u e b e r s i ch t.
L
Gipfel seiner Seemacht, und was es durch die Entstehung des nord.
amerikanischen Freistaates (Washington) verliert, gewinnt es wieder
durch die Gründung seiner Herrschaft in Ostindien.
5. Fünfte Periode, von 1789—1815, zu dem zweiten
Pariser Frieden.
Zeitalter der französischen Revolution und
Napoleones. Europa's schmachvolle Erniedrigung und
freudige Erhebung.
* Die auf blutigen Wegen sich bildende französische Republik sucht
ihre Staat umwälzenden Grundsätze weiter zu verbreiten, und tritt in
wilder Begeisterung mit dem übrigen Europa in einen verzweifelten
Kampf. Neue Republiken werden gegründet, und rasch schwingt sich
Napoleon, von ungebändigter Eroberungssucht getrieben, unter kurz
hinter einander sich drängenden Siegen zum erblichen Kaiser der Fran-
zosen empor. Neue Königreiche gründet und verschenkt er au seine
Familie; dem deutschen Kaiserthum gibt er im Frieden zu Preßburg seine
Auflösung, beraubt, als Protector des Rheinbundes, Preussen im Ver-
trage zu Tilsit der Hälfte seiner Herrschaft, und nachdem er im Frieden
zu Wien Oesterreich abermals gedemüthigt, und auf der höchsten Stufe
seiner Gewalt, keine äußeren Schranken mehr anerkennend, im verblen-
deten Trotze bis nach Moskau hingestürmt, da wendet sich plötzlich sein
günstiges Geschick. Der jammervolle Rückzug aus Rußland mahnt ver-
gebens sein betäubtes Gewissen, und in den Ebenen von Leipzig wird '
seine Macht völlig gebrochen. Im ersten Frieden zu Paris weisen ihm
siegreich die verbündeten Herrscher die Insel Elba zum Wohnsitze an.
Aber schon im folgenden Jahre erscheint er wieder auf französischem
Boden; im Siegesfluge sammeln sich seine alten Schaaren um seine
Adler, und bei Waterloo muß er abermals erfahren, was die vereinten
Kräfte der Verbündeten gegen ihn vermögen. Paris öffnet den Siegern
seine Thore. Der geächtete Napoleon wird nach Helena verwiesen, und
der zweite Pariser Frieden stellt die Ruhe in Europa einigermaßen
wieder her. Es beginnt das Zeitalter des heiligen Bundes.
§. 2.
Urstämme der Menschen in ihrer gegenseitigen Verbreitung.
Nach der mosaischen Schöpfungsgeschichte wird das Men-
schengeschlecht von einem einzigen Menschenpaare abgeleitet.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Washington Ostindien Europa Fran- Preussen Wien_Oesterreich Moskau Leipzig Paris Elba Paris Europa
Frankreich unter den Bourbons bis zur Revolution. 413
Während Fleury's Eifersucht Männer von Kopf und
Talent von dem Ruder des Staats entfernt hielt, weckten ausge-
zeichnete Schriftsteller den schlummernden Nationalgeist und berei-
teten in den Gemüthern jene große Umwälzung vor, welche zuerst
Frankreich und dann ganz Europa erschüttern sollte. Voltaire
(t 1778) stellte sich als Trauerspieldichter einem Corneille
und Racine an die Seite, bestürmte aber auch mit Keckheit, was
man bisher für heilig und unantastbar gehalten; Büffon
(st 1788) schloß als Naturforscher eineneueideenweltauf;M ab ly
(st 1785) verglich mit Scharfsinn die Zeiten der Römer und
Griechen mit der (einigen, und stellte die damals unerhörte Be-
hauptung auf „die Könige seyen um der Völker willen da, und
nicht die Völker um der Könige willen;" Rousseau (st 1778)
bewirkte eine neue Erziehungsweise und seine Untersuchungen über
„Menschenrechte" riesen kühne Schlüsse und Folgerungen hervor;
Montesquieu (st 1755) ward durch seinen „Geist der Ge-
setze" der Anwalt aller Völker; die Encyklopadisten, ein
Verein der besten Köpfe, machten das Gesammtgcbiet der Wis-
senschaften, sonderlich Politik und Philosophie, durch eine anziehen-
de Schreibart volksthümlich und strömten ein Lichtmeer von neuen
Ideen aus; Diderot stand an ihrer Spitze und Condillac,
M e r c i e r, M a b l y, R a y n a l, H e l v e t i u s, d'al e m b e r t,
Büffon waren seine würdigengehülfen. Die Oeconomisien
oder Physiokraten endlich, von dem königlichen Leibärzte Franz
Quesnoi ins Daseyn gerufen, welcher aufseinen Geschäftsreisen
Frankreichs vernachlässigten Ackerbau wahrgenommen hatte, erwar-
teten das Wohl des Staates einzig und allein von dem Gewinn
und Vertriebe der rohen Naturerzeugnifse. Der altere Mira-
beau, du Pont, Baudeau, le Trosne, de la Riviere,
waren eifrige Verfechter dieses Systems. Durch diese ringsum
erwachende Geistesthatigkcit wurden die Gebrechen der Regierung
hell beleuchtet und konnten in einer neuen Zeit nicht ferner be-
stehen.
Unpolitisch nahm Frankreich an dem östreichischen Erb-
folgekriege Theil (s. §. 65.), aus welchem es rühmlos und iiui
mit einer vermehrten Zerrüttung seiner Finanzen davon ging. 1743
Nichts desto weniger knüpfte das Cabinett von Versailles, durch
die Gewandheit des östreichischen Ministers, Graf Kaunitz und
Frau von Pompadour, Ludwigs Xv. Maitreffe, welche sich
durch Friedrichs Ii. Spöttereien persönlich beleidigt fühlte, ein
neues Bündniß mit Maria Theresia zum Untergange des gedach-
ten Monarchen. Der siebeniahrige Krieg (s. §. 6g.) kostete 1750
Frankreich 677 Millionen Livres und seinen frühem Kriegsruhm;
siebenmal hatte man die Oberbefehlshaber in sechs Feldzügen ge-
wechselt, ohne einen tauglichen gefunden zu haben. Der Pari-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Diderot Franz
Quesnoi Franz le_Trosne Graf_Kaunitz von_Pompadour Ludwigs_Xv. Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Europa Frankreichs Frankreich Versailles Friedrichs Frankreich
Die römischen Kaiser in Rom.
133
dius ein geographisches Lehrbuch (de situ ordis), was noch an
die beffere klassische Schreibart erinnert, so wie au6) Columella
in seinem Werke über die Landwirthschaft" (de agricultura seu
de re rustica). Des Seneca Schreibart zeugt, durch Künste-
lei und gesuchte Zierlichkeit, von dem sinkenden Geschmack, und
die Dichter Persius und Lucanus, beide unter Nero, werden
nie mit Hora; und Virgil verglichen werden; des Ioscphus,
in griechischer Sprache hinterlasscne, Werke geben zwar herrliche
Aufschlüsse über sein Volk, die Juden, und Jerusalems Eroberung,
können aber ebenfalls nicht mit einem Thucydides in einer Reihe
stehen. Plinius der altere gehört durch seine „Naturgeschichte"
und Plinius der jüngere durch seine „Briefe" unter die letzten
Sterne dieser Zeit. Als Dichter kaum des zweiten Ranges er-
scheinen Valeriusflaccus, welcher den Argonautenzug besang;
Silius Jtalicus, der den zweiten punischen Krieg poetisch
behandelte, Statius, welcher die Thebaide, Achillais und eini-
ges andere verfaßte. Dagegen geißelten die Satiriker M a r t i a l
und Juvenal ihr verdorbenes Zeitalter bald mit witzig scherzen-
der Laune, bald mit bitterm Ingrimm. Des griechischen Philo-
sophen und großartigen Dulders Epiktet sinnvolle Aussprüche
sind in einem Handbüchlein „Enchiridion" der Nachwelt erhalten
worden und die „Biographien" des Plutarch möchten wohl noch
lange unerreichte Muster bleiben. Mit meisterhaftem Griffel zeich-
nete Tacitus noch seine Geschichten auf zur Zeit des Ner-
va, wahrend in tiefem Abstande unter ihm erscheinen: Sue-
tonius; er lebte bis unter Hadrian und schrieb die Leben der
zwölf ersten Imperatoren; F r o n t i n u s, er starb unter Trajan;
von ihm sind zwei Werke vorhanden „von den Kriegslisten" (de
fitrategematibus), und „über die Wasserleitungen der Stadt
Rom" de aquaeductibus urbis Romas); Florus, er gab
in einer blümelnden Sprache eine kurze Uebersicht „epitome“ der
römischen Geschichte heraus, so wie auch Just inus. Des
G e ll ius „attische Nachte" (noctes Aificae), er lebte unter
den Antoninen, bieten manches Wissenswerthe für Sprachforscher
und Kritiker dar. Der philosophische Arzt Galen und der Re-
ligionsspötter Lucian, beide Griechen, fanden bei dem Kaiser
Marc Aurel Anerkennung und Aufnahme. Arrianus, ein
Schüler des Epikret, hinterließ außer einigen philosophischen Ab-
handlungen ? Bücher über den Kriegszug Alexanders; P to le-
in aus, ein gelehrter Astronom und Geograph, unter Antoninus
zu Alexandria lebend, entwarf Tabellen über die Bewegung der
Sonne, des Mondes und der Planeten, stellte hierüber ein System
auf „iieycd/j ouvrants11 und verfaßte eine „Geographie" in 1rn__
acht Büchern. . ' J02_
Commodus bewahrheitete jenen Sah, daß die Söhne aus- 12
gezeichneter Männer ihren Vätern selten gleichen; denn was nur eh-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Kreuzzüge. 219
den vielen Kriegen. Mit ihm erlosch das fränkische Kaiser-
haus nach einer Dauer von 101 Jahren unter vier Regenten,
von denen die beiden ersten die vorzüglichsten waren. Heinrich starb 1125
zu Utrecht an einem krebsartigen Uebel.
§. 44.
K reuzznge.
Wilkcns Gefch. der Kreuzzüge Z B. Leipz. 1817 — Is. Pr. 6 Thlr. 12 Er.
Hakm's Gemälde der Kreuzzüge n. Palästina z. Befreiung d. heiligen Grabes Frkf.
ci. d. O. 3 Th. 1820. Pr. 0 Thlr. 4 Gr. Funk's Gemälde a. d. Zeitalter der
Kreuzziige. 3 Th. Leipz. b. Brockhaus 1820 ^— 24. Pr. 7 Thlr. 6 Er. Heerens
Versuch e. Entwicklung der Kreuzziige f. Europa. Gotting. 1808. Pr. 1 i^hlr. 12 Er.
Schachert: Peter v. Amiens und Gottfried v. Bouillon od. Gesch. der Erober. d. heil.
Grabes, e. Lehrb. f. funge Freunde der Gesch. durckgcs. u. herausgeg. v. Spieker.
Verl. 1820. Pr. 1 Thlr. 12 Gr. Schulze: d. Kreuzzüge od. Schilderungen der wich-
tigsten Begebenheiten u. Charaktere aus d. Zeit, derselb. aus den 4. B. des histor,
Vildersaals, Gotha b. Perthes 1820. Pr. 1 Thlr. m. e. Kupfer.
Wallfahrten nach dem heiligen Lande hatten schon seit den
ersten christlichen Jahrhunderten statt gefunden, wozu theils ein
natürlicher Zug des Gemüths trieb, an denkwürdigen Orten und
Gegenden der Vergangenheit Leiden oder Freuden noch einmal zu
empfinden und langst dahin geschwundene Thaten und Menschen
gleichsam mit leiblichem Auge wieder zu schauen; theils auch der
schwärmerisch fromme Glaube, durch die Mühseligkeiten und Ge-
fahren einer solchen Reise Sünden abzubüßen und den Himmel
zu verdienen. - Minder groß waren die Beschwerden, so lange die
gebildeteren, auf Handelsverkehr fleißig achtenden Araber als
Herren des heiligen Landes geboten; unerträglich wurden sie unter io?r
den rohen und habsüchtigen Tücken. Immer lauter ertönten
hierüber die Klagen durch ganz Europa, und immer öfter wie-
derholte man, wie es die Pflicht der gefammten Christenheit er-
heische, solchen Frevel ferner nicht mehr zu dulden. Wegen dieser
vorherrschenden Stimmung machten die grauenvollen Schilderungen
von der jammervollen Lage der Christen in Jerusalem so tiefen
Eindruck, welche Peter von Amiens nach seiner Rückkehr 10s«
aus dem heiligen Lande mit glühender, schwärmerischer Beredsam-
keit entwarf. Ein Sendschreiben des Patriarchen Simeon aus
Jerusalem empfahl ihn dem Papste Urban li., welcher in dem
Ueberbringer ein tüchtiges Werkzeug erkannte, die, schon von Gre-
gor Vll. gehegten Eroberungsplane auf das heilige Land in Voll-
ziehung zu bringen. Eine zu Piacenza und dann zu C lermo nt 1095
gehaltene Kirchenversammlung erweckte in Tausenden den Ent-
schluß einen Eroberungszug nach Palästina zu unternehmen, wozu
sich Leute aller Stande drängten, weil alle irgend ein erwünschtes
Ziel dabei zu erreichen hofften. Die Ritter dürsteten nach Ruhm und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Wilkcns_Gefch Palästina Heerens Gotting Peter_v Gottfried Peter_von_Amiens Urban
Extrahierte Ortsnamen: Brockhaus Europa Amiens Gotha Europa Jerusalem Jerusalem Piacenza Palästina
325
Deutschland.
Neunter Zeitraum.
Neuere Geschichte.
Don Karl V. bis zur französischen Revolution, vo /
1520 — 17 89, eine Zeit von 269 Jahren.
§. 59.
Deutschland.
Eichhorns Gisch, der 3 letzten Jahrhunderte. 3. Ausl. Hanover Is 17 — 18. 6
Th. Pr. 12 Thlr. Zur Ergänzung der Heid. erst. Ansgab.: Neunzehntes Jahrh. Pr.
1 Thlr. 6 Gr. Nemers Handb. d. neuern Ecsch. v. d. Kirchenvcrbess. bis auf d.
Aachncr Congrcfi. Braunschweig 1818. 5. verb. u. vcrm. Ausl. v. Saalfeld. Pölitz:
Histor. Gemälde d. 3 letzt. Jahrh. bis ;. Presburg. Frieden. 2 Th. Pr. 2 Thlr. 8 Gr.
Leipz. b. Hinrichs 1809 — 10. Haste's Gestaltung Eurvpa's seit d. Ende des Mit-
telalters bis auf d. neueste Zeit nach d. Wien. Congr. Leipz. b. Brockhaus 1. Th.
1818. Pr. 2 Thlr. 16 Gr. Marheineckc: Gesch. der dcut. Reformat. 3 Th. Berlin
1806. I. Matth. Schröckh christl. Kircheng. seit der Reformat. Leipz. 1804. Desselben:
Abritz d. Lebensbeschreibung Or. Mart. Luthers. Leipz. 1778. Pr. 5 Gr. Tischer,
lieben, Thalen u. Meinungen Or, Mart. Luthers ; e. Lescb. Leipz. b. Boß. 18<!Z. Pr.
12 Gr. Motz: Leben, Meinung, u. Schicks. Or. Mart. Luthers, größtentheils mit
dessen eigenen Worten. Halle b. Gebauer. 1706. Pr. 1 Thlr. 4 Gr. m. e. Kupfer.—
Niemeper, Mart. Luther n. s. Leben u. Wirken nebst Luthers Bilde. Halle. 2. Aufl.
1817. Pr. 15 Er. liefert: Luthers Lebe», nebst e. kurzen Gesch. d. Reforni. Oeutsch-
Unds m. d. Literat. 2 Th. Gotha b. Perthes 1317. Pr. 2 Thlr. 20 Gr,
Zart sind die Faden, durch welche die Vorsehung die Schick-
sale der Menschen und Menschengeschlechter an einander reiht,
und scheinbar geringfügig die Mittel, deren sie sich zur Erreichung
großer Zwecke bedient! Wie eine schwüle Gewitterluft lastete das
allgemein gefühlte Verlangen nach einer bis auf die Wurzel gehen-
den Verbesserung der kirchlichen Angelegenheiten auf allen Ge-
müthern, und manche Entdeckungen, Erfindungen und Anregungen
bahnten einer neuen Zeit still den Weg. Die Eroberung
Eonftantinopels durch die Türken, 1453, scheuchte viele dort
lebende Gelehrte aus der, nun unwirtbbaren, Heimat; sie suchten
und fanden in Italien, das so viele Staaten und Höfe zahlte,
eine gastliche Aufnahme, lehrten daselbst die mitgebrachten Kennt-
nisse, und entzündeten die Rebe für das classische Altecthum, wel-
ches in Deutschland durch einen Reuchlin (ch 1522) und
Erasmus (ch 1530) gründliche Beförderer, und in Ulrich von
Hutten -und Franz von Sickingen, (beide starben 1523)
ritterliche Vertheidiger fand. Der Geist der Forschung und einer
freien Selbständigkeit verbreitete sich von nun, an mit Riesenschrit-
ten. Die herrliche Erfindung der Buchhruckerkunst durch
Johann Guttenberg, um 1440 oder 1442, und deren Ver-
vollkommnung mit Hülfe seiner Gefährten Johann Fuft oder
Faust und Peter Schöffer, durchbrach die engen Schranken
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Eichhorns_Gisch Nemers_Handb Pölitz Hinrichs Marheineckc Matth Schröckh Motz Ulrich_von
Hutten Franz_von_Sickingen Franz Johann_Guttenberg Johann Johann_Fuft Johann Peter_Schöffer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Hanover Congrcfi Saalfeld Wien Berlin Luthers Luthers Luthers Luthers Gotha Italien Deutschland
Tt
Einleitung.
Geschichte ist die wahre, glaubwürdige, zusammenhängende
Erzählung der wichtigsten Ereignisse der Völker der Erde. Eine
Erzählung, die der Wahrheit oder der Glaubwürdigkeit ermangelt,
gehört in das Gebiet des Romans oder des Mährchens; eine er-
zählte Begebenheit ohne Zusammenhang mit einem größer» Gan-
zen, in den Bereich der Anekdote; eine unwichtige, folgenleere Thal-
suche mag das müßige Gespräch des Tages füllen, bleibt aber dem
ernsten Griffel der Geschichte fremd.
Nützlich ist die Erlernung der Geschichte, denn sie stellt
uns nachahmungswürdige Muster der Tugend und warnende Bei-
spiele des Lasters auf, sie erzeugt den Glauben an eine weise, ge-
rechte und göttliche Weltregierung; sie erhebt den Blick über den
engen Kreis eines Menschenlebens hinaus, und beweist, daß das
Gute endlich obsiegt, das Böse zuletzt unterliegt, sollten auch Jahr-
hunderte, ja Jahrtausende in scheinbarer Verwirrung dahin schwin-
den; sie hält uns die hohe, wichtige Pflicht vor Augen, den kom-
menden Geschlechtern durch kräftiges Mitarbeiten an dem heiligen
Werke der zu fördernden Wahrheit abzutragen, was wir durch das
Dulden, Ringen und Streben unserer Altvordern ererbten und ge-
noffen ; sie bewahrt uns vor einer schwärmerischen Ueberschätzung
des Alten und lehrt uns gerecht seyn gegen unser Zeitalter; sie
gibt uns endlich die ermunternde Gewißheit, daß auch unser Leben,
wie einfach und geräuschlos es immer seyn mag, in der großen
Kette der Weltbegebenheiten nicht geringfügig ist.
Die Quellen, aus welchen die Geschichte schöpft, finden sich
zuerst in den Sagen, wo die Ereigniffe der frühesten Zeiten von
Mund zu Mund auf die spätern Geschlechter herabkamen; in
Denkmälern, Münzen (Numismatik), Wappen (Heraldik), Siegeln,
(Sphragistik), die durch Form, Stoff oder Inschriften (Epigrapyik)
Aufschluß geben, bis endlich geschriebene Urkunden (Diplomatik)
deutlicher zu uns sprechen. Der Kritik, oder der forschenden
Beurtheilung liegt es ob, die Zuverläffigkeit, Aechtheit und Wahr-
heit dieser Quellen zu würdigen und zu begründen. Die Geogra-
phie und Chronologie sind, nach einer alten, aber richtigen
Vergleichung, die beiden Augen der Geschichte; nie kann ein deut-
liches Bild in uns entstehen, wenn wir nicht wissen, wo die er-
zählten Begebenheiten geschahen und in welcher Ordnung sie
±
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
213
Unter den Trägern der unter den Kaisern verfallenden Ge-
schichtschreibung ragt unübertroffen Cornelius Tacitus hervor
geb. c. 53 n. Chr., heirathete die Tochter des I. Agricola, sein
Todesjahr ist unbekannt, wahrscheinlich lebte er 117 noch. Seine
Schriftstellerei fällt in die glückliche Regierungszeit Trajans; er
schrieb in musterhafter Weise das Leben seines Schwiegervaters
Agricola: de vita et moribus Julii Agricolae liber, ferner de
origine situ moribus ac populis Germaniae liber für die Kennt-
niß der germanischen Urzeit unschätzbar; darauf folgten die
bistoriae, welche die Zeit vom Jahre 69 bis zum Tode Domitians
umfassen, die vier ersten Bücher und der Anfang des fünften sind
davon erhalten. Sein vollendetstes Werk sind aber die Annales
(16 Bücher), die Kaisergeschichte von Tiberius bis zu Nero's Tod
enthaltend (nur zum Theil erhalten).
Von den Historikern der Kaiserzeit nennen wir noch den
M. Vellejus Paterculus, der unter Tiberius lebte; erschrick
bistoriae Romanae bis auf seine Zeit; Valerius Maximus, der
ebenfalls unter Tiberius lebte und eine Samnllung von Anekdoten
schrieb unter dem Titel laetorum et dictorum memorabilium
libri Ix; C. Suetonius Tranquillus (unter Trajan), er schrieb
die vitaexii Caesarum (der 12 ersten); L. Annäus Florus
(unter Trajan oder Hadrian) schrieb eine kurze Uebersicht der
römischen Geschichte: epitome de gestis Romanorum; Q. Curtius
Rufus schrieb die Geschichte Alexanders des Großen; Flavius
Eutropius schrieb ein breviarium bistoriae Romanae; Aurelius
Vietor (unter Julian) schrieb: Gaesares, eine Geschichte der
Kaiser von Augustus bis Julian re. Zu nennen ist noch besonders
A m m i a n u s M a r e e l l i n u s, der ebenfalls zur Zeit Julians lebte
und res gestae in 31 Büchern verfaßte, wovon 14 bis 31 er-
halten sind; dann P a u l u s O r o f i u s (im Anfänge des 5. Jahr-
hunderts) schrieb als Christ einen kurzen Abriß der Weltgeschichte:
historiarum libri Vii. adversus paganos.
Als geographische Schriftsteller nennen wir den Pomponius
Mela (unter Claudius), welcher drei Bücher de situ orbis schrieb.
Die Schriften des Naturforschers Plinius secundus major (der
79 beim Ausbruche des Vesuv verunglückte) liefern viel geo-
graphisches Material.
Philosophie.
Auch in der Philosophie lehnen sich die Römer ganz an die
Griechen an. Das Verdienst, die griechische Philosophie in die
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Cornelius_Tacitus Agricola Tiberius Tiberius Valerius_Maximus Tiberius C._Suetonius Curtius
Rufus Alexanders Flavius
Eutropius Julian) Augustus Julian Claudius)
206
«
4. Literatur.
Wie die Kunst, so ist auch die Literatur der Römer nicht
selbständig und originell, sie lehnt sich vielmehr an die der
Griechen als ihr Vorbild an. Rom wurde eher durch Thaten
als durch Schriften berühmt; oder wie Sallust sich ausdrückt, die
besten Römer wollten lieber Thaten verrichten, als sie beschreiben*).
Bis zu dem Ende des ersten punischen Krieges verlegten sich die
Römer auf Krieg, Ackerbau und praktischen Staatsdienst und
suchten und fanden darin die höchste Ehre. Ja noch lange nach-
her galt die Ansicht, daß die Beschäftigung mit den Wissenschaften
dem Staate keinen Nutzen bringe, und selbst noch Cicero glaubte
sich wegen seines Studiums der griechischen Sprache rechtfertigen
zu müssen.
a. Poesie.
Wenn in irgend einem Zweige der Literatur, so war in der
Poesie der praktische Römer am allerwenigsten schöpferisch. In
der Auffassung des Schöllen blieb überdies ein gewisses sinnliches
Element vorherrschend; der Römer liebte besonders diejenige
Poesie, welche Vergnügen und Unterhaltung gewährte. So war
es das Schauspiel, welches zuerst Eiugang bei ihm fand.
Das Drama. Die bucolische Poesie.
Das erste Drama führte in Rom nach einem griechischen
Muster ein Grieche auf, Namens Andrónikus. Er wurde nach
der Einnahme seiner Vaterstadt Tarent (im Jahre 272) noch
sehr jung als Sklave nach Rom gebracht, wo er von seinem
Herrn Livius Salinator freigelassen wurde und den Namen
Livius Andronikus annahm. Er schrieb Tragödien und Comödien
und eröffnete damit die sich schnell entwickelnde römische dramatische
Literatilr.
Sein Nachfolger war Nävius (nimmt Theil am ersten
punischen Krieg), aus Campanien gebürtig. Seine Hauptthätig-
keit war dramatischen Gedichten zugewendet, die er nach griechi-
schen Mustern schrieb; bemerkenswerth ist es, daß er schon
römische Stoffe seinen Stücken zu Grunde legte**). Als Ple-
*) Sallust. bell, catilin. Viii.: optumus quisque facere quam die ere,
sua ab aliis benefacta laudari quam ipse aliorum narrare malebat.
**) Stücke, deren Gegenstand dem römischen Nationalleben entnommen
war, nannte man fabulae togatae oder praetextatae.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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von Aeneas an bis auf seine Zeit. Besonders ist hier zu nennen
M. Porcius Cato, der bekannte Censor, er verfolgte ebenfalls
die römische Geschichte bis auf seine Zeit in einer gründlichen
Schrift, die den Titel Origines führte. Die Schriften der beiden
genannten Annalisten sind verloren gegangen. Auch wurde die
Geschichte von Dichtern episch behandelt (s. epische Poesie).
Die kunstgem.äße Darstellung der Geschichte beginnt erst
zur Zeit Sullas. Wir nennen zuerst C. Sallustius Crispus,
geb. 86 zu Amiternum im Sabiuerlande, gest. 34 v. Chr. Er
schrieb eine Geschichte der catilinarischen Verschwörung (bellum
catilinarium), die er selbst miterlebte. Ferner schrieb er den
jugurthinischen Krieg, wobei ihm sein Aufenthalt in Afrika als
Statthalter sehr förderlich war; diese beiden Schriften sind voll-
ständig erhalten, während seine 5 Bücher historiarum bis aus
Bruchstücke verloren gegangen sind. Sallust war Gegner der
Optimatenpartei und deckte deren Fehler unerbittlich auf, er
eiferte überhaupt mit Bitterkeit gegen die Schwächen seiner Zeit,
wovon er jedoch selber nicht frei war.
C. Iulius C äsa r schrieb mit spielender Leichtigkeit, Gewandt-
heit und Eleganz die Geschichte seiner in Gallien geführten Kriege
(58 bis 51): eommentarii de bello gallico libri Viii,, ferner
3 Bücher de bello civili. Das achte Buch de bello gallico,
die Schrift de bello Alexandrino, de bello Africano und
Hispaniensi rühren wahrscheinlich nicht von ihm her.
Cornelius Nepos geb. 90 v. Chr. in Oberitalien, lebte
später lange in Rom und stand zu Cicero, Atticus, Catull und
andern in freundschaftlichen Beziehungen. Seine libri illustrium
virorum sind Verloren gegangen; ihm werden ferner zugeschrieben
die noch erhaltenen vitae excellentium imperatorum, die vielleicht
ein Auszug aus einem größeren Werke sind.
Der wichtigste römische Geschichtschreiber ist Titus Livius
geb. 59 v. Chr. zu Padua (Patavium), lebte eine Zeit lang zu
Rom als Lehrer des nachmaligen Kaisers Claudius, dann zu
Neapel und starb 17 n. Chr. Er schrieb ein großartiges Werk
historiae Romanae in 142 Büchern, wovon 1 bis 10 und 21
bis 45 erhalten sind. Er behandelt seinen Gegenstand mit Pietät
und Treue, seine Darstellung ist frisch und lebendig, er ist be-
strebt die Geschichte lehrreich zu machen, die Vergangenheit der
Gegenwart als einen Spiegel vorzuhalten.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Porcius_Cato Sullas C._Sallustius_Crispus C._Iulius Cornelius_Nepos Titus_Livius Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Gallien Oberitalien Rom Padua Neapel
— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]