucht und überlassen die Sorge für den Landbau ganz den Weibern. Geronnene Milch ist ihre Hauptnahrung. Auch beschäftigen sie sich mit der Jagd, sind aber mit der Fischerei ganz unbekannt. Die Frauen- zimmer tättoviren sich (ritzen sich Figuren in die Haut). In neue- rer Zeit haben sich zwei ihrer Könige als Eroberer gezeigt und sogar das Capland mehrmals in Schrecken gesetzt.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 454

1847 - Königsberg : Bon
454 Johann 1486 — 1409, Cicero *) genannt wegen seiner Gelehrsamkeit und Wohlredenheit in der lateinischen Sprache, war friedliebend, sparsam und leutselig, handelte aber auch mit Nachdruck der Waffen, wo es das Landeswohl forderte. So ge- schah es, als die Stadt Stendal eine Abgabe zur Tilgung der Landesschulden sbierzinse) verweigerte und sogar kurfürstliche Ab- gesandte ermordet wurden. — Ueberhaupt machte er sich durch Aufrechthaltung der Ordnung und öffentlichen Sicherheit, am meisten aber durch Unterstützung der Wissenschaften verdient. Schon 1488 wurde in Stendal eine Buchdruckerei und um die- selbe Zeit in Berlin die erste Apotheke angelegt. Johanns Denk- mal von gegossenem Messing', durch einen berühmten nürnbecgi- schen Künstler, Peter Bischer, angefertigt, das ihn in Lebens- größe, mit dem Kurkleide angethan, liegend vorstellt, steht noch jetzt im Dome zu Berlin. §• 59. Die Kurfürsten Joachim I. und Joachim H. Die Reformation in Brandenburg. (Kdrfr. I. Ausg. f. d. Prov. Preußen. S. 239.) Joachim I. (Nestor**) 1499 — 1335 war ein sehr gebil- deter wißbegieriger Fürst, dabei gerechtigkeitsliebend, aber auch streng und hart, von festem Willen, der nicht selten an Härte und Eigensinn grenzte. Da der Kurfürst beim Antritte seiner Regierung erst 15 Jahre alt war, erhob der übermüthige, raub- lustige'adel wieder seinhauptso schreckend, daßreisende, wie eine alte Handschrift berichtet, sie mit den Worten in ihre Litanei schlos- sen: „Bor Köckeritze und Lüderitze, vor Krachte und vor Jtzenplitze behüt' uns, lieber Herre Gott!" Joachim aber ließ gefangene Wegelagerer ohne Gnade hinrichten. Da erfrechte sich ein Herr von Otterstädt, an des Fürsten Schlafgemach zu schreiben: „Jochimken, Jochimken, Hüde dy! wo wy dy krygen, hangen wy dy." Umgekehrt geschah' es: der Hochverräther, dem Kurfürsten auflauernd, wurde gefangen und hingerichtet. In einem einzigen Jahre büßten 70 vornehme Räuber auf dem Blutgerüste.— Durch Stiftung der Hochschule zu Frankfurt an der Oder 1500 und des Kammergerichts 1516 hat Joachim sich blei- benden Ruhm erworben. Dagegen kann die erbarmungslose Verfolgung und endliche Vertreibung der Juden 1510 (weil ein *) Cicero war der größte Redner und Staatsmann seiner Zeit unter den Römern. Er wurde 43 n. Ehr. auf Anstiften mächtiger Feinde, die er durch seine Beredsamkeit beleidigt hatte, ermordet. **) Nestor, König von Pylos im Peloponnes, war wegen seines Alters und seiner seltenen Beredsamkeit berühmt (§. 9.)
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