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1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 175

1910 - Leutkirch : Bernklau
Hirse, welche die Hauptnahrung der Bewohner liefern. Außerdem wachsen Weizen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Indigo, Pfeffer, Mohn und Palmen in Hülle und Fülle. Das sumpfige Delta des Ganges und Brahmaputra ist mit undurchdringlichen Urwäldern bedeckt, die von einer überaus reichen Tierwelt belebt sind und dem Königstiger, dem Elefanten, dem Nashorn, dem Krokodil, zahlreichen Schlangen, Scharen von Affen und buntfarbigen Vögeln, vor allem dem Pfau, Aufenthalt bieten. Ein von der Natur so begünstigtes Land ist reich besiedelt. Die wichtigste Stadt und der bedeutendste Handelshafen ist Kalkutta, (1 x/2 Millionen Einwohner.) Im Süden des Tieflandes steigt das Hochland von Dekan auf. Es ist fast vou allen Seiten von Randgebirgen umgeben, die teilweise noch Urwälder tragen. Das Innere erzeugt da, wo die nötige Feuchtig- keit vorhanden ist, so viel Baumwolle, daß Indien nächst Amerika die größte Menge dieser wertvollen Gespinstpflanze ausführen kann. Bombay (800 000 Einwohner) ist der Ausfuhrhafen für Baumwolle und die erste Fabrikstadt Indiens. Die Insel Ceylon, einst ein Stück des indischen Festlandes, ist ein wahres Paradies. Tee, Kaffee und Chinarinde, außerdem Edel- steine und Perlen sind die wichtigsten Erzeugnisse des Eilandes. Colombo ist Ausfuhrhafen und Schiffstation. Vorderindien ist eine englische Kolonie, die von einem Vizekönig verwaltet wird. Der König von England und Irland nennt sich Kaiser von Indien. Hinterindien (4mal so groß als Deutschland) wird vou mehreren Gebirgsketten durchzogen, deren längste die Halbinsel Malakka bildet. Zwischen den einzelnen Gebirgszügen liegen weite, tiefe Täler, durch welche gewaltige Ströme hinabeilen. Diese überschwemmen regelmäßig ihre Täler und bedecken sie mit fruchtbarem Schlamm. Das Klima gleicht dem Vorderindiens, ebenso die Tier- und Pflanzen- welt. Der größte Teil der Westküste Hinterindiens gehört den Eng- ländern und die ganze Ostküste den Franzosen. Unabhängig ist nur das Königreich Siam, das „Land des weißen Elefanten". Tie Malahischen Inseln liegen zwischen Australien und Asien und zerfallen in die Großen und Kleinen Sundainseln, in die Molukken oder Gewürz in sein und in die Philippinen. Ihre Bewohner, die Ma- layen, haben braune Hautfarbe, langes, schwarzes, straffes Haar und ausgeworfene Lippen. Alle Inseln sind gebirgig, vulkanreich und infolge des feuchtwarmen Seeklimas sehr fruchtbar an Reis, Sago, Kaffee, Tee, Zucker, Pfeffer, Zimt, Muskatnüssen, Gewürznelken, Tabak, Baumwolle und Hanf. Die Großen und Kleinen Sundainseln sowie die Molukken gehören den Niederländern; die Philippinen sind im Besitz der Vereinigten Staaten von Nord- amerika.

5. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 174

1910 - Leutkirch : Bernklau
Japan. Östlich von China liegt das Kaiserreich Japan. Es hat beinahe die Größe Deutschlands und besteht aus vier großen und einer Menge kleiner Inseln im Stillen Ozean. Diese sind vorwiegend gebirgig und reich an Vulkanen. Der wichtigste feuerspeiende Berg ist der F u d s ch i j a m a. Der fruchtbare, sorgfältig angebaute Boden liefert bei dem milden Seeklima Reis, Tee, Baumwolle, alle Ge- treidearten und Südfrüchte. Auf hoher Stufe steht die Seiden- raupenzucht. Japan ist neben China das wichtigste Ausfuhrland für Rohseide. Das Hausgewerbe, das ehedem so in Blüte stand, wird durch die Fabriktätigkeit mehr und mehr verdrängt. Die Japaner- stellen im großen her: Baumwoll-, Seiden-, Bronze-, Email-, Por- zellan-, Metall- und Papierwaren sowie Geflechte aus Reisstroh. Dieser Großindustrie kommen die reichen Mineralschütze zugute, welche die Gebirge enthalten. Tokio (11/2 Millionen Einwohner) an der Ost- küste der Insel Nippon ist der Hauptindustrie- und Handelsplatz des Landes sowie die Residenz des Kaisers. Die Japaner sind von geringer Körpergröße, aber sehr kräftig, ausdauernd, fleißig und geschickt. Im Gegensatz zu den Chinesen haben sie große Vorliebe für europäische Einrichtungen. Auf ihr Vaterland sind sie außerordentlich stolz; sie verteidigen es im Kriege mit größter Tapferkeit. Die Japaner sind wie die Chinesen Heiden. Das Christentum faßt unter ihnen nur langsam Fuß. Die Halbinsel Korea zwischen dem Gelben und Japanischen Meere ist in neuester Zeit dem japanischen Kaiserreiche angegliedert worden. Die Hauptstadt ist Söul (200 000 Einwohner). Südasten. Südasien zerfällt in Vorder- und Hinterindien sowie in die Malayischen Inseln. Vorderindien (7 mal so groß als Deutschland, 300 Millionen Einwohner) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Südeil liegt und dessen Grundlinie das Himalajagebirge darstellt. Der Himalaja trennt Vorderindien vom Rumpfe Asiens. Er empfängt bei seiner außerordentlichen Höhe reichliche Niederschlüge und ist darum ein wald- und wasserreiches Gebirge. Auf dem Himalaja entspringen Indus, Ganges und Brahma- putra. Die Tiefländer dieser gewaltigen Ströme, die durch den Hima- laja vor kalten Nordwinden geschützt und von den Bewohnern künstlich bewässert werden, sind von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Zwei und noch mehr Erntell im Jahre sind etwas Gewöhnliches. Die wichtigsten Erzeugnisse aus dem Pflanzenreiche bestehen in Reis und

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

7. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 175

1820 - Mößkirch : Rösch
175 und oldenburgische Besitzungen nebst mehrern andern Flüssen die Aller aufnimmt, worauf sie sich sodann in die Nordsee ergießt. 4. die Elbe hat ihre Quellen auf dem Niesengebirge, fließt Anfangs gegen Mittag, dann gegen Abend, und zulezt gegen Mitternacht; sie wird schon in Böhmen durch die Mulva und Eqer schiffbar, nimmt ausser vielen andern Flüssen noch die Saale und Hasel auf, und berührt auf ibrem Lauf nur teutsche Lander , als Böhmen, Sachsen, Magdeburg, Brandenburg, Hannover, Mecklenburg und Holstein, worauf sie in die Nordsee fällt. 5. d i e Oder, welche im nordöstlichen Theile Mährens ent- springt, bald schiffbar wird, von Mittag gegen Mitter- nacht fließt, durch Schlesien, Brandenburg und Pom- mern strömt, und sich sodann in drei Ausflüssen in die Ostsee ergießt. Unter ihren Nebenflüssen ist die Warthe am stärksten. Der bedeutendste See ist der Bodensee. Klima. Teutschland hat eine gesunde und gemäßigte Luft, be- sonders in den mittlern Provinzen; in den mittägigen ist es wegen der vielen hohen Gebirge kälter, in den mitter- nächtigen aber wegen der nahen Meere feuchter. Produkte. Teutschland ist ein an mancherlei Produkten reiches Land, das vieles davon in andere Länder verkaufen kann. Aus dem Thierreiche: In vielen Gegenden vortreff- liche Rindviehzucht (welche im südlichen Teutschland auf Schweizerart, in den Marschländern nach niederländischer Art mit großer Reinlichkeit getrieben wird), gute Pferde, besonders in Holstein, Oldenburg und Mecklenburg; Schaaf- zucht, welche durch die spanischen Schaafe veredelt worden ist, gute Schweinzucht, vorzüglich in Westphalen und Bayern, viel Federvieh, Bienenzucht, etwas Seidenbau, Wildpret und bedeutende Fischereien. Auch in einigen Gebirgsgegenden Wölfe, Bären, Lüchse, Gemsen und Mnrmelthiere. Aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Wein und Obst, besonders im südlichen Teutschlaiid, Flachs, Hanf, Taback, Hopfen, Safran, Krapp, Waid und Holz. An s d em M i ner a lre i che: Silber, mehr als irgend ein Land in Europa, in allen großen Gebirgen: Gold nur sehr sparsam; Eisen ungemein häufig und gut, fast in al-

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 39

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die sog. Colonialbest'tzungen der Chinesen. Japan. 39 lichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten, damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene, der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben nimmt die Wüste Gobi (s. S. 36) ein. Iv. Das westliche Centralasien (Jli). Sowohl am Nord- als unmittelbar am Südfuße des Himmels- gebirges (Thian-Schau) liegt eine Reihe von Handelsstädten, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Grenzprovinzen dem chinesischen Reiche einverleibt wurden. Unter den Handelsstädten am Südfuße, welche nicht durch Ort- schaften und Dörfer mit einander verbunden sind, ist die prächtigste ganz im W. Kaschghar (80,000 E.). Die nordwestliche Grenzmark des chinesischen Reiches ist das Dsungaren-Land (Songarei). V. Tibet oder das südliche Centralasien. Die Nordseite des Himalapa nimmt die erhabenste (13,000 bis 1-4,000' hohe) Plateaulandschaft der Erde, Tibet, ein, mit L'hassa, der Residenz des Dalai-Lama, des geistlichen Oberhauptes der Tibetaner. Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas durch ein ungewöhnlich dichtes Haar geschützt, namentlich liefert die Be- kleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben, die von Kaschmir aus in den Handel kommen. Außer den genannten Ländern rechnen die Chinesen noch zu ihrem Reiche im Osten das Königreich Korea und im Westen das Königreich Ladakh am obern Indus; beide Reiche zahlen einen Tribut an den chinesischen Kaiser, find aber durch ihre Lage zugleich einem zweiten Herrn tributpflichtig, nämlich Korea den Japanern, Ladakh den Afghanen. Auch die Beherrscher Cochin-Chinas erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. §. 29. ' Das Jnselreich Japan. Das Kaiserthum Japan, welches zum Osten Asiens eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Großbritannien zum europäischen Festlande, besteht aus drei großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und Sikok, und aus einer Menge (3500?) kleiner Inseln. Auch rech-

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 439

1874 - Mainz : Kunze
Asien — d i e Sprachen. 439 veranlaßt. — An Manchfaltigkeit der Produktion übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist Vorder-Jndien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien leidet; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblings- getreide ist der Reis, der mit Baumwolle, Ingwer, Indigo je. die Sommerernte liefert, während unsere europäischen Getreide- und Gemüsearten die Winterernte geben.*) Unter den uutzbareu Hölzeru wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskatuüffe. Das harte Tikholz Indiens und seiner Inseln ist für den Schiffsbau sehr wichtig, da es allein dem Bohrwurm des indischen Meeres wider- steht, wie unter den feineu Hölzern das duftige Sandelholz vor allen genannt zu werden verdieut. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perleu des persischen Meeres. Von der ostindischen Thierwelt, der reichsten der Erde, verdient der Elephant, der an Größe und Klugheit seiue Brüder in Afrika übertrifft, vorzüglich genannt zu werden; mau hat ihn dort schon in ältesten Zeiten gezähmt und selbst zum Kriege ge- braucht. Dagegen hat Indien auch schädliche und reißende Thiere in Menge, wozn besonders der furchtbare und große bengalische Tiger, „der Herr der Wege und der Thiere," gehört. Die Natur ist dort reich in allem, im Schädlichen wie im Nützlichen. Verschiedenheit der Bewohner, Sprachen u. s. w. Die Bewohner, deren Anzahl aus 794 Millionen geschätzt wird, ge- hören verschiedenen Rassen an. Meistens haben diese Rassen ihre uralte Heimat noch hentzntag inne, außer daß durch Eroberungs- und Wander- züge einige Völker versprengt wurden und somit hie und da Menschen ver- schiedenen Stamms auf demselben Boden neben einander Hausen, was na- mentlich in Persien und Vorderasien der Fall ist. Wo sie aber auch ver- mischt leben, sind sie doch gewöhnlich an ihrem Aenßern, an der Sprache und am Gottesdienst zu erkennen. Die Sprachen sind folgende: 1) Die des großen chinesischen Stammes, zu welchem die Chinesen und die diesen in Sprache und Sitten nah verwandten indochinesischen Völker der Halbinsel jenseit des Ganges (mit Ausnahme von Malakka) gehören. Sprachen dieses Stammes haben fast ohne Ausnahme einsilbige, unveränderliche Wnrzeln oder Wort- formen, deren jede mit einem eigentümlichen Zeichen geschrieben wird (Wortschrift, also kein Alphabet); der Beziehungsansdruck erfolgt durch verschiedenartige Stellung der Wurzelu zu einander. So besteht der ganze Sprachsatz aus etwa 4—500 Wörtern und eben so vielen Schriftzeichen oder Charakteren für diese, welche in verschiedener Weise geordnet und zusammengesetzt werden können. Man nennt diese Sprachen ein- s i l b i g e oder i s o l i r e n d e. 2) Die ural-altaisch en oder finnifch-tatarischen (scythischen) Sprachen; nämlich: a) japanisch und koreanisch; b) tungufifch (östl. des Jeniffei bis zum Meere — Sprache und Bevölkerung durch Vermischung mit den Russeu vielfach *) Auch das Laud am untern Euphrat hat Doppelernten.

10. Erdkunde - S. 193

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
193 Vorderindien. Vorderindien, schon im grauen Altertum ein blühendes Kultur- land, umfaßt die großenteils gebirgige Halbinsel Dekan, sowie die vorgelagerte hindostanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a. der vorwiegend dürren und öden Ebene des Indus, b. dem Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Die Tiefebene des Ganges (die bengalische Tiefebene) ist überaus fruchtbar und bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Baumwolle, Zucker- rohr, Kaffee, Reis, Bananen, Pfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskat- nüsse, Gewürznelken, feine Farbstoffe, viele Arten von Palmen. Außerdem ist diese Ebene eine der getreidereichsten der Erde. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. s. w. — Der Schoß der Erde birgt köstliche Schätze: reiche Steinkohlenlager, unerschöpfliche Petroleumquellen, herrliche Diamanten und andere Edelsteine. — Durch die Mannig- faltigkeit, Pracht und Nützlichkeit seiner Produkte erschien Indien schon in alter Zeit den Europäern als ein „Wunderland", welches das Ziel vieler Entdeckungsfahrten war, bis es durch die Umschiffung Afrikas (1497 und 1498) gelang, den Seeweg nach dem gesegneten Lande aufzufinden. In den letzten Jahrhunderten hat der englische Einfluß in Indien alle anderen Völker verdrängt, so daß nunmehr das ganze Gebiet mit wenigen Ausnahmen in britischem Besitze ist. Seit 1876 bildet Vorderindien ein Kaiserreich, dessen Monarch der König (oder die Königin) von England ist. Die Regierung führt ein Vicekönig in Kalkutta. — Das britische Indien hat einen Flächenraum vou 4111000 qkm und zählt etwa 260 Millionen Einwohner, also siebenmal mehr als Großbritannien. Doch stehen nicht alle Völker In- diens unmittelbar unter britischer Herrschaft; viele Stämme wer- den noch von einheimischen Fürsten regiert, welche aber von der briti- schen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutzstaaten). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden, 50 Mill. bekennen sich zum Islam, 2 Mill. zum Christentum. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 9
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