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1. Die Weltgeschichte - S. 112

1835 - Mainz : Kupferberg
112 Mittlere deutsche Geschichte. Die Macht der Großen wird durch Karl beschränkt, Duces ver- mindert, Grafen vermehrt (an der Spitze der Gauen, mit der Leitung des Kriegs- und Gerichtswesens), — Hissl (jährlich vier Scndtage). Nationalversammlungen der Vornehmeren im Frühjahre und Herbste. Karl's Capitularien. Druck der Heeresfolge für die Freien; daher vermehrte Vasallen und Leibeigene. Karl's Reichspalaste: zu Nimwegen, Frankfurt, vorzüglich zu Ingelheim und Aachen. Dis- thümer, die er stiftete: zu Osnabrück, Werden, Bremen, Paderborn, Minden rc. Ludwig der Fromme gründet das Erzbisthum zu Hamburg. Auch der Feldbau (La^it. llc viliis), die Handwer ke und Künste (Rheinbrücke zu Mainz), Bergwerke, der Handel (Handelsplätze zu Magdeburg, Erfurt, Regensburg re. Jahrmärkte zu Speier, Mainz, Trier re.), und vorzüglich die Wissenschaften werde» durch Karl gehoben und gefördert, unterstützt von seinem Freunde und Lehrer Alb in Alkuin aus 2)ork in Britannien seit 795, und von Egin- hard vom Odenwalde, seinem Eeheimschreiber (dessen vit» Caroü maguí); daher seine Kloster - und Dvmschulen zu 8ui880„s, Lyon, Metz, Osnabrück, Fulda rc., seine Hofakademie, seine fränkische Sprachlehre, Sammlung altdeutscher Gedichte, die sein Sohn wieder unterdrückt rc. I!. Mittlere deutsche Geschichte, bis Karl V. 1519. I. Don der Entstehung des deutschen Reichs bis Rudolf von Habsburg, von 843 bi 6 1273. * Das deutsche Reich entwickelt sich zu einem erblichen W a h l r e i ch e. Die von den Chur fürsten gewählten u n & gewöhnlich zu Aachen gekrönten Könige empfangen ihre Krönung als Kaiser von dem P a b st e, und ihre Züge n a ch Italien sind es vorzüglich, welche dem deutschen Reiche seine edelsten Kräfte rauben und seine freiere Entwicke- lung gewaltsam hemmen. — Das Lehenwesen bildet sich vollkommen ans, und der ritterliche Sinn führt zu den Kreuzzügen. 1. Regenten aus dem Geschlechte der Karo- linger, von 843—911. * Wiederholte Kämpfe gegen einbreche ude Nor Män- ner, Slaven und Ungarn, Zwistigkeiten in den Herrscher- Familien selbst, Verwirrungen durch die Anmaßungen der Großen im Innern begleiten den seiner Auflösung ent- gegen eilenden karolingischen Stamm. Die Herzoge tre- ten in ihrer früheren Macht wieder hervor.

2. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

3. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1870 - Mainz : Kunze
38 Hofleben in den meist auf deutschem Boden liegenden Königs- pfalzen (vor allen Aachen, dann Ingelheim und Nym- wegen) der Mittelpunkt der Bildung; Karl selbst Haupt und Seele der dahin gerichteten Bestrebungen. Die Kirche, zumal in Italien und England, die Hüterin höherer Bildung in der vor- hergegangenen rohen und gesunkenen Periode. Seine Haupthelfer der Angelsachse Alcnin (seit 781), der Langobarde Paul Warnefrid (diaconus), Petrus von Pisa, Einhard, A n g il b e r t u. a. Einstuß antiker Literatur; Gründung'von Schulen und Bibliotheken; Aufblühen einer eigenen Geschichtschreibung; Karls Bemühungen um die deutsche Sprache, um die Sammlung alter Heldenlieder, um Kirchen- und Palast- ban. — Fulda, Salzburg, Sangallen Hauptstätten höherer Bildung. Karls Tod 814, Beerdigung in der Munsterkirche zu Aachen, deren altester Theil (796—804) von Karl erbaut wurde; Grab- schrist (Finh. Vit. 31): Sub hoc conditorio situm est corpus Karoli magni atque orthodoxi imperatoris. Qui regnum Fran- corum nobiliter ampliavit et per annos Xlvii feliciter rexit. Decessit septuagenarius anno domini Dccc0. Xiiii0 indictione Vii. V. Kal. Febr. — Der Sagenkreis um Karls Person. — * m 3 Tuf= /Jj- /i If / Iff /St /lc 3?. 'f r - ~Zy/ /, -ch.v-V Ju 0,'- st i> /j o I, *

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 405

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 148. Wissenschaft und Schulen im Mittelalter. 405 Johann Reuchlin und Erasmus von Rotterdam. Zur Vorliebe für die klassische Litteratur gesellte sich aber auch oft eine Überschätzung des Altertums, so daß die Humanisten oft Lobredner des Heidentums und Gegner christlichen Sinnes und Lebens wurdeu. Anmerkungen. 1. Eine Verordnung Karls des Großeu von 789 weist die Priester an, nicht mir die Kinder der Armen, sondern auch die der Vor- . nehmen um sich herum zu versammeln. Bischof Theodnlph von Orleans verordnete, daß die Geistlichen in den Flecken und Dörfern Schule halten und die Kleinen in aller Liebe unterrichten und nichts dafür annehmen sollen, als was die Eltern aus gutem Willen geben. Die Synode zu Aachen stellt schon die Frage an die Laien, ob sie ihre Kinder auch in die Schule schicken (802). 2. Wie fleißig in den Klöstern die Mönche Bücher abschrieben, das sehen wir an dem Mönch Othloh, der um 1060 Vorstand der Klosterschule von St. Emmeran in Regensburg war. Dieser Othloh verwandte alle Zeit, die ihm von seinen Geschäften übrig blieb, auf das Abschreiben. Er schrieb das Meßbuch nicht weniger als neunzehnmal ab und bereicherte überdies die Bibliotheken fremder Klöster mit Büchern, von seiner Hand geschrieben, die sie nicht besaßen. So schenkte er dem Kloster Fnlda 7, dem Kloster Hertseld 2, dem Kloster Pryel 3, dem Abte Wilhelm von Hirschau 4, dem Kloster Tegernsee 2, dem Kloster Obermünster 3, seinen Freunden in Böhmen 4 Bücher und den Klöstern Amorbach, Bauersheim, Ebersberg, Niedermünster je ein Buch. Im elften Jahrhundert hatte Benediktbeuren 274 Bücher, worunter Sncian, Vergil, Horaz und Sallust. Zur selben Zeit verbrannten in der Abtei Eroyland 3000 Bücher. Da übrigens das Pergament sehr teuer war und die abendländischen Völker seit der Eroberung Ägyptens dnrch die Araber keinen Papyrus mehr beziehen konnten, so kam es vor, daß manche Stadt und selbst manches Kloster nur ein Meßbuch besaß. Eine Gräfin von Anjou mußte für die Predigten Haimons von Halberstadt 200 Schafe, 5 Quarter Weizen, 5 Quarter Korn und 5 Quarter Hafer bezahlen. Ja noch 1471, als schon das Lumpenpapier erfunden war, mußte Ludwig Xi. für ein Buch, welches er von der medizinischen Fakultät in Paris geliehen hatte, eine beträchtliche Anzahl Goldplatten als Pfand und einen Edelmann mit dessen sämtlichem Vermögen als Bürgen stellen. 3 Städtische Schulen entstanden 1281 zu Hamburg, 1267 das Mag-dalenenm zu Breslau, 1293 das Elisabethanenm daselbst, 1319 die Schule zu Nordhausen, 1390 zu Stettin, 1395 die Nikolaischule zu Leipzig. 1380 versammelten sich zu Paris 41 Lehrer und 22 Lehrerinnen an den Pfarr-schulen zu einer Konferenz miteinander. Mit dem Leichenbegängnis des Kaisers Karl Iv., der 1378 zu Prag starb, gingen die Schulkinder von 18 Psarrschnlen. f- 3m Jahre 821 hatte die Klosterschule zu Reichenau, in welcher die jüngeren Glieder des Ordens unterrichtet wurden, 100, die äußere Schule dagegen 400 Schüler. 5. Die Universitäten waren kirchliche Körperschaften und in der Regel aus kirchlichem Vermögen dotiert. Die Päpste bestätigten die Stiftungen und verliehen ihnen die Privilegien. Bei allen vor dem 16. Jahrhundert gestifteten Universitäten war ein päpstlicher Kanzler bestellt" und

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 295

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 107. Die Verdienste Karls d. Gr. um Kirche, Staat u. Wissenschaft. 295 lassenen Verordnungen sind bekannt unter dem Namen: Kapitularien. Auch geistliche Angelegenheiten wurden, aber nur von den Geistlichen, beraten und im Namen des Kaisers veröffentlicht, wodurch dieselben allgemein rechtsverbindlich wurden. 3. Alkuin oder Alb in war schon mit 26 Jahren Vorsteher der Klosterschule in 3) ort. Karl berief ihn an seinen Hof. und er mußte mehreren Klöstern Anweisung geben, wie die Studien betrieben werden sollten. Außer Latein waren deutsche Sprache, Rechnen, Schreiben und Singen Unterrichtsgegenstände in diesen Schulen. Alkuin starb 804 als Abt des Klosters vom Hl. Martin in Tours. Egiuhard oder Einhard, ein Deutscher von Geburt, der ausgezeichnetste Schüler Alkuins, wurde Geheimschreiber und Oberaufseher über die öffentlichen Bauten. Sein „Leben Karls des Großen" hat vielen Biographen als Muster gedient. Außer diesen beiden Gelehrten waren noch Mitglieder der von Karl gestifteten wissenschaftlichen Akademie: Petrus von Pisa, der lombardische Geschichtschreiber Panl Warnefried, Angilbert, der zu Staatsgeschäften verwendet wurde, der gelehrte Mönch Rhabanus Maurus und andere. Karl ließ eine deutsche Grammatik anlegen, gab einem Teil der Monate und Winde deutsche Nennen, ließ die Heldenlieder sammeln und für die Geistlichen eine Sammlung von Vorträgen (Homiliarium) aus den Kirchenvätern zum Vorlesen beim sonntäglichen Gottesdienste veranstalten. 4. Karl war in seiner Kleidung sehr einfach; denn obwohl er fürstliche Pracht bei gewissen Feierlichkeiten an den Tag legte, so trug er doch im gewöhnlichen Leben nur Kleider, die seine Töchter selbst gesponnen und verfertigt hatten. Desgleichen war er höchst mäßig im Genuß von Speisen und Trank. Er haßte auch allen unnutzen Aufwand bei seinen Hofleuten. Nur der Jagd gab er sich gerne hin und stärkte den Körper durch fleißiges Baden, weshalb er sich auch in Aachen so gerne aufhielt. Nie war er müßig; um alle Kleinigkeiten in seiner Haushaltung kümmerte er sich; wenn er ruhte, lag eine Schreibtafel auf feinem Kissen, um, wenn ihm in schlaflosen Nächten etwas einfiel, dasselbe gleich auszeichnen zu können. Von auswärtigen Fürsten wurde er hoch geehrt und viele fremde Gesandten erschienen an seinem Hofe, um ihm die Freundschaft ihrer Gebieter anzutragen. Selbst der Kalife Harun al R a-schid sandte ihm von Bagdad aus kostbare Geschenke. ^ Von seiner Anhänglichkeit an die Kirche geben die Ermahnungen Zeugnis, die er 813 auf dem Reichstage von Aachen feinem Sohne Ludwig gab. Seine erste Sorge solle sein, Gott über alles zu lieben, zu fürchten und feine Gebote zu halten. In dieser Gesinnung solle er der Kirche seinen Schutz weihen, die Bischöfe ehren, die Bösen züchtigen, um sie auf den Weg des Heils zu führen, ein Tröster der Mönche und der Armen sein." Der Leichnam Karls wurde einbalsamiert und in vollem Kaiserschmucke mit Krone und Schwert, ein Evangelienbuch auf den Knieen und eine goldene Pilgertasche an der Seite, auf einem goldenen Stuhle in eine mit Spezereien gefüllte Gruft hinabgelassen. Auf Betreiben des Kaisers Friedrich Barbarossa gab es der von der kaiserlichen Partei unrechtmäßig gewählte Gegenpast Pascha! Iii. zu, daß der Erzbischof Rainald von Dassel Karl heilig sprach (25. Dezember 1169). ©ein Name aber wurde zwar nie in den römischen Kalender ausgenommen, aber die Päpste _ duldeten die öffentliche Verehrung und in einzelnen Kirchen wurde sein Andenken schon frühe gefeiert, wie denn auch die Pariser Sorbonne ihn zum Patron erwählte. 13*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen
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