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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 172

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 172 Nr. Name Flächeninhalt in qkm Einwohnerzahl Auf 5. 6. 7. 8. Französische (Jndochina [d. i. Kambodscha, Cochinchina, An- nam, Tongking^, Pondichery) Portugiesische (Goa, Diu, Macao, Osttimor).... Deutsche (Kiautschou) . . . Vereinigten Staaten von Amerika gehörige (Philip- pinen und Suluiuseln) . . 706 000 20 000 500 296 000 25 Mill. 1 80 000 7 „ 35 48 160 24 Ostasien. Das Kaiserreich China. Es umfaßt auf einem Flächenraume von 11 Millionen den größten Teil des hinterasiatischen Hochlandes, ferner die dem- selben im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland und Großbritannien (mit den Kolonien) übertroffen, aber der Bevölkerungszahl nach nur von letzterem Reich. Nach neuerer Annahme hat China 357 Millionen Einwohner, das ist fast der gesamten Menschheit. Auf das eigentliche China treffen hiervon 345 Millionen, während die Nebenlander, obwohl sie 2/3 der Ge- samtfläche einnehmen, nur etwa 12 Millionen Bewohner zählen. Das eigentliche Khina, von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt, breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hochlandes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird vom Hoangho und Jangtsekjang durchflösse:?. Ein weit ausgedehntes Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der berühmte Kaiser- kanal hat eine Länge von 1300 km — der Lange des Rheins). Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodeus und die starke Be-

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 55

1874 - Mainz : Kunze
— 55 — Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp- ten und im arabischen Meerbusen gesichert. 3) In Asien: a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez- kanals von noch größerer Bedeutung für: b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich- tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm. große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal- historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück- wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ- ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver- kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde, durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt- städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal- cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus- gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore, Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges- gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul-- turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur- Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter- *) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro- päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand, daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 63

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Hinterindien. §. 21. 63 dem übrigen Europa mittheilten: so hat auch Südasien drei große, vom indischen Ocean umspülte Halbinseln: Hinterindien, Vor- derindien, Arabien. „Diese beiden Gruppen der merkwürdigsten Halbinselländer des Morgen- und Abendlandes sind die größten Bereicherungen beider Erd- geftalten; es sind ihre am schönsten und mannichfaltigsten ausgerüsteten, ihre am meisten entwickelten Glieder und Organe des Verkehrs, die von Ost gegen West ein Drittheil der Erde umlagern und auf ganz verschiedene Oceane angewiesen sind. Zu ihnen gehören sechs der verschiedensten Länder- systeme, deren jedes mit seinen Bewohnern eine Welt für sich bildet." l) 8. 21. Hinterindien. Die tropische Halbinsel Hinterindien, zwischen der süd- chinesischen See und dem bengalischen Busen, steht im N. unter dem Wendekreise des Krebses mit dem centralen Hochlande in un- mittelbarer Verbindung und enthält dessen südlichste Gliederungen in Berg- und Stromsystemen. Eines dieser Glieder, das mittlere und schmälste, die Halbinsel Malüka, erstreckt sich bis in den Sunda- Arckipelagus und in die Nähe des Aequatorö. Dadurch entsteht eine bedeutende Küstenentwickelung der ganzen Halbinsel (1500 M. oder 1:27, wie in Europa). Fünf große Meridian-Gebirgsketten durchziehen die mit einem fast übermäßigen Wasserreichthum gesegnete Halbinsel von N nach S. und scheiden sie in vier Längenthäler, deren jedes von einem Strome (ebenfalls von N. nach S.) durchflossen wird: a. das choch in-ch inefische Küstengebirge; d. das ostsiamesische Scheidegebirge (zwischen dem Cambodja-Fluß und Siam); c. das westsiamesische Scheidegebirge (zwischen Siam und Birma); ck. das birmanische Scheidegebirge; e. die Küstenketten von Ara- kan. Die bedeutendsten der vier Haupt ströme sind der Cambodja und der Jrawadi. Dieser Gleichförmigkeit der Gebirgs- und Fluß- systeme entspricht die des Klimas (ein tropisches mit Monsoons und regelmäßigen Regenzeiten) und der Producte, in deren Reichthum die hintere Halbinsel mit der vordem (§. 22) wetteifert. Eigen- thümlich hat sie edle Metalle und zahlreiche Elephanten, namentlich ist in Siam die Abart der als göttlich verehrten weißen Elephanten zu Hause. ‘) Vgl. Ritt er's Erdkunde von Asien, I. S. 63 ff.

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 69

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Himalayalandschaften. §. 22. 69 2. Einheimische Staaten, welche in Folge von Verträgen in verschiedenem Grade der Abhängigkeit von den britischen Be- hörden stehen, im Ganzen 30,000 □ M. mit 50 Mill. E. In den - Schutzstaaten unterhält die britische Regierung kein stehen- des Heer, übernimmt aber ihre Vertheidigung im Falle eines Krieges, wofür einige einen regelmäßigen Tribut zahlen, andere nicht. Alle haben das Recht der Selbstvertheidigung und der Unterhandlung mit andern Staaten ausgegeben. Einige müssen der britischen Regierung im Falle eines Krieges Truppen zur Verfügung stellen. Verfassung. Nachdem die politische Existenz der englisch-ostindischen Compagnie 1858 ausgehört hat, steht an der Spitze der gegenwärtigen Regierung Ostindiens ein Generalgouverneur in Calcutra, unter dessen unmittelbarer Verwaltung Audh, Nagpore, Pegu, Assam stehen, während Bengalen, die Nordwestprovinzen und das Pendjab von seinen Lieutenant-Gouver- neurs verwaltet werden. Bombay und Madras haben besondere Gou- verneure, die aber auch in einigen Beziehungen vom Generalgouverneur und von dessen Rathe abhängig sind. Ein besonderes Verdienst haben sich die Engländer um die Indier erworben sowohl durch Einführung einer ordentlichen Rechtspflege, als durch wesentliche Verbesserung des Volksunterrichtes, wie des höhern Schulwesens. Uebersicht dev einzelnen Theile des britischen Vorder- indiens. Das Festland von Indien zerfällt in die Alpenlandschaften des Himalaya, in Hindostan und in die Halbinsel Dekhan. Dazu kömmt die Insel Ceylon. A. Die Himalayalandschaften hahen trotz ihrer bedeutenden Ausdehnung und zum Theil großen Fruchtbarkeit doch nie eine erhebliche politische Bedeutung gewonnen. Die Zerrissenheit des Landes durch die Bergketten, die weite Entfernung des Westens vom Osten (auf 17 Längengradei:) verhinderten ihre Vereinigung zu einem mächtigen Staate, und so geriethen sie leicht in die Abhängigkeit der großen Staaten des Tieflandes. Am äußersten Nordwestrande des Himalaya liegt, von allen Seiten von Bergen umschlossen, und durchströmt (in der Richtung von O. nach W.) von dem obern, hier schon schiffbaren Hydaspes, das kleine Alpen- land Kaschmir^). Es genießt ein durch die hohe Lage und die süd- liche Breite glücklich temperirtes Klima, ja es galt einst im Morgen- und Abendlande als ein an Naturschönheiten unvergleichliches Paradies, welches orientalische Dichter mit ihren gewohnten Uebertreibungen das *) *) Daß das Reich des 1857 verstorbenen Gholvb Sing, wozu Kaschmir ge- hört, mit Unrecht auf fast allen Karten als ein unabhängiges Reich er- scheine, vielmehr zu den tributpflichtigen Schutzstaaten des indo-britischen Reiches gehöre, s. in Petermann's Mittheilungen, 1857, S. 522.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 71

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Huwostaii. §. 22. 71 Ruinen von Städten, Dörfern, Tempeln, Wasserbehältern, Wasserlei- tungen eine untergegangene Cultur. Aber auch heute haben dieselben noch eine staatswirthschaftliche Bedeutung, in sofern sie die Ackerbau- Districte mit Brennholz, Diehfutter, Schlachtvieh und Steinsalz ver- sehen und in den unbegrenzten Grasfluren die Kameele ernähren, welche den Berkehr mit Kabul vermitteln. b. Das mittlere Hin dost an liegt dem größten Theile nach zwischen dem Himalaya und dem Bindhja-Gebirge. Es ist vorzugs- weise das große Tiefland der Djamuna (Djamna) und des mit ihr parallel fließenden, alle andern Ströme von S. und N. in sich ver- einigenden Ganges bis zum Fuße des Himalaya. In dieser „histori- schen Mitte des ganzen Landes" hat sich die indische Cultur (religiöses Leben, Kunst, Handel und Gewerbfleiß) am frühesten und vollständigsten entwickelr. Von vielen Flüssen durchströmt und fruchtbar gemacht, unter den Einflüssen eines subtropischen Klimas, bringt es die Produkte der subtropischen Zone neben denen der gemäßigter» hervor, jene (Reis, Baumwolle in großer Menge, Indigo) in der heißer» Jahreszeit (Aus- saat im Mai, Ernte im Oktober), diese in der kühler» (Aussaat im Oktober, Ernte im April oder Mai). Auch für den Menschen ist das Land ein gesunder Wohnsitz, daher drängen sich hier die großen indischen Hauptstädte alter und neuer Zeit zusamnien. Zu letzteren gehören: Delhi (150,000 E.'O an der Djamuna (die einst größte Stadt Hin- dostans, „der Neid der Welt," soll noch um 1700 als Residenz des Groß-Moguls 2 Mill. Einw. gehabt haben), Agra (125,000 E.) ebenfalls an der Djamuna, Allahabad (72,000 E.?) an der Ber- einigung der Djamuna und des Ganges, Benares am Ganges (186,000 E.?), noch gegenwärtig der Sammelplatz indischer Culte und Gelehr- samkeit, die hohe Schule der Brahmanen, das Hauptziel der Pilger (ein „Mekka" der Hindus), Lakhno oder Luckuow (300,000 E.), die Hauptstadt des jüngst einverleibten Königreiches Audi). c. Das östliche Hindo stan hat keine bestimmte Naturgrenze gegen das mittlere, denn die Uebergänge der klimatischen und Produk- tions-Verhältnisse sind sehr allmählich. Es ist ebenfalls ein außer- ordentlich reich bewässertes und fruchtbares Tiefland mit dichter Bevöl- kerung unc> zahlreichen Städten, wie Patna (284,000 E.), unterhalb der ehemaligen, jetzt zerstörteil Residenz Pataliputra. Der Ganges erhält noch fortwährend reiche Zuflüsse, namentlich aus dem Bindhja- Gebirge; sein größter Zufluß ist der Brahmaputra, der (größer als der Ganges) aber nur zum Theil Indien angehört. In Bengalen, und zwar in den ungeslinden Niederungen der Küste, an dem einzigen Gan- gesarm, deil einigermaßen tiefgehende Schiffe befahren können, ist seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts die neueste Hauptstadt des ganzen Landes, Calcutta (413,000 E., mit den dicht anliegenden Dörfern und gegenüberliegenden Städten 900.000 E.?) als Emporium für das große Gebiet des Ganges ausgeblüht und ist jetzt der erste Hafen Indiens. C. Das Dekh^rr oder die große Halbinsel im S. des Vindhja-

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 43

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Dekan. 43 dem mittleren Indus im W. und der Satadru im O. führt über Lahor die große Handelsstraße aus Kabulistan nach den indischen Hauptstädten an der Jamuna und dem Ganges. b. In dem mittleren Hindostan oder dem großen Tiefland der Jamuna und des mit ihr parallel fließenden Ganges hat stch die indische Cultur am frühesten und vollständigsten entwickelt. Von vielen Flüssen durchströmt und fruchtbar gemacht, unter den Einflüssen eines subtropischen Klimas, bringt es die Produkte der tropischen Zone neben denen der gemäßigtern hervor; jene (Reis, Baumwolle in uner- meßlicher Menge, Indigo) in der heißern Jahreszeit (Aussaat im Mai, Erndte im Oktober), diese in der kühlern (Aussaat im Oktober, Erndte im April oder Mai). Auch für den Menschen ist das Land ein ge- sunder Wohnsttz, daher drängen stch hier die großen indischen Haupt- - städte alter und neuer Zeit zusammen. Zu letztern gehören: Delhi an der Jamuna (soll einst als Residenz des Groß-Moguls 2 Mill. E. ge- habt haben), Agra ebenfalls an der Jamuna, Allahabad an der Vereinigung der Jamuna und des Ganges, Benares am Ganges (600,000 E. ?), noch gegenwärtig der Sammelplatz indischer Culte und Gelehrsamkeit, das Hauptziel der Pilger. Das östliche Hindostan ist ebenfalls ein außerordentlich reich bewässertes und fruchtbares Tiefland, wo in den ungesunden Niederun- gen Bengal ens seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts die neueste Hauptstadt des ganzen Landes, Calcutta (300,000 E.), als Emporium für das große Gebiet des Ganges, aufgeblüht ist. C. Vom Dekan ist die Westküste wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schiff- fahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen an- gestedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekans ist Bombay (mit trefflichem Hafen), in dessen Nähe die berühmten unterirdischen Felsentempel der alten In- dier zusammen liegen. Südlich von Bombay heißt das Küstenland Malabar, ein Name, der auch wohl auf die ganze Westküste ausge- dehnt wird. Das terrassenförmige, sehr fleißig angebaute Land gleicht einem großen hängenden Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel-Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen. Daher ward dieser Küstenstrich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels. Dagegen konnte die sandige Ostküste oder die Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten, bei ihrem heißen und ungesun- den Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeugnissen nicht eine solche Bedeutung gewinnen. Doch war sie durch ihre Lage auf Handelsverkehr mit Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze

9. H. 1 - 4 - S. 10

1881 - Karlsruhe : Reiff
10 werden die Thäler der Flüsse reich befruchtet. Die Bewohner sind Malayen und Mongolen und ihrer Religion nach Mnhamedaner, Heiden, wenige Christen. Sie sind faul, roh, räuberisch, abergläubisch und rachsüchtig. 3 Reiche: Birma, Siam mit der Hauptstadt Mcrng- kok (Ew. — 1/2 B.) und An am. Neben diesen 3 Reichen bestehen noch ans der Halbinsel Malakka einige kleinere unabhängige Staaten; 5000 Q.-M. Land haben die Engländer im Besitz. Welches der 3 Reiche auf Hinterindien grenzt au den großen Oeean? Welches an Vorderindien? Von welcher indischen Stadt liegt Bangkok östlich? An welchem Busen liegt Bangkok? 3) Die Inseln. Lesebuch Iii. Nr. 21. Tie grüne Meerschildkröte, a) Die 4 großen Sutufainfefu (gehören großentheils den Holländern). Su mg.tra. Borneo, die größte Insel der alten Welt. Jaoa, die „Perle der niederländischen Besitzungen". Surcrbcrycr (Ew. = 2 K.), Hauptstadt. — ^Satatna (un- gesund), alte Hauptstadt. Gele des. b) Nie Rfpiiicti Sunifainmii gehören ebenfalls theilweise zu Holland. e) Nie Hhotufiftcu oiler (ßfiuiirjiiifefii (zu Holland). d) Nie ffufippiiißii lspanisch). Welche Straße trennt Sumatra von Malakka? Wie zieht Su- matra? Wie Java? Welche Straße trennt Java von Sumatra? Welche Inselgruppe liegt östlich von Java? Unter welchem Breitengrade liegt Borneo? Klima? Welche Insel liegt östlich von Borneo? Wie viele große Halbinseln hat Celebes? Von welcher Insel liegen die Motukken östlich? Wie liegen die Philippinen zu den Molukken? Stellet sämmtliche niederländischen Besitzungen m Asien zusammen! Zeichnet Java!

10. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 119

1880 - Karlsruhe : Reiff
119 Das Klima ist verschieden. Die höher gelegenen -Theile haben eine kühlere Temperatur als die Küstenlandschaften und die durch den Himalaya vor Nordwinden geschützte Tiefebene, wo ein überaus heißer Sommer und eine nasse Zeit mit furchtbaren Regenmassen die Hauptzeit des Jahres ausmachen. Regenzeit (August) bildet das Land ein ganzes Meer, zum großen Vortheile der Bewohner; denn der Boden wird dadurch überaus fruchtbar. Der milde Februar ist der Lieb- lingsmonat der Inder, denn er ist die Zeit der Vergnügungen und der ländlichen Feste. — Das Mündungsgebiet des Ganges ist sehr nn- gesund. — Großer Reichthum an Producten: Baumwolle, Zucker- rohr, Reis, Indigo, Bambus, Gewürze (Pfeffer, Zimmt, Muskate, Gewürznelke), Kokospalmen (ungefähr 20 Palmenarten) n\; (Stephanien (Elfenbein), Tiger, Löwen, Hyänen, Krokodile und viele giftige Schlan- gen, Seidenraupen ?c.; Diamanten, Rubinen, an den Küsten Perlen zc. Aon den 140 Mill. Bewohnern gehören die meisten dem Volke der Hindn (Inder) an. Sie zählen zur kaukasischen Rasse, haben aber etwas bräun- liche Farbe und theilen sich in verschiedene Kasten: 1) Brahmanen (d. i. Priester), welche fast göttliche Verehrung genießen, sich aber vom Volke stolz absondern; 2) Krieger; 3) Ackerbauer und Gewerbtreibend e; 4) Hand- werker und Diener. Tief verachtet sind dre Parins, die zu gar keiner Kaste zählen. — Auf seine Kaste ist der Inder sehr stolz und bleibt ihr mit großer Zähigkeit treu. Wird eiu Verbrecher aus derselben gestoßen, so darf er mit seiner Familie nicht mehr verkehren. Die Hindu find ihren Götzen treu und schwärmerisch ergeben, zeigen sich aber sonst als ein friedfertiges, fanftes und mildes Volk. Ihre Hauptnahrung nehmen sie aus dem Pflanzenreiche; Fleischspeisen sind nur einigen Ständen, wie den Kriegern, die mehr Krast brauchen, erlaubt. Fast das ganze Land gehört den Engländern, deren Königin den Titel Kaiserin von Indien sührt. Außerdem gibt es einige unabhängige Staaten und an den Küsten haben Portugiesen und Franzosen einige Besitzungen. Städte: Kcrlkuttcr am rechten Mündungsarm des Ganges (Ew. Verlin), prächtige Residenz des Vicekönigs, wichtige Handelsstadt, Universität. — Wenäres am Ganges (Ew. Berlin) heiligste Stadt der Hindu, Hauptsitz der Brahmanenschulen, großartiger Wallfahrtsort mit heiligen Bade- Plätzen. — Weiter aufwärts liegt an einem Nebenflüßchen vom Ganges Detki (Ew. 37r> K.), die ehemalige glänzende Residenz des Großmoguls, der hier einen wundervollen Palast hatte. Der Thron (Pfauenthron) in demselben soll allein 150 Mill. Franken gekostet haben. Die große Moschee ist eines der schönsten Bauwerke der Welt. Womöcry (Bombe, Ew. : *ls Berlin) auf der Küste Malabar, wich- tigster Hasen Indiens. Seit der Eröffnung des Snezeanals hat der Handel einen großartigen Aufschwung genommen, so daß in dieser Hinsicht die Stadt vielleicht Kalkutta überholen wird. Festung. — Portugiesische Colonien Goa und Diu. — Aus Coromandel liegt die Handelsstadt Wclöräs (Ew. Berl.). — Französische Kolonie Poudichery. Am Kabül vertheidigt die Festung den Zugang von Iran her. Die Insel Eeylon (d. i. Löweninsel), durch die Palksstraße vom Festlande getrennt, ist unmittelbares Eigenthum der englischen Krone. Pflanzen- und Thierwelt sind hier großartig. Das Haupt- product ist der Zimmt. Großartige Kaffee- und Baumwollpflan-
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