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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Altertum - S. 330

1895 - Stuttgart : Neff
— 330 — Agrippa Postumus, seinen Stiefsohn Tiberius zu adoptieren, der wieder die tribunicia potestas erhielt, seinerseits aber Ger-manieus, den Solin seines Bruders Drusus und Gemahl der älteren Agrippina, der Tochter des Agrippa und der Julia, adoptieren musste; Agrippa wurde aber bald wegen seiner Roheit verbannt. Io n. Chr. wurde auf Augustus’ Wunsch durch Volksbeschluss dem Tiberius das prokonsularische Imperium über alle Provinzen gemeinschaftlich mit ihm selbst übertragen. Ein wesentliches Ziel der inneren Politik des Augustus war es, den sittlichen Schäden der damaligen Gesellschaft durch eine Reihe von Gesetzen gegen Verschwendung, Ehescheidung, Ehebruch, Ehelosigkeit abzuhelfen, ebenso die gesunkene Religiosität zu heben durch Wiederherstellung zahlreicher verfallener Tempel, durch sorgfältige Erfüllung seiner priesterlichen Verpflichtungen und durch die mit grossem Glanz im Jahr 17 begangene Säkularfeier der Gründung Roms. Göttliche Verehrung von Staats wegen liess er sich nicht zuerkennen, gestattete sie aber von seiten der Gemeinden und in Verbindung mit dem Larenkult. Während Augustus in den weitesten Kreisen des ganzen Reichs mit aufrichtiger Dankbarkeit als Wiederhersteller des Friedens und der Ordnung gepriesen wurde, trat die politische und persönliche Missstimmung der römischen Aristokratie ausser in Schmähschriften in wiederholten Verschwörungen hervor, die jedoch leicht unterdrückt wurden. Augustus starb zu Nola am 19. August 14 n. Chr. Er wurde unter glänzenden Ehren in dem von ihm als Familienbegräbnis erbauten Mausoleum beigesetzt und vom Senat zum Gott (divus Augustus) erklärt. In seinem Testament machte er der Staatskasse, den Bürgern und den Soldaten grosse Geschenke; auf seine Erben, Tiberius und Livia, die er als Julia adoptierte und mit dem Ehrennamen Augusta zur Mitregentin bestimmte, kamen noch 150 Mill. Sesterzen. Ausser-dem hinterliess er ein Verzeichnis der Streitkräfte und Geldmittel des Staats, einen Bericht über seine Thaten *) und ein politisches Testament in Form eines Briefs an Tiberius und den Senat, worin er Ratschläge für die äussere und innere Politik erteilte, namentlich vor weiterer Ausdehnung der Grenzen des Reichs warnte. i) Dieser Bericht des Augustus über sein öffentliches Wirken (Res gestae äivi Augusti), der auf sein Mausoleum geschrieben wurde, ist aus den sich ergänzenden Bruchstücken der Abschrift in lateinischer und der Uebersetzung in griechischer Sprache, die uns aus Ancyra erhalten sind (Monumentiwi Ancyranum), im grossen Ganzen wiederhergestellt worden.

5. Altertum - S. 333

1895 - Stuttgart : Neff
Qqq — Ooo — P0h10 ein dem Augustus gewidmetes grösseres Werk (de circhitectura), das stofflich wertvoll, aber in der Darstellung oft ungewandt ist. In dieser Zeit _schrieben auch mehrere bedeutende griechische Schriftsteller, die zum Teil in Rom selbst Aufenthalt nahmen, über römische Geschichte. So verfassten Dionysios von Halikarnassos eine Pcopaixii (loyaioloyia in 20 Büchern bis 264 v. Chr. (erhalten B. 1—11 bis 443); Diodoros aus Sicilien eine allgemeine Geschichte (ßißxio-drjxrj) in 40 Büchern bis auf Cäsars gallischen Krieg (erhalten B. 1—5, 11—20, die orientalische Geschichte und die Jahre 480—301 umfassend); Strabon von Amasia in Pontos (geb. 60 v. Chr.) schrieb ein grösseres Geschichtswerk hauptsächlich über die Zeit nach Polybios und veröffentlichte unter Tiberius das erhaltene geographische Werk (reooyqacpixa) in 17 Büchern. Nach dem Vorgang von Cäsar legten die Kaiser grossartige Pracht-uiid Nutzbauten in der Hauptstadt an. Infolge der Entdeckung der Marmorbrüche in Luna wurde jetzt Marmor ausgiebig verwendet; Augustus rühmte sich, dass er Rom als Ziegelstadt vorgefunden, als Marmorstadt hinterlassen habe. Ausser der Vollen düng* der von Cäsar begonnenen Bauten und der Wiederherstellung von 82 Tempeln baute Augustus eine Reihe neuer Tempel, namentlich den des Divus Julius am Ostende des Forums, den des Apollo, seines besonderen Schutzgottes, neben seinem Palast und den des Mars Ultor; für sich einen Palast auf dem Palatin („Palatium“); ein neues Forum, das den Tempel des Mars Ultor umschloss und mit Statuen berühmter Männer der Republik geschmückt wurde; das theatrum Marcelli im Namen seines Schwiegersohns, eine Säulenhalle im Namen seiner Schwester (por'ticus Octaviae); ferner zwei neue Wasserleitungen, von denen die eine zur Speisung einer auf dem rechten Tiberufer angelegten Naumachie bestimmt war. Agrippa baute auf dem Marsfeld die erste Thermenanlage, die durch eine neue Wasserleitung (Aqua Virgo) gespeist wurde; einen Teil dieser Thermen bildet das Pantheon, das grossartigste Bauwerk der Augusteischen Zeit. Die berühmten Parkanlagen (horti) des Geschichtschreibers Sallust auf dem Pincius und des Macenas auf dem Esquilin kamen in kaiserlichen Besitz. Asinius Pollio er-öffnete dem Publikum Zutritt zu seiner Kunstsammlung. Kapitel Xxxix. Bestand und Niedergang des Principats. § 113. Die Kaiser aus dem Jiiliseh-Claudischen Hause. (14—68 u. Chr.) Tiberius (14—37) war militärisch und politisch sehr befähigt, aber stolz und herrisch und infolge der Erfahrungen seines Lebens zu Argwohn und Verstellung geneigt, die zusammen mit Menschenverachtung immer mehr bei ihm vorherrschend wurden. Er nahm, nachdem er sofort Agrippa Postumus hatte töten lassen, nach scheinbarem Sträuben die ihm übertragene Regierung an; die Beamten, der Senat, das

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

10. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 119

1887 - Stuttgart : Krabbe
Reiches, die, 25 Legionen stark, in den ueren Provinzen des Reiches standen. Diese csarianischen" Provinzen wie Gallien, Spanien, Syrien n. a. regierte er allein durch seine Legaten. Als Herr der Seemacht und der Getreide liefernden Provinzen versorgte er die Hauptstadt mit Getreide, während er sie zugleich durch die Leibwache der Prtorianer im Zaume hielt. Endlich hatte er 5) als Oberpontisex die Aussicht der den Opferkult und die Staatsreligion. Dazu kam der Ehrentitel Augustus der Geweihte" (das Wort bezeichnet eigentlich die durch die Augurieu geheiligte Gttlichkeit). In allen diesen Titeln lag die hchste Gewalt, sr die seitdem die Völker aus seinem Eigennamen Csar die Benennung Kaiser geschaffen haben. Aber daneben bestanden doch die republikanischen mter, und es wurde insbesondere die gesetzgebende Gewalt des Senates und der Volksversammlung nicht beanstandet: eigentlich hatte Augustus weder dem Senat noch dem Volk zu gebieten. Sorgfltig achtete er die Rechte des Senates, holte seine Ansicht ein, berlie ihm namentlich die Verwaltung der Provinzen, in denen keine Heere standen, y) Das Reich hatte einen bedeutenden Umsang; auer Italien und den Vasallenstaaten die Provinzen Sicilien (241), Sardinien und Korsika (ca. 238), Gallia Cisalpiua (ca. 222 erobert. Pro-vinz spter), zwei Spanien (206), Makedonien (146), Asrika (146), Asien (133), Gallia Narbonensis (ca. 120), Cilicien, Bithynien, Syrien (ca. 64), gypten (30). Diesem Reich gab er, beraten von seinen Freunden, dem trefflichen Feldherrn Agrippa und dem kunstsinnigen Mcenas, bessere Zeiten. Er bekmpfte durch Gesetze gegen Luxus und Unsittlichkeit den sittlichen Versall. suchte in Rom, das ll/2 Mill. Einwohner gezhlt haben mag, die Zahl der besitzlosen Menge zu vermindern, entfaltete eine groartige Bauthtigkeit und grndete auswrts unzhlige Kolonien, durch die der Westen, namentlich Gallien, rasch romanisiert wurde, er hals der Verdung Italiens durch Koloni-sierung aus und gab ihm sr die verlorene Steuerfreiheit reichen Ersatz in der greren Sicherheit und der gerechten Regierung, er gab den Provinzen eine bessere Verwaltung durch besoldete und wohl beauf-sichtigte Beamte, er srderte Handel und Verkehr durch den Frieden und bewunderungswrdige Straen. b. Die Litteratur hatte unter Augustus ihr goldenes Zeit-alter, an Mcenas einen freigebigen Frderer. Die hervor-ragendsten Gren waren ) in der Prosa: Marcus Tullius Cicero (f 43), weniger als Philosoph, mehr als Redner s56 Staats-und Gerichtsreden, namentlich gegen Verres, gegen Catilina, ^fr Milo, die 14 philippischen gegen Antonius); Historiker: Csar (gallischer und Brgerkrieg); sein Parteigenosse Sallustius Cris-pus, der kunstvolle Darsteller des jugurthinischen Krieges und der katilinarischen Verschwrung (f c. 35 v. Chr.); unter Augustus Titus Livius, der Verfasser einer anziehenden und patriotischen rmischen Geschichte; Cornelius Nepos (Lebensbeschreibungen berhmter Männer); neben diesen mag der Geograph Strabo genannt werden. <3) In der Poesie glnzen Publius Vergilius Maro (f 19 v. Chr.), der liebenswrdige Snger der neis; der
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