Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 11

1869 - Mainz : Kunze
11 fteuerung: Bundschuh im Elsaß schon 1493, entbetft 1502; 1514 der „arme Kunz" in Wurtemberg. — 13. Geistige und geistliche (kirchliche) Bewegungen: 1. Die Poesie und Volksliteratur der Zeit in ihrer satirisch-kritischen Richtung, in Opposition gegen kirchliche, sociale, staatliche Zustände: Fastnachtsspiele des Nürnbergers Hans Ro- senblüt, des Straßburgers Sebastian Brant Narrenschiff 1494, der Eulenspiegel, der Reinecke Vos von 1498. — Wiedererwachen der antiken Kunst, zunächst in Italien, das damals seine höchste Kunstblnthe erlebt (Michel Angelo, Rafael, Leonardo da Vinci, Correggio, Tizian), aber auch in der Neube- lebung der klassischen Bildung die Schule für Deutschland wird. Einfluß der Druckerkunst, die von ihrer deutschen Heimat aus bald in Italien (Venedig, Florenz) ihre Hauptstätte fand. Der Humanis- mus in Ober- dann in Niederdeutschland: Johann Wessel (lux mundi) und Rudolf Huesmann von Groningen, gen. Agricola, Hegius in Deventer u. a. Die fratres scliolares in Holland und Friesland, Reformen des Schulwesens in Westfalen ( z. B. der Domschule in Münster)., am Nieder- und Oberrhein; Bedeu- tung von Schlettstadt. Die Universitäten Erfurt und Wittenberg, Friedrichs des Weisen Schöpfung (1502), die wissenschaftlichen Vertreterinnen der neuen Richtung. — Drei Hauptrepräsentanten des Humanismus: Desiderius Er asmus von Rotterdam (1467 — 1536), von Hegius anf der Schule zu Deventer und durch die Schriften des Laurentius Valla angeregt, verläßt daö Klosterleben, erlernt zu Paris das Griechische und gicbt das Studium der Scholastik auf. Nach wechselndem Aufenthalt in Frankreich, Holland, Eng- land, Italien königlicher Rath des jungen Karl I (V) in Brüssel, seit 1521 in Basel und Frciburg. Feiner Formcnsinn und elegante lateinische Diction; Herausgeber vieler alter Autoren; erste Ausgabe des griechischen Neuen Testa- mentes 1516: pmçcaç tyxtàfiiov i. e. stultitiae laus 1508 (noch bei seinen Lebzeiten in 27 Auflagen) voll Opposition gegen Klosterleben, kirchliche Zustände, die geläufige theologische Methode. Kein großer kräftiger volksthümlichcr Cha- rakter, aber der geistreichste und gefeiertste Gelehrte seiner Zeit. Johann Reuchlin (Capnio, 1455 — 1522), wahrscheinlich Sohn eines Boten, Dicnstmanncs der Dominikaner in Pforzheim, am badischen Hof und in Frankreich, wiederholt in Italien, auch als Glied einer Gesandtschaft in Rom, vertrauter Rath des ersten Herzogs von Wurtemberg Eberhard im Bart, dann „gemeiner Richter" des Schwäbischen Bundes. Seine Sprachgclehrsamkcit ohne die Eleganz des Erasmus; der Wiedererwecker hebräischer Studien und alttesta- mentlicher Forschungen unter christlichen Gelehrten (de rudimentis hebr. 1506). Seine literarische Fehde mit dem getauften Juden Pfefferkorn aus Köln 1510

2. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

3. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 250

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
250 Die mittlere Zeit. amplitudo, celsitudo tua etc. rühren auch die in unserer Zeit noch gebräuchlichen Titulaturen: Durchlaucht, Erlaucht, Hochgeboren re. her. 3. Die Gründung von Byzanz fällt zwar schon in das Jahr 634 v. Chr. Einst eine wichtige Handelsstadt, war sie zu einem unbedeutenden Flecken herabgesunken. Konstantin erkannte ihre Wichtigkeit und machte aus ihr in einem Zeitraum von acht Jahren eine des Kaisers würdige Residenz. Aus allen Teilen des Reiches, hauptsächlich aus Griechenland, wurden Kunstwerke herbeigeschafft. Infolge dessen wäre Roms Glanz vollständig erblichen, wenn es nicht der Sitz der Päpste geblieben wäre und an ihnen einen Beschützer gesunden hätte. 4. Veranlasser unseliger Wirren und innerlicher Spaltungen, die Jahrhunderte dauerten, wurde der Priester Arius, der, weil er selbst nicht Bischof in Alexandrien wurde, den Bischof Alexander der Ketzerei beschuldigte und behauptete, der Sohu Gottes sei nicht gleichen Wesens, wie der Vater. Der Streit blieb leider nicht innerhalb des Kreises der lehrenden Kirche, sondern die Kaiser, ihre Weiber und Günstlinge mischten sich darein und standen teils auf der Seite der Rechtgläubigen , teils auf Seite der Arianer. Dadurch wurde der Arianismus zugleich zu einer politischen Partei, die ihre Gegner grausam verfolgte. Die Lehre des Arius wurde zwar von der Kirchenverfammluug von Nieäa (325) verworfen und er selbst nach Jllprien verbannt. Aber seine Anhänger brachten es dahin, daß er wieder nach Konstantinopel berufen wurde. Feierlich sollte er in die Kirche eingeführt werden. Doch als der Zug sich schon iu Bewegung setzte, wurde Arius vou Leibschmerzeu überfallen und zerbarst am geheimen Orte (336). Allein die Katholiken wurden noch lange verfolgt, da Konstantins und mehrere folgende Kaiser zu den Arianern hielten. 5. Die drei Söhne Konstantins waren: Konstantin Ii., Konstantins und Constan s. Der letztere sollte Italien, Jllyricum und Afrika, Konstantin Ii. Gallien, Konstantins den Orient erhalten. Allein nach alter Gewohnheit trieb die Ländersucht auch sie an, das Gewisse aus das Spiel zu setzen, um Ungewisses zu erhaschen. 6. Julian war der Sohn eines Stiefbruders von Konstantin dem Großen. Bei einem Blutbade, das die Soldaten unter seiner Familie anrichteten, wurde er wegen feines zarten Alters verschont und fand Hilfe und Aufenthalt bei einem katholischen Bischöfe. Später widmete er sich aber in Athen den heidnischen Studien und faßte in der Schule des Libanius einen Haß gegen das Christentum. Die Niederträchtigkeit der (manischen Bischöfe, die er kennen lernte, steigerten noch seinen Widerwillen. K 0 nstans Ii. ließ ihn als Staatsgefangenen an den kaiserlichen Hof nach Mailand abführen; bald wurde er jedoch als Cäsar nach Gallien gesandt, wo er viele rühmliche Thaten verrichtete. Er wollte das Heidentum nun wieder zur Herrschaft bringen, und durch christliche Institutionen wollte er es verjüngen. Namentlich befahl er, die heidnischen Priester sollten den Wandel der christlichen Priester nachahmen und die Heiden sollten von den Christen Liebe und Barmherzigkeit lernen. Den christlichen Kirchen und ihren Dienern entzog er die Unterstützungen, die ihnen Konstantin bewilligt hatte, und belohnte reichlich die Christen, welche wieder zum Heidentum sich wandten. Er verbot, daß ein Christ Grammatik oder Rhetorik lehre und wollte so die christliche Jugend zwingen, in heidnischen Schulen ihre Bildung zu holen. Christum nannte er nur spottweise den Galiläer. Wäre er siegreich ans dem Kriege gegen die Perser zurückgekehrt, so hätte wahrscheinlich die heftigste Christenverfolgung begonnen.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 251

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 91. Die Litteratur unter den Kaisern. 251 § 91. Die Litteratur unter deu Kaisern. 254) Die Römer, welche für die schonen Künste und Wissenschaften zur Zeit der Republik wenig Sinn zeigten , konnten m dem Schmutz und in der Gemeinheit des Kaiserregimentes eben-falls keinen bekommen. Insbesondere erreichte kein Dichter mehr die Zeitgenossen des Angustus (Vergil, Horaz, Ovid). Cs gab einige epische Dichter, unter denen Luk an sich auszeichnete, der den Bürgerkrieg zwischen Pomp ejus und Cäsar zum Gegenstände eines Heldengedichtes (Pharsalia) gewühlt. Wichtiger sind die Satiriker Iuveual und Persins, welche wider das ]tfjie etliche Sittenverderbnis eifern. Martial ergötzte durch jeine scharfsinnigen und schneidigen Epigramme (Sinngedichte). Aber nicht nur die Dichtkunst, auch die Beredsamkeit sank; Quntti-lian und Pliuius der Jüugere siud die eiuzigeu Reduer vou Bedeutung, Pliuius der Ältere und Seueca die eiuzigeu Philosophen, deren Schriften nachhaltig einwirkten. 255) Doch erfreute sich die Ges chichtskunde einer sorgfältigeren Bearbeitung. Unter allen Geschichtschreibern ragen aber Snetonins und Tacitus hervor, beueu wir eine genaue Kenntnis der Zeit unter den ersten zwölf Kaisern verdanken. Tacitus schrieb'auch „über die Lage und die Sitten der Bewohner Deutschlands" und gibt uns die ersten- sichern Nachrichten über unsere Vorfahren. Die Zahl der geographischen, mathematischen und ökonomischen Schriftsteller bagegen ist ebenfalls gering. 256) Neben der heimischen Litteratur hatte sich aber auch eine christliche entwickelt, die Litteratur der Kirchenväter und der Apologeten. In deu Schriften der Kirchenväter finden wir die Beglaubigung der katholischen Heilswahrheiten. Die berühmtesten Kirchenväter der drei ersten: Jahrhunderte sinb unter den Abenblänbern Klemens von Nom, Cyprian und Jre-näus; unter den Morgenlänbem Ignatius von Antiochia und Klemens von Alexandria. Es bitbeten sich eigene Katechetenschulen, hauptsächlich zu Alexaubria, Rom, Karthago und Antiochia. Die Apologeten (Verteibiger) bemühten sich in ihren Schriften, die Christen von den Vorwürfen zu reinigen, die ihnen von den Gegnern gemacht wurden, und die Gehaltlosigkeit des Heibentnms barzuthun. Der bebeutenbste Apologet ist Justin, der Märtyrer genannt, weil er auch mit seinem Blute für seinen Glauben eiustanb.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 406

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
406 Die mittlere Zeit. sandte der Papst von Zeit zu Zeit Visitatoren. Die Beförderungen zu einem akademischen Grade (Promotionen) wurden in der Kirche vorgenommen. 6. Es waren bei einer Gesamthochschule vier Fakultäten: die der Artisten (Philosophen), der Mediziner, der Juristen und der Theologen. Die Leitung war in den Händen eines Rektors, der von den Professoren abwechselnd aus den Fakultäten gewählt wurde. Als man nach der Reformation fürstlichen Personen das Rektorat als Ehrenamt übertrug, trat an die Stelle des Rektors ein Prorektor. Die Lehrer der einzelnen Fakultäten bildeten ebenfalls ein Kollegium, an dessen Spitze ein Dekan stand. Wie großartig die alten Universitäten waren, ersehen wir daraus, daß 1452 an der Artistenfakultät in Wien 103 Lehrer verschiedener Grade Borträge hielten. Es gab in der Regel drei akademische Grade. Der Bakkalaureus durfte die Vorlesungen seines Lehrers bei den mindergeübten Schülern wiederholen, der Licentiat hatte die Erlaubnis (Licenz), selbständig zu lehren, der Doktor wurde in den engern Kreis der Universitätslehrer aufgenommen. Professoren sowohl als Schüler erfreuten sich einer eigenen Gerichtsbarkeit und waren in Landsmannschaften eingeteilt. Die Scholaren waren übrigens feine angehenden Jünglinge, sondern reife Männer aus den edelsten Geschlechtern, Domherren, Prälaten, Mitglieder von Stiften und Klöstern, welche mit Erlaubnis ihrer kirchlichen Obern diese Hochschulen besuchten, um die berühmtesten Lehrer ihrer Zeit zu hören. Ausgezeichnete Universitätslehrer gingen besonders aus dem Orden der Dominikaner und der Franziskaner hervor. Dominikaner waren unter andern: Albert der Große, Vincenz von Beauvais und insbesondere der größte Gottesgelehrte Thomas von Aquin. Berühmte Franziskaner waren der hl. Bonaventnra, Wilhelm Occam, Dnns Scotus it. a. 7. Die deutschen Universitäten vor der Reformation sind: Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln 1385, Erfurt 1392, Würzburg 1403, Leipzig 1409, Rostock 1419, Trier 1454, Greifswalde 1456, Freiburg im Breisgau 1456, Basel 1459, Ingolstadt 1472, Mainz 1477, Tübingen 1477, Wittenberg 1502, Frankfurt an der Oder 1506. 8. Reuchlin, Johann, geb. 28. Dez. 1455 zu Pforzheim, Verfasser einer griechischen Grammatik, war Universitätslehrer in Tübingen und Heidelberg. Desiderius Erasmus, geb. 28. Okt. 1467 zu Rotterdam, war der berühmteste und dcr fruchtbarste unter den Humanisten. Er starb 1536 in Basel. Er geißelte zwar mit vieler Schärfe auch die Gebrechen, die er in der Kirche erblickte, war aber nie ein Gegner der Kirche und starb als ihr getreuer Sohn, deren Priester er war. „Ich begünstige," schrieb er, „die Sprachen und alte Litteratur, um durch sie die bisher gebräuchlichen Stubien zu verbessern, und um die Ehre Christi zu beförbern, aber nicht um das alte Heibentum zurückzurufen." 8 149. Die Lunst. 413) Wie alle Wissenschaft im Mittelalter der Religion diente, so huldigte ihr auch alle Kunst und wurde wieder von derselben geheiligt und verklärt. Aus dem tiefen christlichen Glauben schöpfte der Geist Kraft und Ausdauer, um jene großartigen Denkmäler zu stände zu bringen, die uns heute noch mit Erstaunen und Be-
   bis 10 von 87 weiter»  »»
87 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 87 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 19
2 1
3 1
4 7
5 0
6 11
7 0
8 0
9 2
10 9
11 3
12 1
13 1
14 0
15 9
16 0
17 4
18 1
19 2
20 5
21 1
22 6
23 1
24 2
25 0
26 1
27 41
28 0
29 3
30 0
31 3
32 3
33 0
34 0
35 1
36 0
37 7
38 1
39 2
40 0
41 0
42 4
43 0
44 0
45 51
46 1
47 0
48 4
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 25
1 12
2 6
3 42
4 18
5 17
6 10
7 14
8 43
9 47
10 23
11 18
12 3
13 20
14 31
15 17
16 61
17 271
18 15
19 6
20 43
21 11
22 7
23 18
24 2
25 72
26 86
27 6
28 7
29 8
30 3
31 3
32 1
33 21
34 54
35 23
36 19
37 26
38 5
39 21
40 4
41 68
42 8
43 83
44 97
45 63
46 24
47 74
48 28
49 15
50 37
51 16
52 79
53 45
54 7
55 57
56 55
57 23
58 40
59 15
60 54
61 32
62 10
63 53
64 22
65 44
66 14
67 11
68 53
69 91
70 19
71 47
72 23
73 34
74 25
75 10
76 45
77 24
78 6
79 16
80 8
81 2
82 3
83 2
84 7
85 6
86 45
87 8
88 41
89 16
90 207
91 6
92 251
93 6
94 47
95 56
96 23
97 132
98 167
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 23
2 7
3 5
4 11
5 4
6 16
7 4
8 7
9 3
10 8
11 12
12 16
13 13
14 1
15 17
16 14
17 0
18 0
19 26
20 20
21 0
22 8
23 2
24 9
25 10
26 7
27 8
28 35
29 41
30 2
31 19
32 20
33 68
34 17
35 1
36 0
37 3
38 1
39 24
40 13
41 1
42 12
43 31
44 4
45 3
46 7
47 16
48 14
49 9
50 18
51 10
52 12
53 5
54 31
55 1
56 2
57 0
58 56
59 48
60 3
61 4
62 11
63 8
64 12
65 5
66 1
67 4
68 1
69 4
70 5
71 3
72 22
73 3
74 185
75 12
76 16
77 12
78 49
79 7
80 8
81 92
82 14
83 26
84 10
85 26
86 15
87 22
88 3
89 14
90 2
91 88
92 20
93 5
94 4
95 5
96 3
97 10
98 5
99 7
100 47
101 70
102 8
103 11
104 33
105 15
106 15
107 24
108 6
109 28
110 20
111 5
112 8
113 183
114 95
115 28
116 7
117 2
118 5
119 9
120 16
121 5
122 18
123 17
124 23
125 9
126 33
127 133
128 16
129 23
130 5
131 34
132 5
133 23
134 29
135 1
136 236
137 41
138 8
139 5
140 1
141 0
142 33
143 7
144 7
145 18
146 9
147 59
148 19
149 86
150 4
151 5
152 23
153 12
154 12
155 4
156 1
157 8
158 7
159 41
160 7
161 15
162 19
163 8
164 25
165 104
166 48
167 5
168 14
169 4
170 0
171 3
172 60
173 221
174 3
175 135
176 6
177 78
178 51
179 46
180 7
181 24
182 33
183 128
184 72
185 11
186 25
187 41
188 46
189 42
190 0
191 10
192 16
193 22
194 47
195 44
196 21
197 7
198 1
199 33