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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 159

1846 - Aachen : Benrath
159 an einen gewissen Ort? — Wie können sie nach ihrem Anfent- haltsorte eingetheilt werden? — Wie ist das Kleid der Thiere für die verschiedenen Erdstriche beschaffen? — Was heißt Mau- sern ? — Haaren? — Was geht mit denjenigen Thieren vor sich, welche im Winter keine Nahrung bei uns finden und auch nicht in wärmere Gegenden ziehen? — Welche Thiere und Pflanzen folgen dem Menschen am weitesten auf der Erde? — Welche sind mir an gewisse Erdstriche gefesselt? — Welche Last- und Zugthicre kennst du? — Welche Thiere geben Haare?— Welche Wolle? — Pelz? — Leder? — Federn? — Fett und Fleisch? — Butter? — Eier? — Honig und Wachs? — Seide? — Dünger? B. Der Mensch, der Bebauer der Crde. Inhalt : Weltstellung des Menschen — Freiheit desselben — seine Herrschaft über die Erde — Abkunft — Abweichungen in Farbe, Haupthaar und Kvpfbildnng —Kleidung — Woh- nung — Feuerung — Beschaffung derselbe» — Nahrungs- mitlel — Beschaffung derselben — körperliche Vorzüge de§ Menschen — aufrechter Gang — 2 Hände — das Angesicht — die menschliche Stimme — die Sprache — Anzahl der Sprachen — Hauptsprachen — verwandte — todte — lebende Sprachen — Mundarten — Muttersprache — Schriftsprache — der menschliche Geist — Bervollkommnnngsfähigkeit des- selben — Bildungsstufen der Menschen — Wilde — Noma- den — Cultnrvölker — Staaten — Religionen — Wieder- holungsfragen. „tlnb ffiott sprach : í.isset uní den Menschen mártir* r.ndj unscrem Silbe und Glelchnltz : der da herrschk líber ble Flsche des Meeres und das Geflügel des Hlili. -neis und blethleee und líber ble zanje Sebe und alie« Qi chiuchi , bní sich reget auf Ceben." I. Mvs. I. 26. 1. Der Mensch, das Bindeglied zwischen Himmel und Erde, wie hätte er als purer Geist der Schönheiten der Erde genie- ßen und sich der sichtbaren Welt, jder angenehmen Eindrücke, der

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 164

1846 - Aachen : Benrath
164 werden muß, ehe der Leinweber ihn zu Leinwand verweben kann; der Knopfwirker, Drechsler und Gelbgießer niachen die Knöpfe, der Nadler die Steck- und Nähnadeln; der Scidenzüchtler liefert rohe Seide zu Samnict und Plüsch und andern Seideiizengen; die Spitzenklöpplerin macht Spitzen zu Kragen und zur Besetzung der Hauben; der Hntmachcr macht die Hüte; der Wildhändler lie- fert ihm Kaninchen- und Hasenhaare, der Pelzhändler die kostba- ren Viberhaare. Diese und noch viele andere Handwerker und Fabrikarbeiter sind beschäftigt, damit wir uns anständig klei- den können. Bei denl Bau unserer Wohnungen sind Baumeister, Planzcich- ner, Tüncher, Holzhauer, Zimmerleute, Holzsäger, Tischler, Schlosser,'Schmiede, Klempner, Glaser, Anstreicher, Dachdecker, Ziegelbrenner, Schiefergräber, Pumpen- und Brnnuenmacher und viele andere Menschen thätig. Wer würde wohl alle dazu nöthigen Handwerke und Beschäftigungen erlernen und selbst betreiben kön- nen? Es ist also nothwendig, will der Mensch nicht auf jene Schutz- nuttel verzichten, will er Besitz von der ganzen Erde nehmen, daß er gesellig lebe, daß einer dem andern bei der Arbeit bchülflich sei und viele in Dörfern, Flecken und Städten beisammen woh- nen. Dazu zwingt ihn ebenfalls das Bedürfniß nach Speise und Trank. 7. Daß der Mensch seine Nahrung theils ans dem Pflanzen-, theils aus dem Thierrciche hernimmt, haben wir bereits gehört und eben so ist euch bekannt, daß er das Salz der Erde als Würze und das O-uell- und Brunnenwasser als allgenieinstes Ge- tränk genießt. Die gebildeten Völker wissen ihre Nahrungsmittel ans die mannigfaltigste Weise zuzubereiten. Die Speisen, welche sic genießen, werden gekocht, gedämpft, gebraten, gebacken oder geröstet, der Wein gekeltert, das Bier gebraut, der Liqneur dc- stillirt, der Kaffee und Thee bloß gekocht. Der Wilde dagegen genießt sowohl das Fleisch, Fett, Blut und die Milch der Thiere, als auch das Obst und die Baumfrüchte meist roh, oder er weiß sie für unfern Geschmack nur sehr unappetitlich anzurichten. Der Tartar reitet das zähe Fleisch unter deni Pferdesattel mürbe; der Kalmücke trinkt und bewirthet jeden Fremden mit der sauern Milch, welche in einen! hinter der Hansthüre befindlichen Milch-

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 165

1846 - Aachen : Benrath
165 fasse beständig aufbewahrt, von Zeit zu Zeit mit einem Stocke umgerührt und dnrch frische Milch ausgelängt wird. In Süd- amerika, wo die giflige Maniokwurzel ein allgemeines Nahrungs- mittel ist, wird diese Wurzel bei den rohen Völkern, bevor sie zu Brod gebacken, von Weibern gekaut, um ihr das Gift zu entzie- hen, was die kultivirtern dnrch Zerreiben und Abkochen z» errei- chen suchen. Nur mit Ekel und Widerwillen, berichten die Reisen- den in die Polarländer, könne man die thranigen und stinkenden Fleischspeisen bei Grönländern, Esquimos und Andern genießen. Der Bewohner der kalten Zone ernährt sich hauptsächlich von der Jagd und Fischerei, von Reunthieren, Seehunden, Walisischen, Seevögcln und Fischen. Die wenig ergiebigen Gersten-, Hafer- und Kartoffelerndten liefern ihm nicht einmal hinreichendes Brod, so daß die Lappen, Finnen, Samojeden und andere nordische Völ- ker genöthigt sind, gemahlene Rinde von Fichten und Kiefern dem Mehle beizumengen. Die Völker der heißen Zone genießen sehr wenig Fleisch, aber desto mehr Baumfrüchte, Getreide und nahr- hafte Wurzeln als: Brodfrüchte, Datteln, Cocosnüsse, Cacao- bohnen, Feigen, Reis, Mais und verschiedene Hirsenarten, Kar- toffeln, Erdnüsse, Erdäpfel, Maniok, Sago, Bataten, Jams rc. Die Bewohner der gemäßigten Zone genießen Beides, anima- lische wie vegetabilische Nahrungsmittel, und zwar sind jene auf den Tafeln der Neichen, diese auf den Tischen der weniger be- mittelten und ärmer» Klassen vorherrschend. 8. Unzählig viele Menschen ans der Erde sind damit beschäf- tigt, die nöthigen Nahrungsmittel zu erzielen, zuzubereiten und herbeizuschaffen. Der Gärtner zieht die Küchenkräuter; die Köchin richtet sie an; der Ackersmann bauet die Fcldfrüchte; der Drescher drischt das Getreide und die Hülsenfrüchte; der Fuhrmann bringt sie zu Markte; der Müller mahlt das Getreide zu Mehl; der Bäcker verbackt das Mehl zu Brod und Wcißbrod, der Conditor zu ver- schiedenem Backwerk; der Hirte hütet die Heerde, der Metzger schlachtet das Vieh; der Jäger jagt das Wild; der Vogelsteller fängt Vögel; der Fischer Kabeljau, Schelfische, (Stockfische), Häringe (Bückinge), Forellen, Aale, Lachse, Krebse und Mu- scheln; der Winzer keltert den Wein, der Böttcher bringt ihn auf Fässer und Flaschen; der Hopsenbauer pflanzt den Hopfen, der

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 166

1846 - Aachen : Benrath
166 Brauer braut und würzt das Bier, der Branntweinbrenner destil- lirt den Brandwein und Liquenr; der Meier mästet Schweine, die Melkerin dreht Butter und macht den Käse; das Milchmäd- chen trägt Milch und Butter in die Stadt: in einigen Städten bringen Wasserträger das Trinkwasser zum Verkauf. Schiffer, Fuhrleute, Kaufleute, Händler und Reisende bringen uns aus fremden Welttheilen noch Zucker, Kaffee, Thee, Cacaobohuen, Sago, Pfeffer, Nägelein, Zimmt, Ingwer, Vanille, Muskatnuß zu Getränken und Würzen, deren Erzielung, Zubereitung und Versendung wieder tausende Hände beschäftigt. In Krankheitsfällen verschreibt der Arzt Medizin, der Apotheker bereitet sie zu aus allerlei Kräutern, die der Kräutersammler sucht. Viele Arzneimit- teln muß der Apotheker aus den eutlegeusteu Welttheilen herkom- men lassen, und somit sind wieder viele hundert Menschen thätig, uni die Genesung ihrer kranken Mitbrüder zu vermitteln. 9. Was den Menschen in körperlicher Hinsicht noch insbeson- dere auszeichnet, sind der ausrechte Gang, seine 2 Hände, das schöne ausdrucksvolle Angesicht und die melodische Stimme. Er ist das einzige Geschöpf der Erde, welches mit aufgerichtetem Kör- per alle mögliche Bewegungen mit Leichtigkeit machen, frei nach allen Seiten um sich und in die Weite schauen kann. Er kann auf dem Wasser schiffen, in demselben schwimmen, untertauchen und vom tiefen Meeresgrund Gegenstände heraufholen, ans der Erde gehen, laufen, reiten und fahren, auf Seilen und rennenden Pferde» tanzen, die zierlichsten Bewegungen und die gewagtesten Sprünge mit großer Sicherheit machen; er kann Bäume erklim- men , die höchsten Berge besteigen und mit Hülfe des Luftballons oder künstlicher Flügel durch die Lüfte segeln. Mit seinen geschick- ten Händen baut und gräbt er das Feld, besäet den Acker und vertheidigt sich gegen die stärksten Bestien und gefürchtetsten Thiere. Er sticht, haut, wirst und schießt so sicher, daß ihm keines entgeht. Was bringt diehand des Malers, Bildhauers, Holzschnitzers, Drechs- lers, Maschinen- und Orgelbauers, Uhrmachers, des Instrumenten- machers, Klavier- und Violinspielers, des Gebild- und Teppichwe- bers, der Spitzenklöpplerin, der Strickerin, des Schönschreibers, Kupferstechers und Zeichners nicht Alles zu Stande! Die mensch- liche Hand leistet im Große« wie im Kleinen Erstaunliches. B(=

5. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

6. Erdkunde - S. 261

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
261 — und nun erst darf die Sennerin an ihr Mittagsmahl denken, das aus Brot, Milch, „Topfen", Butter oder dem beliebten „Schmarren" besteht, selten einmal auch aus Fleisch, das man ihr „von unten" heraufbringt; denn in Zwischenräumen erscheint ein Hausgenosse, um die von der Sennerin bereitete Butter abzuholen. Abends findet sich die Schar der Rinder zur Nachtruhe ein. Zum drittenmal wird gemolken; Grünfutter bildet die Abendkost. Bald herrscht tiefe Ruhe in der Hütte und auf der Alm; nur die Bergamfel flötet im Busche. Wohl ist es schön auf der Alm, „wenn's klare Tag hat und 's Vieh g'sund ist"; aber ängstlich wird es der einsamen Bewohnerin der Hütte, weun die Sommerschwüle donnernde Gewitter erzeugt und zuckende Blitze die Herde bedrohen. Und wenn erst die Nebel hereingezogen kommen! Schwer und fröstelnd lagern sie tagelang über der Alm und wollen gar nicht weichen, bis sie sich endlich in kalten Regen auflösen, während dann auf den Berggipfeln Schnee fällt und der Sturm Flocken und Wolken vor sich her treibt. Dann läßt das Vieh den Kopf hängen, und die Sennerin ist „völlig zag". Sie möchte lieber unten im Thale sein. Nur Ge- duld! Der Michaelistag rückt immer näher heran, und mit ihm geht die Almzeit zu Ende. Man denkt ans „Absödeln" und an den Heimtrieb; geht es dann endlich thalein, so trägt jede Kuh Blumenkränze auf den Hörnern. Allgemach breitet sich der Winter ins Thal, und die Sennerin sitzt an den langen Abenden am Spinn- rocken, oft in Gesellschaft befreundeter Almerinnen aus der Nachbar- schast. Sie singen Almlieder und erzählen einander, was sie in der Sommerzeit erlebten. (Nach Daniel.) Die ungarischen Wußten. In Deutschlaud hat man von den ungarischen Pußten oft eine Vorstellung, die ganz unrichtig ist. Man denkt sich unabsehbare grüne Flächen, bedeckt mit prächtigen Viehherden, die im üppigen Grase halb verschwinden. Und doch giebt es in der ganzen West- Hälfte Europas keine Gegend, die den größten Teil des Jahres mehr

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Erdkunde - S. 274

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 274 — Gäste dient. Ein großer Ofen und ein Wandschrank mit Heiligen- bildern sind die Zierde des letztern. Einige Fenster, d. h. Löcher in der Wand, welche mit geöltem Papier verklebt sind, erhellen den Ranm notdürftig. Für alle Bequemlichkeiten zum Schlafen muß der Reisende selbst sorgen, da das Bett fehlt. Uber Nahrung und Kleiduug der christlichen Bosniaken schreibt der ehemalige Trappisten-Prior P. Franz aus Baujaluka folgendes: „Was essen die Rajas (das sind die Christen)? Ein- oder zweimal des Tages warmes Kukuruzbrot, das ohne Sauerteig und Salz gebacken und klotzig schwer ist. Die Wohlhabenderen verspeisen zum Brot Krautköpfe, welche sie in einem Bottich sauer gemacht haben. Geschnitten ist das Kraut nicht, da es an Hobeln fehlt. Diejenigen, welche sich recht gütlich thun wollen, essen zum Mais- brot Bohnen. Große Seltenheit ist ein Pilaw, d. i. Reisbrei mit Hammel- oder Hühnerfleisch. Milch, Butter und Schmalz sind sehr rar. Eier und Schweine müssen veräußert werden, damit nur die notwendigsten Dinge eingekauft und vor allem die hohen For- derungen der türkischen Grundherren befriedigt werden können. Das ungegorene Kukuruzbrot ist also die Hauptnahrung, welche wohl dickbauchig macht, aber wenig Kraft giebt. Wahrscheinlich von diesem Brote entstehen die unzähligen Spulwürmer, an denen hier sast alle Kinder leiden und dahinsiechen. Unser Kloster hat oft das Aus- sehen einer Kleinkinderbewahraustalt, da viele wurmleidende Kinder hierher getragen werden, um durch Arznei, meistens Chinin, vom Fieber und von den Würmern befreit zu werden. „Die vermöglicheren christlichen Bosniaken tragen in der kälteren Jahreszeit weißwollene Kleider, gegen die selbst die groben weißen Kutten der Trappisten noch fein erscheinen. Die ganz Armen gehen Sommer und Winter in leinenen Fetzen. Strümpfe und Schuhe sind dem Bosniaken unbekannte Dinge. Er kennt nur seine Opanken, d. i. ein rundes Stück Schweinsleder mit durchlöchertem Rand, das durch einen Riemen wie ein Tabaksbeutel zusammengeschnürt werden kann. Natürlich ist ein solcher Schweinslederschuh in kurzer Zeit durchgelaufen und kann auch nicht mehr ausgebessert werden; aber

9. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine
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