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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 10

1911 - München : Oldenbourg
10 Asien. Südasten (Indien). Vorderindien. Größe, Umgrenzung und Natnrgebiete. Vorderindien ist 7 mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arn bischen Meer und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden- gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan (hindostan) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Borderindiens bildet der Hima- In ja1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie' die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler.abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Evereft (mannt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge- birge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma- putranser, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends auf der Erde bis 16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da- von ist das Gebirge auch die Geb-nrtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von Polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai). Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der niederschlagt und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung — es ist ein Anschwemmnngsgebiet seiner Riesenströme — wie auch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsum bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene erzengt an Getreide Hirse und Reis, die Hauptnahrung der indischen Volksmassen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und Opium2), an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Banmwolle und Inte2). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), in den Ge- 1) tum (indisch) hima — Schnee und älaja = Wohnung. 2) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- und Schlafmohns. 3) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 13

1911 - München : Oldenbourg
Südasien (Indien). 13 von den Ost-Ghats begrenzt. Da die Wasserdämpfe schon teilweise an den Randketten niedergeschlagen werden, so nehmen das Innere der Halbinsel größten- teils Savannen ein wie in Jnnerasrika. Nur die Abhänge der Westghats und die Ostküste sind fruchtbar. An der Malabarküste ist denn auch die Heimat des Pefferstranchs. Ferner liefern die Wälder der W.-Ghats das unverwüstliche, besonders für den Schiffsbau geeignete Tiekholz. Das Innere erzeugt infolge reichlicher künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle, wovon Indien nächst Amerika am meisten ausführt. — Die Bevölkerung Dekans, die Dravida, werden von vielen Völkerkundigen der malaiischen Völkergruppe zugerechnet wie die Hovas auf Madagaskar. Im ganzen erscheint Dekan Afrika verwandt, mit dem es einst zusammenhing. Die wichtigsten Wohnplätze liegen an den Küsten. An der W.-Küste ist Bombay (bombe), auf einer Insel gelegen, die ecste Seestadt des Landes, Hauptausfuhrhafen für Baumwolle und wichtigste Fabrikstadt Indiens, fast 800000 Einw. — An der O.-Küste Madras (madräs), der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der von starker Brandung heimgesuchten Koromandelküste, 500000 Einw. — Im Innern Heiderabad, 450000 Einw., die Hauptstadt eines großen britischen Schutzstaates Ceylon. Ebenfalls englisch und ein Glied des vorderindischen Hochlands ist die Insel Ceylon, auf der sich insbesondere die Teekultur in ganz erstaun- licher Menge entwickelt hat (Ausfuhr 1876: 282 Pfund, 1908: 178 Mill. Pfund). Von den Bewohnern der Insel bekunden die Singhalesen arischen Einfluß. An der W.-Küste Eolombo, Anlegehafen der nach So.-Asien und Australien fahrenden Dampfer (160000 Einw.). Staatliche Verhältnisse. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den Engländern. Auf seinem Besitz beruht hauptsächlich Englands Handelsmacht. Die Zahl der Engländer in Britisch-Jndien beträgt nur gegen 200000; doch haben sie durch die Anlegung von Straßen, Kanälen und Eisenbahnen, Förderung des Boden- baues und der künstlichen Bewässerung außerordentlich viel zur Hebung des Volks- Wohlstandes, des Handels und Verkehrs geleistet. Haupteisenbahnlinien sind: Bombay- Kalkutta und Bombay-Madras. Das Jndobritische Kaiserreich mit Britisch-Birma und Teilen von Iran umfaßt 5 Mill. qkin mit 330 Mill. Einw. (= 9 mal so groß wie Deutschland und die 5 fache Zahl feiner Einwohner.) Hinterindien. Lage und Naturbeschaffenheit. Hinterindien liegt zwischen dem Südchinesischen Meer und dem Meerbusen von Bengalen. Im O. greift der Meer- bnsen von Tonkin ein und zwischen den Golfen von Martaban und Siam erstreckt sich die Halbinsel Malakka (maläka). Unter den Halbinseln S.-Asiens hat Hinterindien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an den Indischen Archipel heran. (Vergleiche Griechenlands Lage zu Asien.) M. u. A. Geistbeck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 2

3. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 57

1911 - München : Oldenbourg
Asien. 57 Hinterindien. Es umfaßt, abgesehen von Britisch-Birma, das Königreich Siam mit Bangkok und das französische Kolonialreich Jndochina. An Pro- duktenfülle stehen die wasserreichen Täler Hinterindiens Borderindien kaum nach; sie liefern Reis und Sago; Kaffee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürz- nelken und Muskatnüsse; Baumwolle und Tabak. Daher nimmt das französische Jndochina trotz seines ziemlich jungen Bestandes und der wenig günstigen klima- tischen Verhältnisse einen lebhaften Aufschwung. Die wichtigsten Teile der Kolonie sind die Niederungen von Tonkiu und Cochinchina; sie haben dichte Be- völkerung und erzeugen bedeutende Reismengen. Nichtenglischer Besitz in Hinterindien- König reich Siam, 630000 qkm, 7 Mill. Einw. Französischer Besitz, 660000 qkm, 16 Mill. Einw. Der Indische oder Malaiische Archipel. Dieser ist, abgesehen von den Philippinen, größtenteils Kolonial- gebiet der Holländer, erfüllt den Raum zwischen Südostasien und Australien und bildet von dem hier zur Tiefe gesunkenen Teil des großen asiatischen Kon- tinents den noch übrig gebliebenen Bruchrand mit zahlreichen Vulkanen. Sein Reichtum besteht in tropischen Erzeugnissen: Zucker, Kaffee, Gewürzen und nament- lich auch in Tabaks) Auf Java Batavia, 140000 Einw., und Surabaja, 150000 Einw. Auf den den Vereinigten Staaten gehörigen Philippinen Manila, 335000 Einw. Holländischer Besitz: 2 Mill. qkm, 38 Mill. Einw. Amerikanischer Besitz: 300000 qkm, 9:/2 Mill. Einw. Ostasien. Ostasien besteht aus China und Japan. Das Chinesische Reich. China als Weltreich. Früher den Fremden fast verschlossen, ist es jüngst das Ziel des Wettlaufes der Großmächte Europas wie der Vereinigten Staaten von Amerika und Japans geworden; verspricht man sich doch von dem Reiche, das Europa an Größe übertrifft (11 Mill. qkm) und 1/5 aller Menschen der Erde umfaßt (330 Mill.), großen wirtschaftlichen Gewinn. Ganz besonders gilt dies vom eigentlichen China, dem ja von der Natur mannigfache Begünsti- gnngen zuteil geworden sind. Chinas reiche Naturgaben. China erfreut sich nicht nur außerordentlich fruchtbaren Bodens, besonders in der Lößniederung des No., es erfährt auch den Wechsel erfrischender Winter und — zwar heißer, aber auch regenreicher Sommer, mithin die Gunst der gemäßigten und der heißen Zone in seltenster Verknüpfung. - *) 1864 erste Ausfuhr von Sumatra-Tabak (4000 kg im Werte von 6800 M.); jetziger Wert der ostindischen Tabakausfuhr nach Holland 70—80 Mill. M.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 13

1912 - München : Oldenbourg
©übafien (Jnbien). 13 Aufgaben. 1. Welches Interesse hat Deutschland an Mesopotamien? 2. Welche Länder Vorderasiens zählen zum türkischen Besitz? 3. Durch welche Bahnlinien soll der türkische Besitz in Asien wirtschaftlich und militärisch enger mit der europäischen Türkei verbunden werden? Welche Orte verbinden diese Bahnen und welche Bedeutung kommt ihnen zu? Vorderindien ist 7 mal so groß wie das Deutsche Reich. Die Grenzen Zeigt die Karte. Über die Meere s. den Abschn. S. looff! Seiner Bodengestalt nach gliedert sich Vorderindien in das T i e f l a n d H i n d o st a n (hindostan) und das H o ch l a n d Dekan. Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Himalajas (Himalaja). Der Himalaja (Abb. S. 12) zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra und ist wie die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der gletscherreiche Mounteverest (nimmt cverest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. — Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge besonders durch die Sommer-monsunes sehr reichliche N i e d e r s ch l ä g e. Infolge davon ist das Gebirge auch die Geburts statte vieler und bedeutender Flüffe. — I n klimatischer Beziehung vereinigt es alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tara i). Im Westen liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene sind die drei Hauptflüsse Indus, Ganges und Brahmaputra. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung wie auch seine Fruchtbarkeit. Das ganze tropisch heiße Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — eineinziges Acker feld,dasdoppelteernten liefert. Es erzeugt an Getreide Reis und Hirse, die Hauptnahrung der indischen Volksmaffen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und öpium3), an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Baumwolle und Jute^). Zuweilen bleiben freilich die befruchtenden Monsune aus oder sie verspäten sich; dann folgen Mißwachs und furchtbare Hungersnot. — Unter den Raubtieren sind namentlich die Tiger zu nennen, von denen jährlich an 1000 Menschen zerrissen werden. Riesige Krokodile bewohnen die Flüsse. Besonders reich sind endlich die Schlangen vertreten, x) 83on inbisd) hima = Schnee und ctlaja = Wohnnng. 2) Monsune (Dom arab. maustm — Jahreszeit) heißen die Jahreszeitenwinde in Südasien. Die große Erwärmung der nunmmpn —_____± .....m .• i ^ nr, .. ^ ^ ° , Südasien (Indien). Vorderindien. ajianjqen ^andmalse wahrend des Sommers erzeugt hier aufsteigende Luftströme. Dadurch wird Hle^e, über feuchte Suft des Indischen D^ecins üeranaesanat hip rpirhp Wiphprirhtnnp fmrmt —i—- wu.;iu,mvi;ux>. -) mits strciines, oas zu ^eweven verwendet wird.

5. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

6. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

7. Europa und die außereuropäischen Erdteile - S. 32

1900 - München : Oldenbourg
32 Asien. des Südens; in der Nähe das englische Eiland Hongkong. Die Hauptprodukte Chinas sind Thee, Reis und Baum- wolle. Anch finden sich hier die größten Steinkohlenlager der Erde. — Die Industrie bringt hervor: Porzellan, lackierte Waren, Baumwollstoffe, Seidenzeuge, Papier u. s. w. Ii. Aas Königreich Korea auf der gleichnamigen Halbinsel. Iii. Aas Kaiserreich Japan (400 T. qkm, 42 Mill. E.); es besteht aus 4 großen und vieleu kleinen Inseln. — Die Bevölkerung hat sich bereits ein gut Teil europäischer Bildung angeeignet. — Auf der Hauptinsel Nipon die Hauptstadt Jedo oder Tokio und südlich davon Aokohama, der Haupthafen für den auswärtigen Handel. — Natur- und Jndustrieerzeuguifse find größtenteils dieselben wie in China. C. Sndasien. Es besteht aus Vorderindien, Hinter- indien und dem indischen Archipel. I. Fast ganz Vorderindien gehört den Engländern; es bildet nüt der Insel Ceylon und deu britischen Besitzungen an der Westküste Hinterindiens das euglisch-iudische Kaiserreich (5 Mill. qkm und nahezu 300 Mill. E.) und ist zugleich die reichste und bedeutendste aller englischen Kolonien. — Die Hauptorte V orderindiens sind: Kalkutta im Delta des Ganges, 800 T. E., Sitz des Vizekönigs. — Bombay (bombe) an der Westküste (Malabarküste), 800 T. E., die erste Seestadt und Hauptausfuhrhafen für Baumwolle. —Madras an der Ost- küste (Koromandelküste), 450 T. E. —Auf der Jufel Ceylon: Colombo. — Die wichtigsten Produkte Vorderindiens und Ceylons sind: Baumwolle, Weizen, Reis, Indigo, Opium, Jute, Thee, Pfeffer, Zimt und Kaffee. Ii. Kinterindien; es umfaßt a) das britische Hinterin dien (Britisch-Barma und die Straßenansiedelungen, d. h. Kolonien an der Malakastraße; die wichtigste ist Singapore); d) das Königreich Barma; c) das Königreich Siam mit Bangkok; ä) das Reich Ann am; es steht unter der Schutzherrschaft Frankreichs; e) Franzöfifch-Cochinchina (kofchinschina) mit Saigon (ßaigonn) und das französische Cambodja. Iii. Der indische Archipel. 1. Unter niederländischer Herrschaft stehen a) die 4 großen Snnda-Jnfeln: Sumatra

8. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

9. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 231

1910 - München : Oldenbourg
Die Errichtung der Monarchie durch Octavianus Augustus. 231 Alpen) erbaut. Eine trefflich eingerichtete Reichspost (cursus publicus) war allerdings in erster Linie fr die Reisen und den Briefwechsel des Hofes und der Beamten bestimmt, diente aber auch dem allgemeinen Verkehr. Fr die rmeren Brger sorgte man teils durch Koloniengrndungen teils durch regelmige Getreidespenden oder man bot ihnen Arbeitsgelegenheit durch eifrige Bauttigkeit, die dann auch wieder Handwerker und Knstler beschftigte. So konnte sich Augustus rhmen, da er Rom als Ziegelstadt" berkommen habe und als Marmorstadt" hinterlassen werde. Auch sonst Pflegte der Herrscher Kunst und Wissenschaft und zog Dichter und Gelehrte in seine Nhe. Hierin untersttzten ihn seine Vertrauten und Gehilfen, Agrippa und Mcenas^). Die ffentliche Sittlichkeit sollte gehoben werden durch Bekmpfung des Luxus und der Ehelosigkeit sowie durch Begnstigung des Familienlebens, die Religion durch Wiederbelebung der alten Gtterverehrnng. Die groartige cnlarfeier2) i. I. 17 v. Chr. hatte den Zweck, die Vaterlandsliebe und das Gefhl der Zu-sammengehrigkeit aller Reichsgenossen zu frdern. 4. Die Regelung der Nachfolge. In seinem Familienleben war Augustus vom Glck wenig begnstigt. Obwohl dreimal verheiratet, hatte er (von seiner zweiten Gemahlin Scribonia) nur eine Tochter, namens Julia, die ihm wegen ihres leichtfertigen Lebens vielfach Kummer bereitete. Er vermhlte sie zuerst mit seinem hoffnungsvollen Neffen Marcellus (f. Stammtafel), dann nach dessen frhem Tode mit seinem vertrauten Freunde Agrippa.' Als die Shne dieser Ehe (mit Ausnahme des miratenen Agrippa Postumus) nebst ihrem Vater ebenfalls vor der Zeit starben, adoptierte Augustus. seinen lteren Stiefsohn (aus der ersten Ehe seiner dritten Gemahlin Livia) Tib erius, den er zugleich zum dritten Gatten der Julia bestimmte. Dieser wurde auch sein Nachfolger. Ergebnis. Als Augusws, fast 77 Jahre alt, zu Nola in Kompanien die Augen schlo3), durfte er mit dem Bewutsein scheiden, da seine lange Regierung fr das rmische Reich in vieler Beziehung ein Segen gewesen war. Und doch hat er in mancher Hinsicht Unmgliches gewollt und Unhalt-bares geschaffen. So konnte z. B. die Dyarchie keinen Bestand haben. Die Herrschaft des Senats vermochte sich neben der aussteigenden Kaiser-gewalt nicht zu behaupten; denn die ausschlaggebende Macht lag beim *) Besonders Mcenas war ein Gnner der Dichter und Knstler, so da sein Name geradezu als Bezeichnung fr einen Freund der Kunst und Wissenschaft gebraucht wird. 2) Die Scularfeier war ein auf Weisung der Sibyllinischen Bcher in greren Zwischenrumen (249, 146, 17) veranstaltetes Shne- und Dankfest. Fr die Feier des Jahres 17 v. Chr. dichtete Horaz sein carmen saeculare. 3) Der Verstorbene wurde durch Senatsbeschlu fortan als divus Augustus gttlich verehrt und sein Sterbemonat Sextilis nach ihm Augustus benannt. Eine von ihm selbst verfate bersicht der seine Taten (res gestae divi Augusti) ist in lateinischer und griechischer Sprache als Tempelinschrift zu Ancyra (Angora) in Galatien (Kleinasien) erhalten (monumentum Ancyranum).

10. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 233

1910 - München : Oldenbourg
Kunst u. Wissenschaft in d. bergangszeit v. d. Republik z. Monarchie. 233 Heer. Das Heer schuf den Monarchen. Da aber in der Armee der un-bedingte Gehorsam gilt, fhrte die weitere Entwicklung der Regierungs-form der die Soldatenherrschaft unaufhaltsam zur absoluten Monarchie. Auch war die Wiederbelebung der altvterlichen Religion unmglich. Die Gebildeten versanken mehr und mehr in Unglauben und Zweifelsucht, die Massen in Aberglauben und orientalische Schwrmerei. berdies fiel gerade in die Regierungszeit des Augusws jenes Ereignis, das in seinen Folgen die geistige und sittliche Entwicklung der Menschheit auf eine neue Grundlage stellte, nmlich die Geburt des Weltheilandes Jesu Christin) Kunst und Wissenschaft in der bergangszeit von der Republik zur Monarchie. Auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschast blieben die Rmer nach wie vor Schler der Griechen. Einigermaen selbstndig entwickelten sich hchstens die Beredsamkeit, die Geschichtschreibung und die Rechtskunde. Der Bildenden Kunst kam die Prunksucht und Prachtliebe der rmischen Vornehmen ebenso zustatten wie die Schaulust der Menge. Fr die Pflege der Musen waren die strmischen Zeiten der Brgerkriege wenig gnstig. Erst als Augustus dem rmischen Reiche den Frieden gab, brach auch fr die Literatur das sog. Goldene Zeitalter an. 1. Die Baukunst. Zur Erhhung der Prunkwirkung verschmolz man den reichen Korinthischen Stil mit dem zierlichen Jonischen zum sog. Kompositen-(Misch-)stil, d. h. man verband korinthische und ionische Formen miteinander. Ferner wuchs, besonders bei groen, mehrstckigen Gebuden, der geradlinige Sulenbau mit dem Gewlbe- oder Kuppelbau zusammen. Noch aus der Zeit des ersten Triumvirats stammt das Grabmal der Cacilia Metella (der Gattin eines Crassus), ein Rundbau an der Via Appia. Csar und dann vor allem Augustus begannen, das Forum Romanum, das Marsfeld und den Palatin mit prachtvollen Tempeln, Foren (Markt- und Versammlungshallen), Basiliken (Verkaufs- und Gerichtshallen), Kurien (Sitzungshallen), Amphitheatern, Thermen, Palsten und Bibliotheken zu schmcken. Auerdem versorgten sie die Stadt mit ausgedehnten Wasserleitungen. Hervorzuheben sind das Pantheon des Agrippa (fr alle Götter bestimmt, ein Rundtempel mit einem der 40 m hohen Kuppelgewlbe und einer Vorhalle von korinthischen Sulen; im Umbau aus der Zeit Hadrians noch erhalten, dient es jetzt als Marienkirche), die Thermen des Agrippa, damals ein beliebter Treffpunkt der rmischen Gesellschaft, und das Mausoleum des Augusws. Die (auch von spteren Herrschern errichteten) sog. Kaiserfora, durch Mauern und Sulengnge voneinander getrennt, umschlossen gewhnlich einen Tempel, so z. B. das Forum des Augustus den Tempel des Mars Ultor (Rcher). 2. Die Plastik. Tie Bildende Kunst (im engeren Sinne) wurde fast durchweg von Hellemstischen Meistern oder wenigstens nach griechischen Mustern gepflegt. Besonders beliebt waren die Portrt st atnen mit den lebenswahren Ge-sichtszgen einer bestimmten Persnlichkeit. Zu nennen sind: Die naturgetreue *) Die Geburt Christi fand wahrscheinlich 6 Jahre frher statt, als man bisher annahm; vgl. hiezu Anhang: Kulturgesch. Grundbegriffe S. Xix. Anm.
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