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1. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 16

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 A. Das römische Kaiserreich b) Mietskasernen in Rom. Ditruo 1 Ii 8, 17. Bei der großen Bedeutung Roms und der unendlichen Masse seiner Bürger besteht die Notwendigkeit, unzählige Wohnungen zu schaffen. Da nun die Erdgeschosse eine solche Menschenmenge, wenn sie in der Stadt wohnen sollte, nicht mehr aufnehmen konnten, griff man in dieser Zwangslage zu dem Ruskunftsmittel, die Gebäude in die höhe zu führen. So wurden öertn hohe Gebäude mit Steinpfeilern, Siegelsteinmauern und Bruchsteinwänden errichtet und durch die Einfügung mehrfacher Balkenlagen und Bretterböden die höchst brauchbare Einteilung in mehrere Stockwerke geschaffen. So wurde der Umfang der Stadt infolge der Errichtung verschiedener Stockwerke gewissermaßen nach der höhe hin vervielfacht, und so verfügt die Bevölkerung Roms ohne jede Behinderung über vortreffliche Wohnungen. c) Trajans Fürsorge für die Stadt Rom. Corpus Inscriptionum Latinarum Vi 1260. Der Imperator Cäsar Heroa Trajanus flugustus, Sohn des göttlichen Herva der Sieger über Germanen und Daser, oberster Priester, im dreizehnten-Jahre seiner tribunizischen Gewalt, zum sechsten Male Imperator, zum fünften Male Konsul, oer Vater des Vaterlandes, führte die Trajanische Wasserleitung auf eigene Kosten nach Rom, nachdem er das hierzu nötige Land in einer Breite von öreiftiq Sufc angekauft hatte. Corpus Inscriptionum Latinarum Xiv 88. (.. .)3 Trajanus (...) ließ einen Graben anlegen, um durch den so geschaffenen dauernden Abfluß die Überschwemmungen des Tiber, die Rom beständig heimsuchten, fernzuhalten. d) Reubefestigung Roms unter Rurelian. fturelius Victor 35. Um eine Wiederholung der Vorgänge^, die sich unter der Regierung Galliens zugetragen hatten, unmöglich zu machen, umgab Rurelian Rom in weiterem Umfange mit äußerst starken Mauern. 2. wirtschaftliche und soziale Verhältnisse. a) Ausdehnung des römischen Handels im 1. Jahrh. n. Chr. piinius5, Naturgeschichte Xxxvii 45. Das Gestade Germaniens, von dem der Bernstein eingeführt wird, ist von Carnuntum in Pannonien etwa 600 Meilen entfernt. Das ist erst kürzlich genau bekannt geworden, und es lebt noch heute ein römischer Ritter, der von Julianus, als öiefer ein Gladiatorenspiel des Kaisers verfaßte unter flugustus ein tderf über die Baukunst in zehn Büchern. 4 108-109. 3 Titulatur wie bei Cil Vi 1260. o Alamannen vornehmlich hatten mehrfach unter Gallien und auch unter Hureltan (Doentalien heimgesucht; die Maßnahme ist also ein bedenkliches Zeichen * t Mauern, die erst unter Probus vollendet wurden, stehen z. T. n0fl5'rut'. v! ^ 79; von seinen Schriften ist nur erhalten seine Naturgeschichte tn 37 Büchern.

2. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 17

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Stadt Rom. wirtschaftliche und soziale Verhältnisse 17 Nero auszurichten hatte, dorthin entsandt mürbe, um Bernstein zu beschaffen. (Er durchwanderte die dortigen Handelsplätze und Gestade und brachte eine solche Menge Bernstein mit, daß in den Knoten der Hetze, die den Balkon im Zirkus vor den wilden Tieren zu schützen bestimmt sind, sich Bernstein befand, daß die Hrerta damit bestreut war, und daß die Totenbahre sowie sämtliche Ausrüstungsstücke an einem Tage von Bernstein waren, um so Abwechslung in den prunk der einzelnen Spieltage zu bringen. Periplus 1 des Koten Meeres 49. (Eingeführt wird an diesem Handelsplatz2 Wein, besonders italischer, laodikenischer und arabischer, ferner Kupfer, Zinn und Blei, Korallen und Topase, einfache und unechte Stoffe, buntgewebte ellenlange Gürtel, Stqray3, Itteliloton \ rohes Glas, Sandarafe5, Spießglanz6, goldene und silberne Denare, die dort Kurs haben und gegen die Landesmünze etwas Gewinn abwerfen, schließlich Salben, aber keine wertvollen und auch nicht viel. Dem dortigen Könige bringt man kostbares Silbergeschirr und der Inusik kundige junge Sklaven, ferner edlen tpein, einfache wertvolle Stoffe und ausgezeichnete Salben. Ausgeführt werden aus diesen Gegenden Harde, Kostos7, Blutegel, (Elfenbein, Gnpxe, murrinifche8 Gefäße, Lqfion9, mannigfache Leinenstoffe, Seide, Kleider aus Htalven-fasern, auch Gewebe, langer Pfeffer und was sonst von den anderen Stapelplätzen dorthin eingeführt wird.10 b) Höhepunkt der (Entwicklung unter Trajan. Dessau, Inscriptiones Latinae 5834. Der Imperator Cäsar Nerva Crajanus fluguftus, Sohn des verewigten Nerva, der Sieger über Germanen und Daser, oberster Priester, im fünfzehnten "Jahre seiner tribunizischen Gewalt, zum sechsten Male Imperator, zum fünften Male Konsul, der Vater des Vaterlandes, hat dadurch, daß er Arabien zur Provinz machte, einen neuen Weg von den Grenzen Syriens zum Roten Meere eröffnet und ihn durch den legatus Augusti pro praetore 11 C. Claudius Severus als Straße ausbauen lassen. Corpus Inscriptionum Latinarum Xi 1147. (Urkunde) über eine auf diesen Grundstücken lastende Hypothek von 1044000 Sesterzen: (aus den Zinsen dieser Summe) sollen gemäß einem Gnadenakte des edlen, großen princeps Imperator Cäsar Nerva Trajanus fluguftus, des Siegers über Germanen und Daker, Knaben und Mädchen (Erziehungsbeiträge erhalten. 1 Bericht eines ägyptischen Kaufmanns aus den siebziger Jahren des 1. Jahrhunderts ü. Chr., in dem alle auf der Fahrt nach Indien besuchten Häfen und die dort ein- und ausgeführten Handelsartikel ausgezählt werden. * Barygaza, jetzt Barotfch am Golf von Kambat). 3 Ein Gummiharz. 4 Wohl ägyptischer Lotos. 6 Cin arsenikalisches Crz als Farbstoff. 6 Mittel zum Färben der Augenlider und -brauen. 7 Eine dem Pfeffer ähnliche Wurzel. 8 vielleicht Porzellan. 9 heilkräftiger Saft einer Dornenart. 10 Die außerordentlich umfangreichen Funde römischer Goldmünzen in Indien legen beredtes Zeugnis von der Lebhaftigkeit dieses Handelsverkehrs ab. Der starke Goldabfluß war einer der Gründe für den wirtschaftlichen Niedergang des römischen Reiches. 11 110—111. 12 Kaiserlicher Provinzialstatthalter.

3. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 22

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 A. Das römische Kaiserreich 4. Germanisierung des römischen Reiches. Sqnfellos 1 p. 717. Damals2 ergab sich Haulobatus, der Führer der Heruler, dem Kaiser Gallien und wurde von ihm durch Verleihung der Uonsularinsignien ausgezeichnet. Scriptores Historiae Augustae: vita Probi 18, 1 — 2. Nach dem Frieden mit den Persern kehrte Probus nach Thracien zurück und siedelte 100 000 Bastarner aus römischem Loden an, die auch sämtlich die Treue bewahrten. Hls er dann aber auch zahlreiche Angehörige anderer Stämme, der Gepiden, Grauthungen 3 und Vandalen, in gleicher weise auf römisches Gebiet überführte, brachen alle ihr gegebenes wort: während Probus durch den Krieg mit den Tyrannen in Anspruch genommen war, durchstreiften sie zu Lande und zu Schiff den ganzen Erdkreis und bereiteten Rom nicht geringe Schwierigkeiten.4 3oröanes6, (Botengeschichte 112. ctuch bei der Gründung der berühmten Nebenbuhlerin Roms, die Tonstantin nach seinem Namen nannte, halfen die Goten - sie schlossen mit dem Kaiser ein Bündnis und stellten ihm 40 0006 Mann Hilfstruppen gegen jedes beliebige Volk zur Verfügung. Hmmianus Marcellinus Xxi 10, 8. Damals suchte Julian auch das andenken an Tonstantin zu zerstören, da dieser Neuerungen eingeführt sowie mit ehrwürdigen Gesetzen und seit alters anerkannten Sitten gebrochen habe. (Er beschuldigte ihn dabei ganz offen, daß er zuerst von allen Barbaren zu hohen Ehrenstellen, ja bis zur würde eines Konsuls habe gelangen lassen. Ein Vorwurf, der zweifellos ebenso abgeschmackt wie leichtfertig war. Denn er, der gerade das, was er bei einem anderen so heftig tadelte, hätte vermeiden sollen, gab kurz darauf dem Tttamertinus im Konsulat den Itevita7 zum flmtsgenossen, und dabei konnte dieser sich weder an Ansehen noch an Erfahrung noch auch, was den Ruhm seiner Taten anging, mit den Männern vergleichen, denen einst Tonstantin die höchste würde im Staate übertragen hatte. Codex Theodosianus Xiv 10, 2. Die Kaiser flrcaöius und honorius an das Volk. Niemandem soll es gestattet sein, innerhalb der ehrwürdigen Stadt weiche (parthifche) 1 Byzantinischer Chronist um 800. " 267 nach einer Niederlage am Nestus in Titaceöonien trat It. in römische ftienjte^er war der erste Germane, der die genannte Auszeichnung erhielt. 4 Diese Vorgänge berichtet der panegijrifus auf den Kaiser (Tonstantius, siehe S. 31. 6 Gotischer Schriftsteller um die Mitte des 6. Jahrhunderts. ^ Die Zahl ist weit übertrieben; der Kaiser zahlte ihnen dafür jährliche Subfidien. 7 (Ein Franke von Geburt, Konsul 362.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 155

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 155 — das höchstgelegene Land der Erde, nimmt die rauhe Hochebene gleichen Namens ein und ist fast nur in den Quellgebieten des Brahmaputra (Bodjnl) und in Knkunorien (Umgebung des Knkn-nor) bewohnt. Das ganze Land ist das Hauptheiligtum des Buddhismus und wird in sehr loser Abhängigkeit von China durch einen Priesterkönig, den Dalai-Lama (— Meer der Weisheit, der buddhistische Papst) beherrscht. Der 8. Teil der Bevölkerung gehört dem Priesterstande, den Lamas, an. — Die Tienschanländer, im Jahre 1885 unter dem Namen „Hsinchiang" als zwanzigste Provinz dem eigentlichen China ein- verleibt, umfassen die ödeu Steppen, Wüsten und fruchtbaren Oasen des west- lichen Tienschan, des Tarimbeckens (Ostturkestan) und der südlichen Dsnngarei. Kaschgarier (moham. Türken), Kalmüken, Mongolen und Chinesen inachen den Hauptteil der Bevölkerung ans. — Die Mongolei, das größte, aber menschenärmste chinesische Nebenland, umfaßt die unwirtliche Wüste Gobi und den Osten der Dsnngarei (der westliche Teil ist russisch). Die Bewohner sind vorwiegend mongolische, unter Häuptlingen stehende Nomaden, die in den Steppen der chingcmischen Bodenschwelle und in den Berieseluugsoaseu der Gebirgsabhäuge ihre Herden weiden (s. Abb. 39). 3. Das russische Hochasien, der metallreiche Nordrand Centralasiens, wird von dem nordasiatischen Naturvolke der Tuuguseu und von den mongo- tischen Stämmen der Bnräten, Kalmüken und Kirgiseu bewohnt. Thalstädte der Himalaja-Karakorumketten: 1. Srinagar oder Kaschmir am Dschilam (zum Indus), Hauptort Kaschmirs, Großstadt in weiter, fruchtbarer Ebene, Mittelpunkt der berühmten Shawlindnstrie. 2. L^sa (— der Sitz Gottes) im Thale des Kitfchu (zum Brahmaputra), das „tibetanische Rom", Residenz des Dalai-Lama und Hauptwallfahrtsort des Buddhismus mit zahlreichen Tempeln, Klöstern und Priesterschulen; gewerbreich (Shawls). Städte des Hanhai: 3. Kaschgar und Jarkand an den gleichnam. Quellflüssen des Tarim, Handels- und Karawanenstationen an der von Ostturkestan (China) nach West- tnrkestan (Rußland) führenden Karawanenstraße. 4. Urnmtschi am Nordabhange des Tienschan, Hauptstadt und Sitz des Generalgouverneurs der Tienschanländer mit vielen Bazaren und Magazinen; in dem mongolischen, enggebauten Stadtteil der übliche chinesische Schmutz. 5. Urga oder Bogdo-Knren (d. h. Palast und heiliges Lager), größte ^tadt der Mongolei und Sitz des Kutuchta, des „irdischen Repräsentanten Buddhas bei den Bewohnern der Mongolei", Vertreter des Dalai-Lama in Tibet. Urga ist der Haupthandelsplatz zwischen China und Sibirien, aber,

5. Lehrbuch der Geographie - S. 156

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 156 — da die Toten mit Ausnahme der Priester und Fürsten nnbeerdigt bleiben, nn- gesund und ekelhaft schmutzig. Thalstädte der sibirischen Grenzgebirge: 6. Maimatschin (chinesisch) und Kjachta (russisch) im Thale der Seleuga, nur durch einen Bach getrennt, Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte (nach Rußland Karawanen- und Backfteinthee, Seidenzeuge, Krapp; nach China russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall). Ii. Das chinesische Bergland.*) Wodenform und Gewässer. § 110. Das chinesische Bergland ist ein südöstlicher Ausläufer Ceutral- asieus, mit dem es auf das engste zusammenhängt; es besteht aus Glimmer- gneis, Schiefern und Sandstein. Eine östliche Fortsetzung des Kueuluu, des „großen ceutralasiatischen Länderteilers," gliedert unter dem Namen Tfinlingfchan (oder Peling— Nordgebirge) dieses Bergland in eine nördliche und eine südliche Hülste. Die Nordhälfte, das Flußgebiet des Hoaugho, ist meist eine oon kahlen Bergen durchzogene, einförmige Ebene mit fanften Muldeuthäleru; sie ist durch ihren Reichtum au Löß**) ausgezeichnet. Der Hoangho trägt seine Benennung („gelber Fluß") nach dem gelben Lößschlamm, den er mit sich führt. Die südliche Hälfte, welche das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (— Sohlt des Oeeaus) umfaßt, ist eiue scharf ausgeprägte Gebirgslandschaft mit vertieften Becken, breiten Schluchten und Thäleru. Die wichtigsten Becken dieses süd- chinesischen Berglandes sind das „rote Becken", eine ungemein fruchtbare, vom mittleren Jangtsekjang dnrchflofsene Ebene, und das Becken des Sikjang (zum südchiuesischeu Meere). Zwischen beiden erhebt sich die gebirgige Wasserscheide Nanschan (oder Nanling — Südgebirge). — An der fjordartigen Steilküste des chinesischenberglandes liegen die beiden felsigenjnfelnhainan und Formosa. Krroerbsqrrecen. § Iii. Hier wie im chinesischen Tieflande bildet der Ackerbau, durch die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flußufern *) Als Erforscher des chinesischen Berg- und Tieflandes sind vor allem Huc (1844 bis 1846), Pumpelly (1863/64), Adolf Bastian (1864/65) und von Richthofen (1868—1872) zu nennen; Korea ist hauptsächlich von Gotische (1884) erforscht. **) Der Löß, hier als Berglöß, sonst auch als Thallöß vorkommend, ist ein feiner, lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 600 m dicken Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahr- scheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Löß besteht aus Sand, Thon und kohlensauren! Kalk.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 158

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
breiter Steinwall mit 4 riesigen Thoren nmgiebt diese Großstadt, die früher ebenfalls als kaiserliche Residenz diente und jetzt Hauptstadt der größten Provinz Chinas ist. Seehäfen der Küstenniederung: 9. Canton an der Böea Tigris (— Tigerrachen), einem Golfe, in dem sich der Sikjang mit zwei Küstenflüssen vereinigt, größte Stadt des chinesischen Reiches (1800 000 Einwohner), mit sehr engen Straßen; Sitz des Vicekönigs der südlichen Provinzen und einer großen Garnison. Canton ist die bedeutendste Industrie- und die zweite Handelsstadt Chinas; ihre hervorragendsten Industrie- zweige sind Seidenweberei und -Stickerei, Lackwarenfabrikation, Holz-, Stein- und Elfenbeinschnitzerei, Möbeltischlerei. 10. Futschou an der Formosa-Straße, erster Ausfuhrhafen für schwarzen Thee, Großstadt an der Grenze einer hochkultivierten, Thee, Seide, Indigo und Tabak erzeugenden Terrassenlaudschast. § 113. An der chinesischen Küste liegen vor der Boca-Tigris zwei europäische Kolonien, Maeao und Hongkong. 11. Maeao (spr. makän), portugiesische Hafenstadt auf einer Landzunge südlich von Canton, welche den Portugiesen 1586 abgetreten wurde; die durch Sauberkeit und gute Bauart ausgezeichnete, an Kirchen und Klöstern reiche Stadt hat infolge der Seichtheit ihres Hafens und der Nähe Hongkongs ihre Be- deutuug verloren. 12. Hongkong oder Victoria, Hauptstadt der 1842 von China an England abgetretenen Insel Hongkong, vorzüglicher Hasen mit großem Handels- verkehr zwischen China einerseits, England, Indien, der Union, Australien und Deutschland andererseits. Ausfuhr vou Seide, Thee, Hanf, Einfuhr von Opinin, Baumwollstoffen und Metallen. Die Bevölkerung der 76 qkm großen Insel besteht zum größten Teile aus Chinesen. Iii. Oas chinesische Tiefland nebst der Mandschurei. Wodenform und Gewässer. § Iii. Das chinesische Tiefland, ein Flachlandgebiet von verschiedener Breite zwischen dem nordchinesischen Berglande und dem ostchinesischen und gelben Meere, ist das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme Chinas. Es wird von unzähligen Wasseradern und in seiner ganzen Länge von dem Kaiser- arbeiten, dann wieder nur Uhrmacher, deren es eine Menge giebt, anderswo Schuhmacher, Steinschleifer, Seidenhändler, Silberarbeiter (Hauptgewerbe der Stadt), Theekesselschmiede, Seidenweber u. s. w. Nur die Wirtshäuser mit ihrem widerlichen Gerüche von ranzigem Öle sind über die ganze Stadt zerstreut." Die Stadt heißt auch Tschiugtu-su, wobei das angehäugte su, Bezirk, sie als Stadt erster Ordnung (Bezirkshauptstadt) kennzeichnet.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 181

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 181 — zweitgrößte Handels- und Industriestadt der asiatischen Türkei (Shawls, Seidenwaren, Waffen, Rosenwasser *), wichtigster Mittelpunkt des vorderasiatischen Karawanenverkehrs, der Persien und Arabien mit den Küsteuplätzeu des schwarzen und des mittelländischen Meeres verbindet. 58. Beirut^), Hasen von Damaskus am Mittelmeer, wichtigste Seestadt Syriens, regelmäßiger Dampferverkehr mit England, Frankreich und Österreich; in der Stadt und Umgegend Produktion und Verarbeitung von Baumwolle, Seide und Tabak. 59. Jerusalem am Fuße des Ölbergs mit einer Bevölkerung von Mohammedanern, Juden, Christen und Armeniern, die nach der Religion auf verschiedene Stadtviertel verteilt sind. Im Innern der engen und unsaubern Stadt die Grabeskirche und die an Stelle des alten Tempels erbaute Moschee Omars. — Ihr Hafenplatz ist Jafa oder Joppe, der Landungsplatz der Pilger, mit Jerusalem seit 1892 durch Eisenbahn verbunden. Randstädte des arabischen Tafellandes: 60. Medina, zweite heilige Stadt des Islam und Wallfahrtsort mit der Grabstätte des Propheten und seiner ersten Nachfolger. Ihr Hafenort ist Janb o. 61. Mekka, Hauptstadt von Hedschas, Geburtsort Mohammeds und Hauptheiligtum des Islam, mit der Ka^ba, einem schwarzen, noch aus der Heidenzeit der Araber stammenden Meteorstein, der von einem fast Würfel- förmigen Bauwerk inmitten eines großen Tempelbezirks umschlossen ist (f. Abb. 37). Die in einem sandigen, von nackten Bergen umgebenen Thale fast 100 km vom Meer gelegene Stadt wird alljährlich von vielen Tausenden von Pilgern besucht, welche sich durch diese Wallfahrt den Ehrentitel eines Hadsch erwerben, wenn sie nicht zuvor von der in Mekka und Umgegend stets wütenden Cholera hingerafft werden. — Der Hafen Mekkas ist Dfchidda, Landungsplatz der Pilger und Handelsort mit Spezereien, Datteln, Straußenfedern. 62. Hodeida, rasch aufblühende Handelsstadt am roten Meere mit be- deutender Ausfuhr arabischen Kaffees und der übrigen Erzeugnisse Jemens, des „glücklichen Arabien". — Südlich von Hodeida liegt die Kleinstadt Mocha, die dem weiter landeinwärts gezogenen berühmten Kaffee seinen Namen ge- *) Einen guten Ruf aus früheren Zeiten haben die Damascenerklingen und Damast- stosse der alten Kalifenresidenz am siebenarmigen Barada, an deren Glanzzeit auch die große Zahl der Moscheen und Minarets erinnert. — Gedicht: Der Schwertfeger von Damaskus, von Freiligrath. — Nördlich von Damaskus im Leontesthale die Ruinen von Heliopolis (Baalbek); nordöstlich in der Wüste die Trümmer der Palmenstadt Palmyra. **) Eine von Franzosen angelegte, Libanon und Antilibanon querende Kunststraße verbindet Beirut mit Damaskus. — Die Küste südlich von Beirut war im Altertum der Sitz des phönicischeu Handelsstaates, dessen beide mächtigste Seehäfen, Tyrus und Sidon, heute zu unbedeutenden Küstenplätzen herabgesunken sind.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 182

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 182 — geben hat, und östlich von Hodeida Sana, die Kaffeebau treibende Hauptstadt und schönste Stadt Jemens. 63. Aden, das „Gibraltar des Orients", feit 1839 im Besitz Englands, mit starken Festungswerken und riesigen Zisternen; Kohlenstation für die Judienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der gegenüberliegenden afri- kanifchen Küsten. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. 64. Maskat, Hauptstadt des Sultanats Oman und „Schlüssel" des persischen Golfs mit trefflichem Hafen. Sitz des Sultans und eines englischen Residenten. Bedeutender Handelsverkehr mit Persien und Indien, Ausfuhr von Datteln, Salz und Perlen. Xii. Äie Halbinsel Vorderindien. Wodenform und Heiväsfer. § 140. Die Oberfläche der Halbinsel enthält eine Tiefebene im N. (die hindostanische Tiefebene) und ein altes Tafelland im 8. (das vorderindische Tafelland, welches durch die Tiefebene von Centralasien getrennt ist). 1. Die hindostanische Tiefebene, das weite, aus Diluvium und Alluvium (Gletfcherablageruugeu und Schwemmland) gebildete Bindeglied zwischen Central- asten und dem südlichen Tafellande, wird im W. vom Indus (zum arabischen Meer), in der Mitte vom Ganges und im 0. vom Brahmaputra (beide zum bengalischen Meere) durchschnitten. Diese dem Himalaya entstammenden Riesenströme befruchten das Tiefland durch jährliche Überschwemmungen, die durch Kanalisation geregelt und zu künstlicher Bewässerung ausgenutzt werden. Ihre Mündungen bilden umfangreiche Deltas. Das Delta des Indus ist reich an Untiefen; diese werdeu durch die Flutwelle, welche noch 1000 km landein- wärts bemerkbar ist und Sand und Schlamm herbeiführt, fortwährend ver- ändert. Die vereinigten Mündungsarme des Ganges und Brahmaputra bilden das Delta der Sänderbans (Suuderbuud, d. h. Mondwald), ein Gebiet von der Größe Bayerns, das von flachen, mit Bambus und Röhricht (Dschungeln) bewachsenen Inseln und zahllosen Wasserarmen erfüllt ist und die Brutstädte des Fiebers fowie den Lieblingsaufenthalt der Tiger bildet. — Hiudostau (d. h. Hinduland) gliedert sich in die Ebene des Indus im W. und die Ebene des Ganges u. Brahmaputra (das eigeutl. Hindostan) im 0. a) Die Indus-Ebene bildet im N. ein von fünf großen Neben- und Zu- flüffeu des Indus durchzogenes Hügelland, das Pandschab (— Fünfstromland), welches vom Indus im W. und vom Satledfch im 0. begrenzt wird. Während

9. Lehrbuch der Geographie - S. 184

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 184 — fällt das Tafelland in Randgebirgen, den sogen. Ghkts (= Gassen, Pässe), zur Küste ab; diese sind im 8. durch das Nllgiri-Gebirge (= blaues Ge- birge) mit dem höchsten Berg der Halbinsel, dem 2670 in hohen Dodabetta, untereinander verbunden. Die Westghats bestehen aus mehreren Basalt-, Gneis- und Granitketten, die von tiefen Schluchten durchbrochen sind und steil zur schmalen, durchschnittlich nur 8 km breiten, hafenreichen Malabarküste ab- fallen. Die Ostghats sind nichts weiter als der allmählich sich senkende Rand des Tafellandes und erscheinen nur von der Küste aus als Gebirge. Diese, die durchschnittlich 100 km breite Koromaudelküste, ist im Gegensatz zu der fruchtbaren Westküste flach und dünenreich, unfruchtbar und hafenarm. — Die im 0. flache, im W. bergige Südspitze der Halbinsel endet im Kap Komorin. — Das Klima Vorderindiens ist infolge der Lage des Landes heiß und streckenweise, besonders im Nw., sehr trocken. Der von April bis Oktober wehende Südwestmonsun bringt zwar reichliche Regenfälle, setzt aber seine Feuchtigkeit zum großen Teil schon in den Westghats ab, so daß weite Gebiete des Dekhan und Hindostans künstlicher Bewässerung bedürfen. Die Fluß- Niederungen und Deltas haben ein feuchtwarmes, sehr ungesundes Klimas. Krw erbs quellen. § 147. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von dem durch künstliche Bewässerung sehr geförderten Bodenbau, der Weizen, Reis (2 bis 4 Ernten jährlich), Hirse, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Thee und Kaffee, Mohn, Tabak, Ölfrüchte, Indigo und Chinarinde liefert (ein Fünftel des angebauten Landes ist kanalisiert). Die Wälder sind reich an Nutzhölzern (Sandel- und Tikholz). Trotz der gewaltigen Produktion von Weizen und Reis, die in großen Mengen zur Ausfuhr gelangen, ist die Bevölkerung großer Distrikte infolge andauernder Dürre fast in jedem Jahrzehnt furchtbaren Hungersnöten ausgesetzt. Die Viehzucht tritt sehr zurück, da der Brahmaismus den Fleisch- gennß verbietet (heilige Rinder^) und auch der Islam den Genuß von Schweine- fleisch verabscheut. Elefanten, Büffel und Zebus werden als Zug- und Last-- tiere gebraucht. Au Mineralien liefert Indien Kohle und Eisen, Edel- *) 4 bis 5 Mill. Menschen erliegen alljährlich den Wirkungen des mörderischen Klimas; die hauptsächlichsten Todesursachen sind das Fieber und die Cholera, deren Ursprungsland Indien ist. Auch die durch Dürre verursachten Hungersnöte und die wilden Tiere, besonders Schlangen und Tiger, raffen viele Tauseude hin. Für die Vernichtung der Bestien giebt die Regierung alle Jahre große Summen als Prämien aus. **) Das Schlachten der Rinder und das Opfern von Kühen seitens der Mohammedaner bildet eine unversiegbare Quelle des Haders und Hasses zwischen den Bekennern des Islam und den Brahmagläubigen Indiens, welche die Rinderverehrung ans dem ehemals bei ihnen herrschenden Buddhismus übernommen haben.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 185

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 185 — metalle und kostbare Diamanten (im Dekhan). Die einheimische Gewerb- thätigkeit der sehr geschickten und fleißigen Jndier erstreckt sich auf die Her- ftellung feiner Seiden- und Baumwollstoffe, kunstvoller Einarbeiten und auf die Verarbeitung von Schildpatt, Elfenbein, Gold und Silber, Perlen und Edelsteinen zu prachtvollen Schmucksachen. Neuerdiugs beginnt in den Groß- städten die fabrikmäßige Herstellung baumwollener Garne und Stoffe nach europäischer Weise. Indien besitzt den größten Außenhandel unter allen asiatischen Ländern; sein Hauptverkehr richtet sich nach England und China. Die Ausfuhr umfaßt Reis und Weizen, Baumwolle und Jute^), Kaffee, Thee und Opium, Leinsamen, Indigo, Zucker. Die Einfuhr bringt vor allem Baumwollgewebe, Eisen und Eisenwaren, Eisenbahnmaterial. — Der Waren- verkehr mit dem Innern des Landes wird sehr gefördert durch das indische Eisenbahnnetz, das die Halbinsel nach allen Richtungen durchquert und die Großstädte untereinander verbindet. Die bedeutendsten Linien sind folgende: Die hiudostauifche oder nordindische Bahn vom Jndnsdelta zum Paudschab und aus diesem durch die Gangesniederung zum Gangesdelta, zwei Ver- bindnngslinien der Gaugesthalbahn mit der Westküste (Bombay) und eine Ver- binduug dieses Punktes mit der Ostküste (Madras). Die Länge des indischen Bahnnetzes kommt der des österreichisch-uugarischeu gleich. Stcrcrten, Wervohner und Städte. § 148» Politisch zerfällt Vorderindien in englische, portugiesische und französische Besitzungen. Das englische Vorderindien bildet den Hauptbestandteil des von einem Vizekönig regierten Kaiserreichs Britisch-Jndien; es besteht aus uu- mittelbaren Besitzungen (Präsidentschaften Bombay und Madras, mehrere Vizegonvernements in Hindostan und kleinere Verwaltungsbezirke) und einer Anzahl Schutzstaaten, die von ihren einheimischen Fürsten unter dem Beistande eines englischen Beamten (sogen. Resident) regiert werden; unter ihnen sind die bedeutendsten die Eentralstaaten und die Radschputauastaateu in Nordindien, Haidarabad in Norddekhan (Reich des Nisam), Maistur in Süddekhan u. a. Portugal und Frankreich besitzen auf den Küsten einige Niederlassungen, die Reste ihres früher größeren Kolonialbesitzes in Indien. Portugiesisch ist das Generalgouvernement Goa auf der Malabarküste mit der Hauptstadt Neu-Goa oder Paudfchim auf einer Küsteninsel, ferner die Insel Diu an der Südküste der Halbinsel Gudschrat und ein Hafenort an der gegenüberliegenden indischen Küste. *) Jute ist die Bastfaser mehrerer ostindischer Tiliaceen (Familie der Lindengewächse), die jetzt auch in Europa zur Herstellung von Säcken, Vorhängen und Möbelstoffen benutzt wird.
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