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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 785

1850 - Weilburg : Lanz
Vii. H i llt e r - 2 !l d i e ll. 785 von Siam und von Tonkin (Anam). Die Straße von Malakka, zwischen der gleichnamigen Halbinsel und Sumatra, führt aus dem bengalischen Meerbusen in die Sunda-See. — Das Land hat ansehnliche Ströme; einige derselben gehören zu den größten der Erde; ihr Lauf geht nach Süden. 1) Der Bramaputra (Burremputer) s. §. 902. 2) Der Ir aw ad di kommt aus Tibet und ergießt sich durch 14- größere Mündungsarme in den Busen von Martaban. 3) Der Sa ln an hat ebenfalls seine Quelle in Tibet, wo er Oïrtschu heißt, und vereinigt sich mit dem ebengenannten Meerbusen. 4) Der Men am, in China entspringend, fallt in den Busen von Siam. Auch 5) der May-Kaung (Menam-Kom) entsteht in dem genannten Laude und ergießt sich durch drei Mündungen in das chinesische Meer. §. 923. Mild und angenehm ist das Klima in den Gebirgsgegenden, aber sehr heiß in den Flachlanden der Küste; denn des Landes größter Theil liegt in der heißen Zone. Ucbcrschwemmungen sind häufig, und die dadurch bewirkte Feuchtigkeit in der heißen Atmosphäre macht die Luft sehr ungesuud. Furchtbare Orkane brausen nicht selten auf den Küsten von Anam. — Die Naturerzeugnisse stimmen mit denen Vordcr-Indiens überein. Die Elephanten, auch weiße, sind hier noch zahlreicher, als in jenem Lande; die Seidenraupen gedeihen ohne Pflege, und berühmt sind die kleinen Schwalben, die Salanganen, welche eßbare Nester bauen. Die großen Wälder von Tikbänmen liefern treffliches Schiffbauholz; der Reiß aus Birma wird für den besten Indiens gehalten. Das Land ist sehr reich an Gold und Silber, hat sehr.gutes Zinn und' die schönsten Ru- binen. Stein öl wird in ungeheurer Menge gefunden. §. 924. Die Zahl der Einwohner mag gegen 35 Mill. betragen; sie gehören dem größten Theile nach zur mongolischen Rasse. Nur im Nordwesten sind Hindu- Stämme, und auf der Halbinsel Malakka wohnen die eigentlichen Malaien. Zu dem mongolischcu Stamme gehören

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 789

1850 - Weilburg : Lanz
789 Vh. H inter - Ind»' e n. ein großes Verdienst. Betelkauen. — Sie sind gutnmthig ,md von sanfter Gemüthsart, aber leichtsinnig, furchtsam, träge und Freunde des Vergnügens. In Wissenschaft und Kunst haben sie bis jetzt eben keine großen Fortschritte gemacht, obgleich sie nicht ganz ohne wissenschaftliche Bildung sind. Auch für Musik besitzen sie großes Talent. — Die Regie- rungsform ist ganz despotisch; der König führt den Titel: „Herr des weißen Elephanten" und „Herr des Lebens." Seine Einkünfte sollen gegen 16 Mist. Gulden betragen; das Heer wird zu 30,009 Mann angegeben. — Bankok (Bankasay), die Haupt- und Residenzstadt im Südosten von Rangun und am Menam, der unfern derselben seine Mündung hat, besteht fast ganz aus Bambushütteu, die größtentheils auf schwimmenden Flößen erbaut sind, und zählt 90,000 Einw., von welchen drei Viertel Chinesen sind. Der Ort hat einen Hafen, Schiffswcrfte und ist der wichtigste Handelsplatz in ganz Hinter-Indien. — Schuthia (Siam), die ehemalige Hauptstadt im Norden der vorigen und auf einer Insel des Menam, wird von Kanälen durchschnitten und daher mit Venedig verglichen. Straßen fehlen gänzlich; die Häuser stehen entweder auf Flößen, oder sind auf Pfählen im Flusse erbaut. Noch im vorigen Jahrhunderte hatte diese Stadt über 100,000 Einw; 200 Pagoden, einige katholische Kirchen und Klöster und mehrere Palläste ragten empor; der Verkehr war von großer Wichtigkeit — aber diese Zeit der Herrlichkeit ist nun vorüber. 6. Ana m. §. 927. Dieses Kaiserthum erstreckt sich über Hinter- Jndiens östlichen Theil und wird im Norden von China, im Osten und Süden von dem chinesischen Meere und im Westen von Siam begrenzt. Der Flächengehalt wird zu 13,000 Qmeil., die Bevölkerung aber zu 12 Mill. Seelen ange- geben. Der südliche Theil des Landes (Kambodscha) und ebenso der nördliche (Tonkin) ist niedrig und eben, der mittlere aber oder Cochinchina gebirgig. Die Kam-

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 771

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r.d e r - Zn di e n. 771 Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend, gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz. tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen, von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo- sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst; in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft. §. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch- wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall — ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. — Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt- sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und

4. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

5. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

6. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

7. Geschichtstabellen - S. 36

1876 - Mainz : Kunze
36 Erweiterung der sächsischen Nordmark zur Mark Brandenburg durch Albrecht. 1147—1149 Zweiter Kreuzzug (Bernhard von Clairvaux Kreuzprediger) unternommen von Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii. 1152—1190 Friedrich Barbarossa. 1154—1155 Erste Romfahrt. Opferung Arnolds von Brescia; Kaiserkrönung. 1156 Heinrich dei> Löwe erhält auch Baiern zurück, Heinrich Jasomirgott als Herzog Oesterreich. 1158—1162 Zweiter Römerzug. Papst Alexander Iii. Gegenpäpste. Mailands Uebergabe und Zerstörung. 1163—1168 Dritter und vierter Zug. 1167 Stiftung des lombardischen Städtebundes. Grün- dung Alessandrias. 1174—1177 Fünfter Römerzug. 1176 Des Kaisers Niederlage bei Legnano. 1177 Vertrag mit Alexander Iii. zu Venedig. 1180 Heinrich der Löwe wird geächtet. 1183 Friede zu Kostnitz. 1184 Prachtvoller Reichstag zu Mainz. 1186, Friedlicher sechster Zug des Kaisers nach Italien: Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Constantia, der normannischen Erbin von Apulien und Sicilien. 1189—1192 Dritter Kreuzzug. Friedrich I., Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz, König von England. 1190 Friedrichs Tod im Flusse Seleph. — Vor Ptole- mais Gründung des Ordens der Deutschritter durch Friedrich von Schwaben. .• •( ; ' ■ 1: ' r 1190—1197 Heinrich Vi. Sein Reichserbfolgegesetz. 1192—1193 Bewältigung eines allgemeinen Fürstenaufstandes in Deutschland. 11^5 Tod Heinrichs des Löwen in Braunschweig. 1197—1208 Philipp von. Sehwaben und 1197—1215 Otto Iv., sein Gegenkönig. 1198—1216 Inno centius Iii. der Kirche grösstes Oberhaupt.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
— 74 — übertragen und außerdem der Name Augustus d. H. der Geweihte, verliehen, der von jetzt an der stehende Titel des Kaisers (Caesar) bleibt. Zu seinem persönlichen Schutze erhielt er eine Leibwache, die Prätorianer, welche ein General mit dem Titel Präfekt befehligte. Ein anderer Präfekt hatte für die Sicherheit der Stadt, welche in vierzehn Regionen eingetheilt wurde, zu Wachen. Rom felbst wurde so verschönert, daß Augustns sich rühmen durfte eine Stadt aus Ziegelsteinen überkommen, eine marmorne hinterlassen zu haben. Die Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche geschieden. Zu letztem gehörten . die, deren Grenzen noch nicht völlig gesichert waren, deshalb stand in ihnen ein stehendes Heer von ungefähr 400000 Mann. In den senatorischen führten zwar Proconfnln und Proprätoren die Verwaltung, das militärische Commando staub aber nur kaiserlichen Generalen Zu- Neben der großen Staatskasse (Aerar) würde eine Privatkasse (Fis-cu§) geschaffen, welche balb die erstgenannte verschlang. Alle kaiserlichen Beamten erhielten aus berselbeu ihr fest bestimmtes Gehalt, die Gelegenheit zur Aussaugung der Provinzen schwand so immer mehr. Anzuerkennen sind auch die Bemühungen Augusts dem Sittenversall, der Ehe- und Kinberlosigkeit entgegenzuwirken. Unterstützt würde er bei seinen Regierungsmaßregeln vornehmlich durch zwei Männer, den kriegstüchtigen Bipsanins Agrippa, den er sich zum Schwiegersöhne wählte, und den hochgebilbeten Cilnius Mäceuas, den Gönner und Förderer der Kunst und Literatur. Gerade durch letztem hat das augusteische Zeitalter eine große Berühmtheit erlangt. Die äußeren Kriege waren mit Ausnahme der germanischen unbedeutend. Der gefährlich drohende Partherkrieg wurde glücklich vermieden, indem der Partherkönig die von Crassus eingebüßten Feldzeichen aus freien Stücken zurückschickte. In Germanien kämpften die Stiefsöhne des Auguftus; das Land zwischen Alpen und Donau unterwarf der ältere Tiberius, während Drusus vom Rhein bis zur Elbe vordrang aber auf seinem letzten Zuge 9 v. Ch. ein unerwartetes Ende fand. Tiberius befestigte nun die römische Herrschaft bis zur Weser. Ein späterer Statthalter Quintilius Varus glaubte über Germanen wie über knechtische Orientalen gebieten zu können, reizte sie aber dadurch zum Aufstand. Der Führer desselben Armin, ein Cheruskerfürst, bereitete den römischen Legionen eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde (9 nach Ch.), die ihren Schrecken bis Rom verbreitete; doch blieben die Sieger am Rheine

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber
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