Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 170

1850 - Königsberg : Bon
170 und daher Erdmandeln heißen. Auch die schöne, in Italien und Aegypten wachsende Papierpflanze oder Papyrusstaude, aus welcher die Alten Papier machten, gehört hierher. 8- 104. 3. Ordnung. Rispengräser. Die Aehrchen sitzen an einer verzweigten Spindel oder in Rispen. 1. Der Hafer wurde schon von den alten Deutschen zur Nahrung gebraucht, ist ein vortreffliches Pferdefutter, wird aber auch von Rind- und Federvieh gern gefressen und giebt eine gute Grütze. 2. Das Mannagras oder Schwaden wächst im größten Theile von Europa auf feuchten Wiesen und in Sümpfen, blüht den ganzen Sommer hindurch und trägt daher an einer Rispe Blüthen, reife und unreife Samen, welche die sehr nahrhafte und wohlschmeckende Schwadengrütze geben. 3. Die Schmielen haben meist sehr schmale Blätter, fein zertheilte Rispen, sehen überhaupt sehr zierlich aus und sind ein gutes Viehfutter, überwuchern aber zuweilen das Getreide. 4. Die Trespe hat quirlförmige Rispen und ist ein schäd- liches Unkraut. 5. Das gemeine Rohr oder Schilf wächst durch ganz Europa in Flüssen, Teichen und Sümpfen und wird zum Dach- decken, zum Berohren der Wände und Decken, zu Weberspulen rc. gebraucht. 6. Die Hirfe fauch der Hirse), aus Ostindien stammend, hat hängende, purpurrothe Rispen und liefert eine beliebte Grütze, weshalb man sie auch in manchen Gegenden Europa's anbaut, um sie als Brei oder Suppe zu genießen. 7. Das Bambusrohr oder der Baumschilf ist das größte Gras, denn es wird ein völliger Baum von 30 bis 00' Höhe, bildet an sumpfigen Orten in Ostindien ganze Wälder und dient zum Bauen und zu den gegliederten Spazierstöcken. In seiner Jugend hat es viel Zuckersaft in sich. 8. Der Reiß, ursprünglich wild in den Morästen Ostin- diens, wird jetzt in allen warmen Ländern, selbst im südlichen Europa, auf feuchten Aeckecn angebaut. In warmen Ländern ist er das vorzügliche Nahrungsmittel, und auch bei uns wird er häufig genossen. 0. Das Zuckerrohr, auch aus Ostindien stammend, wird jetzt in vielen heißen Ländern, sogar auf Sicilien. angebaut. Aus dem auf besonderen Mühlen ausgepreßten Safte wird Syrup, Moscovadelrohzucker) und Raffinade igereinigterzucker) gewonnen. 10. Das spanische Rohr wächst jenseit der Alpen und auf den kanarischen Inseln an Ufern, aber nicht im Wasser selbst.

9. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 133

1850 - Königsberg : Bon
133 wird. Die bei uns wachsenden sogenannten Attacken gehören eigentlich der Gattung Robinie an und sind Zierbaume mit ge- fiederten Blattern, dornigen Aesten und weißen oder rosenrothen Blüthentrauben. 2. Der Brasilienbaum in Ostindien hat rothbraunes Holz, das sich gut Policen läßt und eine rothe Farbe giebt. Das eben- falls rothfärbende Fernambukholz kommt vom Fernambnkbaum in Südamerika. 3. Der Campechebaum in den wärmeren Ländern Ame- rikas liefert das dunkelrothe Blauholz, das zum Schwarz- und Violettfärben und in der Arznei gebraucht wird. 4. Der Iohannisbrotbauin jm Orient und in Südeuropa trägt eßbare Hülsen, von denen sich Johannes der Täufer in der Wüste ernährt haben soll. tz 82. 6. Ordnung. Kapfcltragende Däunie. 1. Die Linde, ein starker, großer Baum mit schöner, blätter- reicher Krone, wächst an Straßen, in Dörfern, selten in Wäl- dern, erreicht ein Alter von vielen hundert Jahren, und es giebt berühmte hohle Linden von ungeheurem Umfange, gewöhnlich 60 bis 80' hoch. Die Blätter sind herzförmig. Die grünlichgelben, wohlriechenden Blüthen haben einen tief ütheiligen Kelch, eine 3blättrige Krone, mehr als 20 Staubgefäße, einen deutlich 5fä- cherigen Fruchtknoten mit verlängertem Griffel und verdickter Narbe, und der Blumenstiel ist großentheils mit einem eigen- thümlichen Nebenblatte verwachsen. Die beerenartige, erbsengroße Kapsel ist lederartig, meist einsamig, mit 4 verkümmerten und verdrängten Fächern. Die Samen enthalten Oel; die Blüthen geben den Bienen viel Nahrung und werden häufig als Thee getrunken, um Schweiß zu treiben oder den Krampf zu stillen; den schleimigen Bast legt man auf Wunden und Geschwüre; noch häufiger benutzt man ihn zu Binden und Matten (Bast- decken), das weiße, weiche Holz zu Tischler-, Drechsler- und Schnitzarbeiten, Bleistifteinfassungen rc., die Kohlen zu Zahnpulver und zum Zeichnen. Die Wasserlinde grünt und blüht einige Wochen früher als die Steinlinde, hat auch größeres und helleres Laub. 2. Die Roßkastanie, aus Persien nach Europa gekommen, ist ein hoher Baum mit siebensingerigen Blättern und aufrecht- stehenden, weißen Blüthentrauben, jede Blume mit 7 Staubge- fäßen. Die Früchte dienen hauptsächlich den Kindern zum Spie- len, aber auch als Viehfutter, und das Holz ist ebenfalls brauch- bar. Die zusammenziehende Rinde enthält Gerbestoff. 3. Der Buchsbaum, ein immergrünes, 10 bis 15' hohes Bäumchen in Südeuropa, in unsern Gärten ein niedriger Strauch

10. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 135

1850 - Königsberg : Bon
135 weißlich gelbes, zähes Holz zu allerlei Haus- und Ackergeräts), Brennholz und Kohlen. Aus der in Südeuropa wachsenden Manna-Esche fließt ein in der Arznei gebräuchlicher süßer Saft, das Manna. 3. Der Ahorn oder Leinbaum, in Europa's Wäldern nicht selten, hat 5lappige, zugespitzte Blätter und weißes, zähes Holz, das zu Tischen, Sätteln, Spindeln, Wanduhren, Tellern, Löffeln, Spielzeug rc. verarbeitet wird. — Der Feld-Ahorn oder Maß- holder hat hartes Holz für Drechsler, Schösse zu Pfeifenröh- ren, Wurzelmaser zu den berühmten Ulmer Pfeifenköpfen k. — Der Zucker-Ahorn in Südamerika liefert viel Zucker. 4. Die Rüster oder Feld-Ulme an Waldrändern und um Dörfer in ganz Europa hat auf ihren am Stiele ungleichen Blättern oft Blasen, welche die Ulmen-Blattlaus verursacht. Das harte, zähe Holz wird zu Achsen, Pressen, Mühlrädern rc. ge- braucht. Ihr ähnlich ist die langstielige Ulme. B. Nadelbäume. 5. Die Kiefer, Föhre oder der Kienbaum (in vielen Ge- genden fälschlich Fichte genannt), ein hoher Baum mit quirlför- migen Aesten und paarweis beisammenstehenden, langen Nadeln, bildet in den Sandebenen des nördlichen Europa's große Wäl- der, wächst schnell und soll über 400 Jahre alt werden. Die männlichen Blumen haben statt der Blumenhülle einige Schup- pen, sehr viele Staubgefäße mit verwachsenen Fäden, eine läng- liche Aehre oder ein Köpfchen bildend. Die weiblichen Blumen bilden Kätzchen mit gedoppelten, ziegelartig sich deckenden Schup- pen , in deren Winkel 2 Fruchtknoten, jeder mit einem pfriem- lichen Griffel, befindlich sind. Die Frucht ist ein eirund - kegel- förmiger Zapfen, welcher in den Winkeln der holzig gewordenen Schuppen 2 geflügelte Samen trägt. Das Kiefernholz ist das häufigste und nützlichste Nadelholz, denn es giebt die schönsten Masten, Bauholz, Brennholz, Kienspan, Leuchtspan, Kienruß, Terpentin, Colophonium öder Geigenharz, Theer und Pech. Die sogenannten Fichtensprossen kommen an manchen Orten ins Bier und sind auch arzneilich. Die große Menge des Blüthenstaubes hat zur Sage von dem Schwefelregen Veranlassung gegeben; er wird statt des Bärlappsamens zum Einstreuen gebraucht. 6. Die Weymuthskiefer mit schlaffen, 4" langen, fast dreieckigen, bläulichgrünen Nadeln, walzigen, 6" langen, lockeren Zapfen, wird ein ungeheurer Baum, gegen 200' hoch, bildet große Wälder in Nordamerika, liefert die schönsten Masten und kommt bei uns in Lustgärten vor. 7. Die Fichte oder Rothtanne, ein hoher, zapfentragender Waldbaum mit 4kantigen einzelnen Nadeln, liefert nutzbares Holz und Harz zu Pech.
   bis 10 von 68 weiter»  »»
68 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 68 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 7
1 6
2 0
3 0
4 2
5 2
6 18
7 4
8 1
9 2
10 7
11 1
12 0
13 0
14 0
15 31
16 3
17 12
18 0
19 2
20 3
21 0
22 8
23 1
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 3
30 9
31 1
32 3
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 22
39 0
40 0
41 7
42 0
43 0
44 0
45 12
46 0
47 0
48 1
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 75
1 10
2 7
3 58
4 18
5 19
6 20
7 1
8 19
9 20
10 8
11 123
12 10
13 8
14 26
15 16
16 32
17 99
18 12
19 3
20 6
21 251
22 7
23 10
24 115
25 17
26 18
27 27
28 27
29 4
30 1
31 3
32 2
33 44
34 2
35 6
36 14
37 0
38 3
39 9
40 9
41 39
42 30
43 44
44 2
45 30
46 6
47 123
48 78
49 59
50 182
51 4
52 20
53 20
54 28
55 57
56 5
57 9
58 1
59 12
60 1
61 22
62 25
63 53
64 61
65 20
66 5
67 4
68 14
69 5
70 182
71 29
72 13
73 5
74 13
75 22
76 79
77 114
78 7
79 52
80 11
81 6
82 7
83 1
84 74
85 0
86 1
87 12
88 29
89 13
90 3
91 33
92 194
93 30
94 31
95 86
96 12
97 169
98 129
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 34
1 34
2 8
3 11
4 11
5 4
6 31
7 4
8 8
9 3
10 7
11 17
12 27
13 22
14 4
15 17
16 15
17 0
18 2
19 28
20 25
21 0
22 8
23 2
24 17
25 28
26 9
27 8
28 77
29 47
30 4
31 25
32 36
33 87
34 34
35 1
36 3
37 3
38 8
39 32
40 16
41 1
42 21
43 76
44 4
45 11
46 16
47 17
48 20
49 10
50 28
51 20
52 12
53 11
54 31
55 3
56 2
57 4
58 55
59 60
60 3
61 4
62 11
63 8
64 12
65 8
66 5
67 4
68 4
69 5
70 7
71 3
72 24
73 3
74 190
75 19
76 19
77 13
78 48
79 9
80 9
81 124
82 20
83 45
84 29
85 26
86 15
87 34
88 5
89 26
90 6
91 89
92 30
93 10
94 17
95 5
96 4
97 10
98 9
99 6
100 58
101 108
102 12
103 14
104 49
105 14
106 15
107 45
108 6
109 36
110 27
111 11
112 7
113 303
114 190
115 32
116 9
117 6
118 5
119 18
120 16
121 6
122 18
123 40
124 43
125 22
126 41
127 138
128 16
129 31
130 13
131 52
132 7
133 48
134 44
135 11
136 242
137 90
138 12
139 4
140 1
141 0
142 42
143 13
144 11
145 19
146 9
147 61
148 20
149 111
150 6
151 5
152 55
153 18
154 14
155 5
156 1
157 10
158 7
159 78
160 17
161 17
162 19
163 8
164 26
165 112
166 59
167 7
168 51
169 4
170 2
171 3
172 61
173 253
174 7
175 204
176 7
177 91
178 63
179 60
180 7
181 24
182 34
183 146
184 103
185 15
186 37
187 46
188 48
189 44
190 0
191 12
192 17
193 31
194 49
195 95
196 57
197 9
198 2
199 42