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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 35

1898 - Halle : Anton
35 4. Vorderindien. 162] Die von den Engländern unterworfene Halbinsel umfaßt drei Land- schaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekhan. 1) Vorderindien reicht im N. bis auf die Gebirgskette des Himalaja (d. i. Schneegebirge); unter dessen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen ist der 8800 m hohe Everest der höchste Berg der Erde. In einem Gebirgs- thale liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Anfertigung kostbarer Shawls aus dem Haar der tibetanischen Ziege. — 2) Der Südfuß des Himalaja steht auf dem großen Indischen T i e s l a n d e. Wasserreiche Himalaja- Gewässer befruchten dieses: a) der Indus, der in das Arabische Meer mündet; b) der Ganges, der heilige Fluß der Hindu, bildet vor seiner Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch c;) der Brahmaputra ergießt. Die reich bewässerte, warme Ebene ist die Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Zimt und Pfeffer, da- neben Weizen, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Das Indische Tiefland ist dichtbevölkert; die Bevölkerung sind die Hindu, eiu bildsames Volk. Wegen der starken Bevölkerung ist das Land reich an großen Städten. Im Innern liegt Delhi ('?), wo viele in Trümmern liegende Paläste Denkmäler alter Herrlichkeit sind. Benäres (?) ist die heilige Stadt der Hindu. Im Gangesdelta liegt Kalkutta, zumteil europäisch gebaut, die wichtigste Handelsstadt Asiens (800). — 3) Südlich des Indischen Tieflandes wird die Halbinsel durch j)«s Hochland Dekhan ausgefüllt. Auf der östlichen Küste Koromandel ist Madras der wichtigste Handelsplatz (450); an der westlichen Küste Malabar blüht der Hafenplatz Bombay (bombe] (800). Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon. Sie ist im Innern gebirgig, an den Küsten flach, üppig bewaldet, mit ergiebigen Thee- und Zimtgärten. 5. Hinterindien. 163] Hinterindien ist ein großenteils bergiges Land. Vier Hauptgebirgs- züge laufen vom östlichen Teile des Himälaja gegen S. aus; in den zwischenliegenden, gegen das Meer verbreiterten Ebenen fließen breite Ströme, unter denen der Mekong der größte ist. Das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt sind der Vorderindiens ähnlich. Im W. sitzt vorherrschend indische, im O. mehr chinesische Bevölkerung. Die Halbinsel besteht aus: 1) Englischen Besitzungen längs der Westküste; die wichtigste Handels- stadt ist das aus einer kkinen Insel gelegene Singapur; 2) den französischen Schutzstaaten Kambodscha um die Mündung des Mekong (Hauptstadt Saigon sßaigongs) und Annam im östlichen Küstengebiet (Hauptstadt Hue); 3) dem un ab- b ä n g i g e n Königreich siam mit der Hauptstadt Bangkok. 6. Die indische Jnselslur. 164] Die indische Jnselflur umlagert Südost-Afieu in einem großen Bogen. Die Eilande sind durchweg gebirgig, viele sogar vulkanisch. Unter heißem Sonnenstrahl und furchtbaren Regengüssen gedeiht auf all' diesen Inseln eine üppige Pflanzenwelt. Die Fülle an Würzpflanzen, welche den Eilanden eigentümlich sind, hat die Europäer zur Ansiedelung gelockt. ^ 1. Di^ G roßen S u n d a i n s e l n : B ö r n e o , S e l e b e s, Sumatra und ^ a v a |jan>a"| mit der wichtigen Handelsstadt B a t ä v i a (teilweis niederländisch). 2*

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 79

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Vorderasien. 79 scheußlichem Geziefer. Der dritte Gott, Schiwa, ist ein böser Gott. Alle drei und alle Untergötter werden von den Hindus mit eifrigem Aberglauben verehrt. Da giebt es un- terirdische Höhlentempel, ganze Felsenketten, die zu Tempeln ausgehauen sind, aus Steinen zusammengesetzte Tempel oder Pagoden. Man legt sich den Götzen zu Ehren die schreck- lichsten Büßungen auf, ja Viele weihen sich, um ihnen zu gefallen, dem Tode (die noch immer nicht ganz verschwun- dene Wittwen-Verbrennung ist übrigens keine Reli- gionsvorschrift). So eifrig bemüht, sich den Himmel zu er- obern, hat jenes sanfte und gelassene Volk nie an Eroberun- gen nach Außen gedacht, ist aber darum von fremden Erobe- rern nicht verschont geblieben. Einer ist schon genannt — wo und wer? — Nach ihm versuchten die S eleu ciden (wo kamen diese vor?) Eroberungen. Am besten gelangen solche seit 1000 n. Ehr. muhamedanifchen Völkern von türki- schem oder mongolischem Stamme. Der letzt genannte Stamm gründete um 1400 ein großesreich mit der Hauptstadt Delhi. Hier residirte der Kaiser, der sogenannte große Mogul. Sein Reich wurde durch allerhand Feinde geschwächt. Aber der Hauptfeind waren die Europäer. Seit Vasco de Gama 1498 den Seeweg nach Ostindien fand, kamen in I. zuerst die Portugiesen zu großer Macht, hernach die Hollän- der; jetzt gehorcht den Engländern der bei weitem größte Theil des Landes, nicht aber unmittelbar der englischen Kro- ne, sondern einer englischen Handelsgesellschaft, die Ostin- dische Compagnie genannt. Von der Königin Elisabeth 1600 gestiftet, besaß sie 1640 keinen Fuß breit Land; jetzt aber gebietet sie durch ihren General-Gouverneur über fast 60,000 n>M., theils unmittelbar unterworfen, theils tribut- pflichtigen Fürsten gehörig. Alles zerfällt in die 4 Präsident- schaften Calcutta oder Bengalen, Agra, Madras und Bombay. Was von der Halbinsel übrig ist, das gehört noch unabhängigen Fürsten oder den Franzosen und Por- tugiesen, die hier einzelne Städte besitzen. So stehen neben dem Bramaismus viele Bekenner des Islam und des Christen- thums in protestantischer und katholischer Form. Wir merken uns auch hier das Einzelne nach den natürlichen Abtheilun- gcn des Landes. 1) Die Terrassenländer des Himalaya. — Im Nw. im obern Indusgebiet Kaschmir, ein reizendes, stark bevölkertes

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 80

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
80 Zweites Buch. Gebirgsland mit heiterem, milden Klima. Dabei die üppigste Ve- getation aller europäischen Südfrüchte, kurz ein wahres Paradies. Die Sagen vieler Völker verlegen die Ursitze der Menschen und den Garten Eden hierher. Obwohl rings von Gebirgswällen umgürtet, hat K. stets Eroberer gereizt; bis jetzt besaßen es die Sikhs. In der Hauptstadt K. oder Sirinagur, d. i. Wohnung des Glücks, be- reitet man köstliches Rosenöl und die berühmten Kaschmir-Shawls (von der Wolle einer besondern Ziegenart) — Im O. der Staat Nepal unter einem unabhängigen Fürsten oder Radschah. 2) Im Tieflande des Indus, im Pendschab, ist das Land der Sikhs oder S e ik e n mit der Hauptstadt L a h o r e. Noch grö- ßer die heilige Stadt Amritsch ar. Attok, am Zusammenfluß des Indus und Kabul. Das Pendschab ist nach öfteren Kriegen 1849 den englischen Besitzungen einverleibt. — Im Indus-Delta liegt das sandige Küstenland Sind, sonst unabhängig, seit dem letzten Afghanenkricge (43.) englisch. St. Hyderabad. — Äm Besten merkt man sich hier die im So. der Indusmündung liegende Halb- insel Guzerate. Dazu gewöhnlich gerechnet Surate, noch immer groß und durch Handel mit Persien blühend. Früher hier ein brami- nisches Hospital für alte und kranke Thicre. Hauptsitz der Tempel- tänzerinnen oder Bajaderen. Auch viele Parsen giebt es hier (44.). Diu ist portugiesisch. 3) Im Tieflande des Ganges liegen die dem Namen nach noch unabhängigen Staaten der kriegerischen Mahratten; unter ihnen ist der größte der Ma h a Raja h S cin dia, d. i. der große König von Scindiah. Ihnen gehört Gwalior mit einer nur durch Stufen zu ersteigenden Felsenfestung. Im N. der Maharatten die sonst gefürchteten Rasbuten. — Ein Tributsürstenthum ist Aude, mit der großen Stadt Luknow. — Unmittelbar brittisch: Delhi, einstige Residenz des Großmoguls, dessen Nachkommen noch hier leben, voll prachtvoller Trümmer und herr- licher Gärten. Von den 2 Mill. Einwohnern noch! v7. Auch Agra, die zweite Stadt im Reiche des Moguls, ist gegen früher nur noch ein Schatten Der Präsident der nach ihr genannten Statthalterschaft wohnt in Allahabad am Ganges, dem bedeutendsten Waffen- platze der Engländer. Diesen Fluß etwas weiter herab liegt das hei- lige Benares, über 600,000 E- mit unzähligen Pagoden, Haupt- wallfahrtsort und uralte Bramancnschule. Unter den Menschen drängen sich auf der Straße unzählige heilige Thiere umher. _ Auch der Ganges, zu dem prächtige Treppen herdbführen, wird hier be- sonders verehrt. Viele ertränken sich in ihm, um selig zu werden. Am Hugli, der hier für große Kriegsschiffe fahrbar ist, liegt ziem- lich ungesund die Hauptstadt des brittischen Indiens, Calcutta, seit 1773 Sitz des General-Gouverneurs, 200,000 E., nächst Can- ton die zweite Handelsstadt in Asien. Sie besteht (wie dies bei indi- schen Städten oft der Fall) aus der regelmäßigen, schönen Euro- päerstadt und der schmutzigen, engen Hindu-Stadt, dazu Vor- städte. Alles zusammen 7 Stunden im Umfange; C. ist ganz offen, aber im S. liegt die stärkste Festung Indiens, das Fort Wil- liam. Vor 100 Jahren war C. Nichts als ein elender Ort; noch 1756

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 83

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Indische Inselflur. 83 1) Das Reich Assam am Bramaputra, den Engländern zins- bar, mit ungeheuren Waldstrecken und vielfach noch ganz unbenutz- ten fruchtbaren Niederungen. Gegen 1 M. Einw. 2) Das Reich Birma, das Gebiet des untern Jrawaddy, das in der Mitte des vorigen Jahrh. aus den Reichen Ava und Pegu entstand. Das in vielfacher Hinsicht nicht untüchtige Volk der Bir- manen kam vor etwa.20 Jahren mit den Engländern in Krieg und mußte ihnen Aracan (am bengalischen), Martaban und Ta- n asserim (am martabanischen Busen) abtreten. In seinem Reiche liegen Ava, die jetzige Residenz des Boa oder Kaisers; Ummera - pura, die frühere Residenz; Rangun, die größte Handelsstadt 'im Delta des Jrawaddy, an dem auch die früher genannten Orte liegen. 3) Das Reich Siam begreift das Gebiet des Menam. Der König, der stolze Herr „des weißen Elephanten," ist ein schrecklicher Des- pot, dem selbst die Minister nur kriechend nahen. Die alte Hauptst. Siam und die neue, Bankok, liegen am Menam. 4) Das Reich A n a m begreift die Länder Tunk in, Cochin- china, Laos, Cambodja, ist besser angebaut als die vorigen, und von einem Kaiser beherrscht, der in Hue residirt. In Sit- ten und Gebräuchen u. dgl. en'nnert hier schon Alles an China, des- sen Kaiser auch die Regenten von Cochinchina zu bestätigen pflegt. Katholische Missionare haben hier ziemlich starke Gemeinden ge- gründet. 5) Die Halbinsel Malacca, von dem Gebirge durchzogen, das Siam und Birma trennt, zerfällt in mehrere kleine Reiche; im Ge- birge wohnen ganz wilde Völker. Die Südspitze ist englisch, und hat reiche Ainngruben. Hier ist neben der alten Handelsstadt Malacca aus einem Jnselchen an der Südspitze seit 1819 eine neue, Sincapore, aufgeblüht, jetzt schon 50,000 E., besuchter Freihafen. Im W. von Malacca liegt die Insel Pulo-Pinang oder Prinz-Wales-I. mit dem auch schon aufblühendcn Geor- getown. — In diesen Gegenden der Haupt-Fundort der Gutta Percha. 6) Weiter nach W. von der Halbinsel liegen die And a mani- schen I., die den Engländern — südlich davon die Ni c ob ari- schen I., die den Dänen gehören Die Bewohner sind wilde Malaien oder häßliche und dumme Neger. §. 52. Die Indische Jnselflur. Suche zuerst aus H. 36 - 38. zusammen, was über diese südasiatischen Inseln und die Halbinsel Malacca vorge- kommen ist. Alle diese Inseln, in deren Kunde auch noch vieles dunkel ist, haben vulkanische Natur, und ein überaus üppiges Pflanzen- und Thierleben. Die Rafflesia 6*

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 81

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Vorderindien. 81 1756 nahm es ein indischer Fürst ein und ließ 60 Engländer in einen engen Waarenspeicher, den man noch jetzt zeigt, die soge- nannte schwarze Höhle, einsperren. 4) Auf dem Plateau von Dekan liegen mehrere Tribut- Staaten. Die bekanntesten: der Staat des Nizam von Hy- derabad, früher das Reich Golkonda, durch Diamanten- Reichthum sprüchwörtlich. Bei dem Dorfe Ellore ist ein zwei M. langes Gebirge zu unzähligen Pagoden ausgemeißelt. In dem Reiche Mysore mit der Hauptst. Seringapatnam (jetzt eng- lisch) herrschte sonst Tippo Saib, ein Hauptfeind der Engländer, von Wellington gebändigt. Auch Bangalore gehört hierher, ein Hauptmissionsposten, an den blauen Bergen in der gesundesten Gegend Indiens. 5) Aufder Küste Malabar: Bombay auf einem Küsten- eiland, mit dem besten Hafen Indiens, Haupthandelsort nach Ara- bien und Persien. In der Nähe die Inseln Salsette und Ele- phanta, beide mit unterirdischen Höhlentempeln. Bei Calicut betrat Vasco de Gama den Boden Indiens. Cochin war der Por- tugiesen erste Besitzung. — Zwischen den genannten englischen Orten liegt Goa, stark befestigt, einst die glänzende Hauptstadt des portugiesischen Indiens. Jetzt im Verfall; fast eben so viel Kirchen als Häuser. In gesunderer Lage ist auf einer Kü- steninsel Villanova, die jetzige Hauptstadt der portugiesischen Besitzungen, entstanden. Auf dieser Küste finden sich Christenge- meinden, die sich Thomaschristen nennen, weil der Apostel T. zuerst in Indien das Evangelium verkündigt haben soll. Sie sind theils mit der römischen Kirche vereinigt, theils gehören sie zu den Nestorianern (45.). 6) Auf der Küste Coromandel: Madras, mit einer Rhede (denn gute Hafen sind auf der ganzen Küste nicht) und Uni- versität. Das Dorf Mavalipuram zeigt merkwürdige indische Göttertempel, zun, Theil nur zur Ebbezeit sichtbar. Die gleichfalls brittischen Orte Palamkottah, Tritschinopoli, Tanjore sind für die Geschichte der protestantischen Missionen wichtig. — Nicht minder Trankebar, früher die Hauptstadt der dänischen Besitzungen, 1845 an England verkauft. Auch der Hauptort der französischen Niederlassungen, Pondichery, liegt hier. 7) Die Südspitze gehört theils den Vasallenfürsten von Tra- vancore, theils unmittelbar den Engländern, wie die Festung Tinnevelli. Auch in dieser Gegend viele Missionsstationen. — Die Bevölkerung der indischen Städte wird oft sehr verschieden ange- geben. Es giebt 3 Städte mit weit über 300,000 E. Calcutta, Benares, Madras — gegen 20 Städte mit über 100,000 E. Beantworte zur Ucbung: Welche Orte gehören den Engländern unmittelbar? Wie heißen die Vasallenstaaten? Wie die unabhän- gigen? Wie heißt die Hauptstadt des französischen, des portugiesi- schen Indiens? — Bei jedem Orte oder Staate muß aber zuge- setzt werden, in welcher der 7 natürlichen Abtheilungen er liegt. Daniel's Geographie. 5. Aufl. 6

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 82

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
82 Zweites Buch. Wir merken noch zum Schluß einige Inseln und Inselgruppen: An der Küste Malabar liegen die Lakediven, eine Menge von Jnselchen (keine über V* M. groß), arm und nur zum Theil von Muhamedanern unter Häuptlingen bewohnt. Weiter südlich liegen die Malediven, über 12,000 Inselchen und Klippen, aber nur 40 — 50 etwas größer; Heimath der Kokos- nuß, ebenfalls von Muhamedanern bewohnt. Ueber sie herrscht ein Sultan, der auf der Hauptinsel Male residirt. Beide Inselgrup- pen sind durch Korallenriffe geschützt, beide der Fundort der Ka uris, kleiner Muscheln, deren man sich in I. als Scheidemünze bedient. Weit wichtiger ist Cellon, das Taprobnne der Alten, 1200 Om., 1'/2 Mill. E., einstmals zusammenhängend mit Coromandel. Jetzt trennt im Sw. die Bai von Manaar (wo wichtige Perlen- fischern), im No. die Palks-Straße die Insel vom Festlande; doch tritt das alte Berhältniß in einer verbindenden Sandbank, der Adams-Brücke, hervor. An Adam erinnert auch der höchste Berg der gebirgigen Insel, der Adams-Pi c. Auf dem höchsten Gipfel, nur durch Leitern zugänglich, zeigt man den Fußtapfen Buddha's, der hier zum Himmel fuhr; von C. aus hat sich der Buddhaismus (34.) verbreitet. Die Insel wurde Anfangs auch von den Portugiesen beherrscht, dann von Holländern, die den Anbau des hier köstlich gedeihenden Zimmts verbreiteten, seit 1795 von den Engländern, welche die noch übrigen einheimischen Fürsten bekämpften und neuerlich auch den Anbau des Kaffe mit Glück ver- breitet haben. C. ist unmittelbares Eigcnthum der Krone. Im un- gesunden Innern liegt die alte Residenz der Sultane, Candy, im W. die jetzige Hauptstadt Colombo, im No- Trinconomale mit trefflichem Hafen. tz. 51 Die H i n t e r i n d i f ä) e Halbinsel. Sie ist an 50,000 om. groß, aber noch sehr unbekannt. So viel ist gewiß, daß ihre Natur von der Vorderindiens verschieden ist. Der östliche Himalaya sendet Seitenäste nach S., und zwischen ihnen laufen gewaltige Ströme, wie der Jrawaddy im W. und der Menam Korn im O- Ferner ist das Land mehr vom Meere eingerifsen. Die Busen von Bengalen, von Martaban, von Siam, von Tun- kin bilden die äußere Gestalt; zwischen dem zweiten und drit- ten zieht sich die Halbinsel Malacca weit in das Meer. Die Natur ist überaus reich: der Mensch lebt gedrückt in Despoten- staaten. Im W. ist die Bevölkerung mehr malaiischer, im O- mehr chinesischer Menschenschlag. Die am meisten verbrei- tete Religion ist die des Buddha.

7. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

8. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

9. Erdkunde - S. 172

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 172 Nr. Name Flächeninhalt in qkm Einwohnerzahl Auf 5. 6. 7. 8. Französische (Jndochina [d. i. Kambodscha, Cochinchina, An- nam, Tongking^, Pondichery) Portugiesische (Goa, Diu, Macao, Osttimor).... Deutsche (Kiautschou) . . . Vereinigten Staaten von Amerika gehörige (Philip- pinen und Suluiuseln) . . 706 000 20 000 500 296 000 25 Mill. 1 80 000 7 „ 35 48 160 24 Ostasien. Das Kaiserreich China. Es umfaßt auf einem Flächenraume von 11 Millionen den größten Teil des hinterasiatischen Hochlandes, ferner die dem- selben im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland und Großbritannien (mit den Kolonien) übertroffen, aber der Bevölkerungszahl nach nur von letzterem Reich. Nach neuerer Annahme hat China 357 Millionen Einwohner, das ist fast der gesamten Menschheit. Auf das eigentliche China treffen hiervon 345 Millionen, während die Nebenlander, obwohl sie 2/3 der Ge- samtfläche einnehmen, nur etwa 12 Millionen Bewohner zählen. Das eigentliche Khina, von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt, breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hochlandes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird vom Hoangho und Jangtsekjang durchflösse:?. Ein weit ausgedehntes Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der berühmte Kaiser- kanal hat eine Länge von 1300 km — der Lange des Rheins). Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodeus und die starke Be-

10. Erdkunde - S. 174

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 174 — stehen geblieben, weil sie in blinder Verehrung zur Vergangenheit aufschauten und in dünkelhafter Selbstüberschätzung sich bis in die neueste Zeit von allen andern Völkern abschlössen. Seit 1842 ist das Land allmählich den Fremden zugänglich geworden. Unaus- haltsam dringen europäische Einrichtungen vor, besonders seit das Deutsche Reich, Großbritannien und Rußland an der Küste Be- sitzungen erworben haben (S. 175). Infolge rastloser Thätigkeit der (besonders katholischen) Missionäre zählt China jetzt schon über 1 Million Katholiken und etwa 100 000 Protestanten. Staatsreligion ist die Lehre des Konfutfe, die Niedern Volksklassen bekennen sich meist zum Buddhismus. China ist ein unumschränktes Kaiserreich. Der Herr- scher, „der Sohn des Himmels", vereinigt in sich die höchste Welt- liche mit der höchsten geistlichen Gewalt. — Das Land wird in 18 Provinzen eingeteilt, welche unter nahezu selbständigen Statt- Haltern stehen. China soll angeblich über 50 Städte mit mehr als 7a Million Einwohner zählen; doch ist die Bevölkeruugsangabe sehr schwankend. Gewiß ist, daß das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme so dicht bevölkert ist wie kein anderes Land der Erde. Ein Teil der Be- wohner lebt hier ständig auf Flößen im Wasser. Bei solcher Über- völkerung treten trotz der Fruchtbarkeit des Bodens oft Hungersnot und Seuchen auf. Viele Chinesen wandern deshalb nach Indien, Amerika und Australien aus. Die wichtigsten Städte Chinas sind: Peking (mit 1600 000 E.), die Hauptstadt und Residenz des Kaisers. — Tientsin (fast 1 Million E.) ist die Hafen- stadt für Peking, mit diesem jetzt dnrch eine Eisenbahn ver- bunden. Nanking (72 Million E.), am Jangtsekjang gelegen, ist eine blühende Handels- und Fabrikstadt, sowie Hauptsitz der chine- sischen Gelehrsamkeit. — Schanghai (mit 450000 E>) und Kanton (mit 2v2 Millionen E.) sind die wichtigsten See- Handelsplätze.
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